DE19713357A1 - Stabbreithalter für eine Webmaschine - Google Patents
Stabbreithalter für eine WebmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stabbreithalter
für eine Webmaschine, der zwischen Schußeintrag und Wa
renabzug der Webmaschine angeordnet ist, mit einem in
einem Stabträger angeordneten Arbeitsstab, wobei eine
Gewebebahn unter Zugspannung stehend vom Schußeintrag
kommend durch einen Längsschlitz des Stabträgers ver
läuft, dann den Arbeitsstab um mehr als 180° umschlingt
und durch denselben oder einen weiteren Längsschlitz den
Stabträger in Richtung zum Warenabzug verläßt.
Stabbreithalter der genannten Art sind als Bestandteil
von Webmaschinen aus der Praxis bekannt. Der Zweck des
Stabbreithalters in der Webmaschine besteht darin, die
in der Webmaschine hergestellte Gewebebahn gegen die
beim Einschießen von Schußfäden quer zu der Kettfaden
richtung auftretenden Kräfte konstant zu halten. Hierzu
wird jeweils während des Einschießens des Schußfadens
die bereits gewebte Gewebebahn in geringem Abstand vom
Schußeintrag eingeklemmt. Diese Klemmung erfolgt durch
eine Zugspannung, unter der die Kettfadenanordnung und
die bereits gewebte Gewebebahn gehalten werden. Durch
diese Zugkraft wird der von der Gewebebahn umschlungene
Arbeitsstab unter Zwischenlage der Gewebebahn entlang
von zwei Linien gegen eine Unterkante und eine Oberkante
des Längsschlitzes im Stabträger gepreßt, wodurch die
Gewebebahn ausreichend fest eingeklemmt und so auf ihrer
gewünschten Breite gehalten wird. Da aber außerdem die
Gewebebahn nach und nach entsprechend dem Webfortschritt
zum Warenabzug hin weitertransportiert werden muß, muß
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Einschüssen des Schuß
fadens die Klemmung kurzzeitig gelockert werden. Diese
Lockerung der Klemmung erfolgt durch das Anschlagen des
gerade eingeschossenen Schußfadens gegen das Ende der
bereits gewebten Gewebebahn, wodurch sich die Zugspan
nung in der Gewebebahn zwischen dem Anschlag und dem
Warenabzug kurzzeitig so weit verringert, daß die Klem
mung in einem für einen Weitertransport der Gewebebahn
um einen der Schußfadendicke entsprechenden Wegbetrag
ausreichenden Maße verringert wird.
Der vorstehend beschriebene Stabbreithalter mit einem
einzelnen Arbeitsstab arbeitet bei dichtschüssiger Ware,
d. h. bei der Herstellung von Geweben mit einer relativ
großen Zahl von Schußfäden je Längeneinheit durchaus zu
friedenstellend; Probleme ergeben sich aber aus der prak
tischen Erfahrung beim Weben von mittelschüssiger und
leichtschüssiger Ware, d. h. bei Geweben mit geringeren
oder sehr geringen Anzahlen von Schußfäden je Längenein
heit. Insbesondere kommt es bei niedrigschüssiger Ware
vor, daß sich der Stab verklemmt und daß sich dadurch
eine unerwünscht hohe Zugspannung in der Gewebebahn auf
baut, die zu Schäden oder Qualitätsminderungen des Gewe
bes führen kann. Außerdem kann die hohe Zugspannung in
der Gewebebahn bei Brüchen in den Kett- oder Schußfäden
zu losen Stellen im Gewebe führen, die auch durch nach
trägliche Korrekturen nicht mehr beseitigt werden kön
nen. Weiterhin ist in der Praxis zu beobachten, daß sich
Garnreste häufig um den Arbeitsstab wickeln und dann im
fertigen Gewebe zu sichtbaren, eine Qualitätsminderung
darstellenden Druckstellen führen. Bei dem hierdurch ver
ursachten ungleichmäßigen Lauf des Stabes kommt es außer
dem zu periodisch auftretenden Lose- und Feststellen im
Gewebe, was als sogenannter "Waschbretteffekt" bekannt
ist.
