Die Erfindung betrifft eine Gewinnungseinrichtung für untertä
gige Erzgewinnungsbetriebe mit Hereingewinnung des Gewinnungs
produktes durch Sprengarbeit, mit einer schreitenden Ausbauein
richtung und einem mit dieser gekoppelten Strebförderer sowie
mit mindestens einer Bohreinrichtung zum Herstellen von Spreng
bohrungen und einer Ladeeinrichtung für die Beschickung des
Strebförderers mit dem durch Sprengung gelösten Erzhaufwerk. Die
Erfindung ist ferner auf ein Verfahren zum Hereingewinnen von
Gewinnungsprodukten in untertägigen Erzgewinnungsbetrieben durch
Sprengarbeit im Streb unter Verwendung einer schreitenden Aus
baueinrichtung und eines mit dieser gekoppelten Strebförderers
sowie mindestens einer Bohreinrichtung zum Herstellen von
Sprengbohrungen und einer Ladeeinrichtung zum Beschicken des
Strebförderers mit dem durch Sprengung gelösten Erzhaufwerk ge
richtet.
Aus der DE 197 21 201 A1 ist eine Gewinnungseinrichtung zum Her
eingewinnen von erzhaltigem Gestein durch Sprengarbeit bekannt,
bei der das Erzhaufwerk mit Hilfe eines Abbauförderers aus dem
Gewinnungsstreb abgefördert wird. Der Abbauförderer besteht da
bei aus einem Kettenkratzförderer, dessen Rücklauftrum in Sei
tenabstand zu seinem Fördertrum hinter diesem angeordnet ist und
dessen antreibbare und über Kettenräder umlenkbare endlose
Kratzerkette im Förder- und Rücklauftrum jeweils in einem Ket
tenführungskanal geführt ist, wobei beide Kettenführungskanäle
im Seitenabstand zueinander angeordnet sind: Am Abbauförderer
selbst ist eine am Abbaustoß entlangbewegliche Bohreinrichtung
angeordnet, die die für die Sprengung erforderlichen Sprenglö
cher im quer zur Abbaurichtung verlaufenden Abbaustoß bohrt. Die
Beschickung des Förderers mit dem durch die Sprengung gelösten
Haufwerk erfolgt beim Rücken des Förderers, bei dem die dem Ab
baustoß zugewandte, zum Stoß hin keilförmig zulaufende Förder
rinne auf dem Liegenden in das gelöste Haufwerk geschoben wird,
das dadurch in den Arbeitsbereich von sich bewegenden Kratzern
gelangt und aus dem Streb abgefördert wird.
Das Bohren von Sprenglöchern, die in Abbaurichtung in die quer
hierzu verlaufende Abbaufront eingebracht werden, macht es
schwierig, wenn nicht gar unmöglich, bei der Sprengung ein mög
lichst ebenes Liegendes bzw. Hangendes zu erhalten. Dies führt
dazu, daß das mit der Sprengung gelöste Haufwerk von dem dann
vorgerückten Förderer nur unter Schwierigkeiten und unter ver
hältnismäßig großem Verlust geladen werden kann, da das Liegende
so uneben ist, daß ein Großteil des gelösten Haufwerkes unter
den keilförmigen Ladeschüssen verbleibt.
Aus der DE-PS 9 70 161 ist ein Bohrwagen für den Einsatz in einer
gattungsgemäßen Gewinnungseinrichtung bekannt, der nach dem Boh
ren der Sprenglöcher auf ein Hilfsfahrgestell zurückgezogen
wird, um dadurch einem Stoßschaufellader genügend Freiraum zu
verschaffen, um das gelöste Haufwerk aufzuladen und dann zu ei
nem hinter dem Stoßschaufellader beginnenden Verladeband zu
transportieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gewinnungseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, mit der es möglich ist, eine
sehr gleichmäßige und ebene Beschaffenheit des Hangenden und vor
allen Dingen des Liegenden in Erzgewinnungsbetrieben zu errei
chen und somit einen möglichst großen Anteil des gelösten Erz
haufwerkes tatsächlich auch hereinzugewinnen. Dabei soll der ma
schinenmäßige Aufwand möglichst gering gehalten werden und die
zum Einsatz gebrachten Maschinen möglichst gut ausgenutzt wer
den.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Bohreinrichtung und die Ladeeinrichtung einem Bohr- und Ladege
rät zugeordnet sind, das entlang des Strebförderers quer zur Ab
baurichtung in Richtung auf die parallel zur Abbaurichtung ver
laufende Ortsbrust bzw. von dieser weg verfahrbar ist.
