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Vorrichtung zur Aufstellung der Antriebs- und Umkehraggregate von
Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen Beim Abbau von Kohlen und ähnlichen Mineralien
werden bekanntlich im Streb längs der Abbaufront sogenannte Strebfördermittel, z.
B. Kettenförderer, angeordnet und längs der Strebfördermittel oder an diesen die
Gewinnungsmaschinen geführt. Die Antriebsaggregate und Umkehraggregate der Strebfördermittel
und Gewinnungsmaschinen sind dabei zu besonderen mehr oder weniger einheitlichen
Stationen zusammengepreßt und müssen mit den Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen
dem fortschreitenden Abbau folgend vorgerückt werden. Die Aufstellung der Antriebsaggregate
und Umkehraggregate erfolgt dabei zumeist im übergangsbereich zwischen Strecke und
Streb und ist ebenso wie das notwendige Vorrücken nach Maßgabe des fortschreitenden
Abbaues bisher nicht befriedigend gelöst. Im einzelnen arbeitet man wie folgt: Häufig
werden die Strecken dem Streb nachgeführt (Abbau mit nacheilendem Streckenort).
Dann ist für den Standort der Antriebsaggregate bzw. Umkehraggregate und den Ansatzpunkt
für Gewinnungsmaschinen am Strebeingang zunächst ein großer Raum von Hand freizukohlen,
was nachteilig ist. Ferner ist das Hangende über den zumeist großflächigen Antriebsaggregaten
mit langen Kappen und Streckenstempeln abzustützen, doch bietet die große Stützlänge
häufig nur eine unzureichende Sicherheit. In geringmächtigen Flözen muß für eine
genügende Übergabehöhe Gestein entweder vom Hangenden oder vom Liegenden nachgerissen
werden. Insbesondere ist aber ein mechanisierter Streckenvortrieb mit dem Einsatz
von Bohrwagen und Lademaschinen beim Abbau mit nacheilendem Streckenort nicht möglich.
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Um letzteres zu ermöglichen, werden Abbaustrecken häufig dem Streb
vorgesetzt (Abbau mit voreilendem Streckenort). Verlegt man hierbei die Antriebsaggregate
bzw. die Umkehraggregate in den Streb, so ist es von Nachteil, daß der von Hand
freizukohlende Maschinenstall besonders lang wird. Da die Förderung durch den Streckenausbau
hindurch gehen muß, kann der Abstand der Ausbaurahmen ein Maß von etwa 80 cm nicht
unterschreiten. Aus Sicherheitsgründen ist es oftmals notwendig, einen geringeren
Abstand der Ausbaurahmen oder Ausbaubögen zu wählen. Ein weiterer Nachteil hat sich
bei Betrieben ergeben, die mit Hobeln als Gewinnungsmaschinen arbeiten, wo der Verlegungsrhythmus
der Antriebsaggregate mit dem der jeweiligen Hobelfahrte nicht übereinstimmt. Die
Schnittiefe des Hobels beträgt etwa 5 bis 15 cm, die Antriebsaggregate müssen jedoch
dem Abstand der Ausbaubögen oder Ausbaurahmen entsprechend um jeweils 80 bis 100
cm gerückt werden. Infolgedessen entsteht an den Enden des Strebfördermittels eine
Kurve. Bei Zweikettenförderern resultiert daraus eine einseitige Belastung der Kette
mit vorzeitiger Zerstörung. Außerdem ist ein Nachhobeln zum Ausgleichen der Kurve
erforderlich, was im Ergebnis einen unrationellen Arbeitsablauf darstellt.
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Beim Arbeiten mit voreilendem Streckenort besteht ferner die Möglichkeit,
die Antriebsaggregate in den Strecken aufzustellen. Dabei ist von Vorteil, daß der
Maschinenstall verhältnismäßig kurz wird. Der Streckenausbau muß jedoch auf der
Strebseite geöffnet und besonders gesichert werden. Meist werden über den Antriebsaggregaten
Unterzüge in Streckenrichtung eingebracht, die oftmals eine freie Stützweite von
etwa sechs Metern haben. Solche Unterzüge sind infolge ihrer geringen Bauhöhe und
dadurch gegebenem geringem Widerstandsmoment nicht geeignet, auftretende Biegemomente
aufzunehmen. Auf Grund dieser kritisierten Mängel wurde nach einem noch nicht zum
Stand der Technik gehörenden Vorschlag vorgeschlagen, die Streckenausbaurahmen einseitig
zu öffnen und die Streckenkappen ihrerseits durch Unterzüge in Streckenrichtung
und durch Stempel abzufangen, sowie an den Stall- oder Strebausbau anzuschließen.