Für die vorliegende Erfindung stellt sich deshalb die
Aufgabe, einen Stabbreithalter der eingangs genannten
Art zu schaffen, der die aufgeführten Nachteile vermei
det und bei dem insbesondere gewährleistet ist, daß ne
ben dichtschüssiger Ware auch mittelschüssige und nie
drigschüssige Ware mit hoher Qualität und bei zuverläs
sigem Betrieb herstellbar ist. Dabei soll der Stabbreit
halter einen einfachen Aufbau aufweisen und einfach und
kostengünstig herstellbar sowie flexibel an unterschied
liche Anwendungen und Anforderungen anpaßbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Stabbreithalter der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, der dadurch gekenn
zeichnet ist, daß im Stabträger unter dem Arbeitsstab
parallel zu diesem ein erster Gleitstab angeordnet ist,
wobei dieser Gleitstab mit seinem Außenumfang die ein
laufende Gewebebahn in einer Höhe oberhalb einer Unter
kante des Längsschlitzes hält.
Mit dem erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehenen Gleit
stab wird erreicht, daß die Gewebebahn bei ihren Einlauf
in den Längsschlitz keiner Klemmung gegen dessen Unter
kante mehr unterliegt; eine Klemmung liegt bei dieser
Ausführung des Stabbreithalters lediglich noch bei der
durch den Längsschlitz auslaufenden Gewebebahn vor. Auf
diese Weise werden die auf die Gewebebahn einwirkenden
Klemmkräfte vermindert, ohne daß die erforderliche Breit
haltung der Gewebebahn dadurch beeinträchtigt wird. Die
se Ausführung des Stabbreithalters mit nur einer Klem
mung der Gewebebahn zwischen Arbeitsstab und Längs
schlitz des Stabträgers ist insbesondere für die Herstel
lung von mittelschüssiger Ware geeignet.
Insbesondere für die Herstellung von leichtschüssiger
Ware wird ein Stabbreithalter vorgeschlagen, bei dem im
Stabträger über dem Arbeitsstab parallel zu diesem ein
zweiter Gleitstab angeordnet ist, dessen Abstand vom er
sten Gleitstab kleiner ist als der Außendurchmesser des
Arbeitsstabes, wobei vom Längsschlitz aus gesehen der
Arbeitsstab hinter den beiden Gleitstäben liegt. Bei
dieser Ausführung des Stabbreithalters wird auch die
zweite Klemmung der Gewebebahn aufgehoben, so daß nun
mehr die Gewebebahn lediglich noch zwischen dem Arbeits
stab einerseits und den beiden Gleitstäben andererseits
gehalten wird. Auch dies bewirkt noch eine ausreichende
Klemmwirkung, die für die Breithaltung des Gewebes aus
reichend ist; gleichzeitig wird aber das Gewebe in opti
maler Weise gegen übermäßige Klemmkräfte und die damit
einhergehenden Risiken einer Qualitätsminderung ge
schützt.
Bei beiden vorstehend beschriebenen Ausführungen des er
findungsgemäßen Stabbreithalters kann die Zugspannung,
die auf die Kettfadenanordnung und die Gewebebahn ausge
übt wird, deutlich reduziert werden; in der Praxis kann
die Reduzierung bis zu etwa 50% betragen. Diese Zug
kraftverminderung vermindert entsprechend auch die durch
übermäßige Zugkräfte entstehenden oder zumindest geför
derten Schäden oder Fehler im Gewebe, so daß mit dem
Stabbreithalter gemäß Erfindung eine verbesserte Gewebe
qualität und eine höhere Produktivität insbesondere bei
mittelschüssiger und leichtschüssiger Ware erreicht
wird. Gleichzeitig ist der Stabbreithalter aber ohne
Einschränkungen auch für die Herstellung von dichtschüs
siger Ware verwendbar, da der Stabträger des Stabbreit
halters auch nur mit einem eingesetzten Arbeitsstab ohne
Gleitstab einsetzbar ist.
Unabhängig von der Ausführung des Stabbreithalters hin
sichtlich der Anzahl der darin verwendeten Stäbe wird
vorgeschlagen, daß der Stabträger als ein mit Ausnahme
des Längsschlitzes geschlossenes Gehäuse ausgeführt ist,
das für ein Ein- und Ausbauen des Arbeitsstabes und/oder
des Gleitstabes/der Gleitstäbe geteilt und/oder ge
öffnet werden kann. Durch diese Gestaltung des Stabträ
gers wird eine hohe Stabilität erreicht, die Vorausset
zung dafür ist, daß über die gesamte Länge des Stabbreit
halters, d. h. über die gesamte Breite der Gewebebahn
eine gleichmäßige Klemmung oder Bremsung der Gewebebahn
erreicht wird.
Eine Weiterbildung des den Stabträger bildenden Gehäuses
besteht darin, daß dieses durch ein ein- oder mehrteili
ges Hohlprofil gebildet ist, bei dem die Stirnenden mit
Verschlüssen abgedeckt sind, von denen mindestens einer
abnehmbar ist. Für das Ein- und Ausbauen des Arbeitssta
bes und des Gleitstabes oder der Gleitstäbe muß hier
lediglich das eine Stirnende des Stabträgers geöffnet
werden, wodurch dessen Stabilität nicht beeinflußt wird.
