Die Erfindung betrifft eine Gewinnungseinrichtung für untertä
gige Erzgewinnungsbetriebe mit Hereingewinnung des Gewinnungs
produkts durch Sprengarbeit entsprechend der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Art.
In untertägigen Gewinnungsbetrieben, bei denen das erzhaltige
Gestein durch Sprengarbeit hereingewonnen wird, ist es bekannt,
an dem rückbaren Abbauförderer eine durchgehende Schutz- und Ab
dichtungswand anzuordnen, welche das Förder- und Gewinnungsfeld
nach Art einer Barrikade gegenüber dem rückwärtigen, der Befah
rung dienenden Ausbaufeld abschließt, so daß beim Sprengvorgang
kein hochwertiges Erz verlorengeht und außerdem der zur Befah
rung benötigte, durch den Ausbau gesicherte Raum hinter dem Ab
bauförderer der Einwirkung der Sprengarbeit entzogen ist. Die
Schutzwand wird z. B. von federelastisch abgestützten unteren
Wandteilen und mittels hydraulischer Stempel nach oben gegen das
Hangende ausschiebbaren oberen Wandteilen gebildet (DE 25 09 801 A1).
Bei einer anderen bekannten Gewinnungseinrichtung für die Erzge
winnung mittels Sprengarbeit sind an dem Abbauförderer Schutz
wände angeschlossen, die gegen das Hangende ausschiebbar sind
und sich in Nähe ihrer oberen Enden an hydraulischen Stützstem
peln abstützen, die mit dem Fördergestell des Abbauförderers ge
rückt werden (DE 25 58 884 A1). Die Zugänglichkeit des Gewin
nungs- und Förderfeldes wird hier durch die Schutzwand und die
ihr zugeordneten Stützstempel stark behindert.
Weiterhin ist es in untertägigen Gewinnungsbetrieben für die ge
neigte Lagerung auch bekannt, zur Fahrfeldabschirmung an dem
rückbaren Strebförderer versatzseitig eine Schutzwand anzuord
nen, die aus plattenförmigen Abschirmelementen besteht, die an
einer am Förderer angebauten Brackenwand schwenkbar gelagert
sind, so daß sie den Raum zwischen der Brackenwand und den vor
kragenden Kappen des Schreitausbaus verschließen (DE 29 05 873 A1).
Bei den bekannten für die Erzgewinnung mit Sprengarbeit bestimm
ten Gewinnungseinrichtungen wird als Abbauförderer zumeist ein
Pendelförderer vorgesehen, bei welchem die in einer feststehen
den Winkelrinne bewegten Kratzer von einem hin- und hergehenden
Zugmittel angetrieben werden. Die Kratzer sind hierbei klappbar
am Zugmittel angelenkt, derart, daß sie in der einen Hubrichtung
des Zugmittels in die Förderrichtung ausklappen, in der sie das
Haufwerk auf dem Förderboden vor sich herschieben, während sie
in der anderen Hubrichtung des Zugmittels gegen die Seitenwand
der Winkelrinne zurückgeklappt werden, so daß sie sich auf dem
Förderboden zurückbewegen, ohne hierbei das Haufwerk mitzunehmen
(DE 31 45 365 A1, DE 31 46 479 A1). Bei den Pendelförderern han
delt es sich um intermittierend arbeitende Abbauförderer mit be
grenzten Förderleistungen.