Anders als bei dem durch die DE 197 21 201 bekannten Abbauver
fahren werden also bei der Erfindung die für die Sprengung er
forderlichen Bohrlöcher nicht parallel zur Abbaurichtung in den
Abbaustoß gebohrt, sondern quer zur Abbaurichtung in eine ver
gleichsweise schmale Ortsbrust, die parallel zur Abbaurichtung
verläuft. Hierzu wird das mit der Bohreinrichtung versehene
Bohrgerät entlang des Strebförderers soweit im Streb vorgefah
ren, daß die Sprenglöcher gebohrt werden können. Nach dem Bohren
des vollständigen Bohrmusters kann das Bohrgerät soweit von der
Ortsbrust zurückverfahren werden, daß es sich wieder im sicheren
Bereich befindet, wenn nach dem Setzen der Sprengladungen die
Sprengung erfolgt. Während des Setzens der Sprengladungen kann
das Bohr- gegen das Ladegerät ausgetauscht bzw. so zum Ladegerät
umgebaut werden, daß die Ladeeinrichtung einsetzbar ist, so daß
das mit der Ladeeinrichtung versehene Gerät nach erfolgter
Sprengung ohne Zeitverzug vorgefahren werden kann, um das durch
die Sprengung gelöste Haufwerk mit dem Ladegerät auf den Streb
förderer zu befördern.
Die Anordnung der Bohrlöcher, die quer zur Abbaurichtung in die
Ortsbrust gebohrt werden, gestattet es, bei entsprechender Aus
wahl eines passenden Bohrmusters ein sehr ebenes Liegendes und
Hangendes zu erhalten, was das Rücken des Förderers und das
Schreiten der Abbaueinrichtung erheblich erleichtert. Darüber
hinaus wird bei dieser Vorgehensweise auch der Großteil des ge
lösten Haufwerkes tatsächlich auf den Strebförderer umgeladen
und hereingewonnen.
Vorzugsweise ist die Bohreinrichtung und/oder die Ladeeinrich
tung an einem gemeinsamen Bohr- und Ladegerät demontierbar ange
ordnet. Die Bohreinrichtung kann dann nach dem Bohren der
Sprenglöcher von dem gemeinsamen Bohr- und Ladegerät abgebaut
werden und an geeigneter Stelle zwischengelagert werden, solange
das Gerät mit der Ladeeinrichtung das gelöste Haufwerk auf den
Förderer auflädt.
Insbesondere bei vergleichsweise kurzen Streben, bei denen der
Weg von den strebendseitigen Strecken zur Ortsbrust nicht mehr
als 100 m beträgt, kann es zweckmäßig sein, wenn die Bohrein
richtung und die Ladeeinrichtung an jeweils einer separat ver
fahrbaren Bohr- bzw. Lademaschine angeordnet sind. Bei dieser
Ausgestaltung muß nicht nach jedem Zurückfahren des mit der
Bohr- oder der Ladeeinrichtung ausgestatteten Geräts dieses auf
die jeweils andere Einrichtung umgebaut werden, so daß keine Um
bauzeiten den Abbaufortschritt verzögern.
Eine besonders zweckmäßige Anordnung ergibt sich, wenn die Lade
einrichtung eine Seitenladeschaufel aufweist, wobei die Bohrein
richtung an der Ladeeinrichtung demontierbar angeschlossen sein
kann.