Außerdem ist der Stabbreithalter in seinem in die Web
maschine eingebauten Zustand von seinem Stirnende her
wesentlich einfacher zugänglich, als von der Seite her,
in der der Längsschlitz ausgebildet ist.
Insbesondere aus Gründen einer einfachen und kostengün
stigen Herstellbarkeit des erfindungsgemäßen Stabbreit
halters ist bevorzugt vorgesehen, daß das Hohlprofil ein
Abkantprofil aus Metallblech ist.
Um eine kompakte Bauweise des Stabbreithalters zu erzie
len und um auf aufwendige Mittel zur Positionierung und/
oder Lagerung der darin untergebrachten Stäbe verzichten
zu können, wird vorgeschlagen, daß das den Stabträger
bildende Gehäuse im Querschnitt gesehen in seiner Form
und Größe an die Form und die Zahl und den Durchmesser
der darin unterzubringenden Arbeits- und Gleitstäbe an
gepaßt ist.
Falls der Stabbreithalter unter Beibehaltung seines Ge
häuses mit unterschiedlichen Zahlen und/oder Größen von
Arbeits- und Gleitstäben eingesetzt werden soll, ist es
vorteilhaft, daß in das den Stabträger bildende Gehäuse
zusätzlich zu den Arbeits- und Gleitstäben Füllstäbe zur
Ausfüllung von durch die Arbeits- und Gleitstäbe nicht
eingenommenen Stab-Aufnahmebereichen einsetzbar sind.
Weiterhin besteht bei dem erfindungsgemäßen Stabbreit
halter die Möglichkeit, daß das den Stabträger bildende
Gehäuse mit oder zur Bildung von mehreren voneinander
getrennten, parallelen Stab-Aufnahmebereichen für Ar
beits- und Gleitstäbe mit je einem eigenen Längsschlitz
ausgeführt ist und daß der Stabträger in mehreren unter
schiedlichen Stellungen mit der übrigen Webmaschine ver
bindbar ist, wobei in jeder Stellung jeweils einer der
Stab-Aufnahmebereiche zum Einsatz kommt. Bei dieser Aus
führung kann entweder der Stabträger insgesamt in seiner
Stellung verändert werden, um einen ausgewählten Stab-
Aufnahmebereich zum Einsatz zu bringen, oder es kann das
Gehäuse so umgebaut werden, insbesondere durch Versetzen
von Gehäuseteilen, daß ein gewünschter Stab-Aufnahmebe
reich zum Einsatz kommt. Hierdurch wird eine besonders
große Anpassungsfähigkeit des Stabbreithalters an unter
schiedliche Einsatzzwecke ermöglicht, ohne daß mehrere
unterschiedliche Stabbreithalter bereitgehalten werden
müssen.
Um Webmaschinen möglichst vielseitig, d. h. insbesondere
für die Herstellung unterschiedlichster Gewebe, einset
zen zu können, weisen Webmaschinen in der Regel Einrich
tungen unter anderem zur Unterfach-Höhenverstellung auf.
Vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Stabbreithalter
zusätzlich in dieser Funktion verwendet werden, indem in
den Stabträger Gleitstäbe unterschiedlicher Durchmesser
einsetzbar sind. Durch Wechsel des ersten, im unteren
Teil des Stabbreithalters liegenden Gleitstabes wird
auch die Unterfach-Höhe entsprechend der Änderung des
Durchmessers des Gleitstabes verändert, soweit nicht die
Gewebebahn mit der vor dem ersten Gleitstab liegenden
Unterkante des Längsschlitzes im Stabträger in Berührung
kommt. Durch eine zweckentsprechende Wahl der Weite des
Längsschlitzes kann ein in der Praxis ausreichender Ver
änderungsbereich für die Unterfach-Höhe gewährleistet
werden; beispielsweise ist ein Verstellbereich von etwa
6 mm für die meisten Anwendungsfälle ausreichend.
Um den Stabbreithalter konstruktiv möglichst einfach und
damit kostengünstig zu halten, wird vorgeschlagen, daß
alle Arbeits- und Gleitstäbe lose im Stabträger liegen.
