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Titel: Einrichtung zum Vortrieb einer Abbaustrecke,
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insbesondere der Kopfstrecke, eines Gewinnungsstrebs Die Erfindung
betrifft eine Einrichtung zum Vortrieb einer Abbaustrecke, insbesondere der Kopf
strecke, eines Gewinnungsstrebs, unter Verwendung einer Vortriebsmaschine, die an
einem rückbaren Ladeförderer geführt ist.
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Es ist bekannt, für den Vortrieb einer dem Streb vorgesetzten Abbaustrecke
eine Vortriebsmaschine einzusetzen, die an einem rückbaren Ladeförderer geführt
ist und einen vertikal schwenkbaren Schneidarm mit angetriebenen Schneidwalzen trägt
(DE-AS 12 11 111). Der Ladeförderer fördert das Haufwerk in einen Streckenförderer,
in den auch der Strebförderer austrägt. Auch ist es bekannt, den Strebförderer aus
dem Streb bis in die Abbaustrecke herauszuführen, wobei er ggf. über eine Rollkurve
in den Streckenverlauf umgelenkt sein kann. Schließlich ist es auch nicht mehr neu,
mit Hilfe einer Vortriebsmaschine, einer sogenannten Strebendmaschine, im wesentlichen
nur das Flöz im Streckenquerschnitt abzubauen und im Abstand dahinter die Strecke
durch Nachreißen des Hangenden mittels einer Nachreißmaschine auf den endgültigen
Querschnitt zu erweitern.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Maschineneinrichtungen beim Vortrieb
einer mitgeführten Abbaustrecke, insbesondere
der Kopfstrecke,
so auszugestalten und anzuordnen, daß unter Berücksichtigung der maschinen- und
ausbautechnischen Gesichtspunkte die Abbaustrecke weitgehend unabhängig vom Abbaubetrieb
im Streb unter zuverlässiger Sicherung des Vortriebsortes aufgefahren werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
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Bei dieser Einrichtung wird demgemäß der Streckenort mit Hilfe der
Vortriebsmaschine weitgehend unabhängig vom Abbaubetrieb im Streb vorgekohlt. Das
Nachreißen der Strecke auf den endgültigen Querschnitt erfolgt hinter dem Streckenort
im Bereich des Strebeingangs mittels einer bekannten Nachreißmaschine, insbesondere
einer fahrbaren Nachreißmaschine mit Schlaghammer (Ripper), wobei das nachgerissene
Hangendgestein in den in die Strecke herausgeführten Strebförderer verladen werden
kann. Der vorgekohlte Streckenort wird mit Hilfe der hydraulischen Ausbaugestelle
zuverlässig gesichert. Diese befinden sich in dem Raum zwischen dem Ladeförderer
und dem in die Strecke herausgeführten Strebförderer. Dabei sind die Ausbaugestelle
zweckmäßig mit zum Streckenort hin vorkragenden Kappen versehen und vorteilhafterweise
auch mit Rückpfändkappen, die bis zum oder über den Förderer rückkragen. Die Ausbaugestelle
bilden zugleich das Rückwiderlager für die den Ladeförderer rückenden Rückvorrichtungen
sowie für mindestens eine das herausgeführte Ende des Strebförderers nachziehende
Nachziehvorrichtung.
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Sämtliche Ausbau- und Maschineneinrichtungen lassen sich ohne übermäßigen
Aufwand in raumsparender Weise so einander zuordnen, daß der Streckenort jederzeit
zuverlässig gesichert und auch zugänglich bleibt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am strebseitigen
Streckenstoß ein in Streckenrichtung fördernder Zwischenförderer mit dem Strebförderer
verbunden. Dabei
ist die Anordnung so getroffen, daß der als Winkel
förderer ausgebildete Ladeförderer mit seinem in Streckenrichtung verlaufenden Schenkel
den Zwischenförderer in Streckenrichtung verschieblich übergreift. Der Ladeförderer
mit der Vortriebsmaschine ist daher unter Beibehaltung der Haufwerksübergabe auf
den Zwischenförderer unabhängig von dem Strebförderer und dem mit diesem gekuppelten
Zwischenförderer in Vortriebsrichtung der Abbaustrecke verschieblich, so daß die
Vortriebsarbeit in der Strecke weitgehend unabhängig vom Abbau im Streb durchgeführt
werden kann.
