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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden in einer Greiferwebmaschine, die keine Bildung der falschen Webkante auf der Zufuhrseite der Webmaschine vorsieht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden kann außerdem in einer Projektilwebmaschine von der Bauart angewandt werden, bei der die Projektile eine fliegende Greif- und Freigabefunktion des Schussfadens analog zu jener der Greifzangen eingliedern; eine Webmaschine dieser Bauart ist beispielsweise in der italienischen Patentanmeldung Nr.
102017000066823 im Namen derselben Anmelderin offenbart.
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Wie den branchenkundigen Fachleuten bekannt ist, wird unter dem Begriff „falsche Webkante“ eine Gruppe von zusätzlichen Kettfäden verstanden, die auf beiden Seiten der zur Entstehung des Gewebes dienenden Kettfäden und in einem gewissen Abstand dazu positioniert ist, welche mit den Schussfäden häufig mit einer einfachen Leinwandbindung oder auf jeden Fall mit einer anderen Bindung als jener verflochten werden, mit der das Gewebe erzeugt wird.
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Einer der Zwecke der falschen Webkante besteht darin, zwischen den Kettfäden des Gewebes und jenen der falschen Webkante, die sich in einem entsprechenden Abstand befinden, einen Bereich von perfekt gespannten Schussfäden zu bilden, auf die eine eigens dazu vorgesehene Schneidevorrichtung wirken kann, die die falsche Webkante vom Gewebe trennen soll, sobald sich das Gewebe regelmäßig gebildet hat, und daher einige Zentimeter nach der Anschlaglinie, sodass der daraus resultierende Geweberand, und im Besonderen die ihn begrenzende Franse, die aus den aus dem Gewebe hervortretenden Enden der Schussfäden (nachfolgend kurz als „Schussschwänzchen“ bezeichnet) gebildet ist, von perfekter Regelmäßigkeit ist. Ein anderer Zweck der falschen Webkante besteht dann darin, die Funktion der Bindung der Schussfäden in der Eintragphase zu steuern, mit unabhängiger und vorzugsweise antizipierter Schließung des Webfachs in Bezug auf jene des Kettfadens, sodass die beiden Enden der Schussfäden festgeklemmt werden, während diese perfekt gestreckt sind, und daher jeden Schussfehler im Gewebe vermieden wird. Noch ein anderer Zweck der falschen Webkante besteht darin, den Verbindungspunkt der wartenden Schussfäden zu bilden, wie nachfolgend deutlicher dargestellt wird. Ein weiterer Zweck der falschen Webkante besteht schließlich darin, dass in derselben Kettfäden mit anderen physikalischen Eigenschaften als jene der Kettfäden des Gewebes und daher mit besser geeigneten Eigenschaften zum Erreichen einer starken und stabilen Bindung der Schussfäden und einer stabilen Verankerung der wartenden Schussfäden verwendet werden können.
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Unter „Zufuhrseite der Webmaschine“ ist die Seite zu verstehen, von der der Eintrag der Schussfäden erfolgt, die beinahe immer der linken Seite der Webmaschine in Bezug auf die übliche Arbeitsposition entspricht, die der Weber einnimmt.
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STAND DER TECHNIK
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Bei den Greiferwebmaschinen wird die falsche Webkante insbesondere auf der Zufuhrseite der Webmaschine verwendet, um die physikalische Verbindung der auf das Weben wartenden Schussfäden mit den jeweiligen Zufuhrvorrichtungen zu bewahren und deren Erfassen durch die Zubringerzange zu ermöglichen. Nach erfolgtem Eintrag in das Webfach werden die Schussfäden nämlich nicht abgeschnitten, sondern bleiben auf einer Seite mit dem Gewebe verbunden - wobei sie parallel zur Kante desselben verlaufen, in deren Nähe sie durch einen eigens dazu vorgesehenen Führungshaken gehalten werden -, und auf der anderen Seite mit der Vorrichtung zur Schusszufuhr durch die Hebel der Schussauswahlvorrichtung. Das Schneiden des Schussfadens erfolgt dann zum Zeitpunkt einer neuen Auswahl des Schussfadens und genau nachdem der - zwischen der Schussauswahlvorrichtung und der Gewebekante gespannt gehaltene - Schussfaden von der Zubringerzange erfasst worden ist und bevor er von dieser in das Innere des Webfachs eingebracht wird.