Die Anordnung der Arbeits- und Gleitstäbe relativ zu
einander wird durch die Reihenfolge des Einbaus und
durch die von der Gewebebahn auf den Arbeitsstab ausge
übten Kräfte sowie die Kontur des Stabträgers festge
legt. Solange die Zugspannung in der Gewebebahn aufrecht
erhalten bleibt, kann sich auch die relative Anordnung
der Stäbe zueinander nicht in unerwünschter Weise ver
ändern. Falls nicht gewährleistet ist, daß die Zugspan
nung stets aufrechterhalten bleibt, können, wie oben
schon erwähnt, Füllstäbe zusätzlich in den Stabträger
eingebaut werden, wobei auch diese Füllstäbe zweckmäßig
lose im Stabträger liegen. Die Arbeits- und Gleitstäbe
müssen aufgrund der ihnen zugedachten Funktion einen
runden Querschnitt aufweisen; die Füllstäbe können in
ihrer Kontur praktisch beliebig gewählt werden und müs
sen lediglich den von ihnen auszufüllenden Raum mög
lichst gut füllen.
Eine zu dem zuletzt beschriebenen Stabbreithalter alter
native Ausführung sieht vor, daß vom Längsschlitz aus ge
sehen hinter den Arbeits- und Gleitstäben ein fest einge
bauter Füllkörper angeordnet ist, dessen den Stäben zuge
wandte Seite an deren Kontur unter Freihaltung eines Ge
webe-Durchgangsweges angepaßt oder angenähert ist. Diese
Ausführung des Stabbreithalters ist insbesondere dann
sinnvoll einsetzbar, wenn mit der zugehörigen Webmaschi
ne überwiegend eine einheitliche Gewebeart hergestellt
werden soll und deshalb ein Austausch der Arbeits- und
Gleitstäbe nicht oder nur sehr selten erfolgt. Der fest
eingebaute Füllkörper kann gleichzeitig die Funktion
eines Abstandshalters mit übernehmen, der zwei Profile,
die parallel zueinander angeordnet sind, zur Bildung des
Stabbreithalters auf Abstand hält. Die Verbindung zwi
schen den Profilen und dem Füllkörper erfolgt dann zweck
mäßig durch lösbare Verbindungsmittel, z. B. Schrauben.
Zur Schonung der in den Stabbreithalter einlaufenden und
aus diesem auslaufenden Gewebebahn wird schließlich noch
vorgeschlagen, daß die Unterkante und/oder die Oberkante
des Längsschlitzes/der Längsschlitze zumindest außensei
tig abgerundet ist/sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden
anhand einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeich
nung zeigen:
Fig. 1 eine stark abstrahierte schematische Darstellung
einer Webmaschine in Seitenansicht, teils im
Querschnitt,
Fig. 2a und 2b Ausführungen eines einen Teil der Web
maschine aus Fig. 1 bildenden Stabbreithalters
mit einem Arbeitsstab und zwei Gleitstäben,
Fig. 3a und 3b eine Ausführung des Stabbreithalters mit
je einem Arbeitsstab und einem Gleitstab,
Fig. 4 einen Stabbreithalter in einer Ausführung nur
mit einem Arbeitsstab,
Fig. 5a und 5b einen Stabbreithalter mit einem Arbeits
stab und zwei Gleitstäben mit einem in unter
schiedlichen Stellungen einsetzbaren Stabträger
und
Fig. 6 einen Stabbreithalter mit einem Arbeitsstab und
zwei Gleitstäben und mit einem fest eingebauten
Füllkörper.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnung umfaßt das hier nur rein
schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel einer Web
maschine 1 einen Kettablaß 11, von dem Kettfäden 10 über
eine Umlenktrommel 12 einer Fachbildung 13 zugeführt wer
den. Auf die Fachbildung 13 folgt, in der Zeichnung nach
links, ein Schußeintrag 14 mit einem Schußanschlag 14'.
In diesem Bereich werden, was hier nicht näher darge
stellt ist, weil es allgemein bekannt ist, Schußfäden
mittels eines senkrecht zur Zeichnungsebene bewegten
Schiffchens in die zwischen den oberen und unteren Kett
fäden 10 gebildeten Fächer eingeschossen. Der Schußan
schlag 14' schlägt den neu eingeschossenen Schußfaden
gegen das Ende der bereits gewebten Gewebebahn 10' an.