Der Strebförderer kann mit mindestens einer in dessen Längsrich
tung verfahrbaren Zusatzbohreinrichtung mit höhenverstellbarer
Bohrlafette ausgerüstet sein, mit denen zusätzlich zu den in
Streblängsrichtung eingebrachten Bohrungen auch Sprenglöcher in
Abbaurichtung gebohrt werden können. Durch dieses gleichzeitige
Bohren sowohl parallel zur Streblängsrichtung von der Ortsbrust
aus als auch quer dazu wird die Zeit, die der Bohrvorgang insge
samt in Anspruch nimmt, erheblich verkürzt. Besonders zweckmäßig
bei dieser Verfahrensweise ist es, die parallel zur Streblängs
richtung bohrende Bohreinrichtung an dem verfahrbaren Bohrgerät
die Bohrungen an der Sohle und dem Dach der Ortsbrust bohren zu
lassen, während die Zusatzbohreinrichtung zwischen diesen "Soh
len- und Dachbohrungen" die Sprenglöcher setzt.
Die Ausbaueinrichtung ist vorzugsweise mit an den Kappen ihrer
Ausbaugestelle angeordneten, verschwenkbaren Sprengschutzschil
den versehen, die vor Durchführung der Sprengung in ihre Schutz
position herabgeklappt werden, so daß bei der Sprengung gelöstes
Gestein nicht in die Ausbaugestelle hineingeschleudert werden
kann, wo es sonst etwa befindliche, empfindliche Gerätschaften
beschädigen könnte. Alternativ oder ergänzend hierzu kann auch
der Strebförderer an seiner Versatzseite mit in Streblängsrich
tung verschieblichen, vertikal verstellbaren Sprengschutzbraken
versehen sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt
sich, wenn die Ausbaueinrichtung mit mindestens einer unterhalb
der Kappen ihrer Ausbaugestelle angeordneten Aufnahmevorrichtung
für die Bohreinrichtung und/oder die Ladeeinrichtung versehen
ist. An dieser Aufnahmevorrichtung kann die vom Bohr- und Lade
gerät demontierte Bohr- oder die Ladeeinrichtung sicher zwi
schengelagert werden, während das Bohr- und Ladegerät mit der
jeweils anderen Einrichtung das gelöste Haufwerk dem Strebför
derer übergibt bzw. die Sprenglöcher bohrt. Vorzugsweise sind
mehrere über die Abbau- bzw. Streblänge verteilte Aufnahmevor
richtungen an der Ausbaueinrichtung angeordnet, so daß das Bohr-
und Ladegerät für das Umrüsten immer nur bis zur nächsten Auf
nahmevorrichtung für die Bohr- und/oder Ladeeinrichtung zurück
fahren muß, die dann natürlich soweit vom jeweiligen Sprengort
entfernt ist, daß sich das Bohr- und Ladegerät bei der Sprengung
im sicheren Bereich des Strebes befindet.
Das Bohr- und/oder Ladegerät weist vorzugsweise ein selbständig
angetriebenes Raupenfahrwerk auf, mit dem es unmittelbar auf dem
Liegenden hin- und herverfahren kann und somit kein eigenes
Gleis od. dgl. benötigt. Um das Ladeergebnis noch weiter zu ver
bessern, kann die Ladeeinrichtung eine Ladeschaufel mit Löse
meißeln aufweisen, die vorzugsweise auch aktivierbar sein kön
nen. Mit Hilfe der Lösemeißel ist es möglich, vom Liegenden nach
der Sprengung noch aufragende Grate, Unebenheiten od. dgl. zu lö
sen und somit ein praktisch ebenes Liegendes zu erzeugen.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Ausbau
gestelle der Ausbaueinrichtung mit versatzseitigen Bruchschilden
mit jeweils mindestens einer verschließbaren Öffnung und zuge
ordneten Firstbohreinrichtungen versehen und die Ausbaueinrich
tung mit einem versatzseitigen Bruchbauförderer ausgestattet
sein. Es ist dann möglich, über die Öffnungen in den Hangend-
bzw. Bruchschildkappen der Ausbaugestelle auch das in der Firste
anstehende Mineralgestein entweder direkt mit den Firstbohrein
richtungen zum Abbruch zu bringen oder durch Sprengung hereinzu
gewinnen und zum Beispiel mit Hilfe des Bruchbauförderers abzu
transportieren. Es kann also hierbei zusätzlich zu der stoßsei
tigen eine versatzseitige Gewinnung erfolgen, was die Ge
samtfördermenge erheblich vergrößert.
