DE19838762B4 - Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen - Google Patents
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Abstract
Spinnmaschine
mit einer Vielzahl von Spinnstellen, die jeweils eine Vorrichtung
zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes aufweisen, welche
ein den Faserverband über
einen Saugschlitz einer Saugeinrichtung führendes, luftdurchlässiges Transportband
enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Saugeinrichtung (5, 6)
einer Gruppe von mehreren benachbarten Spinnstellen (3) zugeordnet
ist und ein sich über
diese Gruppe von Spinnstellen erstreckendes Hohlprofil (14, 15) enthält, das
als Gleitführung
für die
Transportbänder
(18) dieser Gruppe von Spinnstellen dient und das an einen dieser
Gruppe von Spinnstellen (3) zugeordneten Lüfter (30, 31) angeschlossen
ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen, die jeweils eine Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes aufweisen, welche ein den Faserverband über einen Saugschlitz einer Saugeinrichtung führendes, luftdurchlässiges Transportband enthält.
- Eine Spinnmaschine dieser Art ist beispielsweise durch die
EP 0635590 A2 Stand der Technik. Bei solchen Spinnmaschinen ist ein zentraler Absaugkanal vorgesehen, der sich über sämtliche Spinnstellen erstreckt. Jeder Vorrichtung zum Verdichten ist ein Sauganschluss zugeordnet. Insbesondere bei langen Spinnmaschinen besteht die Gefahr, dass der Unterdruck an den Spinnstellen, die von dem den Unterdruck erzeugenden Lüfter weit entfernt sind, abfällt. Druckunterschiede ziehen jedoch Qualitätsunterschiede der zu erspinnenden Garne nach sich. - Bei Ringspinnmaschinen ist es üblich, nach dem Streckwerk an jeder Spinnstelle eine Absaugung vorzusehen, um bei einem Fadenbruch das weiter durch das Streckwerk hindurch laufende Fasermaterial abzusaugen und eine Wickelbildung zu verhindern. Diese Absaugungen sind Saugröhrchen, die an einen in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden Kanal angeschlossen sind, der üblicherweise an einem Ende mit einer Unterdruckquelle versehen ist.
- Um zu verhindern, dass bei einer derartigen Spinnmaschine an den Absaugungen, die am weitesten von der Unterdruckquelle entfernt liegen, ein geringerer Unterdruck vorhanden ist gegenüber dem in den Absaugungen näher an der Saugstelle, wird bei der
DE 1 785 464 A vorgesehen, den Unterdruckkanal in einzelne Abschnitte zu unterteilen, denen ein eigener Lüfter zugeordnet ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Spinnmaschine der eingangs genannten Art Druckunterschiede an den Saugeinrichtungen der einzelnen Spinnstellen und damit unterschiedliche Garnqualitäten zu vermeiden.
- Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst.
- Die Größe der Gruppe von benachbarten Spinnstellen, d. h. die Anzahl der Spinnstellen einer Gruppe, richtet sich nach der Größe der Lüfter oder der Gestaltung der Spinnmaschine. Aufgrund der kurzen Wege vom jeweiligen Lüfter zu den einzelnen Spinnstellen werden Drosselverluste und Druckunterschiede minimiert. Dadurch können Qualitätsunterschiede in den zu erspinnenden Garnen auf ein zulässiges Maß beschränkt werden. Das Hohlprofil enthält entsprechend der Anzahl von Spinnstellen jeweils einen Saugschlitz, jedoch für alle Spinnstellen der Gruppe nur eine Saugöffnung, an die ein Saugrohr angeschlossen ist.
- In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass die Hohlprofile von Gruppen von Spinnstellen, die sich auf beiden Maschinenseiten gegenüber liegen, an einen gemeinsamen Lüfter angeschlossen sind.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, dass als luftdurchlässige Transportbänder Siebbänder vorgesehen sind. Bei derartigen Siebbändern, die über eine größere Breite luftdurchlässig sind, bestimmt die Breite und/oder die Form des Saugschlitzes die das Verdichten bewirkende Luftströmung.
- Vorteilhaft ist das über jeweils mehrere Spinnstellen reichende Hohlprofil mittels eines Schnellverschlusses dichtend auf das zugehörige Saugrohr klemmbar. Dies dient insbesondere dem Auswechseln eines Siebbandes bei dessen Verschleiß.
