Die Erfindung betrifft ein Abbauverfahren für flözar
tige Lagerstätten, bei welchem in der Lagerstätte mit
großem Abstand parallel zueinander zwei der Wetter
führung, der Fahrung und dem Transport von Material
und Fördergut dienende Basisstrecken aufgefahren wer
den, zwischen denen die Kohlegewinnung in mindestens
einem parallel zu den Basisstrecken verlaufenden Kurz
streb erfolgt, wobei die Gewinnung des zwischen den
Basisstrecken befindlichen Lagerstättenteiles aufein
anderfolgend in Streifen erfolgt, deren Länge dem Ab
stand der Basisstrecken und deren Breite der Länge
des Kurzstrebes entspricht, wobei die Anbindung des
Strebes an die Basisstrecken durch lediglich in Flöz
mächtigkeit aufgefahrene, parallel zu der Basis
strecke verlaufende Begleitröschen erfolgt.
Ein derartiges Abbauverfahren ist beispielsweise aus
der US-PS 43 78 132 bekannt. Bereits zu Beginn des
19. Jahrhunderts hatte sich beim Abbau flözartiger,
flach gelagerter Lagerstätten mittlerer Mächtigkeit
eine Gewinnungs- und Abbaumethode herausgebildet, bei
der die Kohle in 10 bis 20 m langen Grubenbauen, wel
che sich mit fortschreitendem Abbau langsam quer zu
ihrer Längsachse durch das Flöz bewegten, mit der
Keilhaue gewonnen und in Förderwagen geladen wurde.
Als Ausbau wurde bei diesem Abbauverfahren eine Holz
zimmerung verwandt, die an Ort und Stelle aus in die
Grube verbrachten Stämme und Knüppeln hergestellt wur
de. Ein solches Abbauverfahren bezeichnet man heute
als "Abbau in Kurzstreben", da derartige kurze, sich
quer zu ihrer Achse durch das Flöz bewegende Gruben
baue in Funktion und Verfahrenstechnik Kurzstreben
sind.
Anfang dieses Jahrhunderts wurden der Abbauhammer,
die Schüttelrutsche und der Reibungsstempel erfunden,
die nach entsprechender Weiterentwicklung und Vervoll
komnung in den 20er und 30er Jahren den Langfrontbau
mit Streben bis zu 250 m Länge und damit eine ganz er
hebliche Abbaubetriebspunktkonzentration möglich mach
ten. Bei der Mechanisierung aller Arbeitsvorgänge im
Streb durch Kohlehobel bzw. Walzenlader, Kettenkrat
zerförderer und Schreitausbau wurden die Betriebsmit
tel und technischen Einrichtungen in der Weise konzi
piert und weiterentwickelt, daß die Streblängen von
200 bis 250 m aus der vorangegangenen Entwicklungsstu
fe für die flache Lagerung übernommen werden konnten.
Mit dem Vordringen des Abbaus in größere Teufen und
aufgrund der aus Kostengründen weiteren Abbaubetriebs
punktkonzentration wurden immer größere Querschnitte
in den Abbaustrecken erforderlich, welche bei glei
chem oder kleinerem Abbaustreckenabstand zu einer ho
hen Kostenbelastung des Kostenträgers Kohle geführt
hat. Für die Bemessung der Streblänge moderner voll
mechanisierter Abbaubetriebe sind neben lagerstätten
bedingten, maschinentechnischen, ergonomischen und
sicherheitlichen Gesichtspunkten vor allem die Kosten
pro Tonne gewonnene Kohle maßgebend. Die kostenauf
wendigen Abbaustrecken einerseits und die teuren ma
schinentechnischen Ausrüstungen vollmechanisierter
Abbaubetriebe andererseits beeinflussen die Kosten
in gegenläufiger Tendenz. Mit steigender Streblänge
wird die Kostenbelastung der Tonne Kohle durch die
Abbaustrecken geringer, die Belastung durch die ma
schinentechnischen Ausrüstungen für die Streben je
doch größer. Besonders in den letzten fünfzehn Jahren
hat die Kostenbelastung der Kohle durch die teu
ren Strebausrüstungen in einem Maße zugenommen, daß
man verstärkt über die Möglichkeit der Rückkehr zu
kürzeren Streben oder zum Kurzstreb nachdenkt. Bei
der Kostenbelastung spielt vor allem der in nicht vor
hergesehene Größenordnungen gestiegene Kosten- und
Zeitaufwand für das Umziehen der Strebausrüstung nach
Beendigung des Abbaus in einer Bauhöhe eine erhebli
che Rolle. Dieser Aufwand ist inzwischen auf etwa 60%
der gesamten im Streb entstehenden Kosten angestie
gen. Beim Finden eines kostengünstigen Abbauverfah
rens muß nun versucht werden, ein neues Optimum zwi
schen den beiden oben diskutiierten Kostenursachen zu
finden.