Unmittelbar im Anschluß an den Schußeintrag 14 und den
Schußanschlag 14' folgt ein Stabbreithalter 2, der in
der vorliegenden Zeichnung übertrieben groß dargestellt
ist, um seine Funktion zu verdeutlichen. Der Stabbreit
halter 2 sorgt für eine Breithaltung der Gewebebahn 10'
gegen die Kräfte, die auf die Kettfäden 10 beim Einschie
ßen des Schußfadens im Schußeintrag 14 in Querrichtung
der Gewebebahn 10' ausgeübt werden. Zu diesem Zweck wird
die Gewebebahn innerhalb des Stabbreithalters 2 jeweils
während des Einschießens eines Schußfadens in einem aus
reichenden Maß eingeklemmt und so in ihrer Breite gehal
ten. Zur Erzeugung dieser Klemmwirkung ist bei dem in
Fig. 1 gezeichneten Stabbreithalter 2 eine Anordnung
von insgesamt drei Stäben 3, 41, 42 vorgesehen, von de
nen der Stab 3 ein Arbeitsstab ist und die Stäbe 41, 42
Gleitstäbe sind. Zur Unterbringung der Stäbe 3, 41, 42
besitzt der Stabbreithalter 2 einen Stabträger 23, der
in Form eines mit Ausnahme eines vorderen Längsschlitzes
21 geschlossenen Gehäuses ausgebildet ist. Im Inneren
des Stabträgers 23 ist ein Aufnahmebereich 20 ausgebil
det, in dem die erwähnten Stäbe 3, 41, 42 angeordnet
sind. Der Stab 41 ist als erster Gleitstab im unteren
Teil des Stabträgers 23 angeordnet; im oberen Teil des
Stabträgers 23 ist der Stab 42 als zweiter Gleitstab un
tergebracht, wobei beide Stäbe 41, 42 parallel zueinan
der in Längsrichtung des Aufnahmebereiches 20 des Stab
breithalters 2 verlaufen. Vom Längsschlitz 21 aus be
trachtet liegt der Arbeitsstab 3 hinter dem ersten und
zweiten Gleitstab 41, 42, wobei die Gewebebahn 10 von
dem Schußeintrag 14 kommend zunächst durch den Längs
schlitz 21 in den Stabträger 23 einläuft, dann zwischen
dem ersten Gleitstab 41 und dem Arbeitsstab 23 verläuft,
den Arbeitsstab 3 um einen Winkel von mehr als 180° um
schlingt und dann zwischen dem Arbeitsstab 3 und dem
zweiten Gleitstab 42 hindurch und durch den Längsschlitz
21 hindurch wieder aus dem Stabbreithalter 2 herausge
führt ist. Im weiteren Verlauf gelangt die fertig ge
webte Gewebebahn 10' über eine weitere Umlenktrommel 15
zu einem Warenabzug 16. Sowohl der Warenabzug 16 als
auch der Kettablaß 11 sind als Trommeln ausgeführt, wo
bei zweckmäßig der Warenabzug 16 drehantreibbar ist, um
eine vorgegebene oder vorgebbare Zugkraft auf die Gewebe
bahn 10' ausüben zu können. Gleichzeitig ist der Kettab
laß 11 mit einer einstellbaren Bremseinrichtung ausge
bildet, um auch von hier aus die auf die Kettfäden 10
ausgeübte Zugkraft regulieren zu können.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sorgen die erwähn
ten Zugkräfte während des Einschießens eines Schußfadens
dafür, daß die Gewebebahn 10' und die Kettfäden 10 sich
nicht in Transportrichtung im Sinne der eingezeichneten
Pfeile bewegen können, indem eine Klemmung zwischen dem
Arbeitsstab 3 einerseits und den beiden Gleitstäben 41,
42 andererseits erfolgt. Diese Klemmung wird bei jedem
Anschlagen des Schußanschlages 14' kurzzeitig aufgehoben
oder wenigstens vermindert, so daß dann jeweils ein aus
reichender Weitertransport der Gewebebahn 10' und der
Kettfäden 10 in Richtung der daran eingezeichneten Pfei
le möglich ist. Da die Klemmung der Gewebebahn allein
zwischen den zylindrischen Umfangsflächen des Arbeits
stabes 3 und der Gleitstäbe 41, 42 erfolgt, wird die Ge
webebahn 10' sehr schonend behandelt, wobei sich diese
Ausführung des Stabbreithalters 2 insbesondere für die
Herstellung von leichtschussiger Ware eignet.
Fig. 2a der Zeichnung zeigt, ebenfalls im Querschnitt,
in vergrößerter Darstellung den Stabbreithalter 2 aus
Fig. 1, wobei hier die Anzahl und Anordnung der Stäbe
3, 41, 42 mit der in Fig. 1 identisch ist. Der Stabträ
ger 23 besteht aus zwei durch Abkanten hergestellten
Profilteilen 24, 24', die untereinander identisch und
spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet und miteinander
zum Stabträger 23 verbunden sind.