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Diese weit verbreitete Art des Webens bringt natürlich eine beträchtliche Materialverschwendung mit sich, sowohl was die Kettfäden angeht, die die falsche Webkante bilden, als auch den Teil des Schussfadens, der in die falsche Webkante eingewoben wird, als auch schließlich den Teil des Schussfadens, der angrenzend an das Gewebe bis zum nachfolgenden Eintrag verläuft und der, je nach Design des Gewebes und daher je nach Frequenz der Wiederkehr jenes Schussfadens, mehr oder weniger ausgedehnt sein kann.
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Das Ziel, ohne Nutzung des Systems der falschen Webkante zu weben, ist bereits mehrere Male im Stand der Technik mit unterschiedlichen technischen Lösungen und entsprechenden Leistungen in Angriff genommen worden und zuletzt auch von der italienischen Patentanmeldung Nr. 102017000073787 im Namen derselben Anmelderin, in der eine besonders zufriedenstellende Lösung sowohl in textiler als auch mechanischer Hinsicht bekannt gemacht wurde. Entsprechend dieser Lösung werden nämlich alle wartenden Schussfäden neben dem in Entstehung befindlichen Gewebe durch jeweilige Greifzangen stabil ruhig gehalten. Nachdem ein Schussfaden von einer jeweiligen Greifzange entnommen und in das Webfach eingebracht worden ist, wird während des nachfolgenden durch den Kamm durchgeführten Vorgangs des Anschlags des Schussfadens an das Gewebe dieser Schussfaden in dieselbe Greifzange von der er entnommen worden war, zurückgebracht und festgeklemmt, gleich bevor er abgeschnitten wird. Auf diese Weise ist es möglich, die falsche Webkante vollständig zu beseitigen und auf jeden Fall einen regelmäßigen Schnitt der Schussfäden zu erhalten, der die Erzeugung eines Gewebes mit einer Franse aus Schussschwänzchen mit gleichbleibender Höhe erlaubt.
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Ein kritischer Punkt aller bekannten Websysteme ohne falsche Webkante besteht in der Schneidevorrichtung, die zum Schneiden des Schussfadens verwendet wird. Diese Vorrichtung kann nämlich nur arbeiten, nachdem der Schussfaden, der bereits in das Webfach eingelegt ist und während er in der Phase des Anschlags durch den Kamm ist, erneut in einer entsprechenden Greifzange festgeklemmt worden ist. Bei den Vorrichtungen bekannter Bauart, und insbesondere bei der im oben erwähnten italienischen Patent beschriebenen Vorrichtung, wird der Schussfaden durch die Bewegung des Kamms in diese Position gebracht. Um daher einen gleichmäßigen Schnitt zu gewährleisten, muss der Schnitt unmittelbar nach dem Festklemmen des Schussfadens in der jeweiligen Greifzange erfolgen; bei fortschreitendem Vorrücken des Kamms würde der Schussfaden, von dem ein Ende nunmehr an der jeweiligen Greifzange befestigt ist, nämlich eine fortschreitende Neigung in Bezug auf die Anschlaglinie einnehmen und zu einem ungleichmäßigen Schneidevorgang führen. In letzter Konsequenz muss der Schneidevorgang des Schussfadens erfolgen, während der Kamm noch in Bewegung ist und daher einige Augenblicke vor seiner finalen Anschlagposition an dem in Entstehung befindlichen Gewebe.
