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Die Neuerung betrifft eine Schachtabdeckung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Schachtabdeckung ist aus der Praxis bekannt.
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Die bekannten Schachtabdeckungen weisen eine Verdrehsicherung auf, damit sich die kreisrunden Schachtdeckel nicht innerhalb des kreisrunden Rahmens drehen können. Wenn die Schachtabdeckungen in einer Verkehrsfläche angeordnet sind, ermöglichen sie auf diese Weise die Einleitung von Brems- oder Beschleunigungskräften in den Untergrund und tragen somit zur Verkehrssicherheit bei. Die Verdrehsicherung wird durch eine Vertikalführung erreicht, also eine komplementäre Konturierung, die innen am Rahmen und außen am Schachtdeckel vorgesehen ist. Beispielsweise kann der Rahmen in seiner Innenkontur aufrecht verlaufende Vertiefungen aufweisen, während am Schachtdeckel damit zusammenwirkende, nach außen ragende Vorsprünge angeordnet sind. Dadurch, dass sich die Vertiefungen und/oder die Vorsprünge in aufrechter Richtung erstrecken, kann der Schachtdeckel von oben in den Rahmen eingesetzt werden und später in ebenfalls aufrechter Richtung wieder aus dem Rahmen herausgenommen werden.
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Diese freie Beweglichkeit des Schachtdeckels in aufrechter Richtung kann nachteilig sein: Wenn die Schachtabdeckung von sehr schweren Fahrzeugen und in hoher Geschwindigkeit überfahren wird, können durch Hebel- bzw. Federungseffekte Kräfte auf den Schachtdeckel einwirken, die den Schachtdeckel nach oben vom Rahmen abzuheben bestrebt sind. Ebenfalls treten abhebende Kräfte auf, wenn ein Überdruck innerhalb des Schachtes auftritt, beispielsweise aufgrund von Großniederschlagsereignissen, oder bei in der Kanalisation erfolgenden Verpuffungen und es sind zudem Fälle von Vandalismus bekannt geworden, bei welchen die Schachtdeckel mutwillig aus dem Rahmen herausgehoben und entfernt worden sind, so dass die offenen Schächte eine Unfallgefahr darstellten.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schachtabdeckung dahingehend zu verbessern, dass diese einen sicheren Sitz des Schachtdeckels im Rahmen auch bei auf den Schachtdeckel einwirkenden abhebenden Kräften sicherstellt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schachtabdeckung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, zusätzlich zu der Vertikalführung, die eine Verdrehsicherung des Schachtdeckels bewirkt, eine Verriegelung gegen abhebende Kräfte zu schaffen, bei welcher eine Riegelzunge am Rahmen mit einem Riegel am Schachtdeckel zusammenwirkt. Diese beiden Riegelelemente sind gegenüber der Vertikalführung in Umfangsrichtung des Schachtdeckels bzw. des Rahmens versetzt angeordnet, so dass in Art eines Bajonettverschlusses eine Verriegelung ermöglicht wird: Zunächst wird der Schachtdeckel in den Rahmen abgesenkt, wobei Riegelzunge und Riegel zueinander versetzt sind. Dabei wird der Schachtdeckel so weit abgesenkt, dass sich dessen Riegel tiefer befindet als die am Rahmen vorhandene Riegelzunge. Anschließend wird der Schachtdeckel um seine Hochachse gedreht, bis der Riegel des Schachtdeckels die Riegelzunge des Rahmens untergreift. In dieser Drehstellung des Schachtdeckels fluchten die Konturen der Vertikalführung miteinander, so dass nun der Schachtdeckel endgültig nach unten abgesenkt werden kann in seine Gebrauchsstellung.
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Sollten nun abhebende Kräfte auf den Schachtdeckel einwirken, so kann dieser um ein gewisses Maß gegenüber dem Rahmen angehoben werden, bis der Riegel von unten gegen die Riegelzunge des Rahmens gerät. Eine weitere Aufwärtsbewegung des Schachtdeckels, oder gar die Entfernung des Schachtdeckels aus dem Rahmen wird auf diese Weise verhindert. Als Schutz gegen Vandalismus wirkt sich dabei vorteilhaft aus, dass bei einer Betätigung durch zwei Personen ein Verkanten des Schachtdeckels optimal verhindert werden kann. Bei der berechtigten Handhabung der Schachtdeckel durch kommunales Personal sind stets Teams von zwei Personen im Einsatz, die jeweils mit einem Schachtdeckelhaken ausgestattet sind, so dass eine problemlose Handhabung des vorschlagsgemäßen Schachtdeckels gewährleistet ist. Unbefugten jedoch ist die Entnahme des Schachtdeckels aus der Schachtabdeckung durch die vorschlagsgemäße Ausgestaltung erschwert.
