DE2953400C1 - Verfahren zur Befuellung von Bunkern und Fuelleinrichtung sowie deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Befuellung von Bunkern und Fuelleinrichtung sowie deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Fülleinrichtung zur Befüllung von Bunkern mittels zu hebender
Behälter, insbesondere zur Befüllung von Kühlbunkern mit Heißkoks, bei dem der am Hubgeschirr bewegte
Behälter am Ende der Hubbewegung in der Hubwerkführung mit dem Hubwerk horizontal verschoben und
oberhalb der Bunkereinfüllöffnung in Richtung auf diese abgesenkt und nach der Öffnung des Bunkerverschlusses
der Behälterboden geöffnet sowie der Behälterinhalt in den Bunker überführt wird.
Es ist bekannt, Behälter mit heißem Koks in einer Führung anzuheben, horizontal zu verschieben und dieselben
über eine Bodenentleerung in die Kühlkammer zu entleeren (Iron and Steel International April 1978,
S. 101 bis 104). Ferner ist es bekannt (DE-PS 3 92 244) zur umweltfreundlichen Befüllung von Kühlbunkern mit
Heißkoks klappenartige Dichtmanschetten zwischen dem Heißkoksbehälter und der Bunkereinfüllöffnung zu
verwenden, wobei der Behälter auf verschiebbare Abstützungen aufgesetzt wird und zusammen mit diesen an
vertikalen Führungsschienen U entlang von oben her auf den Bunker 3 aufgesetzt werden kann.
Die bekannten Konstruktionen weisen den Nachteil auf, daß infolge von Pendelschwingungen der zu hebenden
Behälter die Hubgeschwindigkeit begrenzt ist und daher die Förderleistung des Hubwerkes hinter der
Kühlleistung der Kühlkammer zurückbleibt.
Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Förderleistung des Hubwerkes zu erhöhen, die Befüllung
von Bunkern umweltfreundlich zu gestalten und gleichzeitig den Kraftbedarf am oberen Ende des Bunkers
zu reduzieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das geführte Hubgeschirr während
der Hubbewegung in vertikale mit dem Hubwerk verbundene Führungen eingefädelt und mit diesen horizontal
verschoben sowie in diesen oberhalb der Bunkereinfüllöffnung in Richtung auf diese abgesenkt wird, wobei
der Behälter auf ortsfeste Podeste abgestützt wird.
Die erfindungsgemäße Fülleinrichtung für Schüttgüter zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Fülleinrichtung vertikale starre Führungen und eine mit den Schienen bzw. deren Stützgerüst
verbundene Abstützung umfaßt, die mit dem Bunker dicht verbunden ist und die Bunkerverschlußeinrichtung
trägt. Weitere erfindungswesentliche Merkbo male sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung verringert den Kontakt mit der Umgebungsluft mit dem zu füllenden Schüttgut, so daß Oxydationen
des Schüttgutes hintangehaltcn werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich
br> einer einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung
beispielsweise und schematisch vereinfacht näher erläutert. Die Figur zeigt einen Aufriß der erfindungsgemäßen
Konstruktion.
Das anfallende Schüttgut wird in einem Behälter 9 gesammelt und mittels eines Wagens 14, der auf Schienen
15 senkrecht zur Zeichnungsebene läuft, in die dargestellte
Fülleinrichtung eingebracht. Sobald der Behälter 9 in der richtigen Position steht, wird das Hubgeschirr
8 auf den Behälter 9 abgesenkt und mit diesem durch nicht dargestellte Verriegelungen verbunden. Die
Verriegelung ist so ausgebildet, daß sie nur in der Stellung des Behälters 9 am Wagen betätigt werden kann
und der Behälter 9 erst wieder nach dem Aufsetzen auf den Wagen 14 vom Hubgeschirr 8 getrennt werden
kann. Das Hubgeschirr 8 ist in einer vertikalen Führung 1 mittels Rollen 21 geführt, so daß ein leichtes Aufsetzen
des Hubgeschirres 8 auf den Behälter 9 und eine schwingungsfreie Hubbewegung desselben in die Stellung 9'
gewährleistet ist. Die Hubbewegung ist durch den Doppelpfeil 16 symbolisiert. Um den Platzbedarf der Anlage
zu reduzieren bzw. um größere Werkstücke an dieser vorbeizuführen, sind die unteren Teile Γ der Führung 1
verschiebbar ausgeführt, wobei diese zuerst in die Stellung 1" ausgekippt werden und anschließend in die Stellung
Γ" hochgezogen werden. Die entsprechenden Bewegungspfeile sind durch die Bezugszeichen 17 und 17'
gekennzeichnet. Die Führungsteile Γ sind zweckmäßig miteinander starr durch eine Stahlkonstruktion, wie z. B.
