DE19730532A1 - Nadelmaschine - Google Patents
NadelmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Nadelmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Maschine ist aus
DE 196 15 687 A1 bekannt.
Bei der Vernadelung einer Faservliesbahn in einer Nadelma
schine, in der der Nadelbalken eine lediglich senkrecht zur zu
vernadelnden Faservliesbahn gerichtete Bewegung ausführt wird
die von Zuführ- und Abzugswalzen der Nadelmaschine kontinuier
lich durch die Nadelmaschine transportierte Faservliesbahn in
dem Zeitabschnitt des Nadelungszyklus, in dem die Nadeln in das
Faservlies eingestochen sind, durch die Nadeln in der Fortbewe
gung gebremst. Es kommt hierdurch zu einem Verzug des Faser
vlieses und zu einer zyklisch auftretenden elastischen Verbie
gung der Nadeln. Diese Effekte sind für Faservlies und Nadel
maschine nachteilig. Man könnte dem abhelfen, indem man bei
gegebener Hubfrequenz des Nadelbalkens die Transportgeschwin
digkeit der Faservliesbahn durch die Nadelmaschine verringert,
doch leidet darunter die Produktivität. Insbesondere bei Tex
tilmaschinenfilzen, die bekanntlich sehr große Längen und Brei
ten haben, ist für die wirtschaftliche Fertigung aber eine
große Transportgeschwindigkeit erforderlich. Der Verzug des
Faservlieses kann aber dazu führen, daß sich eine Ungleichför
migkeit in der Vliesoberfläche einstellt, die man später in dem
mit Hilfe dieses Vlieses oder Filzes hergestellten Papier
sieht.
Zur Abhilfe dieser nachteiligen Wirkungen ist gemäß der vorge
nannten DE 196 15 687 A1 dem Nadelbalken ein zweiter Antrieb
zugeordnet, der ihn zyklisch und synchronisiert mit seiner zum
Faservlies senkrecht verlaufenden Einstichbewegung (Vertikal
bewegung) in eine parallel zur Faservliesbahn schwingende Bewe
gung (Horizontalbewegung) versetzt, die in und entgegen zur
Transportrichtung der Faservliesbahn durch die Nadelmaschine
verläuft und zeitlich mit der senkrechten Einstichbewegung des
Nadelbalkens so überlagert ist, daß die Bewegung des Nadelbal
kens in horizontaler Richtung in dem Zeitabschnitt jedes Bewe
gungszyklus, in dem seine Nadeln in das Faservlies eingestochen
sind, der von den Zuführ- und Abzugswalzen hervorgerufenen
Fortbewegung des Faservlieses durch die Nadelmaschine folgt,
während im vom Faservlies gelösten Zustand der Nadeln die Rück
führung des Nadelbalkens in horizontaler Richtung, d. h. paral
lel zur Faservliesbahn, in die Ausgangslage erfolgt. Der Nadel
balken führt somit, von der Seite quer zur Transportrichtung
der Faservliesbahn gesehen, eine kreisende Bewegung aus, die je
nach Verhältnis der Hübe der horizontalen und vertikalen Bewe
gungen mehr oder minder kreisförmig oder elliptisch ist.
Es besteht häufig der Wunsch, den Hub der Horizontalbewegung
des Nadelbalkens bei einer so ausgerüsteten Nadelmaschine zu
verändern, beispielsweise um ihn der Transportgeschwindigkeit
des Faservlieses durch die Nadelmaschine anzupassen. Die vorge
nannte DE 196 15 687 A1 gibt für diesen Zweck eine Lösung an,
bei der die Exzentrizität eines umlaufenden Exzenters, mit des
sen Hilfe die horizontale Bewegungskomponente des Nadelbalkens
hervorgerufen wird, verändert werden kann. Die dafür vorgesehe
nen Mittel sind verdrehbare Büchsen und zugehörige Kupplungs
einrichtungen. Diese Lösung ist mechanisch recht aufwendig und
läßt Verstellungen nur mit zeitraubenden Arbeiten und nur zwi
schen wenigen Positionen und zudem nur im Stillstand der
Maschine zu.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb der
eingangs genannten Art anzugeben, mit der der Hub der quer zur
Einstichbewegung des Nadelbalkens gerichteten Bewegung, die dem
Nadelbalken von der zweiten Antriebseinrichtung aufgezwungen
wird, leicht und in feiner Abstufung, vorzugsweise auch stufen
los, verstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Eine weitere, verwandte Lösung der gestellten Aufgabe,
ist Gegenstand des Anspruchs 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Es sei an dieser Stelle betont, daß wenn in den Ansprüchen
davon die Rede ist, daß die zweite Antriebseinrichtung mit dem
Nadelbalken gekoppelt ist, dieses auch einschließt, daß die
Kopplung ggf. an einem den Nadelbalken haltenden Träger
erfolgt.
Ein erstes Konzept der Erfindung sieht für die zweite Antriebs
einrichtung zwei Exzenterwellen vor, die mit gleicher Drehzahl
umlaufen und deren von ihnen hervorgerufenen Pleuelbewegungen
an einer Koppelbrücke zusammengefaßt werden. Durch Veränderung
der Drehwinkelposition der Exzenterwellen gegeneinander läßt
sich erreichen, daß sich die Wirkungen der Pleuelbewegungen an
einem Gelenkpunkt der Koppelbrücke, der mit dem Nadelbalken
gekoppelt ist, mehr oder weniger zueinander addieren oder von
einander abziehen oder sich annähernd aufheben.
Bei einem zweiten Lösungskonzept der Erfindung wird eine Exzen
terbewegung der zweiten Antriebseinrichtung über eine Pleuel
stange und einen mit diesem gekoppelten, gelenkig gelagerten
Kipphebel in eine annähernd lineare, hin- und hergehende Bewe
gung umgesetzt, deren Hub durch Veränderung der Länge des
Hebelarms, mit dem die Pleuelstange an dem Kipphebel wirksam
ist, verändert werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein dem ersten Lösungskonzept folgendes erstes Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 ein dem ersten Lösungskonzept folgendes zweites Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 ein dem ersten Lösungskonzept folgendes drittes Aus
führungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4 eine Ausführungsvariante von Fig. 3;
Fig. 5 ein Schema zur Erläuterung der Kraftübertragung auf
den Nadelbalken beim ersten Lösungskonzept der Erfin
dung und zugleich eine Prinzipdarstellung eines
Antriebs für die Erzeugung eines Querversatzes des
Nadelbalkens;
Fig. 6 eine alternative Ausführungsform des Antriebs für den
Querversatz des Nadelbalkens;
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines dem ersten
Lösungskonzept folgenden vierten Ausführungsbeispiels
der Erfindung;
Fig. 8 eine schematische Darstellung des zweiten Lösungskon
zeptes der Erfindung;
Fig. 9 eine Abwandlung der Ausführungsform von Fig. 8;
Fig. 10 eine Abwandlung der Ausführungsform von Fig. 9; und
Fig. 11 als Teildarstellung eine weitere Ausführungs
variante einer Einrichtung zur Übertragung der
horizontal gerichteten Bewegungskraft auf den
Nadelbalkenträger.