Ausgehend von einer Gewinnungseinrichtung der gattungsgemäßen
Art, die bevorzugt für die Gewinnung hochwertiger Erze, wie vor
allem Gold- und/oder Platinerze bestimmt ist, liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, diese Gewinnungseinrichtung so aus zu
gestalten, daß sich mit ihr hohe Gewinnungsleistungen in den mit
Sprengarbeit arbeitenden untertägigen Strebbetrieben erreichen
lassen, auch dann, wenn der Abbau in niedrigen flözartigen La
gerstätten durchgeführt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ab
bauförderer aus einem Kettenkratzförderer besteht, dessen Rück
lauftrum im Seitenabstand zu seinem Fördertrum hinter diesem an
geordnet ist und dessen über Kettenräder umgelenkte antreibbare
Kratzerkette im Förder- und Rücklauftrum jeweils in einem Ket
tenführungskanal geführt ist, und daß der Abbauförderer mit
einer Maschinenführung für mindestens einen über ihm längs am
Abbaustoß entlangbeweglichen Bohrwagen versehen ist.
Die erfindungsgemäße Gewinnungseinrichtung verwendet als Abbau
förderer einen kontinuierlich arbeitenden Kettenkratzförderer,
mit dem sich bei dem durch die Sprengarbeit hereingewonnen Erz
haufwerk hohe Förderleistungen erreichen lassen und der aufgrund
der Nebeneinanderanordnung von Fördertrum und Rücklauftrum auch
niedrig bauen kann, so daß er sich auch in geringmächtigen
flözartigen Lagerstätten problemlos einsetzen läßt. Auf dem Ab
bauförderer kann mindestens ein Bohrwagen längs durch den Streb
gefahren werden, mit dessen Hilfe die Bohrlöcher nach einem vor
gegebenen Bohrschema im Abbaustoß hergestellt werden, so daß
auch die Bohrarbeit mit hohen Bohrleistungen durchgeführt werden
kann. Die Nebeneinanderanordnung von Fördertrum und Rücklauftrum
ergibt eine verhältnismäßig breite Bauweise des Abbauförderers,
so daß dessen Fördergestell eine ausreichend breit bemessene Ba
sis für den oder die auf ihm laufenden Bohrwagen bilden kann. Es
empfiehlt sich im übrigen, den am Abbauförderer entlanggeführten
Bohrwagen mit mehreren Bohrmaschinen zu bestücken, wodurch sich
die Bohrleistungen zusätzlich erhöhen lassen. Hierbei kann die
oder jede Bohrmaschine des Bohrwagens mit einer höhenverstellba
ren oder höhenverschwenkbaren Bohrlafette versehen sein, um die
Bohrlöcher nach dem vorgegebenen Bohrschema im Abbaustoß anzule
gen.
Im einzelnen wird der erfindungsgemäß vorgesehene Abbauförderer
vorzugsweise so ausgeführt, daß sein Fördergestell an der dem
Abbaustoß zugewandten Seite und der dem rückwärtigen Ausbaufeld
zugewandten Seite jeweils einen mit einer schlitzartigen Durch
griffsöffnung für die Kratzer versehenen Kettenführungskanal
aufweist, an dem sich ein zum Abbaustoß bzw. zum Ausbaufeld
vorspringender, vorzugsweise gegen das Liegende geneigtes Boden
blech anschließt, wobei das abbaustoßseitige Bodenblech den För
derboden bildet und das zum Ausbaufeld gerichtete Bodenblech der
Kratzerauflage bzw. Kratzerführung im Rücklauftrum des Abbauför
derers dient. Das Fördergestell des Abbauförderers erhält zweck
mäßig eine Bauhöhe, die nicht größer zu sein braucht als dieje
nige der Kettenführungskanäle.
Die Maschinenführung für den oder die Bohrwagen wird zweckmäßig
auf der Oberseite des Fördergestells des Abbauförderers zwischen
dem Fördertrum und Rücklauftrum angeordnet. Sie kann aus paral
lelen Führungsschienen bestehen, an denen sich der oder die
Bohrwagen mit Führungsschuhen führt bzw. führen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind am
Fördergestell des Abbauförderers in Gelenken höhenverschwenkbare
Aufsatzbleche od. dgl. angeordnet, wobei für die Höhenverschwen
kung zweckmäßig hydraulische Schwenkzylinder vorgesehen werden.