Eine große Streblänge führt bei den heute gebräuchli
chen, vollmechanisierten Streben nicht nur zu hohen
Investitions- und Umzugkosten, sondern infolge der
Kleintektonik unserer Lagerstätten auch zu einer häu
figen Beeinträchtigung durch die Geologie. Mit kür
zeren Streben oder gar Kurzstreben kann man die Abbau
führung so gestalten, daß bei gleicher Fördermenge
erheblich seltener geologische Störungen durchörtert
werden müssen. Darüber hinaus sind die Übersichtlich
keit und die Überwachung in kurzen oder Kurzstreben
erheblich günstiger als in langen Streben. Eine Auto
mation, die in langen Streben nur bei außerordentlich
günstigen Lagerstättenverhältnissen ins Auge gefaßt
werden kann, läßt sich in Kurzstreben in erheblich
größerem Maße anwenden. Selbst wenn durch die Automa
tion oder Teilautomation die Meterkosten der techni
schen Ausrüstung größer werden, ergeben sich für die
gesamte Strebausrüstung im Vergleich zu der derzeiti
gen Streblänge keine höheren Aufwendungen, wenn man
zu Kurzstreben übergeht, deren Länge bei 20 bis 25%
der heutigen Streblänge liegt.
In Kurzstreben alter Art sind sämtliche Arbeitsvor
gänge von Hand, d. h., also mit erheblichen Arbeitsko
sten ausgeführt worden. Deshalb müssen Kurzstrebe nach heu
tiger Auffassung selbstverständlich vollmechanisierte
Abbaubetriebe sein. Es ist bereits vorgeschlagen wor
den, modernste Kurzstrebeinrichtungen für den Abbau
von Restpfeilern und für das Auffahren von Aufhauen
zu benutzen. Beim Abbau von Restpfeilern können zu
sätzliche Kosten in Kauf genommen werden, die durch
Einsparungen infolge der Vermeidung von Stanzwirkun
gen auf darunterliegende Flöze und der Verringerung
der Abbauverluste aufgewogen werden. Die heute übli
chen langen Streben generell durch derartige Kurzstreb
einrichtungen zu ersetzen, ist mit den bekannten Ab
bauverfahren und maschinentechnischen Ausrüstungen
nicht möglich, weil hierdurch erhebliche zu hohe Pro
duktionskosten verursacht werden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein neues, auf Kurzstre
be abgestelltes Abbauverfahren zu schaffen, welches
sowohl im Hinblick auf die Kosten für die Abbau
strecken als auch im Hinblick auf die Kosten der ma
schinentechnischen Ausrüstung und deren Umzug günstig
ist. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, eine für
dieses neue Abbauverfahren geeignete Gerätekombina
tion anzugeben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Abbauverfahren für
flözartige Lagerstätten, bei welchem in der Lagerstät
te mit großem Abstand parallel zueinander zwei der
Wetterführung, der Fahrung und dem Transport von Ma
terial und Fördergut dienende Basisstrecken aufgefah
ren werden, zwischen denen die Kohlegewinnung in min
destens einem parallel zu den Basisstrecken verlau
fenden Kurzstreb erfolgt, wobei die Gewinnung des zwi
schen den Basisstrecken befindlichen Lagerstättentei
les aufeinanderfolgend in Streifen erfolgt, deren Län
ge dem Abstand der Basisstrecken und deren Breite der
Länge des Kurzstrebes entspricht, wobei die Anbindung
des Kurzstrebes an die Basisstrecken durch lediglich
in Flözmächtigkeit aufgefahrene, parallel zu der Ba
sisstrecke verlaufende Begleitröschen erfolgt und
sich dieses Verfahren dadurch kennzeichnet, daß die
Strebausrüstung des Kurzstrebes jeweils am Ende des
Abbaus eines Streifens in die entsprechende Begleit
rösche der Basisstrecke hineinfährt, dort in ihrer
Längsachse etwa um ihre eigene Länge verschoben und
für den Abbau des nächsten Streifens in entgegenge
setzter Richtung hergerichtet wird.