In den Zeichnungen sind nur die wesentlichen Teile einer Nadel
maschine dargestellt, soweit sie zur Erläuterung der Erfindung
erforderlich sind. Überflüssiges Beiwerk ist aus Übersichtlich
keitsgründen nicht dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine im vorstehenden Sinne vereinfachte Darstel
lung einer Nadelmaschine von der Seite. In einem Maschinenrah
men 1 sind zwei Exzenterantriebe 2 angeordnet, die, von einem
Hauptmotor O über Riemen, Kette oder dgl. Antriebsverbindung
angetrieben, über Pleuelstangen 3 einen Nadelbalkenträger 4 in
eine auf- und abgehende Bewegung versetzen können. An dem
Nadelbalkenträger 4 sind zwei jeweils mit Nadelbrettern 5
bestückte Nadelbalken 6 befestigt. Von den an den Nadelbrettern
6 befestigten Nadeln 7 sind nur einige dargestellt. Die beiden
Exzenterantriebe 2 sind vorzugsweise mittels eines Getriebes
verbunden, beispielsweise über eine Stirnradstufe (nicht darge
stellt), um eine synchron gegenläufige Drehbewegung der Exzen
terantriebe zu erzeugen.
Die Nadeln 7 stechen durch einen Abstreifer 8 in eine auf einer
Unterlage 9 liegende Faservliesbahn (nicht dargestellt), die
im dargestellten Beispiel mittels angetriebener Zuführ- und
Abzugswalzen 10 bzw. 11 durch die Nadelmaschine bewegt wird.
An mehreren, sich quer zur Transportrichtung des Faservlieses
durch die Nadelmaschine verteilten Stellen sind an dem Nadel
balkenträger 4 Koppelbrücken 12 angelenkt, von denen in Fig. 1
nur eine dargestellt ist. Die Koppelbrücken 12 weisen drei
Gelenkpunkte auf, nämlich erste und zweite Gelenkpunkte 13 und
14 an den Enden und einen dritten Gelenkpunkt 15 in der Mitte.
Am dritten Gelenkpunkt 15 sind die Koppelbrücken 12 jeweils mit
dem Nadelbalkenträger 14 verbunden, während an den ersten und
zweiten Gelenkpunkten 13 und 14 die freien Enden von Pleuelstangen
16 bzw. 17 angelenkt sind, die auf einer Seite der
Nadelmaschine angeordneten Exzentern 18 bzw. 19 gelagert und
von diesen angetrieben sind. Die Wellen der Exzenter 18 und 19
sind von Servomotoren 20 bzw. 21 über Riemen, Ketten oder
andere geeignete Kraftübertragungseinrichtungen angetrieben.
Die Servomotoren, Exzenter, Pleuelstangen und Koppelbrücken
stellen die zweiten Antriebseinrichtung für die Nadelbalken
dar.
Man erkennt aus der Zeichnung, daß wenn die Exzenter 18 und 19
in ihrer gegenseitigen Winkellage derart eingerichtet sind, daß
die Pleuelstangen 16 und 17 gleichzeitig nach rechts und links,
d. h. gleichphasig, bewegt werden, ihre mit den Gelenkpunkten 13
und 14 verbundene Enden an der Koppelbrücke 12 übereinstimmende
Wirkungen hervorrufen und somit den Nadelbalkenträger 4 in
horizontaler Richtung hin- und herbewegen. Sind hingegen die
Winkellagen der Exzenter 18 und 19 so eingerichtet, daß die
Bewegungen der Pleuelstangen 16 und 17 gegenphasig sind, dann
heben sich die von den Pleuelstangen 16 und 17 an der Koppel
brücke 12 hervorgerufenen Wirkungen im Gelenkpunkt 15 auf, die
Koppelbrücke 12 wird lediglich um den Gelenkpunkt 15 hin- und
hergehend verschwenkt, sodaß keine Horizontalbewegung auf den
Nadelbalkenträger 4 ausgeübt wird.
Man kann aus der Erläuterung dieser beiden Extreme entnehmen,
daß durch stufenlose Verstellung der gegenseitigen Drehphasen
lagen der Exzenter 18 und 19 die im Gelenkpunkt 15 resultie
rende, horizontal gerichtete Bewegungskomponente verändert wer
den kann. Diese Veränderung kann durch einfache Verstellung der
gegenseitigen Phasenlagen der die Exzenter 18 und 19 antreiben
den Servomotoren 20 und 21 erfolgen. Eine hierfür vorgesehene
erste Steuereinrichtung ist mit S1 schematisch eingezeichnet.
Es sei an dieser Stelle betont, daß die zeitliche Abstimmung
der von den Exzentern 18 und 19 am Gelenkpunkt 15 hervorgerufe
nen horizontalen Bewegungskomponente mit der von den Exzentern
2 hervorgerufenen vertikalen Bewegungskomponente durch die
Phasenlage der Antriebe für die Exzenter 18, 19 gegenüber der
Phasenlage des Antriebs für die Exzenter 2 bestimmbar ist und
nach Wunsch beeinflußt werden kann. Eine hierfür vorgesehene
zweite Steuereinrichtung ist mit S2 schematisch eingezeichnet.
Für die Beeinflussung der Phasenlagen aller umlaufenden Wellen
sieht eine vorteilhafte Lösung vor, die Drehwinkellagen der
Wellen durch an den Wellen angeordnete Winkelgeber bekannter
Art zu erfassen und mittels der von diesen abgegebenen Signale
die Stromzuführung zu den die Wellen antreiben Elektromotoren
so zu steuern, daß die gewünschten wechselseitigen Phasenbezie
hungen der Drehwinkellagen der Wellen erreicht werden. Hierzu
sind bekannte Regelkreise verwendbar, die auf der Grundlage
eines Soll/Ist-Vergleichs arbeiten. Solche Regelkreise sind all
gemein bekannt und brauchen hier nicht erläutert zu werden.
Alternativ wäre es auch möglich, die Drehwinkellagen der Motor
wellen durch Winkelgeber zu erfassen, dann aber müßten die
Kraftübertragungseinrichtungen zu den Exzenterwellen form
schlüssig ausgebildet sein und ggf. vorhandene Drehzahlüberset
zungsverhältnisse in der Kraftübertragung von Motor zu Exzen
terwelle berücksichtigt werden.
Ein besonderer Vorteil der zuvor beschriebenen Lösungen ist,
daß die Verstellung des Hubes der Horizontalbewegung des Nadel
balkens im laufenden Betrieb der Maschine und somit zeitspa
rend, ohne jegliche Demontagen, und stufenlos ausgeführt werden
kann.
Es ist auch denkbar, auf den einen der Antriebsmotoren 20 und
21 zu verzichten und stattdessen die beiden Exzenter 18 und 19
mechanisch miteinander zu koppeln, beispielsweise über ein
Zahnradgetriebe, das für die Veränderung der wechselseitigen
Drehwinkellagen der Exzenter aus- und einrückbar sein muß. Auf
die zugehörige Steuereinrichtung könnte dann verzichtet wer
den. Dem Fachmann sind durch diese Erläuterung ausreichend Hin
weise gegeben, sodaß auf eine detaillierte Darstellung verzich
tet werden kann.
Es versteht sich, daß der Abstreifer 8 und die Unterlage 9 für
die Faservliesbahn der horizontalen Bewegungskomponente der
Nadeln Rechnung tragen müssen. Beim Abstreifer 8, der aus einer
Lochplatte besteht, sind die Löcher für den Durchgang der
Nadeln 7 daher als Schlitze ausgebildet, die sich in der Rich
tung der horizontalen Bewegungskomponente des Nadelbalkens 4
erstrecken. Die Unterlage 9 kann in gleicher Art wie der Ab
streifer 8 ausgebildet sein. Diese Lösungen gelten insbesondere
auch für Doppelnadelmaschinen, bei denen die Faservliesbahn von
beiden Seiten genadelt wird.