Dabei kann die Anordnung mit Vorteil so getroffen sein, daß die
Aufsatzbleche in ihrer Abschwenklage das Fördergestell des Ab
bauförderers und zweckmäßig auch dessen Rücklauftrum überdecken,
während das Fördertrum des Abbauförderers unabgedeckt bleibt.
Die Schwenklager der Aufsatzbleche werden zweckmäßig an oder in
Nähe des abbaustoßseitigen Kettenführungskanals angeordnet. Die
Aufsatzbleche, die über die Länge des Gewinnungs- bzw. Strebbe
triebs und demgemäß über die Länge des Abbauförderers sich dicht
aneinander schließen, können somit am Abbauförderer eine diesen
im Bereich seines Fördergestells und zweckmäßig auch seines
Rücklauftrums übergreifende Abdeckung bilden, die in der etwa
horizontalen Abschwenklage verhindert, daß das beim Sprengvor
gang anfallende Sprenghaufwerk sich auf den Abbauförderer hinter
dessen Fördertrum ablagert, was zu Erzverlusten und auch zu Be
triebsstörungen führen könnte. Zugleich können die Aufsatzbleche
die Abförderung des Sprenghaufwerks unterstützen, indem sie aus
der Abschwenklage z. B. mittels der Schwenkzylinder hochge
schwenkt werden, so daß das auf ihnen ruhende Sprenghaufwerk
über die geneigten Aufsatzbleche in das Fördertrum des Abbauför
derers gleitet und hier abgefördert werden kann. Hierbei kann
die Maschinenführung für den oder die Bohrwagen auch an den Auf
satzblechen angeordnet sein, die in ihrer Abschwenklage etwa ho
rizontal liegend angeordnet sind.
Andererseits kann die Anordnung aber auch so getroffen sein, daß
die Sprengbarrikade bzw. Schutzwand von den in die Ausschwenkpo
sition aufgerichteten Aufsatzblechen gebildet wird. Auch können
an den Kappen der Stempeleinheiten die Barrikaden bildende Ab
schirmelemente angeordnet sein. Hierbei können die an den Kappen
hängend angeordneten Abschirmelemente auch aus sich schuppenar
tig überlappenden Wandelementen, vorzugsweise solchen aus Gummi
material oder gummiartigem Kunststoffmaterial od. dgl., bestehen.
Die an den Ausbaukappen angeordneten Abschirmelemente können
auch zusammen mit den vorgenannten Aufsatzblechen die Barrikade
bzw. Schutzwand bilden. Hierbei können die höhenverschwenkbaren
Aufsatzbleche an ihren freien Enden mit der Abstützung der an
den Kappen der Stützstempeleinheiten aufgehängten Barrikaden
dienenden Stützansätzen versehen sein.
Die hydraulischen Stempeleinheiten können aus für diese Zwecke
bekannten Ausbaugestellen oder Ausbaurahmen, insbesondere
Schildausbaugestellen, bestehen, insbesondere bei standfestem
Gebirge aber auch aus Einzelstempeleinheiten. Für die Kupplung
der Stempeleinheiten mit dem Abbauförderer können die gebräuch
lichen Schreitwerke mit den in ein Schreitwerksgestänge einge
schalteten hydraulischen Rückzylindern verwendet werden.
Nach einem weiteren vorteilhaften Gestaltungsmerkmal der Erfin
dung sind die Kratzer an ihrem im Kettenführungskanal laufenden
Ende mit in die stehenden (vertikalen) Kettenglieder der Kratz
erkette frei einsteckbaren Kupplungszapfen versehen, wobei die
Kupplungszapfen zweckmäßig an verbreiterten Führungsstücken an
geordnet sind, die sich beiderseits der schlitzartigen Durch
griffsöffnung des Kettenführungskanals an dessen Innenwandung
führen. Hiermit wird ein einfacher Kratzeranschluß erreicht, der
auch einen leichten Kratzerwechsel erlaubt. Im übrigen werden
die Kratzer zweckmäßig mit einem parallel zum Kettenführungska
nal angeordneten Stützschenkel versehen, mit denen sie sich im
Förderbetrieb außenseitig am Kettenführungskanal abstützen.