Fig. 2b zeigt den Stabbreithalter 2 nun in einer Ausfüh
rung, bei der Stäbe 3, 41, 42 mit Durchmessern einge
setzt sind, die von denen der Stäbe 3, 41, 42 in Fig.
2a nach oben abweichen. Die Klemmfunktion wird hierdurch
nicht verändert; was sich aber ändert ist die Unterfach-
Höhe der in den Stabbreithalter 2 einlaufenden Gewebe
bahn 10'. Wie ein Vergleich der Fig. 2a und 2b ver
deutlicht, läuft die Gewebebahn 10' in Fig. 2a in einem
relativ geringen Abstand über der Unterkante 22' des
Längsschlitzes 21 in den Stabbreithalter 2 ein, während
die Gewebebahn 10' in Fig. 2b aufgrund des Einsatzes
eines Gleitstabes 41 mit größerem Durchmesser in einem
entsprechend größeren Abstand von der Unterkante 22' des
Längsschlitzes 21 in diesen einläuft. Auf diese Weise
benötigt die zugehörige Webmaschine keine gesonderten
Mittel zur Verstellung der Unterfach-Höhe mehr.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine Ausführung des Stab
breithalters 2, die insbesondere für die Herstellung von
mittelschüssiger Ware geeignet ist. In dieser Ausführung
ist der zweite Gleitstab 42 nicht mehr im Einsatz; es
wird hier also nur der Arbeitsstab 3 zusammen mit dem
ersten Gleitstab 41 eingesetzt. Auf diese Weise wird
beim Einlaufen der Gewebebahn 10' eine Klemmung zwischen
dem Arbeitsstab 3 und dem einzigen Gleitstab 41 bewirkt;
beim Auslaufen der Gewebebahn 10' aus dem Stabbreithal
ter 2 wird allerdings im unterschied zu den vorhergehen
den Ausführungen eine Klemmung zwischen dem Arbeitsstab
3 und der Oberkante des Längsschlitzes 21 bewirkt. In
der Summe ergibt sich so eine Klemmwirkung einer mittle
ren Stärke, wodurch sich die bevorzugte Verwendung für
mittelschüssige Ware ergibt.
Zur Sicherstellung der gewünschten Lage von Arbeitsstab
3 und Gleitstab 41 können, wie die Fig. 3b zeigt, neben
den genannten Stäben zusätzlich Füllstäbe 5 in geeigne
ter Form und Anzahl im Stabträger 23 angeordnet sein,
die ein Abweichen des Arbeitsstabes 3 und des Gleitsta
bes 41 von der Soll-Lage ausschließen.
Fig. 4 der Zeichnung zeigt eine Ausführung des Stab
breithalters 2, die lediglich einen einzelnen Arbeits
stab 3 ohne Gleitstäbe verwendet. Wie aus der Zeichnung
deutlich sichtbar ist, erfolgt hier eine Klemmung der
Gewebebahn 10' sowohl beim Einlaufen in den Stabbreit
halter 2 als auch beim Auslaufen aus diesem zwischen dem
Arbeitsstab 3 einerseits und der unteren sowie der obe
ren Kante 22', 22 des Längsschlitzes 21. Hierdurch wird
in der Summe eine besonders starke Klemmwirkung erzielt,
die diese Ausführung des Stabbreithalters 2 besonders
für dichtschüssige Ware geeignet macht.
Wie ein Vergleich der Fig. 2a bis 4 verdeutlicht, ist
jeweils der Stabträger 23 völlig unverändert, was die
Flexibilität des Stabbreithalters 2 verdeutlicht, die
allein durch die Auswahl von unterschiedlichen oder mehr
oder weniger Stäben 3, 41, 42, 5 erzielt wird.
Die Fig. 5a und 5b schließlich zeigen eine Ausgestal
tung des Stabbreithalters 2 mit einem Stabträger 23, der
in unterschiedlichen Stellungen eingesetzt werden kann
und mit dem so unterschiedliche Eigenschaften des Stab
breithalters 2 realisiert werden.
Der Stabbreithalter 2 gemäß Fig. 5a und Fig. 5b be
steht zunächst aus zwei zueinander spiegelsymmetrisch
angeordneten Profilteilen 24, 24', zwischen denen ein im
Querschnitt rechteckiger Abstandshalter 25 angeordnet
ist.
Die Profilteile 24, 24' besitzen an ihrer in Fig. 5a
rechts liegenden Kante eine im wesentlichen rechtwinke
lige Abkantung nach innen, wobei die Abkantungen den
Längsschlitz 21 begrenzen. Durch diesen Längsschlitz 21
läuft, wie schon weiter oben z. B. anhand von Fig. 2a
und 2b beschrieben, die Gewebebahn 10' in den Stabbreit
halter 2 hinein und nach Umschlingung des Arbeitsstabes
3 auch wieder hinaus.