Mit der vorbeschriebenen Einrichtung kann das erfindungsgemäße
Abbauverfahren besonders einfach und effizient ausgeführt wer
den. Hierzu werden zunächst Sprengbohrungen an der Ortsbrust
quer zur Abbaurichtung und im wesentlichen parallel zur
Streblängsrichtung mittels der am Bohr- und Ladegerät ange
schlossenen Bohreinrichtung hergestellt. Anschließend wird das
Bohr- und Ladegerät zusammen mit der Bohreinrichtung längs des
Strebförderers in sichere Entfernung vom Sprengort zurückverfah
ren und mit der Ladeeinrichtung ausgerüstet, während die Spreng
arbeiten vorbereitet werden. Nach erfolgter Sprengung wird das
mit der Ladeeinrichtung versehene Bohr- und Ladegerät vorgefah
ren, um das gelöste Erzhaufwerk auf den parallel zum Fahrweg der
Ladeeinrichtung verlaufenden Strebförderer aufzuladen. Das Bohr-
und Ladegerät mit der Ladeeinrichtung wird dann zurückverfahren
und wieder mit der Bohreinrichtung ausgerüstet, um dann wieder
zu der (neuen) Ortsbrust vorgefahren zu werden, wo dann neue
Sprenglöcher gebohrt werden. Diese Verfahrensschritte werden so
lange wiederholt, bis der Streb auf seiner gesamten Abbaulänge
in der Tiefe der Ortsbrust abgebaut wurde, woraufhin dann die
Ausbaueinrichtung mitsamt dem Strebförderer vorrücken kann.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, der selbständige erfinderische Bedeutung zukommt und
die auch bei anderen Formen des Langfrontbaus Einsatz finden
kann, ergibt sich, wenn das nach dem Vorrücken der Ausbauein
richtung aus der Firste abbrechende bzw. abgebrochene Gewin
nungsprodukt durch im Liegenden angeordnete Abzugstrichter,
Rollöcher od. dgl. in mit Fördereinrichtungen versehene, unter
halb des Strebs aufgefahrene Abzugsstrecken abgezogen wird. Es
hat sich gezeigt, daß in Fällen, in denen dieser reine Bruchbau,
bei dem Abzugsstrecken unterhalb des Erzflözes aufgefahren und
dann Abzugstrichter od. dgl. durch deren Decke hindurch in den
Flöz getrieben werden, einen Abbau des gesamten Erzgesteins nur
zu einem vergleichsweise geringen Prozentsatz erlaubten, durch
das vorherige Herstellen eines Hohlraums durch den vorangehenden
Langfrontbau oberhalb der Abzugsstrecken wesentlich vollständi
ger abgebaut werden können. Dies liegt daran, daß nach dem
Durchgang des Strebs das darüber noch anstehende Erzgestein in
einen großen, pfeilerlosen Hohlraum abbrechen kann und dabei in
vergleichsweise kleine Teile zerfällt, deren Abzug durch die Ab
zugtrichter, Rollöcher o. dgl. kein Probleme bereitet. In Fällen,
in denen beispielsweise mit den bekannten Bruchbauverfahren
Flöze mit großer Mächtigkeit von 30 oder mehr Metern nur in
einer Höhe von etwa 10 m und auch dies nur teilweise abgebaut
werden konnten, erlaubt die erfindungsgemäße Kombination von
Bruchbau und vorangegangenem Langfrontbau bei günstigen Verhält
nissen einen praktisch vollständigen Abbau auch sehr mächtiger
Flöze.
Die Abzugsstrecken werden vorzugsweise parallel zur Abbaurich
tung des Strebs unterhalb von diesem aufgefahren. Dies kann in
zwei oder mehr Ebenen unterhalb des Strebs erfolgen, wenn der
abzubauende Flöz besonders mächtig ist. Zweckmäßig werden die
Abzugsstrecken aufgefahren, bevor der Langfrontabbau im Streb
erfolgt.