Es versteht sich, daß der erfindungsgemäße Abbauförderer, wie
bei Strebförderern üblich, auch aus einzelnen Abschnitten bzw.
Fördererschüssen bestehen kann, die untereinander verbunden wer
den, zweckmäßig in der Vertikalebene und/oder Horizontalebene
begrenzt winkelbeweglich.
Weitere vorteilhafte Gestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben
sich aus den einzelnen Ansprüchen und der nachfolgenden Be
schreibung der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Gewinnungseinrichtung in sche
matischer Vereinfachung in Draufsicht ohne Bohrwagen;
Fig. 2 die Gewinnungseinrichtung nach Fig. 1 im Querschnitt
durch den Gewinnungsbetrieb bzw. den Gewinnungsstreb;
Fig. 3 in Draufsicht eine Einzelheit der erfindungsgemäßen
Gewinnungseinrichtung, nämlich eine Rückzylindervor
richtung mit Führungsgestänge;
Fig. 4 im Querschnitt durch den erfindungsgemäßen Abbauför
derer nach den Fig. 1 und 2 den auf diesem in dessen
Längsrichtung fahrbaren Bohrwagen nach der Erfindung;
Fig. 5 im Schnitt durch einen der beiden Kettenführungs
kanäle des Abbauförderers eine erfindungsgemäße Kupp
lung der Kratzer mit der Kratzerkette;
Fig. 6 im Horizontalschnitt durch den Kettenführungskanal
die Kratzerkupplung zusammen mit der Gestaltung des
mit einem Stützschenkel versehenen Kratzers.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 der Abbaustoß einer flözartigen
Erzlagerstätte bezeichnet, die im Strebbau mit Bohr-Sprengbe
trieb abgebaut wird. Das Liegende des Strebgewinnungsbetriebs
ist mit 2, das Hangende mit 3 bezeichnet. Der Gewinnungsstreb
erstreckt sich auf dem Längenbereich des Abbaustoßes 1 zwischen
den beiden Abbaustrecken 4 und 5, von denen die Abbaustrecke 4
die Abförderstrecke für das im Gewinnungsstreb gewonnene Erz
haufwerk bildet. Zur Verladung und Abförderung des im Gewin
nungsstreb am Abbaustoß 1 durch die Sprengarbeit hereingewonne
nen Erzhaufwerks dient ein Abbauförderer 6 nach Art eines Ket
tenkratzförderers, der vor dem Abbaustoß 1 auf dem Liegenden 2
ruht und in Abbaurichtung gem. Pfeil A rückbar ist und der mit
seinem Austragsende in die Abbaustrecke 4 herausgeführt ist, so
daß das Erzhaufwerk hier auf den in der Abbaustrecke 4 angeord
neten Streckenförderer 19 ausgetragen wird. Wie vor allem die
Fig. 1, 2 und 4 zeigen, weist der Abbauförderer 6 ein niedrig
bauendes, auf dem Liegenden 2 ruhendes Fördergestell 7 auf, zu
dessen beiden gegenüberliegenden Seiten mit ihren freien Enden
gegen das Liegende geneigte Bodenbleche 8 und 9 angeordnet sind,
auf denen die am endlosen Kratzerkettenband 10 angeschlossenen
Kratzer 11 laufen, die vor allem in den Fig. 5 und 6 in ihrer
Gestaltungsform und in ihrem Anschluß am Kratzerkettenband 10
gezeigt sind. Das gegen den Abbaustoß 1 gerichtete Bodenblech 8
bildet den Förderboden und demgemäß das Fördertrum des Abbauför
derers 6, während das auf der gegenüberliegenden Seite des För
dergestells 7 an diesem angeordnete, im parallelen Seitenabstand
zu dem Bodenblech 8 verlaufende Bodenblech 9, das zu dem rück
wärtigen Ausbaufeld 12 hin gerichtet ist, das Rücklauftrum des
Abbauförderers bildet. An den beiden Enden des Abbauförderers 1
