DE199168C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSEIOa. GRUPPE 12/^i

für schrägliegende Ofenkammern.

Bei dem doppelten Koksofenverschluß nach Patent 186934, wo vor den Stirnseiten der Ofenkammern ein bis auf eine obere verschließbare Öffnung und eine vordere verschließbare Türöffnung allseitig geschlossener Vorbau und in diesem eine feuerfeste, durch die obere Öffnung des Vorbaues hochziehbare Tür unmittelbar vor der Ofenkammer . angebracht ist, hat diese gesonderte feuerfeste Tür vornehmlich die Aufgabe, auf Grund ihrer eigenen, wenn auch unvollkommenen Abdichtung die Wärmeübertragung sowohl durch Strahlung als durch Leitung an den vorderen Verschluß abzuschwächen. Damit kann darin für die Außentür unbedenklich eine der ganz allgemein für Deckelverschlüsse bekannten Dichtungen,. etwa eine metallische mit nachgiebiger Zwischenlage, verwendet werden.

Die Erfindung betrifft eine Sonderausbildung dieses Doppelverschlusses, die bei dessen Übernahme auf Koksöfen mit schrägliegen-' den Ofenkammern durch die dabei entstandenen neuen Aufgaben für den unteren Tür- Verschluß bedingt ist; Entsprechend der Betriebsweise solcher Öfen ist nämlich die Neigung dieser Kammern gerade so bemessen, daß sie mehr oder weniger genau dem Rutschwinkel der Beschickung (Kohle, Koks) auf

der Sohle entspricht. Beim öffnen des unteren Verschlusses soll sich der gare Kokskuchen von allein oder doch nur mit geringer Nachhilfe durch Druck von oben in Bewegung setzen. Damit hat dann die untere Tür sowohl bei der Füllung als auch während der Verkokung einen ganz beträchtlichen Gegendruck auszuhalten; sie ist also besonders stark ausgebildet, und der Anpressungsdruck muß gleich oder größer sein als dieser Gegendruck vermehrt durch den eigentlichen Dichtungsdruck.

Die Lösung unter Zugrundelegung des bekannten Doppelverschlusses kennzeichnet sich dadurch, daß jetzt die innere, nach oben herausziehbare feuerfeste Tür in einer in der Ofenkammer ausgesparten Führung schieberartig gleitet, so daß sie imstande ist, einen beliebigen Innendruck aufzunehmen und so von dem äußeren eigentlichen Türverschluß fernzuhalten. Diese Außentür steht also ganz unter denselben Betriebsbedingungen wie bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent. Dem Umstand, daß unter dem Druck des Kammereinsatzes sich hier die feuerfeste Tür selbst fest gegen ihre Führung legt, entspricht dann auch eine vollkommenere Abdichtung. Damit kann gegebenenfalls, .auf die ständige Anfüllung des Vorraumes zwischen Außentür und Innentür mit Rückgas, wie dies im Hauptpatent vorgeschlagen ist, verzichtet werden, da bei dem verminderten Durchtritt der Gase die Luftkühlung der metallenen

Außentür genügt, um ein unzulässiges Ansteigen des Wärmegrades zu verhüten.

Die Zeichnung zeigt einen gemäß dem angegebenen Leitgedanken durchgebildeten Doppeltverschluß einer schrägen Ofenkammer in Fig. ι im senkrechten Längsschnitt, in Fig. 2 im wagerechten Schnitt. Fig. 3 ist eine Ansicht auf die Stirnseite der Kammer.

Vor die untere Mündung der Destillationskammer α ist der Rahmen b gesetzt, gegen den mittels der Exzenterverschlüsse c die Tür d dichtend angepreßt wird. In den Seitenwandungen der Kammer α sind nun Schlitze e vorgesehen, die sich nach oben in > der Durchbrechung f der Kammerdecke fort-. setzen. In diesen Schlitzen e führt sich die Tür g, die aus feuerfesten, durch eine innenliegende Verankerung h zusammengehaltenen Steinen besteht. Mittels des durch die Anker h befestigten Joches i kann die Tür g an eine geeignete Hebevorrichtung angehängt und so gehoben oder gesenkt werden. Auf der Durchbrechung f ist die umlaufende Tasse k angebracht, in die bei geschlossener Tür g der glockenartige," an dem Joch i festsitzende Deckel / eingreift; wird die Tasse k nun mit einer Flüssigkeit gefüllt, so stellt sich ein Flüssigkeitsverschluß her, dessen hydrostatische Widerstandshöhe bei den vorkommenden Druckschwanküngen die stete Abdichtung gewährleistet.

Beim Betriebe wirkt die beschriebene Anordnung ganz mit den oben angegebenen Vorteilen. Die Füllung der Ofenkammer wird insoweit beschleunigt, als sie bereits bei heruntergestellter Tür g beginnen kann, so daß der bedienende Arbeiter in aller Ruhe die immerhin einige Sorgfalt erfordernde Abdichtung der Außentür d vornehmen kann. Beim Öffnen wiederum ist die Gefahr, daß der nachdrängende Kokskuchen den Verschluß unter dem Öffnen vorzeitig aufbricht, vermieden, indem erst völlig gefahrlos die Außentür d entfernt wird, worauf dann das Hochziehen der Tür g vorgenommen wird, bei dem ja die Arbeiter nicht vor der Kammermündung stehen.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Doppelter Koksofenverschluß mit gegen das Ofeninnere vorgelegtem Feuerschirm nach Patent 186934 für schrägliegende Ofenkammern, dadurch gekennzeichnet, daß die Innentür in einer in der Wandung der Ofenkammer ausgesparten Führung schieberartig gleitet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.