Vorzugsweise kann der Streb mit zwei Bohr- und Ladegeräten von
beiden Strebenden her gleichzeitig aufgefahren werden, wobei
dann die Bohr- und Ladegeräte nach Abbau der gesamten Abbaulänge
vollständig zu ihrem Ausgangspunkt an den Strecken zurückverfah
ren werden, bevor die Ausbaueinrichtung mitsamt dem Strebförde
rer gerückt wird. Vor dem Sprengen werden zweckmäßig die an den
Ausbaugestellen der Ausbaueinrichtung angeordneten Sprengschutz
schilde im Sprengbereich aktiviert, so daß bei der Sprengung ge
löstes Gestein nicht in den Bereich der Ausbaugestelle hineinge
schleudert werden kann. Für einen besonders sauberen Bruch hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Bohreinrichtung an
der Sohle und dem Dach der Ortsbrust eine Vielzahl von nahe ne
beneinanderliegenden Sprengbohrungen bohrt.
Das in der Firste anstehende Gewinnungsprodukt kann durch zu
sätzliches Bohren und/oder Sprengen gelöst und mittels eines von
der Ausbaueinrichtung nachgezogenen Bruchbauförderers und/oder
über Abzugsöffnungen im Liegenden in darunter aufgefahrene Ab
zugsstrecken abgezogen und abgefördert werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, worin eine bevor
zugte Ausführungsform der Erfindung an einem Beispiel näher er
läutert wird. Es zeigt:
Fig. 1 eine Gewinnungseinrichtung nach der Erfindung in einer
Seitenansicht eines ihrer Ausbaugestelle im Bereich der Orts
brust;
Fig. 2 die Gewinnungseinrichtung nach der Erfindung in stark
vereinfachter Darstellung in einer Draufsicht zur Illustration
eines Verfahrensschrittes und
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 in einem nachfolgenden Ver
fahrensstadium.
Die in der Zeichnung dargestellte Gewinnungseinrichtung 10 für
untertägige Gewinnungsbetriebe dient zur Gewinnung von Kup
fererz, das durch Sprengarbeit hereingewonnen wird.
Die Gewinnungseinrichtung 10 weist in an sich bekannter Weise
eine Ausbaueinrichtung 11 mit einer Vielzahl von nebeneinander
im Streb 12 angeordneten Ausbaugestellen 13 auf, die sich mit
ihren Kufen 14 auf dem Liegenden 15 abstützen und das Hangende
16 mit ihren Hangendkappen 17 unterfangen. Zur Abförderung des
hereingewonnen Kupfererzes ist an den Kufen 14 der Ausbauge
stelle ein Strebförderer 18 mit hydraulischen Zylindern 19 ge
lenkig und rückbar angeschlossen, wie dies beim schreitenden
Strebausbau ebenfalls bekannt ist.
Wie aus den Zeichnungen gut erkennbar ist, erfolgt der Abbau des
mit Sprengung zu lösenden Kupfererzes von einer Ortsbrust 20
aus, die parallel zur Abbaurichtung 21 und damit quer zur
Streblängsrichtung 22 verläuft.
Für die Herstellung der Sprenglochbohrungen 23 in der Ortsbrust
20 wie auch zum Laden des durch Sprengung gelösten Haufwerkes
auf den Strebförderer 18 ist die Gewinnungseinrichtung mit einem
gemeinsamen Bohr- und Ladegerät 24 versehen, das lediglich in
den Fig. 2 und 3 schematisch dargestellt ist. Das Bohr- und La
degerät 24 hat ein selbständig angetriebenes Raupenfahrwerk 25,
an dem zum Herstellen der Sprenglochbohrungen eine Bohreinrich
tung 26 und für das Laden des gelösten Kupfererzes eine Ladeein
richtung 27 angeschlossen ist.
Fig. 2 zeigt den Verfahrensschritt, bei dem in der Ortsbrust 20
die Sprenglochbohrungen nach einem vorgegebenen Muster herge
stellt werden, das wie in Fig. 1 angedeutet aussehen kann. Das
Bohr- und Ladegerät 24 ist hierzu mit der Bohreinrichtung 26
versehen und an einer Position vor der Ortsbrust 20 stationiert,
von wo aus die Bohrungen 23 gegebenenfalls unter kurzem Vor- und
Zurückfahren des Bohr- und Ladegeräts leicht gesetzt werden kön
nen. Wenn alle Bohrungen fertiggestellt sind, wird das Bohr- und
Ladegerät von seinem Maschinenführer soweit von der Ortsbrust
zurück in Richtung des Pfeiles 28 weggefahren, daß es sich an
sicherer Stelle während der nachfolgenden Sprengung befindet.