- Es ist auch möglich sämtlichen Saugeinrichtungen einen gemeinsamen Abluftkanal zuordnen. Dadurch wird dem Umstand Rechnung getragen, daß der unvermeidlich an den Vorrichtungen zum Verdichten abgesaugte Faserflug nicht unkontrolliert zu einzelnen Bauteilen der Spinnmaschine gelangt.
- Zur Kontrolle des Unterdruckes und damit der Garnqualität kann jedem Saugrohr ein Druckmeßgerät zugeordnet sein. Der Unterdruck ist zweckmäßig regulierbar. Bei einer Störung wird die betreffende Maschinensektion abgestellt.
- Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer Spinnstelle im Bereich der Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes, -
2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der1 auf eine Vorrichtung zum Verdichten des verstreckten Faserverbandes, die sich über mehrere Spinnstellen erstreckt, -
3 eine Teilansicht der1 im Bereich der Vorrichtung zum Verdichten mit einem Schnellverschluß zum Auswechseln der Vorrichtung, -
4 in verkleinerter Darstellung eine schematische Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der1 zur Erläuterung, wie die einzelnen Saugeinrichtungen den Spinnstellen der Spinnmaschine zugeordnet sind. - Die in den
1 bis4 dargestellte Spinnmaschine ist vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise eine Ringspinn maschine. Auf jeder der zwei Maschinenseiten1 und2 ist eine Vielzahl von Spinnstellen3 in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Jede Spinnstelle3 enthält vorzugsweise eine Spindel4 , die als Ringspindel ausgebildet sein kann. Jeweils einer bestimmten Anzahl von Spinnstellen3 ist eine Saugeinrichtung5 oder6 zugeordnet, deren Zweck später noch erläutert wird. - Unter Bezugnahme auf die
1 und2 erkennt man für jede Spinnstelle3 ein Streckwerk7 , von welchem lediglich das Ausgangswalzenpaar8 sowie das vorangehende Riemchenwalzenpaar9 dargestellt sind. Im Streckwerk7 wird in bekannter Weise ein Faserband oder Vorgarn10 bis zur gewünschten Garnfeinheit verstreckt. Der fertig verstreckte Faserverband11 wird unmittelbar nach dem Streckwerk7 in einer Vorrichtung12 pneumatisch verdichtet, was zu einer besseren Querschnittsausnutzung und zu einer geringeren Haarigkeit des zu erspinnenden Fadens13 führt, welcher dadurch reißfester und gleichmäßiger wird. Nach der Vorrichtung12 läuft der zu verdrehende Faden13 gemäß der angedeuteten Pfeilrichtung zu einer zugeordneten Spindel4 . - Einer Mehrzahl von Spinnstellen
3 , beispielsweise einer Sektion von acht Spinnstellen3 , ist ein Hohlprofil14 bzw.15 zugeordnet, welches Bestandteil der Vorrichtung12 zum Verdichten sowie der Saugeinrichtungen5 bzw.6 ist. Es kann sich hierbei um ein reibungsarmes Profil aus Leichtmetall oder Edelstahl oder auch um ein verschleißarmes und gleitfähiges Kunststoffprofil handeln. Dieses Hohlprofil14 oder15 ist bis auf die noch zu erläuternden Öffnungen allseits geschlossen und steht unter Unterdruck. Jedes Hohlprofil14 ,15 ist an seinen Enden in noch zu beschreibender Weise auswechselbar in Stanzen16 ,17 gehalten, in denen auch die Unterzylinder der Streckwerke7 gelagert sind. - Das Hohlprofil
14 bzw.15 ist als Gleitführung für mehrere Siebbänder18 ausgeführt, von denen jeweils eines einer Spinnstelle3 zugeordnet ist. Jeweils zwei einander gegenüberliegende Hohlprofile14 verschiedener Maschinenseiten1 und2 gehören einer gemeinsamen Saugeinrichtung5 bzw.6 an. Bei dem Siebband18 handelt es sich um ein sehr feines, endlos gewebtes Band mit einer äußerst feinen Perforation, wodurch das Siebband18 luftdurchlässig wird. Es dient als Transportfläche für den zu verdichtenden Faserverband11 . - In einem Abstand vom Ausgangswalzenpaar