Bedienungssteg, verbunden, so daß sie nur gemeinsam verschwenkt und gehoben werden können. In der voll
ausgezogen gezeichneten Stellung ist der Behälter 9' nicht mehr an der Führung 1 sondern an einer mit der
Laufkatze 7 der Hubeinrichtung 3 verbundenen vertikalen Führung 11 geführt. Dadurch ist es möglich, daß der
Behälter 9' gemäß Pfeil 18 in die Stellung 9" oberhalb der Bunkeröffnung 19 gebracht werden kann, indem die
Laufkatze 7 des Kranes auf den Schienen 2 in die Stellung T verfahren wird. Durch die doppelte Verbindung
des Hubgeschirres 8 mit der Laufkatze 7, einerseits durch die Hubwerkseile und andererseits durch die Führung
11, wird das Ausschwingen der Last gedämpft bzw. überhaupt vermieden. In der Stellung T der Laufkatze
wird der Behälter 9" mit dem Hubgeschirr 8" abgesenkt, bis er die Stellung 9'" einnimmt und auf der ortsfesten
Abstützung 4 aufsitzt, die mit der Stahlkonstruktion 10 verbunden ist. Die Abstützung 4 bildet einen
Ring und ist über eine elastische dichte Verbindung 12 mit der Bunkereinfüllöffnung 19 bzw. dem Bunker 5
verbunden. Wenn nun der Behälter 9'" auf dieser Abstützung 4 aufsitzt, bildet sich zwischen diesem und der
Bunkerverschlußeinrichtung 6 ein abgeschlossener Raum, aus dem praktisch kein Staub entweichen kann.
Der Bunkerverschluß 6 wird durch eine nicht dargestellte öffnungseinrichtung beim öffnen in die Stellung 6'
angehoben, so daß seine Dichtkanten aus der Dichtungseinrichtung 13, wie z. B. Sand- oder Wassertasse,
entfernt werden, und schließlich in die Stellung 6" seitlich verschoben. Nach der öffnung der Bunkereinfüllöffnung
19 werden die Bodenklappen 20 des Behälters 9'" geöffnet und das Schüttgut fällt durch die Schwerkraft
in den Bunker 5. Infolge der vorstehend beschriebenen Dichtung mittels der Verbindung 12 entweicht
kein Staub in die Atmosphäre, so daß die Überführung des Schüttgutes in den Bunker umweltfreundlich erfolgt.
Durch eine Steuerung des Druckes des Kühlgases im Bunker läßt sich darüber hinaus auch beim Abheben des
Behälters 9'" von der Abstützung 4 das Ausschwallen von Staubemissionen in die freie Atmosphäre vermeiden.
Die Abstützung 4 ist vereinfacht dargestellt. Sie kann als Absatzabdichtung von einer Doppelkonsole
gebildet sein, deren obere Konsolstufe für das Aufsetzen des Stüizfußes des Behälters 9 ausgebildet ist, während
die untere Stufe die Form einer Wassertasse aufweist, in welche ein Tauchzylinder am Boden des Behälters
9 zur Abdichtung der durch den Behälter 9 ver-") schlossenen öffnung eintauchend vorgesehen ist. An
diese Wassertasse schließt sich nach unten die schon vorhin erwähnte elastische Verbindung 12 zur Dichtung
der Bunkerdecke an. Nach dem Aufsetzen und Dichten des Behälters 9"' und öffnen des Behälterverschlusses 6
ίο öffnen sich die Bodenklappen 20 des Behälters 9'" und
es bildet sich ein Einlauftrichter durch die Bodenklappen 20 für die Bunkereinfüllöffnung 19.
Bei der Erfindung ist es wesentlich, daß die gesamte Bunkerfülleinrichtung mit der Stahlkonstruktion 10 fest
verbunden ist, in der auch der Bunker 5 eingebunden ist. Zur Vermeidung der Auswirkungen der unterschiedlichen
Wärmedehnung erfolgt die Verbindung der Bunkereinfüllöffnung 19 mit der Abstützung 4 über die vorhin
erwähnte elastische Verbindung 12.
Die in der Figur dargestellte Führung U ist für die Führung des Hubgeschirres 8 im Bereich der Lagen 8',
8" und 8'" vorgesehen. Wird die Führung verlängert, kann mit ihr auch der Behälter 9 in den Lagen 9', 9" und
9'" geführt werden, so daß die Verriegelungen zwischen dem Hubgeschirr 8 und dem Behälter 9 entlastet werden.