Als Alternative kommt bei einseitig nadelnden Maschinen als
Unterlage ein bekanntes Bürstenband in Betracht, das sich mit
der Faservliesbahn bewegt und diese trägt. Diese Alternative
ist hier nicht dargestellt und bedarf keiner Erläuterung, da
sie dem Fachmann bekannt ist.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die
jener nach Fig. 1 sehr ähnlich ist und sich von dieser nur
dadurch unterscheidet, daß die beiden Exzenter 18 und 19 auf
unterschiedlichen Seiten der beiden Nadelbalken 6 angeordnet
sind. Der Aufbau dieser Maschine ist, wie schon aus der Zeich
nung hervorgeht, gegenüber jener nach Fig. 1 etwas kompakter.
Bezüglich der Funktion ergeben sich aber keine Änderungen,
sodaß auf eine detaillierte Erläuterung verzichtet werden
kann.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Exzenter 18 und 19 der zweiten Antriebseinrichtung oberhalb der
Nadelmaschine, d. h. an deren Kopf angeordnet sind. Diese Aus
führungsform ist besonders in solchen Einsatzfällen von Inter
esse, in denen die Aufstellfläche für die Nadelmaschine
beschränkt ist, oberhalb der Nadelmaschine aber ausreichend
Montageraum zur Verfügung steht.
Wieder sind die Pleuelstangen 16 und 17 der Exzenter 18 und 19
an ihren freien Enden an Gelenkpunkten 13 und 14 mit einer Kop
pelbrücke 12 verbunden, die einen dritten Gelenkpunkt 15 auf
weist, der in diesem Falle aber über einen bei 22 am Maschinen
rahmen 1 gelenkig gelagerten Kipphebel 23 und einen gelenkig
mit diesem und mit dem Nadelbalkenträger 4 verbundenen Lenker
24 mit dem Nadelbalkenträger 4 gekoppelt ist. Man sieht, daß
die resultierende Bewegung der Pleuelstangen 16 und 17 am
Gelenkpunkt 15 über dem Kipphebel 23 und dem Lenker 24 auf den
Nadelbalkenträger 4 übertagen wird und diesem eine horizontale,
d. h. senkrecht zur Einstichbewegung der Nadeln verlaufende
Bewegungskomponente verleiht. Die Abstimmung der Drehwinkel
lagen der Exzenter 18 und 19 zueinander und in Bezug auf die
Drehwinkellage der ersten Exzenter 2 ist wie bei den vorausge
hend beschriebenen Ausführungsformen, sodaß auf eine Erläute
rung verzichtet werden kann.
Eine weitere Alternative besteht darin, den Abstreifer 8 und
die Unterlage 9 mit der zweiten Antriebseinrichtung derart zu
koppeln, daß sie der horizontalen Bewegung des Nadelbalkens
gleichphasig folgen. Diese Kopplung kann günstig unmittelbar an
dem Nadelbalkenträger erfolgen. Diese Ausführungsvariante ist
in Fig. 4 gezeigt.
Gemäß der Ausführungsvariante sind an dem Nadelbalkenträger 4
an der Einlaufseite und an der Auslaufseite der Vliesbahn erste
Führungskulissen 60 mit den vertikal zur Unterlage verlaufenden
ersten Führungsschlitzen 61 befestigt. In den Führungsschlitzen
61 sind die aufgebogenen Enden 62 von Abstreifer 8 und Unter
lage 9 in vertikaler Richtung, also senkrecht zur zu vernadeln
den Vliesbahn, geführt. Von dem Abstreifer 8 und der Unterlage
9 erstrecken sich zur Einlaufseite und zur Auslaufseite jeweils
horizontale Führungsflansche 63, die jeweils in zweiten Füh
rungsschlitzen 64 geführt sind, die in im Maschinenrahmen
gehaltenen zweiten Führungskulissen 65 ausgebildet sind. Diese
zweiten Führungsschlitze 64 bestimmen die Höhenlage von
Abstreifer 8 und Unterlage 9 und lassen eine horizontale Bewe
gung von Abstreifer 8 und Unterlage 9 zu. Die zweiten Führungs
kulisssen 65 können ggf. vertikal verstellbar sein. Hierauf
wird später noch im Detail eingegangen.
Im Betrieb folgen wegen der starren Koppelung der ersten Füh
rungskulissen 60 mit dem Nadelbalkenträger 4 der Abstreifer 8
und die Unterlage 9 der horizontalen Bewegung des Nadelbalken
trägers 4, wobei die Führungsflansche 63 in den zweiten Füh
rungsschlitzen 64 gleiten. Der Abstreifer 8 und die Unterlage 9
folgen aber nicht der Vertikalbewegung des Nadelbalkenträgers
4, weil sie daran durch die in den zweiten Führungsschlitzen 64
befindlichen Führungsflansche 63 gehindert sind. Die Vertikal
bewegung des Nadelbalkenträgers 4 ist durch Abstreifer 8 und
Unterlage 9 nicht gehindert, weil deren aufgebogene Enden 62 in
den ersten Führungsschlitzen 61 gleiten.
Fig. 5 zeigt schematisch eine Draufsicht auf den Nadelbalken
bereich einer Nadelmaschine. Nadelmaschinen haben mitunter sehr
große Arbeitsbreiten, die mehrere Meter betragen können. Um die
nachteiligen Einflüsse der Massenträgheit zu vermeiden, die zu
elastischen Durchbiegungen des Nadelbalkens führen könnten,
wenn der Kraftangriff am Nadelbalken nur an einem Punkt
erfolgte, ist gemäß Fig. 5 vorgesehen, daß die horizontale
Bewegungskomponente dem Nadelbalken an mehreren längs seiner
Erstreckung verteilten Stellen zugeführt wird. In Fig. 5 sind
den vorangehend erläuterten Beispielen entsprechende Elemente
mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodaß sie hier nicht noch
mals erläutert zu werden brauchen. Man sieht, daß vom Gelenk
punkt 15 der Koppelbrücke 12 ausgehend die von den Exzentern 18
und 19 hervorgerufene Bewegung über einen Querlenker 25 und
mehrere Kipphebel 26 sowie eine entsprechende Anzahl Längslen
ker 27 auf den Nadelbalkenträger 4 übertragen wird. Diese Kon
struktionsprinzip läßt sich leicht auf die Ausführungsform nach
Fig. 3 übertragen.
Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 wären längs des
Nadelbalkenträgers 4 mehrere, auf gemeinsamer Welle angeord
nete, gleich ausgerichtete Exzenter mit einer entsprechenden
Anzahl von Pleuelstangen vorzusehen, die über mehrere Koppel
brücken am Nadelbalkenträger angreifen.
Üblicherweise wird in einer Nadelmaschine, von der die Erfin
dung ausgeht, die Faservliesbahn von Zuführ- und Abzugswalzen
10 und 11 (Fig. 1) mit konstanter Geschwindigkeit durch die
Maschine gefördert. Von den dadurch hervorgerufenen Problemen,
die sich besonders bei großen Vorschubgeschwindigkeiten der
Faservliesbahn ergeben, geht die in der eingangs erwähnten DE 196 15 687 A1
beschriebene Erfindung aus. Mit Hilfe einer Nach
führbewegung des Nadelbalkens in horizontaler Richtung, die von
mit konstanter Drehgeschwindigkeit angetriebenen Exzenterwellen
der zweiten Antriebseinrichtung hervorgerufen wird, lassen sich
diese Probleme in einem in den meisten Fällen ausreichenden
Ausmaß beseitigen.