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Der Ladeförderer wird zweckmäßig von dem Zwischenförderer angetrieben,
so daß ein besonderer Antrieb für den Ladeförderer entfällt. Der Zwischenförderer
besteht hierbei vorzugsweise aus einem Kettenkratzförderer mit Laschenketten. Der
Ladeförderer weist in diesem Fall an seinem den Zwischenförderer überlagernden Schenkel
mit den Laschenketten im Zahneingriff stehende Zwischenräder auf, die die Antriebsräder
des als Kettenkratzförderer ausgebildeten Ladeförderers antreiben. Es empfiehlt
sich im übrigen, den Zwischenförderer mit Zwangsführungen für den ihn überlagernden
Schenkel des Ladeförderers zu versehen.
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Der Zwischenförderer weist zweckmäßig einen auf der Strekkensohle
ruhenden Abschnitt auf, an den sich ein bis über den Strebförderer ansteigender
Abschnitt anschließt.
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Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung könnte auch ein U-förmiger Ladeförderer
Verwendung finden. Dabei läßt sich die Anordnung so treffen, daß der am strebseitigen
Strekkenstoß liegende U-Schenkel des Ladeförderers der den Strebförderer verschieblich
untergreift, während der andere U-Schenkel des Ladeförderers den über eine Rollkurve
in den Streckenverlauf umgelenkten Strebförderer übergreift.
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Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig.
1 eine erfindungsgemäße Einrichtung zum Vortrieb einer Abbaustrecke in Draufsicht;
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 in einer Seitenansicht in Richtung auf den strebseitigen
Strekkenstoß; Fig. 3 die Anordnung nach den Fig. 1 und 2 in einer Seitenansicht
des Zwischenförderers und des ihn überlagernden Schenkels des Ladeförderers; Fig.
4 einen Querschnitt zu Fig. 3; Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Draufsicht.
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In der Zeichnung ist mit 1 der Gewinnungsstreb mit dem Abbau- bzw.
Kohlenstoß 2 und dem Versatz- bzw. Bruchraum 3 und mit 4 der mitgeführte, gegenüber
dem Streb um einige Meter vorgesetzte Streckenort mit der Ortsbrust 5 der Abbaustrecke
6 bezeichnet, die hier die Kopfstrecke des Gewinnungsstrebs 1 bildet. Im Streb 1
ist der rückbare Strebförderer 7 verlegt, an den abbaustoßseitig eine Hobelführung
8 für einen Kohlenhobel 9 angebaut ist. Der als Kettenkratzförderer ausgebildete
Strebförderer 7 ist in die Abbaustrecke 6 herausgeführt, wobei sein Antriebs- und
Umkehrende mit der Antriebstrommel 10 und dem zugeordneten Antrieb 11 in Nähe des
strebabgewandten Streckenstoßes der Abbaustrecke 6 liegt. Mit 12 ist der Hobel antrieb
bezeichnet, der in bekannter Weise ein Kettenrad 13 der Hobelkette 14 antreibt.
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Im Streckenort 4 ist ein Ladeförderer 15 vor der Ortsbrust 5 gelagert,
der aus einem als Kettenkratzförderer ausgebildeten Winkelförderer besteht, an dessen
parallel zur Ortsbrust 5 verlaufendem Schenkel 16 an einer Führung eine an
sich
bekannte Vortriebsmaschine 17 geführt ist, die einen höhenverschwenkbaren Schneidarm
18 mit zwei Schneidwalzen 19 aufweist, die um eine gemeinsame, parallel zur Ortsbrust
4 verlaufende Achse drehbar sind. Die Vortriebsmaschine 17 wird von einem z.B. als
Ketten- oder Zylinderantrieb ausgebildeten Vorschubantrieb zwischen den beiden Seitenstößen
20 und 21 der Strecke hin- und hergefahren, wobei die Schneidwalze 19 das im Streckenquerschnitt
anstehende Flöz hereingewinnen. Das gelöste Haufwerk wird über eine am Ladeförderer
15 abbaustoßseitig angebaute Laderampe 22 in den Ladeförderer 15 verladen und von
diesem in Pfeilrichtung zum Strebförderer 7 hin abgefördert.