8 , beispielsweise in einem der Stapellänge entsprechenden Abstand, ist jedes Siebband18 mit einer angetriebenen Klemmwalze19 gegen das Hohlprofil14 gedrückt. Es genügt hierfür ein relativ kleiner Andruck von beispielsweise 20 Newton. Dadurch wird das Siebband18 auf dem Hohlprofil14 gleitend angetrieben, und das Siebband18 transportiert seinerseits den verstreckten Faserverband11 . - Der Antrieb der Klemmwalze
19 ist von der Ausgangsdruckwalze20 des Ausgangswalzenpaares8 abgeleitet. Mittels einer Übertragungswalze21 , die durch Friktion an der Ausgangsdruckwalze20 einerseits und an der Klemmwalze19 andererseits anliegt, erhält der zu verdichtende Faserverband11 an der Klemmwalze19 praktisch die gleiche Geschwindigkeit wie an der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares8 . Einen geringen Anspannverzug kann man durch Wahl der entsprechenden Friktionsdurchmesser erreichen. - Sowohl die Ausgangsdruckwalze
20 als auch die Klemmwalze19 sind in einer Wippe22 angeordnet, die durch eine Belastungsfeder23 des Belastungsträgers24 belastet ist. Durch die entsprechende Geometrie wird dafür Sorge getragen, daß die Belastung der Ausgangsdruckwalze20 höher ist als die Belastung der Klemmwalze19 . - Entsprechend der Anzahl der Spinnstellen
3 , denen ein Hohlprofil14 bzw.15 zugeordnet ist, enthält das Hohlprofil14 eine Anzahl von Saugschlitzen25 , die jeweils durch ein Siebband18 abgedeckt sind. Die Saugschlitze25 beginnen kurz hinter der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares8 und reichen bis zur Klemmlinie der Klemmwalze19 . Die Saugschlitze25 verlaufen unter einem Winkel von etwa 20° schräg zur Transportrichtung, so daß dem über den Saugschlitz25 transportierten verstreckten Faserverband11 ein geringer Falschdrall erteilt wird, der die Verdichtungswirkung unterstützt. - Jedem Hohlprofil
14 bzw.15 ist etwa in der Mitte zwischen den Stanzen16 und17 eine Saugöffnung26 zugeordnet, die an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist. Pro Hohlprofil14 bzw.15 ist also nur eine einzige Saugöffnung26 vorhanden. Jede Saugöffnung26 ist dichtend an ein Saugrohr27 oder28 anschließbar. An der Trennstelle zwischen der Saugöffnung26 des Hohlprofils14 und dem zugehörigen Saugrohr27 oder28 ist das Hohlprofil14 in noch zu beschreibender Weise lösbar angebracht. - Zur Kontrolle des für das Spinnen erforderlichen Unterdruckes ist zweckmäßigerweise jedem Saugrohr
27 ,28 ein Druckmeßgerät29 zugeordnet. - Jeder Saugeinrichtung
5 bzw.6 ist ein Lüfter30 bzw.31 zugeordnet, so daß jeweils ein Lüfter30 ,31 pro Maschinensektion vorhanden ist. Vorteilhaft ist der Lüfter30 ,31 jedoch beiden Maschinenseiten1 und2 gemeinsam zugeordnet, so daß auch zwei Hohlprofile14 bzw.15 einem Lüfter30 bzw.31 zugeordnet sind. Die Abluft der einzelnen Lüfter30 ,31 sowie weiterer nicht dargestellter Lüfter wird in einen gemeinsamen Abluftkanal32 geführt, der sich vorteilhaft in Maschinenmitte über die Länge der gesamten Spinnmaschine erstreckt. Dadurch wird verhindert, daß an der Transportfläche des Siebbandes18 abgesaugter Faserflug unkontrolliert auf irgendwelche Bauteile der Spinnmaschine gelangt. - Wie in