Allerdings hat diese Nachführbewegung in horizontaler Richtung
einen Geschwindigkeitsverlauf, der sinusförmig ist, d. h. die
Horizontalgeschwindigkeit des Nadelbalkens nimmt von null all
mählich zu, erreicht ein Maximum und nimmt dann wieder auf null
ab, um dann für die Rückführbewegung des Nadelbalkens die Rich
tung umzukehren, u.s.f. . Es ergeben sich dadurch Abweichungen
der Geschwindigkeit der Horizontalbewegung der vom Nadelbalken
getragenen Nadeln von der Geschwindigkeit der Vorschubbewegung
der von den Nadeln durchdrungenen Vliesbahn, die in besonderen
Fällen, wenn beispielsweise Filze besonderer Feinheit und
Gleichmäßigkeit hergestellt werden sollen, wie etwa Papierma
schinenfilze, zu unerwünschten Störungen in der Struktur des
hergestellten Produkts führen können.
Als Abhilfe schlägt die Erfindung gemäß einer Weiterbildung
vor, die Servomotoren der zweiten Antriebseinrichtung in einem
zyklisch ablaufenden Programm so anzusteuern, daß das vorer
wähnte sinusförmige Geschwindigkeitsprofil der Horizontalbewe
gung des Nadelbalkens wenigstens in jenem Horizontalbewegungs
hub, der der Vliesvorschubrichtung folgt, zu einer gleichförmi
gen Geschwindigkeit geglättet ist. Moderne Regelelektronik
gestattet es, die Drehgeschwindigkeit von Servomotoren in die
ser Weise zu beeinflussen.
Bei leichteren Vliesbahnen ist auch möglich, auf die der Verna
delungszone der Nadelmaschine unmittelbar zugeordneten Zuführ-
und Abführwalzen zu verzichten oder die zwischen den Walzen
paaren gebildeten Spalte breiter als die Dicke der Faservlies
bahn zu machen und somit die Vliesbahn allein mit Hilfe von den
in sie eingestochenen Nadeln durch die von der zweiten
Antriebseinrichtung hervorgerufene Horizontalbewegung des
Nadelbalkens durch die Vernadelungszone fortzubewegen. Ein
sinusförmiger Verlauf der Horizontalbewegung des Nadelbalkens
ist in diesem Falle sogar von Vorteil, weil dadurch ein
"Rupfen" an der Vliesbahn durch die Nadeln beim Beschleunigen
in horizontaler Richtung verhindert wird.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, die eine vollständige
Anpassung der Nadelbewegung in horizontaler Richtung an die
jeweiligen Bedürfnisse ermöglichen, wird eine erhebliche Quali
tätssteigerung des hergestellten Produkts erreicht. Eine wei
tere Qualitätssteigerung durch Vergleichmäßigen bzw. Verwischen
des Stichbildes läßt sich erzielen, wenn der Nadelbalken zwi
schen aufeinanderfolgenden Stichbewegungen seitlich, d. h. quer
zur Vliesvorschubrichtung, um weniger als einen seitlichen
Nadelabstand versetzt wird. Ein Antriebsschema für die Erzeu
gung einer solchen seitlichen Versetzbewegung des Nadelbalkens
ist in Fig. 5 ebenfalls gezeigt.
Gemäß Fig. 5 ist etwa in der Mitte der Längserstreckung eines
zwei Nadelbalken 6 tragenden Trägers 4 ein zweiter Querlenker
50 mittels eines Kreuzgelenks 51 angelenkt, der sich in Längs
richtung der Nadelbalken 6 aus der Vernadelungszone erstreckt
und mit einem Stellmotor 52 verbunden ist, der beispielsweise
ein elektrischer Linearmotor oder eine servohydraulische
Antriebseinrichtung ist. Mit Hilfe dieses Stellmotors 52 ist
über den zweiten Querlenker 50 der Nadelbalkenträger 4 quer zur
Vorschubrichtung der Vliesbahn verstellbar, vorzugsweise in
mehreren Stufen.
Es versteht sich, daß die Gelenkverbindungen zwischen den Pleu
elstangen 3 und dem Nadelbalkenträger 4 in diesem Falle so
gestaltet sein müssen, daß sie diese Querbewegung des Nadelbal
kenträgers 4 zulassen. Auch müssen die Lager der Pleuelstangen
3 auf ihren Exzenter eine geringe seitliche Schwenkbewegung der
Pleuelstangen 3 zulassen. Hierfür können Pendelrollenlager ein
gesetzt werden.
Die Steuerung des Stellmotors 52 erfolgt in jener Phase der
Vertikalbewegung des Nadelbalkenträgers 4, in der die Nadeln 7
nicht in die Vliesbahn eingestochen sind. Der Bewegungsumfang
der von dem Stellmotor 52 hervorgebracht werden muß, ist rela
tiv klein. Entsprechend einem seitlichen Abstand zwischen ein
ander benachbarten Nadeln von üblicherweise etwa 3 mm beträgt
er maximal knapp unter 3 mm. Dieser Bewegungsumfang ist zweck
mäßigerweise in mehrere, beispielsweise zwei Stufen, unter
teilt, sodaß jede Nadel zwischen drei seitlichen Stellungen
verstellbar ist, einer linken, einer mittleren und einer rech
ten Stellung, in Vliesvorschubrichtung gesehen. Diese Stellun
gen können zyklisch zum Einsatz kommen, wobei beispielsweise
wahlweise nach jedem Nadeleinstich oder jeweils nach einer vor
bestimmten Anzahl von Nadeleinstichen in die Vliesbahn die
Stellung mit Hilfe des Stellmotors 52 verändert wird. Die ent
sprechende Steuerung des Stellmotors 52 erfolgt somit in
Abstimmung mit dem Arbeitszyklus der Exzenterantriebe 2 und
kann insbesondere über die dort ggf. installierten Winkelgeber
und eventuell Taktzähler erfolgen. Die Steuerung des Stellmo
tors 52 kann zweckmäßigerweise über einen Steuergenerator 53
erfolgen, der ein zyklisch ablaufendes Steuerprogramm abarbei
tet oder aber auch eine stochastische Zufallsfolge von Steuer
befehlen für den Stellmotor 52 abgibt.
Es ist aber auch möglich, den Stellmotor 52 durch einen umlau
fenden Exzenter und einen auf diesem gleitenden Nockenfolger zu
bilden, wobei der Exzenter von dem Hauptmotor O der Nadelma
schine angetrieben ist.
Eine weitere Möglichkeit, die in Fig. 6 dargestellt ist,
besteht darin, den Stellmotor 52 durch einen Exzenterantrieb
aus zwei Exzentern 54, die von unabhängigen Antriebsmotoren 55
synchron angetrieben sind und deren Pleuelstangen 56 an einer
Koppelbrücke 57 untereinander gekoppelt sind, anzutreiben. Die
Koppelbrücke 57 ist an einem mittleren Gelenkpunkt 58 mit dem
zweiten Querlenker 50 gelenkig gekoppelt. Der mittlere Gelenk
punkt 58 ist über einen Längslenker 59 im Maschinenrahmen 1
geführt.
Vergleichbar der oben beschriebenen zweiten Antriebseinrich
tung, die in der Koppelbrücke 12 endet, läßt sich durch Steu
erung der Phasenlagen der Antriebsmotoren 55 der Hub des Quer
lenkers 50 beeinflussen. Auf die Darstellung einer Steuerungs
einrichtung für die Antriebsmotoren 55 kann hier verzichtet
werden. Sie ist vergleichbar der Steuerungseinrichtung S1. Die
Synchronisierung mit der ersten Antriebseinrichtung kann mit
tels einer der Steuereinrichtung S2 vergleichbaren Einrichtung
erfolgen.