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In dieser antizipierten Position ist der Schussfaden jedoch häufig noch nicht vollständig durch das Schließen des Fachs in Position festgeklemmt worden und kann daher im Anschluss an den Schneidevorgang einen leichten Einzug erfahren, wodurch er dazu neigt, teilweise wieder in das Gewebe einzutreten, wobei dies in größerem Ausmaß bei elastischeren Garnen vorkommt. Zur Vermeidung von Problemen dieser Art ist es daher bisher notwendig gewesen, die Länge der Schussschwänzchen auf einem Mindestwert von mindestens 6-7 mm zu halten, sodass der eventuelle teilweise Einzug des Schussfadens in das Gewebe ausgeglichen werden kann, der aus einem Schneidevorgang resultiert, der durchgeführt wird, wenn der Schussfaden noch nicht vollständig zwischen den Kettfäden festgeklemmt ist, das heißt, wenn die Schließphase des Fachs noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
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ZUSAMMENFASSENDE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In diesem Rahmen des Stands der Technik besteht das durch die vorliegende Erfindung in Angriff genommene Problem darin, eine Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden in einer Greiferwebmaschine oder in einer analog arbeitenden Projektilwebmaschine zu bieten, die erlaubt, eine sehr genaue und gleichmäßige Schnittlänge der Schussschwänzchen zu erhalten, unabhängig vom Elastizitätsgrad des jeweils verwendeten Schussfadens.
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Bei der Lösung dieses Problems besteht ein erstes Ziel der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden anzubieten, bei der der Schneidevorgang durchgeführt werden kann, wenn der Anschlagvorgang des Kamms und der Vorgang des Kreuzens der Kettfäden schon in der Abschlussphase sind, wodurch die Durchführung des Schnitts an einem Schussfaden erlaubt wird, der in Bezug auf einen teilweisen elastischen Einzug in das Gewebe ausreichend festgeklemmt ist.
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Ein zweites Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Schneiden des Schussfadens von der oben angegebenen Bauart zu bieten, bei der auch Begleitmittel vorgesehen sind, um den Schussfaden in einer perfekt rechtwinkeligen Position in Bezug auf die Arbeitsebene der Schneideklingen zu halten.
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Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht schließlich darin, eine Vorrichtung zum Schneiden des Schussfadens, wie oben angegeben, zu bieten, bei der außerdem Rückhaltemittel vorgesehen sind, um den Schussfaden in einer perfekt gestreckten Position sowohl vor als auch nach der Durchführung des Schnitts zu halten, unabhängig von der Position des Kamms und der Kettfäden zum Zeitpunkts Schnitts.
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Dieses Problem wird gelöst, und diese Ziele werden erreicht durch eine Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden, die die in Anspruch 1 definierten Eigenschaften aufweist. Weitere bevorzugte Eigenschaften dieser Vorrichtung werden in den untergeordneten Ansprüchen definiert.
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Figurenliste
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden gehen auf jeden Fall deutlicher aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform derselben hervor, die rein als Beispiel dient und nicht beschränkend ist und in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist, wobei:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden ist;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden der Schussfäden ist;
- 3 eine Vorderansicht der Schneidevorrichtung von 1 ist; und
- 4 eine Vorderansicht der Schneidevorrichtung von 2 ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wurden mit dem Ziel, das oben hervorgekehrte Problem durch eine sehr effiziente Lösung zu lösen, zuallererst die Gründe analysiert, warum das Schneiden des Schussfadens bei den bekannten Systemen häufige kritische Punkte aufwies - wie ungleichmäßige Länge der Schussschwänzchen oder veränderlicher Einzug der Schussschwänzchen in das Gewebe -, und es wurde angenommen, dass diese Nachteile aus der Tatsache herrühren, ausschließlich dem Kamm sowohl die Aufgabe übertragen zu haben, den eingebrachten Schussfaden in die jeweilige Greifzange zurückzuführen, als auch jene, den Schussfaden in Kontakt mit dem Schneideorgan zu bringen, sowie auch jene, den Schussfaden im erforderlichen Ausmaß gespannt zu halten, um einen gleichmäßigen Schnitt durchzuführen.
