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Dichtungsanordnung für Schleudertrommeln der selbstreinigenden Bauart.
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Die Erfindung bezieht sich auf Schleudertrommeln, die während des
Betriebes bei voller Drehzahl die aus der Schleuderflüssig keit ausgeschiedenen
und im Schlammraum der Trommel angesammelten Feststoffe periodisch durch Öffnungen
im Trommelmantel auswerfen. Trommeln dieser Art sind mit einem Kolbenschieber versehen,
der hydraulisch oder pneumatisch gesteuert und dadurch wechselweise in eine die
Auswurföffnungen verschließende und eine diese Öffnungen freigebende Stellung verschoben
wird. Die Erfindung bezieht sich aber nur auf diejenige Bauart, bei der der Kolbenschieber
den Trommelmantel von außen umfaBt.
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In der Schließstellung des Kolbenschiebers muß der Trennraum der Trommel
gegenüber dem Außenraum vollkommen abgedichtet sein.
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Außerdem muß verhindert werden, daß während des Betriebes und während
des Feststoffauswurfs feststoffhaltige Flüssigkeit oder achlammige Feststoffe in
das Gewinde eindringen, das der Verbindung von Trommelober- und -unterteil dient.
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Aus der deutschen Patentschrift Nr. 909 319 ist eine Schleudertrommel
mit im Trommelinnern angeordnetem Kolbenschieber bekannt, der in der Schließstellung
mit einem gegenüberliegenden Trommelteil eine metallische Abdichtung des Trennraumes
bewirkt.
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Bei der Trommel nach der deutschen Patentschrift Nr. 1 000 292 wirkt
der ebenfalls im Trommelinnern angeordnete Kolbenschieber mit einem elastischen
Dichtring zusammen, der in eine Nut im Trommeldeckel eingelegt ist. Er kann aus
Gummi oder Kunststoff bestehen.
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Gummiringe sind wegen ihrer hohen Elastizität leicht verformbar.
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Sie werden in der Schließstellung des Kolbenschiebers mehr oder weniger
stark zusammengepreßt und können bei der plötzlichen Druckentlastung - wenn sich
der Kolbenschieber in die Öffnungsstellung bewegt - aus ihrer Nut herausspringen.
Um dies zu verhindern, hat man ihnen schon einen.trapezförmigen Querschnitt
gegeben
und die dem Kolbenschieber zugewandten Kanten metallisch eingefaßt. Für eine solche
Halterung ist aber wenigstens ein besonderer Haltering erforderlich. Dieser muß
als separater Teil gefertigt und das be-treffende Trommelteil der Form von Dichtring
und Haltering angepaßt werden. Eine Dichtungsanordnung dieser Art bei einer Trommel
mit im Trommelinnern angeordnetem Kolbenschieber und im Trommeldeckel angeordnetem
Dichtring zeigt z.B. die deutsche Patentschrift Nr. 1 157 154.
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Härtere Kunststoffringe mit trapezförmigem Querschnitt bleiben bei
normalen Schleuderguttemperaturen in ihrer Nut sitzen. Bei höheren Schleuderguttemperaturen
können sie aber quellen, weich werden oder sich verwerfen, so daß sie nicht mehr
vollständig abdichten oder beim Entschlammungsvorgang aus der Nut heraustreten.
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Auch bei den bisher bekannten Trommeln, bei denen der Kolbenschieber
den Trommelmantel von außen umfaßt, ist die mit dem Kolbenschieber zusammenwirkende
Hauptdichtung im Trommelunterteil angeordnet, wie z.B. die französische Patentschrift
Nr. 1 343 460 zeigt.
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Wenn die Hauptdichtung infolge einer der genannten Störungen oder
infolge normalen Verschleißes den Trennraum der-Tromme) gegenüber dem Außenraum
nicht mehr abdichtet, muß der Dichtring ausgewechselt werden. Zu diesem Zweck müssen
alle bisher bekannten Trommeln geöffnet werden, um an den Dichtring herzen kommen
zu können, was mit einer längeren Betriebsunterbrechung verbunden ist.
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Bei den bekannten Dichtungsanordnungen bereitet auch das Einlegen
und Herausnehmen des Dichtringes an sich gewisse SchwSerigkeiten.