Mit dem über den Querlenker 50 hervorgerufenen Querversatz des
Nadelbalkenträgers 4 in aufeinanderfolgenden Stichzyklen kann
eine Vergleichmäßigung oder Verwischung des stichbildes am her
gestellten Produkt ohne Einsatz komplizierter Nadelbesetzungs
muster an den Nadelbalken erreicht werden. Dieser Aspekt der
vorliegenden Erfindung gilt auch für Nadelmaschinen, bei denen
der Nadelbalken keine der Vliesvorschubbewegung nachfolgende
Bewegung ausführt. Der beschriebene Gedanke ist daher auch an
solchen Nadelmaschinen realisierbar.
Es versteht sich, daß der Querbewegung des Nadelbalkens 6 auch
der Abstreifer 8 und die Unterlage 9 Rechnung tragen müssen.
Entweder gestaltet man die in ihnen ausgebildeten Löcher derart
groß, daß trotz Querversatz der Nadeln 7 keine Kollision zwi
schen den Nadeln 7 und dem Abstreifer 8 sowie der Unterlage 9
auftritt, oder aber man sieht eine horizontal bewegliche Lage
rung von Abstreifer 8 und Unterlage 9 vor und koppelt beide mit
dem Stellmotor 52, sodaß sie die Querbewegung des Nadelbalkens
6 mitmachen.
Es sei nun eine etwas anders gestaltete, jedoch dem ersten
Lösungskonzept noch immer gehorchende Ausführungsform der
Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 7 erläutert. Diese Figur
zeigt schematisch nur die wesentlichen Teile einer Nadelma
schine um den Bereich des Nadelbalkenantriebs.
In Fig. 7 erkennt man erste Exzenter 2, die über zugehörige
Pleuelstangen den Nadelbalkenträger 4 in eine senkrecht zur zu
vernadelnden Faservliesbahn verlaufende Bewegung versetzen. Dem
Nadelbalkenträger 4 ist ein zweiter Antrieb zugeordnet, beste
hend aus zwei zweiten Exzentern 30 und 39, von denen der Exzen
ter 30 von einem Servomotor 31 über einen Zahnriemen, eine
Kette oder dgl. formschlüssige Kraftübertragungseinrichtung
drehangetrieben ist und auf dem eine Pleuelstange 32 gelagert
ist, deren freies Ende bei 34 gelenkig mit einer Koppelbrücke
33 gekoppelt ist. Der andere (39) der zweiten Exzenter ist über
einen Riemen oder dgl. Kraftübertragungseinrichtung von einem
der ersten Exzenter 2 gleichfrequent mit diesem angetrieben.
Eine auf dem anderen zweiten Exzenter 39 gelagerte Pleuelstange
32 ist an ihrem freien Ende bei 35 mit der Koppelbrücke 33
gelenkig verbunden.
Zwischen den endseitigen Gelenkpunkten 34 und 35, die die Kop
pelbrücke 33 mit den Pleuelstangen 32 verbinden, ist ein drit
ter Gelenkpunkt 36 ausgebildet, an dem ein Kipphebel 37 ange
lenkt ist, der bei 38 im Maschinenrahmen schwenkbar gelagerten
ist. Im dargestellten Beispiel im Scheitelbereich des Kipphe
bels 37 zwischen dem Gelenkpunkt 36, wo die Koppelbrücke 33
angelenkt ist, und dem Schwenklager 38 des Winkelhebes 37
befindet sich ein Gelenkpunkt 40, an dem das eine Ende eines
Lenkers 41 angelenkt ist, dessen anderes Ende mit dem Nadelbal
kenträger 4 bei 42 gelenkig verbunden ist. Der Lenker 41 ver
läuft im wesentlichen horizontal, d. h. parallel zur zu verna
delnden Faservliesbahn, während das Schwenklager 38 des Kipphe
bels 37 sich etwa vertikal unter dem Gelenkpunkt 40 befindet.
Die Funktion dieser Anordnung sei nachfolgend erläutert. Für
die Erläuterung sei zunächst angenommen, daß die Exzenter 30
und 39 sich gleichzeitig und im gelichen Umfang nach unten
bewegen. Über die Pleuelstangen 32 wird die Koppelbrücke 33
nach unten bewegt. Dadurch schwenkt die Koppelbrücke 33 den
Kipphebel 37 im Uhrzeigersinn um das Schwenklager 38, so daß der
Gelenkpunkt 40 nach rechts auswandert und über den Lenker 41
den Nadelbalkenträger 4 nach rechts bewegt.
Wenn andererseits die Bewegung des von dem unabhängigen Servo
motor 31 angetriebenen Exzenters 30 auf die des Exzenters 39 so
abgestimmt ist, daß Gegenphasigkeit herrscht, d. h. die Gelenk
punkte 34 und 35 gleichzeitig in einander entgegengesetzten
Richtungen bewegt werden, dann ist die Schwenkbewegung des
Kipphebels 37 null und damit auch die Auslenkung des Nadelbal
kenträgers 4 in horizontaler Richtung null.
Durch Veränderung der Drehphasenlagen der Exzenter 30 und 39
durch passende Einstellung am Servomotor 31 läßt sich somit der
Hub der Horizontalbewegung des Nadelbalkenträgers 4 verändern.
Es versteht sich, daß die Phasenbeziehung zwischen dem Exzenter
2, der die Vertikalbewegung des Nadelbalkenträgers 4 hervor
ruft, und dem an der Erzeugung der Horizontalbewegung des
Nadelbalkenträgers 4 beteiligten Exzenter 39 so abgestimmt
sind, daß die Vliesvorschubbewegung von den in die Vliesbahn
eingestochenen Nadeln 7 nicht gestört wird.
Der wesentliche Unterschied der Ausführungsform von Fig. 7
gegenüber den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen ist,
daß der Antrieb eines der zweiten Exzenter mit dem Antrieb der
ersten Exzenter gekoppelt ist, sodaß nur ein zusätzlicher Ser
vomotor erforderlich ist, um die Horizontalbewegung des Nadel
balkenträgers hervorzurufen, dennoch aber eine stufenlose Ver
änderung des Hubes dieser Horizontalbewegung erzielbar ist.
Unter Bezugnahme auf Fig. 8 wird nun eine dem zweiten Lösungs
konzept der Erfindung entsprechende Ausführungsform erläutert.
Wie bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist dem Nadelbalken
träger 4 ein Vertikalantrieb durch erste Exzenter 2 und ein
Horizontalantrieb zugeordnet. Der Horizontalantrieb besteht aus
einem zweiten Exzenter 30 mit Antriebsmotor 31 und Pleuelstange
32 sowie einem Kipphebel 37, der bei 38 im Rahmen der Nadel
maschine schwenkbar gelagert ist. An einem sich horizontal
erstreckenden Schenkel 43 des Kipphebels 37 ist das freie Ende
der Pleuelstange 32 in einem Gelenkpunkt 34 gelagert. Im Schei
tel des Kipphebels 37 ist ein Gelenkpunkt 40 ausgebildet, an
dem ein Lenker 41 angelenkt ist, der sich im wesentlichen hori
zontal, d. h. parallel zur Vliesdurchlaufrichtung durch die
Maschine erstreckt und bei 42 mit dem Nadelbalkenträger 4
gelenkig verbunden ist. Der Gelenkpunkt 34 am Schenkel 43 ist
mittels hier nicht dargestellter Einrichtungen längs des Schen
kels 43 verstellbar, was durch einen Längsschlitz 44 im Schen
kel 33 angedeutet ist.
Die Funktionsweise dieser Kostruktion wird nun erläutert. Wenn
der Exzenter 30 umläuft, wird die Pleuelstange 32 in eine auf-
und abgehende Bewegung versetzt, wodurch der Kipphebel 37 in
eine hin- und herschwenkende Bewegung versetzt wird. Diese hin-
und herschwenkende Bewegung wird über den Lenker 41 auf den
Nadelbalkenträger 4 übertragen. Je nach Stellung des Gelenk
punktes 34 der Pleuelstange 32 längs des Schenkels 43 des Kipp
hebels 37 ist die Schwenkbewegung des Kipphebels 37 mehr oder
weniger groß und dementsprechend auch die Horizontalbewegung
des Nadelbalkenträgers 4.
