DE198050C - - Google Patents

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DE198050C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Sensitive Colour Forming Recording (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 198050 -■ KLASSE 22 e. GRUPPE
Verfahren zur Darstellung von blauen Küpenfarbstoffen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Januar 1907 ab.
Es wurde gefunden, daß man neue Farbstoffe gewinnt, wenn man die aus I-Aminonaphtalin-8-carbonsäure oder deren Derivaten erhältlichen Naphtylthioglykol-peri-carbonsäuren entweder der Alkalischmelze unterwirft und die Lösung der Schmelze mit oxydierenden Mitteln behandelt, oder mit Essigsäureanhydrid kocht und nach dem Behandeln mit Ätzalkali die erhaltene Lösung mit oxydierenden Mitteln behandelt, oder mit Nitroköhlenwasserstoffen oder Schwefel mit oder ohne Zusatz indifferenter Mittel erhitzt, oder mit Bisulfiten oder Thiosulfate!! auf höhere Temperaturen erhitzt.
Die neuen Körper sind Repräsentanten einer neuen Klasse von chemischen Verbindungen, in denen ein cyklischer schwefelhaltiger, sechsgliedriger Atomkomplex enthalten ist. Es liegt ihm vermutlich die Konstitution:
CO
CO
zugrunde.
Man verfährt zur Darstellung der neuen Körper z. B. folgendermaßen:
Beispiel I.
18,7 Teile Peri-Aminonaphtoesäure werden mit 25 Teilen Salzsäure von 200 Be. und 7 Teilen Nitrit diazotiert und allmählich in eine Lösung von 18 Teilen Kaliumxanthogenat und 40 Teilen Soda eingetragen. Man rührt einige Zeit bis zur .Beendigung der Stickstoffentwicklung, gibt sodann 20 Teile chloressigsaures Natron und 30 Teile Natronlauge von 400 Be. hinzu und erhitzt mehrere Stunden auf ioo°. Nach dem Erkalten wird nitriert und mit Mineralsäure unter Zusatz von Kochsalz die Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure ausgefällt. Diese ist in heißem Wasser gut löslich und krystallisiert daraus bei langsamem Erkalten in kleinen, fast farblosen Blättchen, welche bei etwa 1700 anfangen zu sintern und bei 175 bis 1760 schmelzen.
IO Teile Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure werden dann mit 60 Teilen Ätznatron und 6 Teilen Wasser auf 160 bis i8o° erhitzt. Die Schmelze wird allmählich gelb bis gelbbraun und bröckelig. Man gibt die erkaltete Schmelze in Wasser, worin sie sich mit intensiv gelber Farbe löst. In dieser Schmelze ist eine neue Carbonsäure enthalten, die durch Salzsäure in Form brauner Flocken gefällt wird und die beim Kochen mit Wasser Kohlensäure abspaltet unter Bildung einer mit Wasserdampf schwer flüchtigen und sich an der Luft blau färbenden Verbindung. Jene Carbonsäure und die letzterwähnte Verbindung stehen vermutlich zu der Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure in derselben Beziehung wie 3-Oxy(i)thionaphten-2-carbonsäure und 3-Oxy(i)thionaphten zu Phenylthioglykol-ocarbonsäure.
Zur Gewinnung des Farbstoffs aus der Lösung der Schmelze leitet man Luft ein; er scheidet sich in blauen Flocken ab, die abfiltriert und getrocknet ein blauschwarzes Pulver bilden; der Farbstoff löst sich in Chloroform und Eisessig mit violettblauer, in konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe. Er färbt Baumwolle aus der Küpe in blauen Nuancen.
ίο An Stelle des Luftsauerstoffs können an- - dere Oxydationsmittel,0 z. B. Eisenchlorid, Ferricyankalium, verwendet werden.
Beispiel II.
20 Teile Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure ' werden mit 200 Teilen Nitrobenzol 3 bis 4 Stunden zum Sieden erhitzt. Die Masse färbt sich erst grün und schließlich blau. Man treibt das Nitrobenzol durch Wasserdampf ab und reinigt den zurückbleibenden Farbstoff durch Waschen mit Alkohol.
Beispiel III.
20 Teile Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure werden mit 100 Teilen Bisulfitlösung von 400 Be. oder 80 Teilen Thiosulfat und 30 Teilen Wasser 3 bis 4 Stunden auf 170 bis i8o° erhitzt. Nach dem Erkalten filtriert man, wäscht mit Wasser und kann den gebildeten Farbstoff rein gewinnen durch Extrahieren mit Alkohol und Schwefelkohlenstoff und durch Lösen in warmem alkalischen Hydrosulfit und Wiederausfällen mit Luft.
Beispiel IV.
20 Teile Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure werden mit 50 Teilen Schwefel innig gemischt und diese Mischung 2 bis 3 Stunden auf 180 bis 1900 erhitzt.· Aus der erkalteten, feinst verteilten Schmelze kann man ■ den Schwefel durch Auskochen mit verdünnter Natronlauge und darauf folgender Extraktion mit Alkohol und Schwefelkohlenstoff entfernen.
Beispiel V.
20 Teile Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure werden mit 60 Teilen Essigsäureanhydrid 3 Stunden gekocht. Man gibt verdünnte Natronlauge hinzu bis zur bleibenden alkalischen Reaktion und erwärmt einige Zeit auf 60 bis 70°. Durch Einleiten von Luft wird das Produkt sodann wieder abgeschieden.

Claims (1)

  1. Pate nt-Anspru c H.Verfahren zur Darstellung von blauen Küpenfarbstoffen, darin bestehend, daß man die Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure oder deren Derivate mit Ätzalkalien oder Essigsäureanhydrid erhitzt und nachträglich mit Oxydationsmitteln behandelt, oder die Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure mit Nitrokohlenwasserstoffen oder Schwefel erhitzt, oder die Naphtylthioglykol-peri-carbonsäure.mit Bisulfiten oder Thiosulfat erhitzt.
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