1 nur angedeutet und aus3 deutlich zu erkennen ist, ist jedes Hohlprofil14 ,15 mittels an seinen Enden angebrachter Schnellverschlüsse33 in den zugehörigen Stanzen16 und17 gelagert. In3 erkennt man das Ende einer Stanze16 sowie das isoliert dargestellte Siebband18 einer Spinnstelle3 . Die Stanzen16 ,17 sind mit entsprechenden Aufnahmen34 rechteckigen Querschnitts versehen, die als oben offene Aussparungen ausgebildet sind und in welche entsprechende Haltezapfen35 eingeführt werden können, die sich an den Enden der Hohlprofile14 ,15 befinden. Die Haltezapfen35 sind der Kontur der Aufnahmen34 angepaßt, an ihren Enden jedoch oval oder halbzylinderförmig ausgebildet. Mittels eines Klemmhebels36 lassen sich die Hohlprofile14 ,15 über ihre Haltezapfen35 in die Aufnahmen34 der Stanzen16 ,17 einspannen. - Die einzelnen Klemmhebel
36 sind um eine Schwenkachse37 der zugehörigen Stanzen16 ,17 bis zu einem Anschlag41 verschwenkbar. Die entrastete Position38 des Klemmhebels36 ist strichpunktiert dargestellt. Man erkennt die Klemmfläche39 , mit welcher sich der Klemmhebel36 beim Einrasten über die entsprechende Kontur des Haltezapfens35 legt. Es besteht Selbsthemmung. - Die Schnellverschlüsse
33 dienen dem schnellen Auswechseln eines Hohlprofiles14 bzw.15 , wenn beispielsweise ein Siebband18 einer Spinnstelle3 verschlissen oder defekt ist. Zum Auswechseln eines Siebbandes18 wird der Klemmhebel36 in seine entrastete Position38 überführt, so daß das entsprechende Hohlprofil14 bzw.15 aus den Aufnahmen34 der zugehörigen Stanzen16 und17 nach oben entnommen werden kann. Nun läßt sich das auszuwechselnde Siebband18 leicht durch ein neues Siebband18 ersetzen. Das Hohlprofil14 ,15 wird wieder in die Stanzen16 und17 eingesetzt und mittels des Klemmhebels36 verriegelt. - In
4 ist schematisch und in verkleinertem Maßstab dargestellt, wie einer Mehrzahl von Spinnstellen3 jeweils eine Saugeinrichtung5 bzw.6 zugeordnet ist. Jede Saugeinrichtung5 ,6 ist jeweils mit zwei auf verschiedenen Maschinenseiten1 ,2 gegenüberliegenden Hohlprofilen14 bzw15 verbunden. - In
4 erkennt man die bereits beschriebenen Saugöffnungen26 , die Saugrohre27 ,28 , die Lüfter30 ,31 sowie den Abluftkanal32 . Jedem Lüfter30 ,31 ist außerdem ein kleiner Elektromotor40 zugeordnet. Alternativ können sämtliche Lüfter30 ,31 von einer in Maschinenlängsrichtung durchgehenden Antriebswelle angetrieben sein. - Wie ersichtlich, ist also jeweils einer Sektion von jeweils acht Spinnstellen
3 pro Maschinenseite1 und2 eine Saugeinrichtung5 bzw.6 zugeordnet. Durch diese Aufteilung kann der Unterdruck längs der Spinnstellen3 , inbesondere bei langen Spinnmaschinen, vergleichmäßigt werden. Es ist dann nicht erforderlich, für die Vorrichtung12 zum Verdichten des verstreckten Faserverbandes11 einen gesonderten Unterdruckkanal mit besonders großer Dimensionierung vorzusehen.
Claims (3)
- Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen, die jeweils eine Vorrichtung zum Verdichten eines verstreckten Faserverbandes aufweisen, welche ein den Faserverband über einen Saugschlitz einer Saugeinrichtung führendes, luftdurchlässiges Transportband enthält, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Saugeinrichtung (
5 ,6 ) einer Gruppe von mehreren benachbarten Spinnstellen (3 ) zugeordnet ist und ein sich über diese Gruppe von Spinnstellen erstreckendes Hohlprofil (14 ,15 ) enthält, das als Gleitführung für die Transportbänder (18 ) dieser Gruppe von Spinnstellen dient und das an einen dieser Gruppe von Spinnstellen (3 ) zugeordneten Lüfter (30 ,31 ) angeschlossen ist. - Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlprofile (
14 ,15 ) von Gruppen von Spinnstellen (3 ), die sich auf den beiden Maschinenseiten (1 ,2 ) gegenüber liegen, an einen gemeinsamen Lüfter (30 ,31 ) angeschlossen sind. - Spinnmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als luftdurchlässige Transportbänder Siebbänder (
18 ) vorgesehen sind.
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