Durch Verstellung der Zeitabstimmung des Antriebs des zweiten
Exzenters 30 gegenüber dem der ersten Exzenter 2 läßt sich die
Zeitlage der Horizontalbewegung des Nadelbalkens gegenüber der
Zeitlage der Vertikalbewegung desselben verändern.
Fig. 9 zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 8.
Einander entsprechende Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Soweit Besonderheiten nicht vorliegen, erfolgt keine
Erläuterung. Der wesentliche Unterschied gegenüber der Ausfüh
rungsform nach Fig. 8 ist, daß die Pleuelstange 32, die die
Horizontalbewegung des Nadelbalkenträgers 4 hervorruft, auf
einem Exzenter gelagert ist, der auf derselben Achswelle sitzt,
wie einer der Exzenter 2, die die Vertikalbewegung des Nadel
balkenträgers 4 hervorrufen. Man spart auf diese Weise einen
gesonderten Antriebsmotor für die Erzeugung der horizontalen
Bewegungskomponente des Nadelbalkenträgers 4. Der Kipphebel 37
ist bei dieser Ausführungsform gestreckt, d. h. nicht abgewin
kelt, wie bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsformen,
was durch die dargestellte Geometrie der Konstruktion bestimmt
ist. Sein einer Schenkel 43 ist wieder mit einer Einrichtung
(in Fig. 9 durch einen Schlitz 44 versinnbildlicht) versehen,
mit deren Hilfe die wirksame Hebellänge am Gelenkpunkt 34, wo
die Pleuelstange 32 angelenkt ist, verstellt werden kann, um
den Hub der horizontalen Bewegungskomponente des Nadelbalken
trägers 4 zu verändern.
Die Ausführungsform nach Fig. 10 ist jener nach Fig. 9 sehr
ähnlich. Auf die Erläuterung bereits beschriebener und mit Fig.
9 übereinstimmender Merkmale kann daher verzichtet werden. Der
wesentliche Unterschied gegenüber der Ausführungsform nach Fig.
9 besteht darin, daß das Schwenklager 38 des Kipphebels 37
längs des Kipphebels 37 verstellbar ist, was durch einen
Schlitz 44 im Kipphebel 37 dargestellt ist, in dem das von
einer verschiebbaren Konsole 45 getragene Schwenklager 38 ver
stellbar ist. Um die Lage des Kipphebels 37 zu fixieren, ist
dessen unteres Ende im Gelenkpunkt 40 mittels eines Lenkers 46
im Maschinenrahmen abgestützt. Durch Verstellen der Lage der
Konsole 45 längs des Schlitzes 44 sind die Hebellängen zwischen
den Gelenkpunkten 34 und 40 einerseits und dem Schwenklager 38
andererseits gegenseitig veränderbar, wodurch bei konstantem
Bewegungshub der Pleuelstange 32 der Hub der Horizontalbewegung
des Lenkers 41 verändert werden kann. Eine Verminderung dieses
Hubes bis auf null ist möglich, wenn das Schwenklager 38 so
nahe an den Gelenkpunkt 40, wo der Lenker 41 angelenkt ist,
herangebracht wird, daß eine Verschwenkung des Kipphebels 37
durch die Bewegung der Pleuelstange 32 keine merkliche horizon
tale Auslenkung des Gelenkpunktes 40 mehr hervorruft.
Für die Ausführungsformen nach den Fig. 9 und 10 gilt ver
gleichbar zur Ausführungsform nach Fig. 7, daß die Winkellage
des die Pleuelstange 32 antreibenden Exzenters in Bezug auf
die Winkellage der die vertikale Bewegungskomponente des Nadel
balkenträgers 4 über die Pleuelstangen 3 hervorrufenden Exzen
ter 2 so abgestimmt ist, daß die in Vliesbahntransportrichtung
verlaufende horizontale Bewegungskomponente des Nadelbalkenträ
gers dann vorhanden ist, wenn der Nadelbalkenträger 4 sich
bereits soweit abwärts bewegt hat, daß die Nadeln 7 in die
Vliesbahn einstechen, und sich dann über den Zeitraum fort
setzt, während dem der Nadelbalkenträger in seine untere End
position gelangt und anschließend einen ersten Teil seiner Auf
wärtsbewegung ausführt. Die Horizontalbewegung des Nadelbalken
trägers 4 in Vliesbahntransportrichtung beginnt dabei vorteil
hafterweise bereits, bevor die Nadeln in die Vliesbahn einste
chen. Durch Abstimmung der Phasenbeziehung zwischen erster und
zweiter Antriebseinrichtung und ggf. auch durch Einstellung der
Höhenlage der Unterlage 9 läßt sich der Einstichzeitpunkt
innerhalb eines Horizontalhubzyklus beeinflussen. Hingegen ist
in jenem Zyklusbereich der vertikalen Nadelbalkenbewegung, in
dem die Nadeln 7 nicht in die Vliesbahn eingestochen sind, die
horizontale Bewegungskomponente des Nadelbalkenträgers entge
gengesetzt zur Vliesbahntransportrichtung.
Es sei auch angemerkt, daß die am Beispiel von einseitig
nadelnden Maschinen dargestellte Erfindung auch an Doppelna
delmaschinen ausgeführt werden kann, bei denen die Nadeln
zweier einander gegenüberstehender Nadelaggregate gleichzeitig
oder alternierend von beiden Seiten in eine Faservliesbahn ein
stechen. Weiterhin ist die Erfindung auch bei Nadelmaschinen
einsetzbar, die mehrere, an unterschiedlichen Orten im Maschi
nenrahmen angeordnete Vernadelungszonen aufweisen, wie bei
spielsweise in der US 3 508 307 beschrieben. Bei solchen
Maschinen ist dann gemäß der vorliegenden Erfindung jedem
Nadelbalken ein Antrieb der beschriebenen Art zugeordnet, der
außer der zur Faservliesbahn senkrechten Nadeleinstichbewegung
auch eine zur Faservliesbahn parallele Schwingbewegung in und
ggf. auch quer zur Transportrichtung der Faservliesbahn hervor
ruft.
Weiterhin ist zu erläutern, daß die Nadelmaschine nach der
Erfindung auch eine Musterungs- oder Strukturierungsmaschine
sein kann, wie z. B. in US 5 144 730 beschrieben. Mit Hilfe
einer solchen Maschine sind gemusterte, textile Nadelfilz- oder
Nadelfilzvelourbahnen herstellbar, die aus einer textilen Trä
gerbahn und aus textilem Fasermaterial bestehen, wobei die
Fasern des genannten Fasermaterials sich von den Fasern der
Trägerbahn hinsichtlich Farbe und/oder Form und/oder Material
und/oder Feinheitsgrad und/oder Orientierung unterscheiden und
auf die Rückseite der auf der Unterlage liegenden Trägerbahn
aufgebracht und durch die Trägerbahn bis zur Sichtbarkeit auf
deren auf der Unterlage liegenden Vorderseite mit Hilfe der
Nadeln gedrückt werden. Auch bei den in dieser Weise herge
stellten Erzeugnissen wird das Stichbild durch die erfindungs
gemäßen Maßnahmen verbessert und die Produktivität erhöht.