Bei der Anordnung des Stabbreithalters 2 gemäß Fig. 5b
sind die beiden Profilteile 24, 24' in einer gewendeten
Stellung mit dem Abstandshalter 25 verbunden, wodurch
nun die rechtwinkeligen Abkantungen links liegen und die
zuvor dort liegenden, schwächeren Abkantungen nun nach
rechts weisen. Auch durch die schwächer abgewinkelten
Abkantungen wird ein Längsschlitz 21' begrenzt, durch
den die Gewebebahn 10' verläuft. Aufgrund der nun ande
ren Form der den Längsschlitz 21' begrenzenden Teile des
Stabbreithalters 2 erhält dieser andere Eigenschaften,
wodurch eine Anpassung an unterschiedliche Verwendungs
zwecke ermöglicht wird.
Schließlich ist in den Fig. 5a und 5b noch durch eine
gestrichelte Linie eine verkleinerte Ausführung des Ab
standshalters 25 angedeutet, der in dieser Ausführung
dann symmetrisch zwischen der linken und der rechten
Längsseite des Stabbreithalters 2 liegt. In dieser Aus
führung ist dann an jeder Längsseite des Stabbreithal
ters je ein Aufnahmebereich 20, 20' permanent vorhanden,
so daß für einen Wechsel der Eigenschaft des Stabbreit
halters 2 dieser nur noch insgesamt gewendet werden muß.
Auch bei der Ausführung des Stabbreithalters 2 gemäß den
Fig. 5a und 5b ist ein Austausch des Arbeitsstabes 3
und der Gleitstäbe 41, 42 ohne weiteres möglich. Damit
ist auch hier eine Verstellung der Unterfach-Höhe sowie
eine Veränderung der Klemmwirkung zur Anpassung an unter
schiedliche Gewebearten durchführbar.
Fig. 6 der Zeichnung zeigt eine Ausführung des Stab
breithalters 2, bei der, ähnlich wie in Fig. 5a und 5b,
zwei Profilteile 24, 24' spiegelsymmetrisch zueinander
angeordnet sind und an ihren Längsseiten je einen Längs
schlitz 21, 21' begrenzen. Um die beiden Profilteile 24,
24' im richtigen Abstand voneinander zu halten und in
diesem Abstand miteinander zu verbinden, ist zwischen
diesen ein fest eingebauter Füllkörper 5' vorgesehen.
Neben seiner Funktion als Abstandshalter und Verbindungs
glied für die Profilteile 24, 24' ersetzt dieser fest
eingebaute Füllkörper 5' gleichzeitig die weiter oben
anhand des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 3b beschrie
benen losen Füllstäbe 5. Um diese Funktion übernehmen zu
können, ist die den Arbeits- und Gleitstäben 3, 41, 42
zugewandte Seite 50' des Füllkörpers 5' in ihrer Kontur
an die Anordnung der Stäbe 3, 41, 42 angepaßt oder zumin
dest angenähert. Dabei verbleibt aber zwischen der Seite
50' des Füllkörpers 5' und den Umfangsflächen der
Stäbe 3, 41, 42 stets ausreichend Freiraum für eine behinde
rungsfreie Hindurchführung der Gewebebahn 10'.
Die Anordnung und Funktion des Arbeitsstabes 3 und der
Gleitstäbe 41, 42 entspricht derjenigen der Ausführungs
beispiele gemäß den Fig. 2a, 2b und 5a. Selbstver
ständlich sind auch bei dem Stabbreithalter 2 gemäß Fig.
6 Änderungen der Zahl und Anordnung der Stäbe 3, 41,
42 ohne weiteres möglich. Zweckmäßig ist allerdings der
Einsatz des Stabbreithalters 2 gemäß Fig. 6 immer dann,
wenn abzusehen ist, daß eine gleichbleibende Anordnung
und Größe von Stäben 3, 41, 42 eingesetzt werden soll.
Bei Bedarf kann aber auch hier durch Austausch des fest
eingebauten Füllkörpers 5' eine Anpassung an unterschied
liche Zahlen und Anordnungen der Stäbe 3, 41, 42 erfol
gen. Gleichzeitig besteht auch bei dem Stabbreithalter 2
gemäß Fig. 6 die Möglichkeit, diesen in gewendeter Stel
lung einzusetzen, wie dies schon anhand der Fig. 5a
und 5b erläutert wurde.