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Diese Summierung von dem Kamm der Webmaschine zugeordneten Funktionen bewirkt, dass das Zeitfenster, in dem der Schnitt des Schussfadens unter optimalen Bedingungen durchgeführt werden kann, sehr eng und in einer Phase des Zyklus der Webmaschine positioniert ist, in der es mit einer gewissen Häufigkeit vorkommen kann, dass die Schussfäden noch nicht ausreichend von der aus der Schließung des Faches resultierenden Kreuzung der Kettfäden festgehalten werden und sich daher die oben genannten Nachteile bei der Gleichmäßigkeit der Schussschwänzchen leicht ergeben können.
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Auf der Grundlage dieser Analyse der kritischen Funktions- und Einstellungsbedingungen bei den bekannten Schneidevorrichtungen ist dann die vorliegende Erfindung konzipiert worden, indem eine verbesserte Schneidevorrichtung ausgearbeitet wurde, bei der weitere Mittel zur Kontrolle der korrekten Position des Schussfadens vorgesehen sind, die ermöglichen, die Funktion des Kamms zu ergänzen, um die optimalen Bedingungen, unter denen das Schneiden des Schussfadens erfolgen kann, in einem größerem Zeitfenster zu bewahren, wodurch eine perfekte Beständigkeit der Durchführungsmodalität des Schneidens des Schussfadens gewährleistet wird. Dank dieser Konstruktion der Vorrichtung zum Schneiden des Schussfadens ist es daher möglich, die Länge der Schussschwänzchen bis zu einem optimalen Maß von 3-4 mm zu reduzieren, ohne dass es zu Unregelmäßigkeiten bei deren Bildung kommt.
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Einige bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schneiden des Schussfadens sind in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt, die auf eine Vorrichtung zur Steuerung des Schussfadens Bezug nehmen, wie in der italienischen Patentanmeldung Nr. 102017000073787 bekannt gemacht wird. Die Schneidevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist jedoch gleichermaßen in jeder anderen Vorrichtung zur Steuerung des Schussfadens ohne falsche Webkante anwendbar, bei der daher die wartenden Schussfäden von jeweiligen Greifzangen in Position gehalten werden, von denen die Fäden zum Zeitpunkt des Eintrags entnommen und dann in dieselben während des Vorgangs des Anschlags des gerade eingetragenen Schussfadens durch den Kamm wieder eingefügt werden.
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In den Zeichnungen sind die wesentlichen Teile der oben genannten Vorrichtung zur Steuerung der Schussfäden schematisch dargestellt, die einen sich um seine Achse C drehenden Schussfadenumschalter S mit Kreissektorform umfasst, an dem Greifzangen P in gleicher Anzahl wie die in Bearbeitung befindlichen Schussfäden befestigt sind. Der Schussfadenumschalter S ist neben der Webmaschine angeordnet, von der in den Zeichnungen die äußeren Endteile des Kamms R, der Anschlaglinie B und der Auflagestelle T des in Entstehung befindlichen Gewebes zu sehen sind. Die Eigenschaften und Arbeitsweise dieser Vorrichtung zur Steuerung von Schussfäden sowie die vorhergehenden bekannten Vorrichtungen dieser Art sind ausführlich in der italienischen Patentanmeldung Nr.
102017000073787 bekannt gemacht, auf die für ein besseres Verständnis solcher Vorrichtungen verwiesen wird.
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Die Konstruktion der erfindungsgemäßen Schneidevorrichtung sieht jedoch vom Aufbau und der Arbeitsweise der spezifischen Vorrichtung zur Steuerung des Schussfadens ab, für die sie verwendet wird, da es nur erforderlich ist, dass es sich um eine Vorrichtung zur Steuerung des Schussfadens handelt, die keine Verwendung einer falschen Webkante vorsieht und die daher einzelne Greifzangen oder ähnliche Organe verwendet, um das freie Ende jedes auf den Eintrag wartenden Schussfadens in der Nähe des Schusseintragsbereichs in Position zu halten.