Während die Sprenglöcher für die Sprengung mit Sprengstoff vor
bereitet werden, wird die Bohreinrichtung 26 an der entfernt ge
legenen Stelle vom Bohr- und Ladegerät demontiert und an einer
(nicht dargestellten) Aufnahmevorrichtung zur Zwischenlagerung
aufgenommen, die an einem der Ausbaugestelle 13 unterhalb von
deren Kappe angeordnet ist. Das Bohr- und Ladegerät ist bzw.
wird dann mit der Ladeeinrichtung versehen, bevor es nach der
Sprengung zu dem dann gelösten Haufwerk 29 vorfährt und dieses
mit seiner Ladeschaufel 30 auf den seitlich benachbarten Streb
förderer 28 lädt.
Zum Schutz der Ausbaugestelle während der Sprengung sowie der in
den Ausbaugestellen befindlichen Gerätschaften od. dgl. sind an
den Hangendkappen 17 der Ausbaugestelle verschwenkbare Spreng
schutzschilde 31 angeordnet, die vor der Sprengung mit Hilfe ei
nes Zylinders 32 nach unten in die in Fig. 1 gestrichelt darge
stellte Stellung verschwenkt werden können, in der sie an ver
satzseitig am Strebförderer 18 angeordneten Anschlagblechen 33
anliegen und so den befahrbaren Bereich 34 der Ausbaugestelle 13
von dem Sprengraum 35 abtrennen.
Zweckmäßig erfolgt auch das Laden des gelösten Haufwerkes 29
noch bei abgeklappten Sprengschutzschilden, so daß das mittels
der Seitenladeschaufel 30 von der Ladeeinrichtung des Bohr- und
Ladegerätes auf den Strebförderer 12 geworfene Erz ebenfalls
nicht versatzseitig über den Förderer hinübergeworfen werden
kann, sondern von dem Sprengschutzschild und den Anschlagblechen
zurückgehalten wird und in jedem Fall auf den Förderer fällt.
Wenn das gelöste Haufwerk vollständig dem Förderer übergeben
ist, fährt das Bohr- und Ladegerät wieder zurück bis zu der
Stelle, an der die Bohreinrichtung während des Sprengens und La
devorgangs aufbewahrt wurde. Nach deren erneuter Montage kann
das Gerät 24 dann wieder vor bis an die neue Ortsbrust 20' ge
fahren werden, in der dann erneut Sprenglochbohrungen gebohrt
werden.
Es versteht sich, daß insbesondere bei größerer Länge des Strebs
mehrere Aufnahmevorrichtungen für die Bohreinrichtung über die
Streblänge verteilt an den Ausbaugestellen der Ausbaueinrichtung
11 angeordnet sind, so daß das Bohr- und Ladegerät bei fortge
schrittenem Abbau nicht den ganzen Streb zurückgefahren werden
muß, sondern nur bis zu der letzten Aufnahmevorrichtung, die
sich in sicherer Entfernung vom Sprengbereich befindet.
Das beschriebene, erfindungsgemäße Verfahren bzw. die hierfür
vorgesehene Einrichtung ermöglicht eine besonders effektive Her
eingewinnung des Erzes mit Sprengarbeit, wobei durch die beson
dere Lage der Ortsbrust quer zur Streblängsrichtung es durch
entsprechende Anordnung der Sprenglochbohrungen besonders gut
möglich ist, ebene Bruchkanten beim Sprengen am Liegenden, Han
genden und an der zum Abbaustoß weisenden Seite der Ortsbrust zu
erhalten. Hierzu kann - wie in Fig. 1 dargestellt - ein Bohr
lochmuster gebohrt werden, bei dem eine Vielzahl von Bohrungen
nahe beieinander am oberen, unteren und seitlichen Bereich der
Ortsbrust gebohrt werden, die dann an diesen Stellen nahezu ge
radlinig abbricht. Verbleibende Unebenheiten auf dem Liegenden
können mit Hilfe der Ladeeinrichtung egalisiert werden, wozu
diese an ihrer Ladeschaufel mit Lösemeißeln versehen ist, die
vorzugsweise auch aktivierbar sind und die somit das Liegende
beim Laden weitestgehend glatt abmeißeln können.