Claims (12)
1. Stabbreithalter (2) für eine Webmaschine (1), der
zwischen Schußeintrag (14) und Warenabzug (16) der
Webmaschine (1) angeordnet ist, mit einem in einem
Stabträger (23) angeordneten Arbeitsstab (3), wobei
eine Gewebebahn (10') unter Zugspannung stehend vom
Schußeintrag (14) kommend durch einen Längsschlitz
(21, 21') des Stabträgers (23) verläuft, dann den
Arbeitsstab (3) um mehr als 180° umschlingt und
durch denselben oder einen weiteren Längsschlitz
(21, 21') den Stabträger (23) in Richtung zum Waren
abzug (16) verläßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Stabträger (23) unter dem Arbeitsstab (3) pa
rallel zu diesem ein erster Gleitstab (41) angeord
net ist, wobei dieser Gleitstab (41) mit seinem Au
ßenumfang die einlaufende Gewebebahn (10') in einer
Höhe oberhalb einer Unterkante (22') des Längsschlit
zes (21, 21') hält.
2. Stabbreithalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß im Stabträger (23) über dem Arbeitsstab (3)
parallel zu diesem ein zweiter Gleitstab (42) ange
ordnet ist, dessen Abstand vom ersten Gleitstab (41)
kleiner ist als der Außendurchmesser des Arbeitssta
bes (3), wobei vom Längsschlitz (21, 21') aus gese
hen der Arbeitsstab (3) hinter den beiden Gleitstä
ben (41, 42) liegt.
3. Stabbreithalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stabträger (23) als ein mit
Ausnahme des Längsschlitzes (21, 21') geschlossenes
Gehäuse ausgeführt ist, das für ein Ein- und Ausbau
en des Arbeitsstabes (3) und/oder des Gleitstabes/der
Gleitstäbe (41, 42) geteilt und/oder geöffnet
werden kann.
4. Stabbreithalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das den Stabträger (23) bildende Gehäuse
durch ein ein- oder mehrteiliges Hohlprofil (24,
24') gebildet ist, bei dem die Stirnenden mit Ver
schlüssen abgedeckt sind, von denen mindestens einer
abnehmbar ist.
5. Stabbreithalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Hohlprofil (24, 24') ein Abkantprofil
aus Metallblech ist.
6. Stabbreithalter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das den Stabträger (23)
bildende Gehäuse im Querschnitt gesehen in seiner
Form und Größe an die Form und die Zahl und den
Durchmesser der darin unterzubringenden Arbeits- und
Gleitstäbe (3, 41, 42) angepaßt ist.
7. Stabbreithalter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß in das den Stabträger (23)
bildende Gehäuse zusätzlich zu den Arbeits- und
Gleitstäben (3, 41, 42) Füllstäbe (5) zur Ausfüllung
von durch die Arbeits- und Gleitstäbe (3, 41, 42)
nicht eingenommenen Stab-Aufnahmebereichen (20, 20')
einsetzbar sind.
8. Stabbreithalter nach einem der Ansprüche 3 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das den Stabträger (23)
bildende Gehäuse mit oder zur Bildung von mehreren
voneinander getrennten, parallelen Stab-Aufnahmebe
reichen (20, 20') für Arbeits- und Gleitstäbe (3,
41, 42) mit je einem eigenen Längsschlitz (21, 21')
ausgeführt ist und daß der Stabträger (23) in mehre
ren unterschiedlichen Stellungen mit der übrigen Web
maschine (1) verbindbar ist, wobei in jeder Stellung
jeweils einer der Stab-Aufnahmebereiche (20, 20')
zum Einsatz kommt.
9. Stabbreithalter nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stabträger
(23) zur Unterfach-Höhenverstellung Gleitstäbe (41)
unterschiedlicher Durchmesser einsetzbar sind.
10. Stabbreithalter nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß alle Arbeits- und
Gleitstäbe (3, 41, 42) lose im Stabträger (23) lie
gen.
11. Stabbreithalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß vom Längsschlitz (21) aus
gesehen hinter den Arbeits- und Gleitstäben (3, 41,
42) ein fest eingebauter Füllkörper (5') angeordnet
ist, dessen den Stäben (3, 41, 42) zugewandte Seite
(50') an deren Kontur unter Freihaltung eines Gewebe-
Durchgangsweges angepaßt oder angenähert ist.
12. Stabbreithalter nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkante
(22') und/oder die Oberkante (22) des Längsschlit
zes/der Längsschlitze (21, 21') zumindest außensei
tig abgerundet ist/sind.
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