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Die erfindungsgemäße Schneidevorrichtung umfasst vor allem auf an sich bekannte Weise ein Organ zum Schneiden des Schussfadens. Vorzugsweise besteht das Schneideorgan aus einer kreisrunden Schneideklinge H, die sich bei konstanter Geschwindigkeit dreht; es ist jedoch möglich, alternativ dazu auch ein traditionelleres Schneideorgan in der Art einer Schere zu verwenden, bei dem der Schneidevorgang von zwei geradlinigen Klingen in gegenseitiger Bewegung durchgeführt wird. In beiden Fällen ist das Schneideorgan H an der Webmaschine unabhängig von der Position der Greifzangen befestigt und insbesondere so angeordnet, dass sein Schneidepunkt im Wesentlichen an der Anschlaglinie B des Kamms R ausgerichtet ist, sodass das Schneiden des Schussfadens eben dann durchgeführt wird, während der Anschlagvorgang des Kamms R im Enden begriffen ist.
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Damit das Schneiden des Schussfadens ganz gleichmäßig erfolgt, ist es, wie oben erwähnt, wünschenswert, dass die Ebene, auf der der Schneidevorgang erfolgt, nachfolgend einfach als Schneideebene bezeichnet, und der Schussfaden zum Zeitpunkt des Schnitts zueinander senkrecht sind. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Schneideebene jene, in der sich die sich drehende Schneideklinge H befindet, und ist daher parallel zur Richtung der Kettfäden und senkrecht zur Richtung der Schussfäden. Um daher zu erreichen, dass der eingetragene Schussfaden sich perfekt senkrecht zu dieser Ebene hält, und daher parallel zur Anschlaglinie B, ist gemäß der vorliegenden Erfindung ein Blatt 1 vorgesehen, das an seinem unteren Ende an der Weblade in einstellbarer Position und neben dem Kamm befestigt ist, wobei sich das Blatt 1 in eine zu den Zähnen des Kamms R parallele Richtung erstreckt und in ausreichendem Abstand vom Außenrand R1 des Kamms ist, sodass es sich über die Schneideebene der sich drehenden Klinge H hinaus auf der entgegengesetzten Seite des Kamms R positioniert, wie in den Vorderansichten von 3 und 4 deutlich zu sehen ist. Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die in 1 und 3 dargestellt ist, ist zur Verbesserung der Stabilität des Blattes 1 dieses außerdem an seinem oberen Ende am oberen Rand des Kamms durch eine Halterung 2 mit einstellbarer Position befestigt. Eine effiziente alternative Konstruktionslösung besteht in der direkten Integration des Blattes 1 in den Kamm R, wodurch dessen oberes und unteres Ende verlängert werden, aber wodurch in diesem Fall selbstverständlich auf die Möglichkeit verzichtet wird, die Position des Blattes 1 nach Belieben einzustellen, die nämlich eindeutig bei der Erzeugung des Kamms R bestimmt wird.
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Dank dieser Konstruktion wird der in das Fach eingetragene Schussfaden während der Bewegung des Kamms stets perfekt parallel zur Anschlaglinie B auch in dem Bereich zwischen dem Rand R1 des Kamms R und dem Blatt 1 gehalten, unabhängig von der Position der Greifzange P des Schussfadens, die sich aus Platzgründen nämlich stets leicht zurückgezogen in Bezug auf die Anschlaglinie B befindet. Der Schussfaden gelangt so perfekt senkrecht zu der sich drehenden Scheibe H zur Schneideposition und wird außerdem auf ausgeglichene Weise auf beiden Seiten vom Blatt 1 und vom Kamm R gestützt, sodass der Schnitt stets unter optimalen Bedingungen erfolgt, unabhängig von den textilen Variablen, zu denen es vorher gekommen sein kann. Unter diesen verbesserten Schneidebedingungen kann das Schneideorgan H daher in einer enger angenäherten Position zum Rand des in Entstehung befindlichen Gewebes eingestellt werden, wodurch auf jeden Fall eine Franse mit Schussschwänzchen von perfekter Gleichmäßigkeit und nicht länger als 3-4 mm erzielt wird.