Das Verfahren gemäß der Erfindung verursacht im Hin
blick auf die Abbaustrecken verhältnismäßig niedrige
Kosten, die etwa mit denen vergleichbar sind, die
beim üblichen Abbau mit langen Streben auftreten. Im
Hinblick auf die Strebausrüstung und deren Umsetzung
verursacht das Verfahren gemäß der Erfindung jedoch
erheblich geringere Kosten, weil lediglich eine Kurz
strebausrüstung notwendig ist, die verglichen mit ei
ner Langstrebausrüstung erheblich geringere Investi
tionen erfordert. Dadurch, daß die Kurzstrebausrü
stung am Ende jeder Bauhöhe selbsttätig in die Start
position für die Gewinnung der nächsten Bauhöhe wan
dern kann, sind für die häufigen Umzüge der Kurzstreb
ausrüstung von einer Bauhöhe zur nächsten nur geringe
Umzugskosten erforderlich. Ebenfalls ist der hierfür
erforderliche Zeitaufwand nur gering, so daß sich
durch diese Umzüge auch keine langen Betriebsunter
brechungen ergeben. Insgesamt ermöglicht das Verfah
ren gemäß der Erfindung eine erhebliche Senkung der
Kosten der Kohle.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Gerätekom
bination zur Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung, bestehend aus einer Gewinnungseinrichtung,
einer Fördereinrichtung und einer Ausbaueinrichtung,
wobei die Gewinnungseinrichtung eine in ihrer Gesamt
heit in Längsrichtung des Kurzstrebes verfahrbare Ge
winnungsmaschine, die Fördereinrichtung einen sich
über die Länge des Kurzstrebes erstreckenden Streb
förderer und die Ausbaueinrichtung eine sich über die
Länge des Kurzstrebes erstreckende Reihe von nebenein
ander angeordneten Schreitausbaugestellen aufweisen,
und wobei sich diese Gerätekombination dadurch kenn
zeichnet, daß der Strebförderer in seiner Längsachse
verfahrbar ist und daß der Strebausbau in der Streb
längsrichtung verfahrbar ist und in der Abbaurichtung
vorwärts und rückwärts einsetzbar ist.
Die Gerätekombination gemäß der Erfindung ist beson
ders auf das Abbauverfahren gemäß der Erfindung abge
stellt. Gewinnungsmaschinen, die in ihrer Gesamtheit
in Streblängsrichtung verfahrbar sind, sind nach dem
Stande der Technik in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt (vgl. z. B. US-PS 43 78 132). Ebenso sind nach
dem Stande der Technik Strebförderer bekannt, die in
ihrer Längsachse verfahrbar sind (vgl. DE-PS
32 41 129). Schließlich ist nach dem Stande der Tech
nik auch ein Strebausbau bekannt, der in Streblängs
richtung verfahrbar ist (vgl. DE-PS 33 34 004). Die
ser vorbekannte Strebausbau muß für die Gerätekombi
nation gemäß der Erfindung allerdings noch dahinge
hend weitergebildet werden, daß er in der Abbaurich
tung vorwärts und rückwärts einsetzbar ist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
des Abbauverfahrens gemäß der Erfindung und der
Gerätekombination. Es zeigt
Fig. 1 einen Flözgrundriß mit zwei Ba
sisstrecken und dazugehörigen
Begleitröschen sowie den fort
schreitenden Abbau mit einem
Kurzstreb über mehrere Bauhöhen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine
Basisstrecke und die dazugehöri
gen Dämme und Begleitröschen;
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine
quer zu den Basisstrecken auf
gefahrene Wetter- und Förder
rösche;
Fig. 4 eine mögliche Ausführungsform
der Gerätekombination für den
Kurzstreb in Seitenansicht;
Fig. 5 einen Grundriß zu Fig. 4;
Fig. 6 das Umsetzen der Gerätekombina
tion in einer der die Basis
strecken begleitenden Röschen;
Fig. 7 einen für die Gerätekombination
gemäß der Erfindung geeigneten
Strebförderer;
Fig. 8 eine Gerätekombination mit ei
nem Walzenlader als Gewinnungs
maschine im Grundriß;
Fig. 9 eine Gerätekombination gemäß
der Erfindung mit einer umlau
fenden Kette als Gewinnungsein
richtung in Seitenansicht.