ist die mit den Kratzern 11 bestückte endlose Kratzerkette 10
über hier im Fördergestell um vertikale Drehachsen drehbar gela
gerte Kettenräder 13 und 14 umgelenkt, wobei mindestens eines
der beiden Kettenräder angetrieben ist. Im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel ist in Fig. 1 der Fördererantrieb 15 gezeigt, wel
cher das hier befindliche Kettenrad 13 antreibt und der zumin
dest mit seinem Getriebe das Bodenblech 9 in einem solchen Ab
stand übergreift, daß die Kratzer 11 unter dem Fördererantrieb
bzw. dessen Getriebe um das Kettenrad 13 vom Fördertrum in das
Rücklauftrum umlaufen können. Dem anderen Kettenrad 14 ist gemäß
Fig. 1 eine hydraulische Spannvorrichtung 16 zur Spannung der
endlosen Kratzerkette 10 zugeordnet, wobei dieses Kettenrad 14
in Spannrichtung und Gegenrichtung verschieblich im Förderge
stell gelagert ist. Solche hydraulischen Kettenspannvorrichtun
gen sind bei Kettenkratzförderern bekannt.
Wie vor allem die Fig. 2 und 4 zeigen, weist das Fördergestell 7
an seinen beiden gegenüberliegenden Seiten jeweils einen Ketten
führungskanal 17 auf, der mit einer unmittelbar oberhalb des Bo
denblechs 8 bzw. 9 liegenden schlitzartigen Durchführungsöffnung
18 für den Durchgriff der Kratzer 11 versehen ist und in dem
sich die aus einer Gelenkgliederkette bestehende Kratzerkette 10
auf dem Längenbereich zwischen den Kettenrädern 13 und 14 und
auch im Umlaufbereich um die Kettenräder führt. Aus Fig. 4 ist
erkennbar, daß die Bauhöhe des Fördergestells 7, welches an der
Oberseite und Unterseite durch Abdeckplatten abgedeckt sein
kann, nicht größer ist als die Außenabmessung der hier etwa
kreisförmigen Kettenführungskanäle 17, deren Innenöffnung den
Abmessungen der Kratzerkette angepaßt ist.
Die in den im Seitenabstand zueinander angeordneten Kettenfüh
rungskanälen 17 geführte endlose Kratzerkette 10 ist, wie üblich,
mit den im Abstand zueinander angeordneten Kratzern bestückt,
die bei der hier vorgesehenen Bauart des Abbauförderers nach Art
von Kratzerflügeln ausgebildet sind, die einseitig im Kettenfüh
rungskanal an der Kratzerkette angeschlossen sind. Insbesondere
in den Fig. 5 und 6 ist eine vorteilhafte Ausführungsform eines
einzelnen Kratzers 11 mit dessen Anbindung am Kratzerkettenband
gezeigt. Die Kratzer 11 weisen an ihren in dem Kettenführungska
nal laufenden Enden jeweils einen Kupplungszapfen 20 auf, mit
dem sie in die Innenöffnung eines vertikalen Kettengliedes 10'
der Kratzerkette 10 frei eingesteckt sind. Die Kupplungszapfen
20 der Kratzer 11 sind jeweils an einem verbreiterten Führungs
stück 21 fest angeordnet, das im Kettenführungskanal 17 die
Durchführungsöffnung 18 beidseitig überdeckt und sich mit seiner
balligen Rückenfläche an der zylindrischen Innenfläche des Ket
tenführungskanals oberhalb und unterhalb der Durchführungsfüh
rung 18 abstützen und führen kann. Mit Hilfe des Kupplungszap
fens 20 und des Führungsstücks 21 wird ohne Verwendung zusätzli
cher Sicherungselemente ein zuverlässiger Kratzeranschluß er
reicht, der auch einen einfachen und raschen Kratzerwechsel er
laubt. Zu diesem Zweck kann der Kettenführungskanal 17 an minde