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Zwischen dem Ladeförderer 15 und dem aus dem Streb 1 herausgeführten
Abschnitt des Strebförderers 7 sind mehrere hydraulische Ausbaugestelle 23 parallel
nebeneinander angeordnet, die jeweils aus einer ein- oder mehrteiligen Liegendschwelle
24 mit darauf gelenkig abgestützten hydraulischen Stempeln 25 bestehen, die eine
ein- oder mehrteilige Hangendkappe 26 tragen. Die Kappen 26 sind mit einer zur Ortsbrust
5 hin über den Förderer 16 vorkragenden Vorpfändkappe 27 (Fig. 2) versehen und weisen
eine bis etwa zum Strebförderer 7 reichende Rückpfändkappe 28 auf. Die Ausbaugestelle
23 unterfangen daher das Hangende auf großer Fläche im Bereich zwischen der Ortsbrust
5 und dem Strebförderer 1. Aus Stabilitätsgründen weisen die Ausbaugestelle Lemniskatengetriebe
29 bekannter Art auf.
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Die Ausbaugestelle 23 sind jeweils über eine hydraulische Rückvorrichtung
30 mit dem Schenkel 16 des Ladeförderers 15 verbunden, so daß der Ladeförderer mit
der daran geführten Vortriebsmaschine unabhängig vom Strebförderer 7 in Vortriebs-
und Abbaurichtung A rückbar und die Ausbaugestelle anschließend nachziehbar sind.
Zwischen dem Ende des Strebförderers 7 und dem außenliegenden Ausbaugestell 23 ist
eine aus einem hydraulischen Rückzylinder bestehende Nachziehvorrichtung
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angeordnet, mit der beim Rücken des Strebförderers 7 das in die Strecke herausgeführte
Ende dieses Förderers in Abbaurichtung A nachgezogen werden kann.
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Der als Winkelförderer ausgebildete Ladeförderer 15 weist einen vor
dem strebseitigen Streckenstoß 20 liegenden, in Streckenrichtung verlaufenden Schenkel
32 auf, der einen als Kettenkratzförderer ausgebildeten Zwischenförderer 33 übergreift
und in dessen endseitigem Maschinenrahmen die Kettentrommel 34 des Ladeförderers
gelagert ist. Der Zwischenförderer 33 ist abbaustoßseitig an dem aus dem Streb herausgeführten
Ende des Strebförderers 7 angeschlossen, und zwar vorzugsweise über ein Gelenk 35
(Fig. 3). Der Zwischenförderer weist einem auf der Streckensohle bzw. dem Liegenden
ruhenden Abschnitt 36 und einen bis über den Strebförderer 7 aufragenden Abschnitt
37 auf, an dem endseitig der Antrieb 39 dieses Förderers angeordnet ist. An dem
Abschnitt 36 des Zwischenförderers 33 ist der Schenkel 32 des Ladeförderers 15 in
Abbaurichtung A zwangsgeführt, und zwar mit Hilfe von Führungsstangen 40, die zu
beiden Seiten des Zwischenförderers 33 befestigt sind, und die Führungsstangen 40
umgreifenden Gleitschuhen 41 des Ladeförderers.
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Der Ladeförderer 15 wird von dem Zwischenförderer 33 angetrieben.
Letzterer ist als Laschenkettenkratzförderer ausgebildet. Der Ladeförderer 15 weist
an seinem den Zwischenförderer 33 überlagernden Schenkel 32 Zwischenräder 42 auf,
die gemäß Fig. 4 im Zahneingriff mit den beiden Laschenketten 43 des Zwischenförderers
stehen und die Antriebsräder 44 antreiben, die endseitig auf der Welle der Kettentrommel
34 sitzen. Die Zwangsführung 40, 41 stellt den Eingriff der Zwischenräder 42 in
die Laschenketten 43 sicher.
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Im Betrieb läuft die Vortriebsmaschine 17, am Schenkel 16 des Ladeförderers
15 geführt, an der Ortsbrust 5 hin- und
her, wobei sie das an der
Ortsbrust anstehende Flöz um die vorgegebene Schnittiefe hereingewinnt. Das anfallende
Haufwerk wird dem Ladeförderer 15 zugeführt und von diesem an der Antriebs- und
Umkehrtrommel 44 auf den Zwischenförderer 33 abgeworfen, der das Haufwerk in den
Strebförderer 7 läd.