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Um einen Dichtring aus härterem Material beim Einlegen über eine vorspringende
Kanteneinfassung ziehen zu können, muß e vorher durch Erwärmen gedehnt werden. Auch
das Herausnehmen über eine solche Einfassung größeren Durchmessers oder auseiner
konischen Nut ist recht schwierig, wenngleich ein beschädigtet Ring beim Auswechseln
zerstört werden darf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Dichtungsanordnung
für selbstreinigende Schleuder trommeln mit außenliegendem Kolbenschieber zu schaffen,
die ein leichtes Auswechseln des Dichtringes gestattet und das Öffnen der Trommel
nicht mehr erfordert.
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Die Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolbenschieber mit dem das Trommelober- und -unterteil zusammenhaltenden
Verschlußring zusammenwirkt, dessen ITnterkante bis in die Nähe der Auswurföffnungen
für die Feststoffe reicht und auf seiner Innenseite mit einer Falz oder Nut für
die Aufnahme des Dichtringes versehen ist.
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Zum Auswechseln braucht dann nur noch der Verschlußring abgeschraubt
zu werden, und der Dichtring kann ohne Schwierigkeit nach unten oder nach innen
aus der eingedrehten Falz oder Nut herausgenommen werden.
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Dadurch wird es auch möglich, von mehreren Dichtungen aus verschiedenem
Material die geeignetste durch Ausprobieren auszuwählen, ohne daß der auszutauschende
Dichtring zerstört werden muß.
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In weiterer Ausgestaltung des Haupterfindungsgedankens kann eine Hilfsdichtung
zur Verhinderung des Eindringens feststoffhaltiger Flüssigkeit in das Verschlußgewinde
in Höhe der Hauptdichtung im Trommelunterteil angeordnet sein.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung oargestellt,
und zwar zeigt Fig.1 einen Schnitt durch den peripheren Teil einer Schleudertrommel
mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung und die Fig.2 und 3 zweckmäßige Querschnitte
von Dichtringen in vergrößerter Darstellung.
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?4it 1 ist das Trommelunterteil und mit 2 das Trommeloberteil gezeichnet.
Diese Teile werden von einem Verschlußring 3 zuammengehalten5 der mittels eines
Gewindes 4 auf das Trommelunterteil geschraubt wird und dabei das Trommeloberteil
2 fest auf seinen Sitz zieht. Das Trommelunterteil ist mit Feststoff--Quswurföffnungen
5 versehen, die von dem außenliegenden Kolbenschieber
6 geöffnet
und geschlossen werden können. Er kann mit einem auswechselbaren Abdichtungsteil
6a versehen sein. Durch-Einlassen von Steuerflüssigkeit in die Schließkammer 7 wird
der Kolbenschieber 6 nach oben in seine Schließstellung und durch Einlassen von
Steuerflüssigkeit in die Öffnungskammer 8 nach unten in seine Öffnungsstellung verschoben.
Die Kammer 8 steht über Ausfräsungen 9 mit einem Ringraum 8a in Verbindung, von
dem eine oder mehrere Entleerungsbohrungen 10 nach außen führen.
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Gemäß der Erfindung wirkt der Kolbenschieber 6 mit dem Verschlußring
3 zusammen, dessen Unterkante bis in die Nähe der Auswurföffnungen 5 reicht. Er
ist am unteren Ende an seiner Innenseite mit einer Falz oder Nut 11 versehen, in
die der Hauptdichtring 12 eingelegt wird.
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Um den Dichtring in seiner Nut zu halten, muß das Trommelunterteil
1 einen nach außen gerichteten Vorsprung 14 oder der Verschlußring 3 einen nach
innen gerichteten Vorsprung 15 aufweisen. Die Dichtringe können die in den Figuren
2 und 3 dargestellte Form haben. Der Dichtring nach Fig.2 kann auch ein Metallring
sein.
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Bei der Dichtungsanordnung gemäß der Erfindung ist das Öffnen der
Trommel zwecks Auswechslung des Dichtringes nicht mehr erforderlich. Nach dem Abschrauben
des Verschlußringes kann der Dichtring auf einfache Weise nach unten oder nach innen
aus seiner Falz oder Nut herausgezogen werden. Ein besonderer Haltering ist ebenfalls
nicht mehr erforderlich. Eine das Gewinde 4 vor dem Eindringen feststoffhaltiger
Flüssigkeit schützende Hilfsdichtung 13aus weichem Material ist in Höhe der Hauptdichtung
12 im Trommelunterteil 1 angeordnet. Aus dem direkten Kontakt der beiden Dichtringe
resultiert eine besonders gute Dichtwirkung.