stens einer vorgesehenen Montagestelle so ausgebildet sein, daß
er sich zum Einführen der Kratzer 11 mit den Führungsstücken 21
und den Kupplungszapfen 20 nach außen öffnen und anschließend
wieder schließen läßt. Wie die Fig. 1 und 6 zeigen, sind die
Kratzer 11 in Draufsicht etwa L-förmig ausgebildet. Sie weisen
rückseitig einen festen Stützschenkel 11' auf, der sich im För
derbetrieb außenseitig am Kettenführungskanal 17 gleitend ab
stützt. Weiterhin zeigen die Fig. 2, 4 und 5, daß das den För
derboden bildende Bodenblech 8 an seinem dem Abbaustoß 1 zuge
wandten freien Ende einen aufragenden Führungsansatz 22 aufwei
sen kann, der einen die Kratzer 11 an ihren freien Enden über
greifenden und im Förderbetrieb führenden Führungskanal bildet.
In dem der Strebbefahrung dienenden Ausbaufeld 12 versatzseitig
hinter dem Abbauförderer 6 befinden sich über die Streblänge
verteilt im Seitenabstand zueinander stehende hydraulische Stem
peleinheiten 23, die im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils
einen einzigen hydraulischen Stempel aufweisen, der sich über
ein Fußstück 24 auf dem Liegenden 2 abstützt und an seinem Kopf
eine das Hangende 3 unterfangende Kappe 25 trägt, die zum Abbau
stoß 1 hin vorkragt. Die einzelnen Stempeleinheiten 23 sind je
weils über eine Rückzylindervorrichtung 26 mit dem Abbauförderer
6 gekoppelt. Die Rückzylindervorrichtungen 26 sind nach Art der
bekannten Schreitwerke ausgebildet und weisen jeweils zwei zu
einander parallele Führungsstangen 27 auf, die in Anschlußgelen
ken 28 am Abbauförderer 6 angeschlossen sind, wobei der als dop
peltwirkender hydraulischer Zylinder ausgebildete Rückzylinder
28 im rückwärtigen Bereich über einen Gelenkanschluß 30 an den
beiden Führungsstangen 27 angeschlossen und mit seiner Kolben
stange im Gelenk 31 mit dem Fußstück 24 der Stempeleinheit 23
gekoppelt ist. Die Stempeleinheiten sichern das der Befahrung
dienende Ausbaufeld und bilden zugleich das Rückwiderlager für
den Abbauförderer A, wie dies bekannt ist. Bei der insbesondere
in Fig. 3 gezeigten Rückvorrichtung sind die Anschlußgelenke 28
an Anschlußkonsolen angeordnet, die sich am freien Ende des Bo
denblechs 9 befinden. Statt dessen können die Rückvorrichtungen
mit ihren Anschlußgelenken 28 aber auch das Bodenblech 9 unter
greifend am Fördergestell 7 angeschlossen sein.
Wie vor allem die Fig. 2, 3 und 4 zeigen, kann der erfindungsge
mäße Abbauförderer mit über seine Länge in dichtem Abstand zu
einander angeordneten Aufsatzblechen 32 versehen sein, die in
ihrer gezeigten etwa horizontalen Abschwenklage das Förderge
stell 7 und das vom Bodenblech 9 gebildete Rücklauftrum des Ab
bauförderers überdecken und die jeweils im Bereich des abbau
stoßseitigen Kettenführungskanals 17 in Anschlußgelenken 33 z. B.
mittels nicht-dargestellter hydraulischer Schwenkzylinder, die
sich am Fördergestell abstützen, höhenverschwenkbar gelagert
sind. Diese Aufsatzbleche 32 können Bestandteil einer Schutzwand
bzw. Barrikade sein, die beim Sprengvorgang das der Strebbefah
rung dienende Ausbaufeld 12 gegenüber dem davorliegenden Abbau- und
Förderfeld des Gewinnungsstrebs abschirmt.