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Für eine bewusste und vorsätzliche Entfernung des Schachtdeckels aus dem Rahmen kann der Schachtdeckel zunächst angehoben, anschließend um seine Hochachse geschwenkt und schließlich weiter angehoben werden, so dass für Inspektionszwecke der Schachtdeckel nach wie vor entfernbar im Rahmen der Schachtabdeckung angeordnet ist. Dabei ist kein Spezialwerkzeug, beispielsweise ein Verschraubungswerkzeug, erforderlich, sondern diese Handhabung des Schachtdeckels kann mit den herkömmlichen Schachtdeckelhaken ermöglicht werden.
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Da der Schachtdeckel anschließend an die Schwenkbewegung um seine Hochachse noch weiter nach unten bis in seine Ge- brauchsstellung abgesenkt wird, ergibt sich umgekehrt eine freie Beweglichkeit des Schachtdeckels nach oben, bis der Riegel des Schachtdeckels von unten an der Riegelzunge des Rahmens anliegt. Diese Beweglichkeit des Schachtdeckels bewirkt eine gewisse Druckentlastung bei einem unterhalb der Schachtabdeckung herrschenden Überdruck, was bei plötzlich auftretendem Überdruck wie z.B. einer Verpuffung einen Schutz für die Kanalisations- und Schachtbauwerke bewirkt.
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Vorteilhaft kann die Kontur der Vertikalführung derart ausgestaltet sein, dass am Rahmen die Vertiefung der Vertikalführung vorgesehen ist und am Schachtdeckel der dazu komplementäre Vorsprung. Diese Vertiefung im Rahmen kann dazu genutzt werden, den Riegel des Schachtdeckels nach unten bis unterhalb der Riegelzunge des Rahmens zu führen, wenn der Riegel in Umfangsrichtung höchstens so breit ist wie die Vertiefung.
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Eine besonders sichere Festlegung des Schachtdeckels kann vorteilhaft dadurch ermöglicht werden, dass über den Umfang der Schachtabdeckung verteilt zwei oder mehr Vertikalführungen sowie zwei der erwähnten Riegelanordnungen vorgesehen sind.
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Wenn nicht nur zwei, sondern drei oder mehr Riegelanordnungen am Umfang der Schachtabdeckung vorgesehen sind, kann eine besonders einfache Handhabung des Schachtdeckels ermöglicht werden: in diesem Fall wird vermieden, dass zwei gegenüberliegende Regelanordnungen eine Kippachse bilden, um welche der Schachtdeckel kippen und sich verkanten kann. Auftretende Kippbewegungen werden vielmehr dadurch begrenzt, dass Riegelzunge und Riegel einer Riegelanordnung, die zu der Kippachse versetzt angeordnet ist, einen die Kippbewegung begrenzenden Anschlag bilden.
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Wenn die erwähnte Kippbeweglichkeit mittels mehrerer Riegelanordnungen verhindert wird, so wird der Kontakt zwischen Riegel und Riegelzunge beim Anheben des Schachtdeckels hergestellt.
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Es kann daher zu Gunsten einer leichteren Handhabung des Schachtdeckels vorgesehen sein, am Schachtdeckel zusätzlich zu den Riegeln Vorsprünge anzuordnen, die auf einem Auflager laufen, welches am Rahmen vorgesehen ist, beispielsweise auf den ohnehin vorgesehenen Riegelzungen.
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Vorteilhaft kann das Einsetzen des Schachtdeckels in den Rahmen durch eine Einführschräge erleichtert werden. Hierzu ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Vertikalführung aufrecht verlaufende Schrägflächen aufweist. Ein Vorsprung kann sich beispielsweise nach oben erweitern und/oder eine Ausnehmung der Vertikalführung, die zur Aufnahme eines Vorsprungs vorgesehen ist, kann sich nach oben erweitern.
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Ein Ausführungsbeispiel der Neuerung wird anhand der Zeichnungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
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1 in einer auseinandergezogenen, perspektivischen Darstellung einen Schachtdeckel und einen Rahmen einer Schachtabdeckung, und
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2–4 in einer schematischen Darstellung das Zusammenspiel von Schachtdeckel und Rahmen in drei abfolgenden Schritten beim Einsetzen des Schachtdeckels in den Rahmen der Schachtabdeckung.
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In den Zeichnungen ist mit 1 insgesamt eine Schachtabdeckung bezeichnet. Diese besteht aus einem Rahmen 2 und einem Schachtdeckel 3. In 1 ist der Schachtdeckel 3 in einer Ansicht von außen dargestellt, während von dem Rahmen 2 lediglich ein Ausschnitt dargestellt ist, und zwar in einer Ansicht von innen auf die Innenkontur des Rahmens 2.
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In an sich bekannter Weise weist die Schachtabdeckung 1 eine Vertikalführung auf. Diese ist bei dem dargestellten Ausfüh- rungsbeispiel so ausgestaltet, dass in der Innenkontur des Rahmens 2 eine Vertiefung 4 in aufrechter Richtung verläuft, die mit einem radial nach außen ragenden Vorsprung 5 des Schachtdeckels 3 zusammenwirkt, wobei diese Vertikalführung insgesamt mit 6 bezeichnet ist.