Schließlich sei auch erwähnt, daß die Erfindung auch bei sol
chen Nadelmaschinen einsetzbar ist, bei denen die Unterlage für
die Faservliesbahn im Maschinenrahmen senkrecht zur Auflage
fläche der Unterlage beweglich gelagert und mit einem Antrieb
verbunden ist, mit dessen Hilfe die Unterlage nach einem vorge
gebenen Programm zyklisch heb- und senkbar ist, um die Ein
stichtiefe der Nadeln in die Faservliesbahn zu verändern und
dadurch bestimmte gewünschte Musterungen im Erzeugnis hervorzu
rufen, beispielsweise ein Muster aus über die Oberfläche des
Erzeugnisses vorstehenden Faserpolen, wie dieses in EP 0 183 952 A1
oder EP 0 411 647 A1 beschrieben ist.
Bei einer solchen Maschine sind der Abstreifer 8 und die Unter
lage 9 innerhalb des Maschinenrahmens 1 vertikal beweglich
gelagert. Diese Ausführungsart ist in Fig. 4 dargestellt, gemäß
der die zweiten Führungskulissen 65 an einem gemeinsamen Träger
66 befestigt oder ausgebildet sind, der im Maschinenrahmen 1
vertikal verstellbar an Stützen 67 geführt ist und von einem
hydraulischen Stellantrieb 68 abgestützt ist, mit dessen Hilfe
der Träger 66 nach einem vorbestimmten, frei wählbaren Programm
auf und nieder bewegbar ist.
Diese Ausführungsart Fig. 11 zeigt eine Ausführungsvariante für
die Kraftübertragung von der zweiten Antriebseinrichtung auf
den Nadelbalkenträger. Zur Erläuterung der Unterschiede dieser
Kraftübertragung zu den bereits beschriebenen sei noch einmal
kurz auf die Fig. 1 bis 5 eingegangen.
Wie schon erläutert, ist es bei großen Nadelbalkenlängen erfor
derlich, daß die Kraft, die den Nadelbalken in eine horizontale
Bewegung versetzt, an mehreren Stellen am Nadelbalken angreift.
Demgemäß werden bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2
jeweils mehrere Exzenter- und Pleuelpaare benötigt, die längs
des Nadelbalkens angeordnet sind. Gemäß den Fig. 3 und 4 werden
mehrere Lenker 24 benötigt, die an längsverteilten stellen am
Nadelbalkenträger angreifen. Gleiches gilt für die ausführungsformen
nach den Fig. 5 und 6, wo außer einem parallel zu dem
Nadelbalkenträger verlaufenden Lenker mehrere Lenker 24 benö
tigt werden. Bei diesen Ausführungsformen ist der mechanische
Aufwand relativ hoch, und bei den Lösungen nach den Fig. 3 bis
6 sind auch die mechanischen Massen, die in eine hin- und her
gehende Bewegung versetzt werden müssen relativ hoch.
Dem gegenüber zeigt Fig. 11 eine Ausführungsform, bei der mit
tels eines einzigen Exzenter- und Pleuelstangenpaares 18, 19
bzw. 16, 17 mit daran angekoppelter Koppelbrücke 12 eine sich
parallel zum Nadelbalkenträger 4 erstreckende Welle 70 in eine
hin- und hergehende Drehbewegung versetzt wird. Zu diesem Zweck
ist die Koppelbrücke 12 an ihrem dritten Gelenkpunkt 15 mit dem
Ende eines mit der Welle 70 starr verbundenen Hebels 71 verbun
den. Auf der ortsfest im Maschinenrahmen 1 gelagerten Welle 70
sind an mehreren längs des Nadelbalkenträgers 4 verteilten
Stellen jeweils Exzenter 72 angeordnet, auf denen Pleuelstangen
73 gelagert sind, deren freie Enden an Gelenkpunkten 74 mit dem
Nadelbalkenträger 4 gelenkig verbunden sind.
Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß die Welle 70 in
eine drehende Vor- und Zurückbewegung versetzt wird, wozu ein
geringeres Trägheitsmoment zu überwinden ist, als für die Bewe
gung beispielsweise des Lenkers 25 bei der Ausführungsform nach
Fig. 5. Für die Umsetzung der Drehbewegung der Welle 21 in eine
hin- und hergehende Linearbewegung und die Übertragung dersel
ben auf den Nadelbalkenträger 4 ist pro Angriffspunkt nur eine
einzige Pleuelstange 73 erforderlich im Gegensatz zu den Lösun
gen nach den Fig. 1 bis 3, wodurch die bewegten Massen eben
falls reduziert werden.
Die Einstellbarkeit des Hubes der Horizontalbewegung des Nadel
balkenträgers 4 und der Zeitlage der horizontalen Bewegung des
Nadelbalkenträgers 4 in Bezug auf dessen Vertikalbewegung ist
bei der Ausführungsform nach Fig. 11 in gleicher Weise ein
stellbar wie bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 6.
Auf eine diesbezügliche Beschreibung kann daher an dieser
Stelle verzichtet werden.
Claims (30)
1. Nadelmaschine für die Vernadelung ungewebter Faservliesbah
nen, mit wenigstens einer Unterlage zur Abstützung einer zu
vernadelnden Faservliesbahn, wenigstens einem mit einer Viel
zahl von Nadeln besetzten, beweglichen Nadelbalken, der in eine
schwingende Bewegung versetzt ist, und einem Antrieb für den
Nadelbalken, enthaltend eine erste Antriebseinrichtung, die mit
dem Nadelbalken verbunden ist und diesem eine senkrecht zur
Unterlage verlaufende Bewegungskomponente (Vertikalkomponente)
verleiht, eine zweite Antriebseinrichtung, die mit dem Nadel
balken verbunden ist und diesem eine parallel zur Unterlage
verlaufende Bewegungskomponente (Horizontalkomponente) ver
leiht, und eine Einrichtung zum Verändern des Bewegungshubes
der Horizontalkomponente, dadurch gekennzeichnet, daß der zwei
ten Antriebseinrichtung zwei Exzenterwellen (18, 19; 2, 30, 39)
zugeordnet sind, die mit gleicher Drehzahl angetrieben sind und
auf deren Exzenterabschnitten jeweils eine Pleuelstange
(16, 17; 3, 32) gelagert ist, die die Umlaufbewegung des zugehö
rigen Exzenterabschnitts in eine lineare schwingende Bewegung
umsetzt, eine Koppelbrücke (12; 33) vorgesehen ist, der die bei
den linearen Schwingbewegungen an zwei im Abstand zueinander
angeordneten ersten und zweiten Gelenkpunkten zugeführt sind
und die einen zwischen dem ersten und zweiten Gelenkpunkten
(13, 14; 34, 35) angeordneten dritten Gelenkpunkt (15, 36) auf
weist, der mittels einer Kopplungsanordnung (23, 24; 36-41)
gelenkig mit dem Nadelbalken (6) verbunden ist, und daß die
Einrichtung zum Verändern des Bewegungshubes der Horizontalkom
ponente aus einer Steuerungseinrichtung (S1) besteht, mit der
die Drehwinkelpositionen der beiden Exzenterwellen
(18, 19; 2, 30, 39) gegeneinander veränderbar sind.
2. Nadelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die ersten und zweiten Antriebseinrichtungen voneinander unab
hängige Antriebsmotoren (0, 20, 21, 31) aufweisen.
3. Nadelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Exzenterwellen (18, 19; 30, 39) der zweiten Antriebs
einrichtung mit einem beliebig zeitveränderlichen, programmier
baren gegenseitigen Phasenverlauf angetrieben sind.
4. Nadelmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels der Steuerungseinrichtung (S1) auch die lokalen Dreh
winkelgeschwindigkeiten der Exzenterwellen (18, 19; 30, 39) der
zweiten Antriebseinrichtung gegeneinander veränderbar sind.
5. Nadelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
von den der zweiten Antriebseinrichtung zugeordneten Exzenter
wellen eine erste Exzenterwelle (2; 39) mit einer der zur ersten
Antriebseinrichtung gehörenden Exzenterwellen (2) identisch
oder mit dieser gekoppelt ist.
6. Nadelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Antriebseinrichtung zwei nur ihr zugehörende Exzen
terwellen (18, 19; 30, 39) enthält, die freien Enden der diesen
zugehörigen Pleuelstangen (16, 17; 32) mit den ersten und zweiten
Gelenkpunkten (13, 14; 34, 35) der Koppelbrücke (12; 33) verbunden
sind, und daß die Einrichtung (S1) zum gegenseitigen Verstellen
der Exzenterwellendrehwinkellage den beiden vorgenannten Exzen
terwellen (18, 19; 30, 39) zugeordnet ist.
7. Nadelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Exzenterwelle (18, 19) der zweiten Antriebseinrichtung ein
eigener Antriebsmotor (20, 21) zugeordnet ist und die Einrich
tung (S1) zum Verstellen der gegenseitigen Drehwinkelposition
der beiden Exzenterwellen (18, 19) auf wenigstens einen dieser
Antriebsmotoren (20, 21) einwirkt.
8. Nadelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antriebsmotoren (20, 21) der zweiten Antriebseinrichtung
derart gesteuert sind, daß die Geschwindigkeit der von ihnen
hervorgerufene Bewegung des Nadelbalkens in wenigstens einem
Teil des Bewegungszyklus konstant ist.
9. Nadelmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Exzenterwellen der zweiten Antriebseinrichtung mittels
eines Zahntriebes miteinander gekoppelt sind, der für die Ver
stellung der wechselseitigen Drehwinkellage der Exzenterwellen
wahlweise aus- und einrückbar ist.
10. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koppelbrücke (12; 33) über einen gelen
kig mit ihr verbundenen Kipphebel (23; 37) und einen mit dem
Kipphebel (23; 37) und dem Nadelbalken (6) gelenkig verbundenen
Lenker (24; 41) mit dem Nadelbalken (6) verbunden ist.
11. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Koppelbrücke (12) an ihrem dritten
Gelenkpunkt (15) mittels eines Gelenkzapfens mit dem Nadelbal
ken (6) verbunden ist.
12. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Exzenterwellen (18, 19; 30, 39) der
zweiten Antriebseinrichtung einander gegenläufig drehen.
13. Nadelmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Antriebseinrichtung eine Exzen
terwelle (2; 30) umfaßt, auf deren Exzenterabschnitt eine Pleu
elstange (32) drehbar gelagert ist, die ein freies Ende hat,
das mit einem ersten Schenkel (43) eines Kipphebels (37) an
einem ersten Gelenkpunkt (34) gelenkig verbunden ist, der
andere Schenkel des Kipphebels (37) an einem zweiten Gelenk
punkt (38) im Rahmen (1) der Nadelmaschine schwenkbar gelagert
ist, ein zwischen den Gelenkpunkten des Kipphebels (37) ange
ordneter dritter Gelenkpunkt (40) mittels eines Lenkers (41),
der sich im wesentlichen parallel zur Unterlage (9) der in der
Nadelmaschine zu vernadelnden Faservliesbahn erstreckt, gelen
kig mit dem Nadelbalken (6) verbunden ist, und der Abstand zwi
schen dem ersten Gelenkpunkt (34) und dem zweiten Gelenkpunkt
(38) längs des ersten Schenkels (43) des Kipphebels (37) ver
stellbar ist.
14. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontalkomponente in und
entgegen einer Transportrichtung der Faservliesbahn durch die
Nadelmaschine verläuft.
15. Nadelmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Antriebseinrichtung an mehreren längs des Nadelbal
kens verteilten Stellen mit dem Nadelbalken gelenkig verbunden
ist.
16. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Nadelbalken ein Stellantrieb
(52) zugeordnet ist, mit dem der Nadelbalken (6) quer zur
Transportrichtung der Faservliesbahn durch die Nadelmaschine
verstellbar ist.
17. Nadelmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stellantrieb einen elektrischen Linearmotor (52) enthält.
18. Nadelmaschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Stellantrieb eine servohydraulische Antriebseinrichtung
(52) enthält.
19. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellantrieb zwei synchron angetriebene
Exzenterwellen (54) aufweist, auf denen Pleuelstangen (56)
gelagert sind, deren freie Enden mit einer Koppelbrücke (57)
verbunden sind, die einen mittleren Gelenkpunkt (58) aufweist,
an dem der Querlenker (50) angelenkt ist, wobei die Phasenlagen
der Exzenterwellen (54) gegeneinander verstellbar sind.
20. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (52) von einem stocha
stisch arbeitendem Zufallsgenerator (53) gesteuert ist.
21. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (52) von einem ein zyk
lisch ablaufendes Steuerprogramm liefernden Steuergenerator
(53) gesteuert ist.
22. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stellantrieb einen Nockenfolger ent
hält, der auf einem Exzenter gleitet, der von dem Hauptmotor
angetrieben ist.
23. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Doppelnadelmaschine ist
mit wenigstens zwei synchron zueinander angetriebenen
Nadelbalken, die in ein und derselben Vernadelungszone die
Faservliesbahn gleichzeitig oder alternierend bearbeiten, wobei
jedem Nadelbalken ein Antrieb nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zugehört.
24. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Musterungs- oder Strukturierungs
maschine ist, mit der bemusterte, textile Nadelfilz- oder
Nadelfilzveloursbahnen aus einer textilen Trägerbahn und texti
lem Fasermaterial, das auf die Rückseite der auf der Unterlage
liegenden Trägerbahn aufgebracht und durch die Trägerbahn bis
zur Sichtbarkeit auf deren auf der Unterlage liegenden Vorder
seite von den Nadeln gedrückt wird, herstellbar sind.
25. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß sie wenigstens zwei Vernadelungszonen auf
weist, in denen die Faservliesbahn jeweils einseitig oder von
beiden Seiten genadelt wird, wobei jedem Nadelbalken ein
Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 21 zugehört.
26. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterlage (9) mit einem Stellantrieb
(68) verbunden ist, mit dessen Hilfe die Unterlage (9) nach
einem vorgegebenen Programm heb- und senkbar ist.
27. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie keine der Vernadelungszone
zugeordneten Zuführ- und/oder Abzugswalzen aufweist.
28. Nadelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch
gekennzeichnet, daß benachbart der Vernadelungszone angeordnete
Zuführ- und/oder Abzugswalzenpaare (10, 11) auf eine Spaltbreite
einstellbar sind, die größer ist, als die Dicke der durch den
Walzenspalt hindurchgeförderten Faservliesbahn.
29. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (8) und die Unter
lage (9) beweglich im Maschinenrahmen (1) gelagert und mit der
zweiten Antriebseinrichtung (18, 19; 2, 30, 39) im Sinne einer der
horizontalen Bewegung des Nadelbalkens (6) folgenden Horizon
talbewegung gekoppelt sind.
30. Nadelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelbrücke (12) der zweiten
Antriebseinrichtung über einen Hebel (71) mit einer sich längs
des Nadelbalkens (6) erstreckenden Welle (70) gekoppelt ist,
auf der an längs des Nadelbalkens (6) verteilten Stellen Exzen
ter (72) befestigt sind, auf denen jeweils eine Pleuelstange
(73) gelagert ist, deren freies Ende mit dem Nadelbalken (6)
gelenkig verbunden ist.
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