An den zum Abbaustoß 1 hin vorkragenden Kappen 25 der Stempel
einheiten 23 sind die Barrikade bildende Abschirmelemente 34
hängend angeordnet, die im gezeigten Ausführungsbeispiel aus
sich schuppenartig übergreifenden Wandelementen, insbesondere
solchen aus einem festen Gummi- oder Kunststoffmaterial, beste
hen. Die höhenverschwenkbaren Aufsatzbleche 32 weisen an ihren
freien Enden schräg nach oben gerichtete Stützansätze 35 auf,
gegen die sich die an den Kappen 25 aufgehängten Abschirmelemen
te 34 im unteren Bereich rückwärtig abstützen können. Aus den
Fig. 2 und 4 ist erkennbar, daß damit das Abbau- und Förderfeld
zu dem dahinterliegenden Ausbaufeld hin dicht abgeschlossen ist,
wobei die in der gezeigten Abschwenklage befindlichen Aufsatz
bleche 32 den Abbauförderer 6 an seinem Fördergestell 7 und
Rücklauftrum überdecken. Bei der Sprengarbeit kann daher das
Sprenghaufwerk nicht in das Ausbaufeld 12 gelangen und sich auch
nicht auf der Oberseite des Abbauförderers hinter dessen Förder
trum ablagern. Nach erfolgtem Sprengvorgang wird der Abbauförde
rer in Betrieb genommen, so daß das im Förderfeld befindliche
Sprenghaufwerk von den sich über den Förderboden 8 bewegenden
Kratzern 11 aus dem Streb in Förderrichtung F abgefördert wird.
Anschließend können die Aufsatzbleche 32, wie in Fig. 2 strich
punktiert bei 32' angegeben, in Pfeilrichtung S hochgeschwenkt
werden, so daß das Haufwerk, das sich beim Sprengvorgang auf den
Aufsatzblechen 32 ablagert, in das Fördertrum des Abbauförderers
gleitet und von diesem ebenfalls abgefördert werden kann.
Für die Durchführung der Bohrarbeit am Abbaustoß 1 wird die be
schriebene Gewinnungseinrichtung mit einem oder auch mit mehre
ren Bohrwagen ausgerüstet, der bzw. die von einer Maschinenfüh
rung geführt in Längsrichtung des Abbauförderers, also am Abbau
stoß 1 entlanggeführt werden kann bzw. können. Ein solcher Bohr
wagen 36 ist in Fig. 4 gezeigt. Es ist hier erkennbar, daß die
Aufsatz- bzw. Abdeckbleche 32 an ihrer Oberseite eine über die
Länge des Abbauförderers durchgehende Maschinenführung für den
oder die Bohrwagen 36 tragen, die hier von zwei im Parallelab
stand zueinander angeordneten Führungsschienen 37 gebildet ist,
an denen sich der Bohrwagen 36 mit Führungsschuhen 38 führt. Der
Bohrwagen 36 weist zweckmäßig mehrere, z. B. zwei im Seitenab
stand zueinander angeordnete hydraulische Bohrmaschinen 39 auf,
wobei jede Bohrmaschine höhenverstellbar am Bohrwagen gelagert
ist, um die Bohrlöcher nach einem vorgegebenen Bohrschema im Ab
baustoß 1 anzulegen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
bzw. jede Bohrmaschine 39 mit ihrer Bohrlafette in einem zum Ab
baustoß 1 parallelen Horizontalgelenk 40 höhenverschwenkbar und
in der jeweiligen Schwenkposition mittels einer Feststellvor
richtung 41 arretierbar.