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Der Ladeförderer 15 mit der Vortriebsmaschine 17 ist unabhängig vom
Strebförderer 7 mit Hilfe der gegen die Ausbaugestelle 23 abgestützten Rückvorrichtung
30 rückbar, wobei die Haufwerksübergabe vom Ladeförderer 15 auf den Zwischenförderer
33 gewahrt bleibt.
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Im Bereich des Strebförderers 1 wird die Abbaustrecke 6 auf den endgültigen
Streckenquerschnitt nachgerissen. Dies erfolgt zweckmäßig mittels einer fahrbaren
Nachreißmaschine 45, die an einem schwenkbaren Ausleger 46 einen Schlaghammer 47
trägt (Fig. 1). Das gelöste Gestein fällt in den Strebförderer 7 und kann von diesem
abgefördert werden.
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Hinter dem Strebförderer werden dann die endgültigen Strekkenausbaurahmen
gesetzt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 findet ein U-förmiger, als Kettenkratzförderer
ausgebildeter Ladeförderer 50 Verwendung, der mit seinem am strebseitigen Streckenstoß
20 liegenden U-Schenkel 51 den Strebförderer 7 untergreift.
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Letzterer ist in der Strecke 6 über eine Rollkurve 52 in den Streckenverlauf
umgelenkt. Der andere Schenkel 53 des U-förmigen Ladeförderers 50 übergreift verschieblich
den in den Streckenverlauf umgelenkten Abschnitt 54 des Strebförderers 7. Zwischen
den beiden parallelen Schenkeln 51 und 50 befinden sich die hydraulischen Ausbaugestelle
23 mit den Rückvorrichtungen 30. Das äußere Ausbaugestell 23 weist einen den Schenkel
53 untergreifenden Ausleger 55 auf, an dem ein Zylinder 57 über ein Zugmittel 56
angreift.
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Der Zylinder 57 ist am Abschnitt 54 des Strebförderers 7 gelenkig
angeschlossen. Die Teile 56 und 57 bilden eine Nachziehvorrichtung für den in der
Strecke liegenden Abschnitt
des Strebförderers 7.
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Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 5 dient die Vortriebsmaschine
17 im wesentlichen nur zum Auskohlen des vorgesetzten Streckenortes. Das Haufwerk
wird vom Ladeförderer 50 in Pfeilrichtung gefördert und am Ende des Schenkels 53
über die Antriebs- und Umlenktrommel 58 in den Strebförderer 7 abgeworfen, der es
dann in Pfeilrichtung weitertransportiert. Oberhalb des Strebförderers 7 wird auch
hier das Hangende mit Hilfe einer Nachreißmaschine 45 mit Schlaghammer 47 nachgerissen.
Das gelöste Gestein fällt in den Strebförderer 7 und wird in diesem abgefördert.
Der Hobel 9 kann bis zu dem strebseitigen Schenkel 51 des U-förmigen Ladeförderers
50 gezogen werden. Er schiebt hier das gelöste Kohlehaufwerk über eine (nicht dargestellte)
Rampe in den Ladeförderer. Mit Hilfe der Rückvorrichtungen 30 ist der U-förmige
Ladeförderer unabhängig vom Strebförderer 7 in Abbaurichtung rückbar. Die Ausbaugestelle
23 können mit an ihren Lemniskatengetrieben angeordneten Leitblechen versehen sein,
die das von der Nachreißmaschine 45 gelöste Haufwerk in den Strebförderer 7 leiten.
Zur seitlichen Steuerung des U-förmigen Ladeförderers 50 ist dieser mit seitlich
ausstellbaren Leitblechen 60 versehen, die zugleich eine Ladefunktion haben können.
In Fig. 5 sind mit 61 die eingebrachten Streckenausbaurahmen bezeichnet. Der Antrieb
62 des U-förmigen Ladeförderers 50 ist der Antriebs- und Umkehrtrommel 58 am Ende
des Schenkels 53 zugeordnet. Die Antriebe 12 und 39 für den Strebförderer 7 und
für den Hobel 9 sind hinter der Rollkurve 52 an dem in den Streckenverlauf umgelenkten
Abschnitt des Strebförderers 7 angeflanscht.
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Für den in den Fig. 1 bis 4 gezeigten, als Winkel förderer ausgebildeten
Ladeförderer 15 in Verbindung mit dem am Strebförderer 7 angeschlossenen Zwischenförderer
33 wird selbständiger Schutz beansprucht.
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