Fig. 1 zeigt einen Flözgrundriß, aus dem Verfahrens
technik und Abbauführung des erfindungsgemäßen Kurz
frontabbaus zu erkennen sind. Beidseitig von Basis
strecken 1 und 2 verlaufen ausschließlich in der Flöz
mächtigkeit aufgefahrene Röschen 3, 4, 5 und 6, die
durch Dämme 7 von den Basisstrecken 1 und 2 getrennt
sind. Der Kurzstreb ist in drei zeitlich aufeinander
folgende Stellungen 8, 9 und 10 dargestellt. Die Län
ge des Kurzstrebes entspricht der Länge der Dämme 7,
die Breite der Wetter- und Förderröschen 11, 12 und
13 dem stirnseitigen Abstand der zwischen den Basis
strecken und den Begleitröschen angeordneten Dämme
7.
Zunächst wird ein Aufhauen 15 zwischen den beiden Ba
sisstrecken 1 und 2 bzw. den beiden Begleitröschen
hergestellt und in einer der die Basisstrecken 1 und
2 begleitenden Röschen an der Stelle 16 die Gerätekom
bination für den Kurzstreb eingebaut und in Betrieb
genommen. Die Position 8 des Kurzstrebes stellt sich
einige Zeit nach der Inbetriebnahme ein, wobei der
Bereich 17 der Wetter- und Förderrösche 11 gleichzei
tig mit dem Kurzstreb aufgefahren wird. In der Posi
tion 18 der die Basisstrecke 1 begleitenden Rösche
4 ist der Abbau der ersten Bauhöhe beendet und die
gesamte Gerätekombination wird geschlossen oder in
Teilen in die Position 19 der gleichen Rösche längs
zu ihrer Achse verschoben. Von dort aus beginnt der
Abbau der nächsten Bauhöhe in umgekehrter Richtung,
wobei der Kurzstreb nach einer gewissen Abbauzeit die
Position 9 erreicht. Der Bereich 20 der Wetterrösche
12 wird hierbei wiederum mit dem Abbau aufgefahren.
Nach Abbau dieser Bauhöhe erreicht die Gerätekombina
tion des Kurzstrebes die Position 21 in der die Basis
strecke 1 begleitenden Rösche 5, von wo sie in die
Position 22 längs verschoben wird und den Abbau der
nächsten Bauhöhe wiederum in umgekehrter Richtung auf
nehmen kann, wobei der Kurzstreb wieder nach einiger
Zeit die Position 10 erreicht.
Die Förderung in den Wetter- und Förderröschen kann
sowohl durch Pendelförderer als auch durch axial ver
längerbare flexible, möglicherweise kurvengängige Ste
tigförderer erfolgen, wobei von der als Förderstrecke
dienenden Basisstrecke 2 aus wegen des besonderen Zu
schnitts des Abbauverfahrens nur in jeder zweiten
fortlaufenden Wetter- und Förderrösche (zum Beispiel
11 und 12) die Notwendigkeit der Abförderung der Koh
le besteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist
ein verlängerbarer oder in Förderrichtung mit Abbau
geschwindigkeit beweglicher Stetigförderer in den Po
sitionen 23 und 24 dargestellt.
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Basis
strecken, beispielsweise durch die Basisstrecke 1 mit
ihren parallel verlaufenden Begleitröschen 3 und 4.