Die Stallkappen tragen dabei die Streckenkappen in Gelenkzungen. So ist das Hangende
über den Antriebsaggregaten frei tragend sicher abgestützt. Die Längsunterzüge überbrücken
lediglich das Fördermittel, die freie Stützlänge ist auf ein Minimum herabgesetzt.
= Diese Anordnung hat sich in der Praxis bewährt. Bei sehr schlechten Nebengesteinsverhältnissen
hat
es sich jedoch auch hier als erforderlich erwiesen, zusätzliche Abstützungsmaßnahmen
zu treffen. Außerdem sind die eingangs angeführten Probleme noch nicht gelöst.
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Ferner ist eine Vorrichtung zur Aufstellung der Antriebs- und Umkehraggregate
von Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen aus einem schreitenden Ausbaugestell
mit höhenverstellbaren Stempeln und Aufstellplattform bekannt, bei der das Ausbaugestell
mit der Aufstellplattform über einen Rückzylinder verbunden ist und beide Teile
gegenüber dem Hangenden mittels hydraulischer Stempel abstützbar sind. Bei dieser
bekannten Ausführungsform ist jedoch die Aufstellplattform ihrerseits nicht höhenveränderlich.
Tatsächlich ist es jedoch gerade beim Übergang von der Strecke zum Streb erforderlich,
die Antriebsaggregate und Umkehraggregate der Strebfördermittel in Höhe des Strebs
aufzustellen. Diese Möglichkeit ist bei dieser bekannten Ausführungsform nicht gegeben.
Es ist daher erforderlich, die bekannte Vorrichtung in einem besonderen ausgeschossenen
Maschinenstall praktisch auf der Sohle des Strebs aufzustellen. Diese Maßnahme ist
daher einerseits in funktioneller Hinsicht und andererseits auch in ausbautechnischer
Hinsicht nachteilig.
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Auch ist es bekannt, an Stempeln höhenverstellbare Träger vorzusehen,
die zur Abstützung von Gewinnungsmaschinenantrieben dienen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zur
Aufstellung der Antriebs- und Umkehraggregate von Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen
zu schaffen, bei denen beim Schreilenden Vorrücken eine Korrektur und Anpassung
der Aufstellplattform in bezug auf Höhe und Richtung jederzeit erfolgen kann.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufstellung der Antriebs-
und Umkehraggregate von Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen, bestehend aus
einem schreitenden Ausbaugestell mit höhenverstellbaren Stempeln und Aufstellplattform.
Die Erfindung besteht darin, daß die Aufstellplattform höhenverstellbar zwischen
oberen und unteren ein- und ausfahrbaren Stempelteilen des Ausbaugestells angeordnet
ist. Zweckmäßig ist das Ausbaugestell einschließlich Aufstellplattform in Längsrichtung
geteilt und sind die Teile gegeneinander spreizbar. Nach einem besonderen Vorschlag
der Erfindung ist die Aufstellplattform in an dem Ausbaugestell befestigten Schienen
schlittenartig geführt und das Ausbaugestell dadurch vorrückbar.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß eine Anpassung der Antriebe in bezug auf die Höhe des Strebes gegenüber
der Streckensohle erreichbar ist. Auch ist bei einer derartigen Vorrichtung eine
Befahrung der Strecke durch die Vorrichtung hindurch möglich.
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Im einzelnen wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert: es zeigt F i g. 1 die erfindungsgemäße
Vorrichtung im Längsschnitt, F i g. 2 einen Querschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit dazugehörigem Streckenausbau, F i g. 3 eine Aufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beim Vorrücken.