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In der Innenkontur des Rahmens 2 ist ein umlaufendes Auflager 7 vorgesehen, auf welchem der Schachtdeckel 3 aufliegt, wenn er sich in seiner Gebrauchsstellung befindet. Das Auflager 7 wird durch die Oberseite einer Riegelzunge 8 gebildet, die sich als nach innen ragende Rippe entlang dem Umfang des Rahmens 2 erstreckt und lediglich durch die Vertiefungen 4 der Vertikalführung 6 unterbrochen ist. Dabei ist vorgesehen, dass um den Umfang des Rahmens 2 verteilt wenigstens zwei einander gegenüberliegende Vertiefungen 4 vorgesehen sind, vorteilhaft können jedoch drei oder vier entlang dem Umfang der Schachtabdeckung 1 verteilte Vertikalführungen 6 vorgesehen sein.
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Abgesehen von dem Vorsprung 5 der Vertikalführung 6 weist der Schachtdeckel 3 im Abstand unterhalb dieses Vorsprungs 5 und in Umfangsrichtung zu dem Vorsprung 5 versetzt einen Riegel 9 auf, der zusammen mit der Riegelzunge 8 eine Riegelanordnung 10 bildet.
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In 2 ist der Schachtdeckel 3 in einer Situation dargestellt, in der er schon um ein gewisses Maß in den Rahmen 2 abgesenkt worden ist. Dabei ist der Riegel 9 durch die Vertiefung 4 der Vertikalführung 6 geführt worden und zwar so weit, bis der Schachtdeckel 3 mit der Unterkante seines Vorsprungs 5 auf der Oberseite des Rahmens 2 aufsetzt. Dabei befindet sich der Riegel 9 des Schachtdeckels 3 mit seiner Oberkante unterhalb der Riegelzunge 8. Mit einem gestrichelten, nach unten abgewinkelten Pfeil ist in 2 der weitere Bewegungsablauf des Schachtdeckels 3 angedeutet.
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3 zeigt die Schachtabdeckung 1 nach Durchführung dieses Bewegungsablaufs: Der Schachtdeckel 3 ist um seine Hochachse verdreht worden, bis der Vorsprung 5 mit der Vertiefung 4 des Rahmens 2 fluchtete. Anschließend ist der Schachtdeckel 3 weiter abgesenkt worden, so dass der Vorsprung 5 des Schachtdeckels 3 in die Vertiefung 4 des Rahmens 2 eintaucht, wie in Fig. 3 dargestellt.
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Die Durchführung dieses geschilderten Bewegungsablaufs hat dazu geführt, dass der Riegel 9 nun noch tiefer als die Riegelzunge 8 angeordnet ist und zudem aufgrund der Drehbewegung des Schachtdeckels 3 unter die Riegelzunge 8 geführt worden ist, so dass der Riegel 9 in dieser in 3 gezeigten Zwischenstellung die Riegelzunge 8 untergreift, denn in radialer Richtung erstreckt sich die Riegelzunge 8 so weit nach innen und der Riegel 9 so weit nach außen, dass diese beiden Bauteile der Riegelanordnung 10 einander in aufrechter Richtung gesehen überschneiden.
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Der weitere Bewegungsablauf des Schachtdeckels 3 ist in 3 wiederum mit einem gestrichelten Pfeil angedeutet: Der Schachtdeckel 3 wird weiter nach unten abgesenkt, bis er seine in 4 dargestellte Gebrauchsstellung einnimmt.
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In 4 ist ersichtlich, dass der Schachtdeckel 3 so weit nach unten abgesenkt worden ist, bis ein oberer, umlaufender Kragen 11, der auch in 1 ersichtlich ist, auf dem Auflager 7 der Riegelzunge 8 aufliegt. Dadurch ist die weitere Absenkbewegung des Schachtdeckels 3 beendet. Durch die Vertikalführung 6 ist der Schachtdeckel 3 gegen Drehbewegungen um seine Hochachse gesichert. Gegen abhebende Kräfte ist der Schachtdeckel 3 durch die Riegelanordnung 10 gesichert.
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Dadurch, dass zum Einsetzen des Schachtdeckels 3 in den Rahmen 2, und genauso zur Entnahme des Schachtdeckels 3 aus dem Rahmen 2, jeweils ein etwa S-förmiger bzw. Z-förmiger Bewegungsablauf erforderlich ist, mit zwei aufrechten Bewegungsabschnitten und einem dazwischen erforderlichen Bewegungsabschnitt in liegender Richtung, ist der Schachtdeckel 3 zuverlässig gegen ungewollte abhebende Kräfte gesichert. Im Vergleich zu einer Verschraubung oder einer Verklammerung o. dgl. sind keine zusätzlichen Bauteile erforderlich, die verloren gehen können, aufgrund von Korrosion geschwächt werden können, oder die aufgrund von Korrosion oder Verschmutzungen die Lösbarkeit des Schachtdeckels 3 aus der Schachtabdeckung für etwaige Inspektions- oder Wartungszwecke erschweren können.