Die jeweils in Höhe der Wetter- und Förderröschen un
unterbrochenen Dämme 7 sind so ausgebildet, daß sich
das geankerte Hangende und der Streckenausbau 25, der
starr, nachgiebig oder gelenkig nachgiebig sein kann,
darauf abstützen können. Die unmittelbar über den Rö
schen 3 und 4 und der Basisstrecke 1 befindlichen
Dachschichten sind durch Gebirgsanker 26 zusätzlich
verspannt, um ihren Zusammenhalt zu verbessern und
ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des
Zusatzdruckes zu erhöhen. Zur Herstellung der Dämme
7 können gebrochene Ortsberge oder auch vom Tage her
antransportiertes Material verwendet werden, wobei
die Dämme vollständig oder teilweise aus abbindendem
mineralischem, sich schnell verfestigendem Material
bestehen. Beide Abbaustrecken mit den begleitenden
Röschen werden vorzugsweise vor Aufnahme des Abbaus
aufgefahren und können mit der gleichen oder ähnli
chen maschinellen Einrichtungen hergestellt werden,
die in den Kurzstreben zum Einsatz kommen. Zusätzlich
muß eine weitere Maschine, beispielsweise eine Schlag
kopfmaschine, zum Hereingewinnen des Nebengesteines
im Bereich der Basisstrecke 1 vorzugsweise im Hangen
den eingesetzt werden, die in Vortriebsrichtung hin
ter der die Basisstrecke und die Begleitröschen auf
fahrenden Kurzfrontstrebausrüstung aufgestellt wird.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch die Wetter- und
Föderrösche 12 in der Nähe der Stelle 20 (Schnitt
A-A) auf derjenigen Seite der Wetterrösche, auf der
die Kohle bereits abgebaut ist. Weil sich der Kurz
streb in der Stellung 9 befindet, ist unmittelbar hin
ter dem Kurzstreb diesem mit Abbaugeschwindigkeit fol
gend ein Streckenbegleitdamm 27 aus schnell abbinden
dem mineralischen Werkstoff eingebracht worden, der
das unmittelbare Hangende über der Rösche 12 zusätz
lich abstützt und gegen den Bruchraum 28 absichert.
Unmittelbar nach Auffahren der Rösche 12 durch die
Kurzfrontstrebausrüstung werden die Anker 29 zur zu
sätzlichen Verspannung der unmittelbaren Dachschich
ten eingebracht. Dem Streckenbegleitdamm 27 gegenüber
befindet sich anstehende Kohle 30, die in der näch
sten Bauhöhe mit umgekehrter Abbaurichtung abgebaut
wird.
Fig. 4 zeigt den Querschnitt durch einen Kurzstreb
mit einer Ausführungsform für die Gerätekombination,
für die es eine ganze Reihe von sehr unterschiedli
chen Alternativen gibt. Im vorliegenden Ausführungs
beispiel erfolgt die Kohlegewinnung durch eine unab
hängig vom Förderer und Ausbau bewegliche, beidseitig
vor Kopf arbeitende, auf Raupen fahrende schneidende
Gewinnungsmaschine 31. Über einen Querförderer 47 und
Seitenaustrag 32 wird die gewonnene Kohle auf einen
Strebförderer 33 geladen, der als Kettenkratzerförde
rer ausgebildet ist und zum Zwecke der besseren Beweg
lichkeit beim Strebumzug in seiner Längsachse leicht
verfahrbar ist. Die Schreitausbaugestelle 34 bestehen
in an sich bekannter Weise aus vier Stempeln 35, die
auf Kufen 36 stehen und einen Kappenzug 37 tragen.
An beiden Enden des symmetrisch ausgebildeten Kappen
zuges sind klappbare Schwenkkappen 38 und 39 ange
bracht, von denen die in Abbaurichtung angeordneten
Schwenkkappen 38 hochgeklappt sind, während die der
Abbaurichtung abgewandten Schwenkkappen 39 herunter
geklappt sind und beim Abbau in Gegenrichtung hochge
klappt werden. Innerhalb der Ausbaugespanne liegt der
in Vertikalrichtung gelenkige Stützbalken 40, an dem
sich die Schreitausbaugestelle 34 abstützen und über
Rückzylinder 41 vorziehen können. Wenn die Gewinnungs
maschine 31 die Kohle auf der gesamten Front des Kurz
strebes in einer Feldesbreite hereingewonnen hat und
sämtliche Schreitausbaugestelle 34 vorgezogen worden
sind, wird durch Betätigung der Rückzylinder 41 der
Rückbalken 40 vorgeschoben. Ausbau und Rückbalken
sind so ausgeführt, daß der Schreitvorgang und die
Kohlegewinnung in beiden Richtungen erfolgen können.
Es wird beim Abbau mit Kurzstreben der vorbeschriebe
nen Form vorzugsweise mit Bruchbau gearbeitet, wobei
die Dachschichten im Bereich 42 hereinbrechen.
Fig. 5 stellt einen Grundriß der in Fig. 4 beschrie
benen Ausführungsform für die Gerätekombination des
Kurzstrebes dar. Die Gewinnungsmaschine 31, von der
die beiden beidseitig vor Kopf auf Schwenkarmen 43
und 44 angeordneten walzenartigen Schneidwerkzeuge
45 und 46 sowie der Querförderer 47 und der Seitenaus
trag 32 erkennbar sind, bewegt sich in Pfeilrichtung
am Strebförderer 33 entlang, der nach dem Durchgang
der Gewinnungsmaschine 31 im Bereich 48 gemeinsam mit
den Schreitausbaugestellen 34 vorgeschoben wird. Beim
aufeinanderfolgenden Vorschieben der einzelnen
Schreitausbaugestelle 34 behält der Rückbalken 40 sei
ne räumliche Position im Streb bei. Er wird - wie be
reits erwähnt - erst nach dem Vorschieben sämtlicher
Schreitausbaugestelle geschlossen nachgezogen.