Die Fahrbewegung des oder der Bohrwagen 36 in Längsrichtung des
Abbauförderers und des Abbaustoßes kann mit Hilfe eines Seil- oder
Kettenzugs erfolgen, aber auch mit Hilfe eines für Walzen
schrämmaschinen bekannten Triebstockantriebs, wobei der Bohrwa
gen mit einem eigenen Fahrantrieb versehen ist. Auch kann der
Bohrwagen mit einem Reibrad-Fahrantrieb ausgestattet sein.
Bei der Durchführung der Bohrarbeit sind die Aufsatzbleche 32 in
die etwa horizontale Abschwenklage gemäß. Fig. 4 auf das Förder
gestell 7 abgesenkt, so daß der bzw. jeder Bohrwagen 36 entlang
der von den Führungsschienen 37 gebildeten Maschinenführung be
wegt werden kann, um den Abbaustoß 1 auf voller Streblänge ab zu
bohren. Sobald dies geschehen ist, wird der bzw. jeder Bohrwagen
36 zum Strebende zurückgefahren und vom Abbauförderer 6 abgenom
men, so daß er beim nachfolgenden Sprengvorgang nicht beschädigt
werden kann. Nach erfolgtem Sprengvorgang erfolgt das Abfördern
des Sprenghaufwerks in der oben beschriebenen Weise mit Hilfe
des kontinuierlich arbeitenden Kettenkratzförderers. Hierbei
kann der Abbauförderer mit Hilfe der Rückzylindervorrichtungen
26 in Abbaurichtung A gerückt werden, um das Sprenghaufwerk
vollständig zu verladen und aus dem Streb abzufördern. Die Über
gabe des Sprenghaufwerks vom Abbauförderer 6 auf den Strecken
förderer 19 erfolgt gemäß Fig. 1 beispielsweise derart, daß am
Austragsende des Abbauförderers dessen Bodenblech 8 eine über
dem Streckenförderer 19 liegende Austragsöffnung 42 erhält.
In Fig. 1 sind die Aufsatzbleche 32 sowie der oder die Bohrwagen
36 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Es versteht sich, daß die Erfindung auf das vorstehend beschrie
bene Ausführungsbeispiel nicht beschränkt ist, dieses vielmehr
in verschiedener Hinsicht Änderungen erfahren kann, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann die Ma
schinenführung 37 für den oder die Bohrwagen 36, statt an den
höhenverschwenkbaren Aufsatzblechen 32, auch auf der Oberseite
des Fördergestells 7 zwischen dessen Kettenführungskanälen 17
angeordnet sein. Hierbei können versatzseitig der Maschinenfüh
rung gegen das Hangende 3 hochschwenkbare Abschirmbleche od. dgl.
vorgesehen werden, die in ihrer Hochschwenklage das Ausbaufeld
12 gegenüber dem davorliegenden Abbau- und Förderfeld abschir
men. Um zu verhindern, daß beim Sprengvorgang sich Sprenghauf
werk auf der die Maschinenführung tragenden Oberseite des För
dergestells 7 ablagert, können hier gesonderte Abdeckbleche vor
gesehen sein, die in ihrer Abschwenklage das Fördergestell 7 und
die Maschinenführung überdecken und die zur Verladung des
Sprenghaufwerks in das Fördertrum des Abbauförderers hochge
schwenkt werden können.
Es besteht auch die Möglichkeit, das Rücklauftrum des Abbauför
derers 6 durch eine gesonderte Abdeckung nach oben abzudecken,
so daß hier die Kratzer 11 in einem durch diese Abdeckung und
das Bodenblech 9 gebildeten Hohlkanal laufen. Dabei kann auf
dieser Abdeckung auch die Maschinenführung für den oder die
Bohrwagen angeordnet sein.