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Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zur Aufstellung
der Antriebsaggregate und Umkehraggregate von Strebfördermitteln und Gewinnungsmaschinen
beim Abbau von Kohlenflözen. Die Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau
aus einem Ausbaugestell mit den Stempelteilen C, Cl, C2 und der Aufstellplattform
oder Aufstellrahmen a für die nur angedeuteten Antriebs- und Umkehraggregate
A, wobei dieses Ausbaugestell C, Cl, C2, a
zugleich als Ausbaustützbock
ausgebildet ist. Der Ausbaustützbock ist über der Aufstellplattform für diese Antriebs-
und Umkehraggregate mit einem höhenverstellbaren Oberteil aus den langen umstellbaren
Stempelteilen C., und den daran gelenkig angeschlossenen Querträgern bi versehen.
Die an die mittleren Stempelteile Cl angeschlossene Aufstellplattform a ist jedoch
auch ihrerseits mit den Stempelteilen C, Cl höhenverstellbar, wobei die unteren
Stempelteile C an Kufen b., angeschlossen sind.
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Nach den Zeichnungen sind die Antriebs- bzw. Umkehraggregate
A auf der Aufstellplattform a montiert. Diese Plattform a ist in ihrer
Längsrichtung geteilt und kann quer zu dieser Längsrichtung gespreizt werden. Die
Spreizelemente sind mit i bezeichnet worden. Die Aufstellplattform a ist ihrerseits
in Schienen b schlittenartig geführt.
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Innerhalb der Schienen b ist eine Verschieblichkeit der Aufstellplattform
a bzw. eines äquivalenten Aufstellrahmens möglich. Die Schienen sind ferner so ausgebildet,
daß auch eine gewisse gegrenzte Winkelstellung des Rahmens a zu den Schienen
b
möglich ist. Rahmen a und Schienen b stützen sich auf den
Stempelteilen C und Cl, die im unteren Teil einzeln längenverstellbar sind, ab:
hierdurch wird eine Anpassung an die Böschungshöhe des Strebmundloches oder aber
eine Anpassung des Strebfördermittels an die Neigung des Liegenden ermöglicht. An
den Fußenden sind die Stempelteile C und Cl, auf den gemeinsamen Kufen d bzw. dl
montiert. Der obere Teil der Stempelteile C und Cl ist ebenfalls längenverstellbar.
um den verschiedenen Flözmächtigkeiten und Streckenhöhen zu entsprechen. Der obere
Teil der Stempelteile C und C, ist außerdem durch nachgiebige Einrichtungen nachgiebig
gehalten, beispielsweise bei hydraulischer Ausführung durch ein überlastventil.
Der obere Teil der Stempelteile C und C, trägt die Unterzüge E bzw. El, mit denen
die Streckenkappen f zusätzlich unterfangen und abgestützt werden. Die Verbindung
zwischen den Unterzügen E und E, und den Stempelteilen C und C, ist begrenzt gelenkig
durch das Kalottengelenk g, damit eine Anpassung an die Neigungswinkel der Streckenkappen
f ermöglicht wird. Zwischen dem Rahmen a und den Schienen b ist eine
Verholeinrichtung h angeordnet, die als hydraulischer Pressenkörper ausgeführt sein
kann und zwischen Rahmen a und den Schienen b gelenkig montiert ist.
Unter jeweiliger Entlastung der dazugehörenden Stempelteile C oder C, bewegt sich
der Rahmen a oder die Schienen b schrittweise in Streckenlängsrichtung.
Eine Vorrichtung i, die ebenfalls als hydraulischer Pressenkörper ausgebildet sein
kann, ermöglicht bei Entlastung der zu bewegenden Stempelteile C bzw. Cl eine Bewegung
des Stützbockes senkrecht zu seiner hauptsächlichen Bewegungsrichtung. Hierdurch
können ebenfalls Bewegungskorrekturen durchgeführt werden. Durch eine wechselweise
Schrittfolge von Längsschritten und Querschritten und durch die Abwinkelbarkeit
der Aufstellplattform a in den Schienen b wird eine Kurvengängigkeit
des Stützbockes erreicht. Unter
der Aufstellplattform a befindet
sich ein geneigtes und gewölbtes Blech j, das die Feinkohle auffängt und durch Eigenvibration
in das Streckenfördermittel k gleiten läßt.