Fig. 6 zeigt das Verschieben bzw. das Umsetzen der
Gerätekombination nach dem Abbau einer Bauhöhe und
Erreichen der Förderrösche 5 an der Position 21. Die
Gewinnungsmaschine 31 wird nach dem Hereingewinnen
des letzten Feldes in eine Parkposition 41 gefahren.
Anschließend rücken der Strebförderer 33 und der Aus
bau weiter vor, bis der Strebförderer 33 in der Po
sition 50 liegt. Von hieraus bewegt er sich aufgrund
seiner besonderen Bauweise längs zu seiner Achse in
die Position 51 vor die nächste abzubauende Bauhöhe.
Der Strebausbau schreitet weiter bis zur Position 52
und wird von dort durch besondere, in den Fig. 4 und
5 nicht dargestellte technische Einrichtungen längs
zu seiner Achse in Position 53 verschoben. Anschlie
ßend fährt die Gewinnungsmaschine in die Position 54
zurück und der Abbau der nächsten Bauhöhe kann begin
nen. Bei der Umkehr der Abbaurichtung sind die
Schwenkkappen 38 heruntergeklappt und die Schwenkkap
pen 39 herausgeklappt worden.
Fig. 7 zeigt den in seiner Längsachse durch besondere
technische Einrichtungen verfahrbaren Strebförderer
33. An der Kette 55 sind in gleichmäßigen Abständen
Mitnehmer 56 befestigt, die in Führungen 57 während
der Förderbewegung des Kettenbandes formschlüssig ge
führt werden. An beiden Seiten des Obertrums sind ver
schiebbare Aufsatzbleche 58 angebracht, die je nach
Förder- und Gewinnungsrichtung durch nicht darge
stellte, vorzugsweise hydraulische Mechanismen ausge
fahren bzw. eingefahren werden können. Auf jeweils
der der Abbaurichtung zugewandten Seite des Strebför
derers 33 sind die Aufsatzbleche 58 eingefahren, wäh
rend sie auf der Gegenseite ausgefahren sind. An der
Unterseite des Strebförderers 33 befinden sich durch
ebenfalls nicht dargestellt, vorzugsweise hydrauli
sche Mechanismen verschiebbare Stützfüße oder Stütz
flächen 59, die im gezeichneten Zustand den Strebför
derer 33 in einer Position halten, bei der sich die
Kette im Untertrum frei bewegen kann. Werden die Stüt
zen in die Position 60 geschoben, dann legen sich die
Mitnehmer des Untertrums auf das Liegende auf und bei
Betätigung der Antriebsmotore bewegt sich der Streb
förderer 33 einem Raupenfahrwerk gleich in Richtung
seiner Längsachse vorwärts. Auf den Mitnehmern sind
Krallen bzw. Dorne 61 angebracht, die im Falle der
Vorwärtsbewegung des Strebförderers 33 als Raupenfahr
werk in das Liegende eindringen und sicherstellen,
daß die nötige Haftung zwischen dem Kettenband im Un
tertrum und dem Liegenden erreicht wird.
Das Umsetzen der Gerätekombination kann entweder in
der vorgeschriebenen, in Fig. 6 dargestellten Weise
erfolgen, indem die drei Komponenten Gewinnungsma
schine 31, Strebförderer 33 und Strebausbaugestelle
34 unabhängig voneinander in die neue Startposition
geschoben oder verfahren werden, die wegen der Umkehr
der Abbaurichtung eine zur vorausgegangenen Situation
umgekehrte Anordnung aufweisen muß. Es ist jedoch
auch möglich, für die Gerätekombination maschinentech
nische Komponenten zu verwenden, die andersartig auf
gebaut sind und demzufolge auch in einer anderen Wei
se von der vorausgegangenen in die nachfolgende Bau
höhe überwechseln.