Ergänzend zu der vorbeschriebenen Gewinnung im Strebbau kann mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung und dem Verfahren auch Erz im
Bruchbau gewonnen werden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Hierzu sind die Ausbaugestelle 13 der Ausbaueinrichtung 11 mit
versatzseitigen Bruchschilden 36 mit jeweils mindestens einer
verschließbaren Öffnung 37 und zugeordneten Firstbohreinrich
tungen 38 versehen und die Ausbaueinrichtung 11 ist mit einem
versatzseitigen Bruchbauförderer 39 ausgestattet. Mit den
Firstbohreinrichtungen können Bohrlöcher in das im Hangenden an
stehende Erzgestein gebohrt und dann mit Sprengstoff besetzt
werden, um auch dieses Material hereinzugewinnen, falls dieses
nicht von sich aus hereinbricht. Die Abförderung des aus der
Firste gewonnenen Erzes kann dann mit dem Bruchbauförderer 39
erfolgen, auf den das Gewinnungsprodukt von den Bruchschilden 36
fällt. Bei besonders mächtigen Flözen, von denen ein Großteil
nach dem Durchgang des Strebbaus noch in der Firste ansteht und
dann in den mit dem Streb aufgefahrenen Hohlraum hereinbricht,
reicht der Bruchbauförderer allein im allgemeinen für den Ab
transport des hinter der Ausbaueinrichtung anfallenden Erzge
steins nicht aus. In solchen Fällen können unterhalb des Strebs
12 in Abbaurichtung verlaufende Abzugsstrecken aufgefahren wer
den, in deren Decken Abzugstrichter hergestellt werden, die in
gestrichelten Linien bei 40 angedeutet sind. Das hereinbrechende
Erzgestein kann dann durch diese Abzugstrichter abgezogen und
mit in den Abzugsstrecken angeordneten Streckenförderern ab
transportiert werden. Es läßt sich so bei günstigen Bedingungen
ein praktisch vollständiger Abbau auch von Flözen mit Mächtig
keiten über 30 und mehr Metern erreichen. Hierzu können die Ab
zugstrecken auch in mehreren Etagen unterhalb des von dem Streb
erzeugten Hohlraum aufgefahren werden.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern es sind viele Änderungen
und Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu ver
lassen. So können beispielsweise zusätzlich zu der quer zur Ab
baurichtung arbeitenden Bohreinrichtung am Strebförderer eine
oder mehrere Zusatzbohreinrichtun(en) vorgesehen sein, die in
Abbaurichtung Zusatzbohrungen in dem Abbaustoß herstellen, was
die Gesamtbohrzeit für das Herstellen der Sprenglöcher verkürzt.
Anstelle oder zusätzlich zu den an den Ausbaugestellen angeord
neten, verschwenkbaren Sprengschutzschilden kann der Strebför
derer an seiner Versatzseite mit in Streblängsrichtung ver
schieblichen, vertikal verstellbaren Sprengschutzbraken versehen
sein, die ähnlich wie die Anschlagbleche 33 ausgestaltet sind
und einen Eintritt von abgesprengtem Gestein in den befahrbaren
Bereich 34 verhindern.
Insbesondere bei kurzen Streben, die in ihrer Länge in ver
gleichsweiser kurzer Zeit befahren werden können, kann es zweck
mäßig sein, anstelle eines gemeinsamen Bohr- und Ladegeräts die
Bohreinrichtung und die Ladeeinrichtung an je einem separaten
Bohrgerät und Ladegerät anzuordnen, das dann von seinem Einsatz
ort an der Ortsbrust zurück in die Strecke verfahren wird, um
von dem jeweils anderen Gerät ersetzt zu werden. Hierdurch ent
fallen die Umrüstarbeiten, die beim kombinierten Bohr- und Lade
gerät bei der Montage bzw. Demontage von Bohr- und/oder Ladeein
richtung erforderlich sind.