Bei dieser Ausführung verlängert sich dann sinngemäß die Ausnehmung der Führung 1 im Bereich des
Hubgeschirres in der Lage 8'. Die Hubeinrichtung 3 für das Hubgeschirr 8 auf der Kranlaufkatze 7 weist eine
jo doppelte symmetrische Seilführung auf, so daß bei einem
Riß eines Seiles die Last noch am anderen Seil hängt. Infolge der symmetrischen Seilführung bei einer
achtfachen Seileinscherung kommt es bei einem Seilriß auch zu keiner Auspendelung der Seillast, wenn bei einer
doppelten Seilführung ein Seil die äußeren Schichten der Flaschen und das andere Seil die inneren Seilrollen
bedient. Dies hat den Vorteil, daß bei einem Seilriß Beschädigungen der Anlage, insbesondere der Führungen,
durch Auspendelung der Last vermieden werden können. Durch diese Maßnahme am Hubwerk wird die
Sicherheit der Anlage erhöht.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann ganz allgemein
zur Befüllung von Bunkern mit Schüttgütern verwendet werden. Das Hauptanwendungsgebiet liegt
hierbei in der Überführung des heißen Kokses nach dem Ausstoß aus dem Verkokungsofen in den Kühlbunker,
wobei der Heißkoks in einem Behälter transportiert wird. Die Erfindung kann aber auch zur Chargierung
von Hüttenöfen, wie z. B. Kalkbrennöfen oder Verkokungskammern verwendet werden, wobei im letzteren
Verwendungszweck vorerhitzte Kohle praktisch unter Luftabschluß in den Verkokungsofen eingebracht wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Leerseite -
Claims (9)
1. Verfahren zur Befüllung von Bunkern mittels zu hebender Behälter, insbesondere zur Befüllung von
Kühlbunkern mit Heißkoks, bei dem der am Hubgeschirr bewegte Behälter am Ende der Hubbewegung
in der Hubwerkführung mit dem Hubwerk horizontal verschoben und oberhalb der Bunkereinfüllöffnung
in Richtung auf diese abgesenkt und nach der öffnung des Bunkerverschlusses der Behälterboden
geöffnet sowie der Behälterinhalt in den Bunker überführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das geführte Hubgeschirr während der Hubbewegung in vertikale mit dem Hubwerk verbundene
Führungen eingefädelt und mit diesen horizontal verschoben sowie in diesen oberhalb der Bunkereinfüllöffnung
in Richtung auf diese abgesenkt wird, wobei der Behälter auf ortsfeste Podeste abgestützt
wird.
2. Fülleinrichtung für Schüttgüter mit einem am Hubgeschirr eines horizontal verschiebbaren Hubwerks
befestigten Behälter zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fülleinrichtung vertikale starre Führungen (1,11) und eine mit den Schienen (2) bzw. deren
Stützgerüst verbundene Abstützung (4) umfaßt, die mit dem Bunker (5) dicht verbunden ist und die Bunkerverschlußeinrichtung
(6) trägt.
3. Fülleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (1), die Schienen
(2) und die Abstützung (4) mit dem Stahltragwerk (10) der zu füllenden Anlage starr verbunden sind.
4. Fülleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubeinrichtung eine Kranlaufkatze
(7) mit Hubgeschirr (8) umfaßt, welches in der Führung (1) zumindest während des größten Teiles
des Hubvorganges, insbesondere über Rollen (21), geführt ist und während seiner Bewegung im
oberen Hubbereich in vertikale Führungen (11) der Laufkatze (7) einführbar ist.
5. Fülleinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Hubgeschirr (8) eine Verriegelung
aufweist, die nur im Bereich des Aufsetzens des Hubgeschirrs (8) auf den Behälter (9) betätigbar
ist.
6. Fülleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kranlaufkatze (7) zumindest
eine Hubwerkstrommel mit zwei zueinander symmetrisch verlaufenden Seilwicklungen für die zweifach
angeordneten Hubseile aufweist, die mit einem Ende an der Hubwerkstrommel und mit dem anderen
Ende in der Kranlaufkatze (7) federnd eingebunden sind sowie über ihre Länge die Seilrollen des
Hubgeschirrs (8) mit der Kranlaufkatze (7) in symmetrischer Seilführung verbinden.
7. Fülleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale feste Führung im Aufnahmebereich des Behälters (9) einziehbar ausgebildet
ist und insbesondere die einzelnen einziehbaren Führungsstäbe paarweise durch eine Stahlkonslruktion,
wie z. B. Bedienungssteg, miteinander verbunden und vorzugsweise durch eine Schrägführung
an der festen Führungskonstruktion vorbeiführbar angeordnet sind.
8. Fülleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützung (4)durch ein vertikales
Gerüst gebildet ist, welches mit der Bunker-
decke über eine elastische Verbindung, wie z. B. Kompensator, dicht verbunden ist und die Dichteinrichtung
(13) für den Bunkerverschluß trägt, der nach einer Anhebung seitlich verschiebbar ausgebildet
ist, und daß die Abstützung (4) Aufsetzkonsolen für den Behälter (9) aufweist.
9. Verwendung der Fülleinrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Chargierung
von vorerhitzter Kohle in Verkokungsöfen.
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