Fig. 8 zeigt eine derartige Ausführungsform für die
Gerätekombination des Kurzstrebes, die sich von der
in den Fig. 4 bis 7 dargestellten Ausführungsform in
der Weise unterscheidet, daß anstelle des Rückbalkens
zwischen den Stempeln 35 der ähnlich wie bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 4 und 5 symmetrisch ausgebil
deten Schreitausbaugestelle ein Strebförderer 62, vor
zugsweise ein Kettenkratzerförderer niedrigerer Bau
art liegt, in den die Kohle je nach Abbaurichtung von
der einen oder der anderen Seite durch die Stempel 35
hineingeladen werden kann. In den Außenseiten der
Schreitausbaugestelle befinden sich Führungs- bzw.
Vorschubeinrichtungen 63, an denen - entsprechend der
Abbaurich
tung - eine Gewinnungsmaschine 64 entlangläuft, die
beispielsweise als Walzenlader mit Schwenkarm 65 und
Walze 66 ausgebildet sein kann. Ähnlich wie bei der
in den Fig. 4 und 5 beschriebenen Ausführungsform für
die Gerätekombination des Kurzstrebes werden unmittel
bar nach Durchgang der Gewinnungsmaschine die einzel
nen Schreitausbaugestelle vorgezogen, um die freige
legte Hangendfläche zu unterstützen. Erreicht die Ge
rätekombination beispielsweise die Position 18 in der
Begleitröschen 4, so muß sie in die Position 19 umge
setzt und für den Abbau in der umgekehrten Richtung
vorbereitet werden. Dies geschieht bei der Fig. 8 ent
sprechenden Ausführungsform der Gerätekombination da
durch, daß die Gewinnungsmaschine 64 auf eine Wende
platte 67 gefahren wird und diese anschließend in die
Position 68 verschoben wird. Danach kann die restli
che Gerätekombination bestehend aus dem als Rückbal
ken dienenden Strebförderer 62 und den einzelnen
Schreitausbaugestellen 34 von der Position 18 in die
Position 19 axial längs verschoben werden. Da die
Schreitausbaugestelle 34 und der als Strebförderer
62 dienende Rückbalken um eine vertikale Achse klapp
symmetrisch sind, sind Ausbau und Strebförderer 62
mit dieser Längsverschiebung für den Abbau der näch
sten Bauhöhe vorbereitet. Die Wendeplatte 67 mit der
Gewinnungsmaschine 64 fährt daraufhin in eine Posi
tion 69, von der aus der Gewinnungsvorgang in umge
kehrter Richtung und damit der Abbau der nächsten Bau
höhe aufgenommen werden kann.
Fig. 9 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform
der Gerätekombination für den Kurzstreb. Im Gegensatz
zu den Ausführungsformen der Fig. 4 bis 7 und 8 ist
die Gerätekombination zu einer vertikalen Mittellinie
voll symmetrisch ausgebildet. Die Kohlengewinnung,
das Abfördern des gewonnenen Gutes und das frühzeiti
ge Abstützen des freigelegten Hangenden können in bei
den Abbaurichtungen erfolgen, ohne daß die Anordnung
der technischen Komponenten geändert werden müßte.
Beim Umsetzen und Vorbereiten für die nächste Bauhöhe
kann die komplette Gerätekombination von der Position
18 in der Begleitrösche 4 zur Position 19 verschoben
werden und anschließend den Abbau wieder sofort auf
nehmen. Im einzelnen besteht die Gerätekombination
gemäß Fig. 9 aus symmetrisch ausgebildeten Schreitaus
baugestellen 34, die über Schreitzylinder 41 mit dem
Rückbalken 40 verbunden sind. Je Schreitausbaugestell
sind vier Stempel 35 vorgesehen, die auf einer Kufe
36 angeordnet sind. An der Kappe 37 sind beidseitig
Führungen 70 an Schwenkarmen 71 angeordnet, an denen
eine umlaufende Kette mit Gewinnungswerkzeugen 72 ge
führt wird. Gleichartige Führungen 73 mit Laderampen
befinden sich an dem beiderseits der Schreitausbauge
stelle liegenden Strebförderer 74. Die Gewinnungs-,
Förder- und Ausbaueinrichtung verfügt über zwei um
laufende Kettensysteme, wobei jeweils die Gewinnungs
werkzeuge an den Kappenenden bzw. am Liegenden oder
die Gewinnungswerkzeuge an Hangendem und Liegendem
jeweils auf einer Seite zu einem umlaufenden Ketten
system zusammengefaßt sein können.