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Wenn die Webmaschine dazu bestimmt ist, mit Schussfäden mit ausgeprägten elastischen Eigenschaften verwendet zu werden, die daher eine gewisse „elastische Rückkehrkraft“ nach der Durchführung des Schnitts zeigen, wird die erfindungsgemäße Schneidevorrichtung nützlicherweise mit einem elastischen Rückhaltemittel 3 ergänzt, beispielsweise in Form einer Drahtfeder (von der der Einfachheit halber in den Zeichnungen nur der Endteil und nicht der Verankerungspunkt an der Webmaschine dargestellt ist), das mit einer vorherbestimmten elastischen Kraft gegen eine entgegengesetzte Anschlagfläche 4 aufliegt. Die Drahtfeder 3 und die Anschlagfläche 4 sind so positioniert, dass deren gegenseitige Kontaktebene in der Vorrückebene der vom Kamm R und dem Blatt 1 bewegten Schussfäden liegt, sodass die Schussfäden durch die elastische Kraft der Drahtfeder 3 gegen die Anschlagfläche 4 in Position gehalten werden, auch nach der Durchführung des Schnitts, wodurch jegliche mögliche elastische Rückkehr des Schussfadens in das Innere des in Entstehung befindlichen Gewebes vermieden wird. Die Rückhaltewirkung der Drahtfeder 3 erstreckt sich daher in einen Bereich, der vor dem Schneideorgan beginnt, und sich auch über die Anschlaglinie B für die Länge von mindestens einigen Schussfäden verlängert, sodass, wenn die Rückhaltewirkung auf den Schussfaden nachlässt, dieser nunmehr sicher in das Gewebe eingegliedert ist und dort festgehalten wird. Die Form des elastischen Rückhalteelements 3 ist nicht beschränkend, daher können statt einer Drahtfeder zum Beispiel ein elastisches Blatt oder andere elastische Rückhaltevorrichtungen, auch in Abhängigkeit von den behandelten Schussfäden, verwendet werden. Auch die Form der Anschlagfläche 4 kann abhängig von spezifischen textilen Anforderungen abgeändert werden; im Besonderen kann die Anschlagfläche 4 statt aus einem feststehenden Element aus einem zweiten elastischen Rückhalteelement bestehen, das dem ersten elastischen Rückhalteelement 3 entgegengesetzt ist.
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Aus der vorhergehenden Beschreibung geht klar hervor, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schneiden des Schussfadens die gesteckten Ziele voll und ganz erreicht hat, sowohl was den Zeitpunkt der Ausführung des Schnitts angeht, der nämlich erst in der Abschlussphase der Anschlagbewegung des Kamms erfolgt, als auch was das stetige Halten des Schussfadens in perfekt senkrechter Position in Bezug auf die Schneideebene angeht, dank der Führungs- und Begleitwirkung, die vom Blatt 1 ausgeübt wird, als auch schließlich was das mögliche Zurückhalten der Schussschwänzchen in korrekter Position angeht, bis der Schussfaden dank der Rückhaltewirkung der Drahtfeder 3 gegen eine Anschlagfläche 4 perfekt im Gewebe stabilisiert wird. All dies mit einer äußerst einfachen und gerade deswegen besonders effizienten Konstruktion der Schneidevorrichtung.
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Es versteht sich auf jeden Fall, dass die Erfindung nicht auf die oben dargestellten besonderen Anordnungen beschränkt zu verstehen ist, die nur als Beispiel dienende Ausführungsformen davon darstellen, sondern dass verschiedene Varianten möglich sind, die alle für einen branchenkundigen Techniker verständlich sind, ohne deswegen den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen, der einzig und allein von den nachfolgenden Patentansprüchen definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- IT 102017000066823 [0001]
- IT 102017000073787 [0020]