DE19709991A1 - In Flüssigkeit zerfallender Preßling - Google Patents
In Flüssigkeit zerfallender PreßlingInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Preßling der dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Die Darbietung in Form von Preßlingen dieser Art ist bei
Spülmitteln bereits bekannt. Diese werden zur Erleichte
rung der Handhabung und der Dosierung in Form von soge
nannten "Tabs" (von "Tabletten") angeboten, die Größe und
Gestalt von Pralinen aufweisen und eine für einen Spülgang
in der Spülmaschine ausreichende Menge an Spülmittel ent
halten. Obwohl die Spülmittel-Preßlinge durch das Pressen
wie kleine Steine wirken, lösen sie sich, ohne eigentlich
zu zerfallen, in strömendem warmem Wasser, von außen nach
innen fortschreitend, rasch und vollständig auf, und zwar
durch Lösung der Inhaltsstoffe in dem Wasser. Diese Eigen
schaft der Spülmittelpreßlinge ist auf die Zusammensetzung
von Spülmitteln zurückzuführen, die keine stark unter
schiedlichen Bestandteile und insbesondere keine unlösli
chen Bestandteile enthalten.
Das Problem einer einfach und sicher zu handhabenden Do
sierung stellt sich nicht nur bei Spülmitteln, sondern
auch bei anderen Stoffen, und zwar nicht nur im Haushalt,
sondern auch im gewerblichen Bereich. Beispiele sind zum
Beispiel Farbstoffzusammensetzungen für das Färben von
Textilien, sonstige Chemikalien, aus denen Lösungen be
stimmter Konzentrationen zu bereiten sind und insbesondere
Waschmittel für textiles Waschgut, vorzugsweise im Haus
halts- und Gewerbebereich, zum Beispiel Kleidungsstücke,
Bett- und Tischwäsche, Handtücher und dergleichen. Wasch
mittel für diese Zwecke werden bisher nur in fließ- oder
rieselfähiger Form in den Handel gebracht, also als Flüs
sigkeit und überwiegend als Pulver oder Granulat. Diese
Form der Konfektionierung erfordert eine vom Anwender
vorzunehmende Portionierung, d. h. es muß eine bestimmte
Menge Flüssigkeit oder eine bestimmte Menge Pulver oder
Granulat in die Waschmaschine gegeben werden. Hierbei sind
erhebliche Fehler möglich, wenn der Anwender zuviel oder
zuwenig Waschmittel verwendet, sei es versehentlich, sei
es absichtlich. Auch sind Verschmutzungen durch bei der
Dosierung des Waschmittels verschüttete Anteile häufig.
Die Technik der Darbietung in Preßlingen, die jeweils eine
größere, zum Beispiel für einen Waschgang ausreichende
Menge der Inhaltsstoffe enthalten, wäre auch für Wasch
mittel von großer Bedeutung, da sich dann die Dosierung
auf ein Abzählen beschränken könnte und keine Wäge- oder
Volumenmeßvorgänge notwendig wären. Die Waschmittel unter
scheiden sich jedoch von den Spülmitteln dadurch, daß sie
sich wesentlich schneller in der Waschflüssigkeit vertei
len müssen und ihre Inhaltsstoffe nicht nach und nach
abgegeben werden sollen. Auch enthalten die Waschmittel
Bestandteile, die sich im Wasser nicht lösen. Die Unter
schiede in der Struktur der Inhaltsstoffe haben dazu ge
führt, daß bisher den Spülmitteltabs vergleichbare Portio
nierungen bei Waschmitteln nicht möglich gewesen sind.
Ähnliche Probleme liegen auch bei einer ganzen Reihe von
anderen chemischen Inhaltsstoffen vor, die dosiert in eine
Flüssigkeit eingebracht werden müssen.
Die Flüssigkeit ist in den meisten Fällen Wasser, doch ist
die Erfindung darauf nicht beschränkt. Sie kann vielmehr
auch bei anderen Flüssigkeiten, zum Beispiel Alkohol oder
dergleichen Verwendung finden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungs
gemäßen Preßling so ausgestalten, daß er nach dem Einbrin
gen in die Flüssigkeit rasch desintegriert und die In
haltsstoffe freisetzt, so daß sie in der Flüssigkeit ver
teilbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene
Erfindung gelöst.
Der Preßling wird so ausgelegt, daß ein Preßling oder eine
Anzahl von Preßlingen die für einen Ansatz benötigte Menge
an Inhaltsstoffen enthält. Die Portionierung geschieht
durch Zugabe eines oder mehrerer dieser Preßlinge, also
auf einfache Weise durch Abzählen, aber nicht mehr durch
Zumessen einer bestimmten Menge eines flüssigen oder rie
selfähigen Mittels. Der Preßling muß so beschaffen sein,
daß er die Handhabung beim Transport, bei der Lagerung und
bei der Zumessung ohne Absplitterungen und ohne wesentli
chen Abrieb übersteht, aber andererseits im Wasser sich
mit hinreichender Schnelligkeit auflöst. Hierfür ist das
Sprengmittel in Gestalt des kleinteiligen cellulosehalti
gen Materials vorgesehen, welches wie bei einer medizini
schen Tablette dafür sorgt, daß beim Kontakt mit der Flüs
sigkeit, insbesondere dem Wasser, durch eine Volumenzunah
me der kleinteiligen Partikel innerhalb der Mischung der
Inhaltsstoffe und des Sprengmittels in dem Preßling Risse
auftreten, durch die das Wasser rasch in das Innere des
Preßlings eindringt und dessen Zerfall herbeiführt.
Wenn auch die Erfindung eine über den Bereich der Wasch
mittel hinausgehende Bedeutung hat, so sind die Waschmit
tel doch ein wichtiges Anwendungsbeispiel.
Die Herstellung von Preßlingen aus Waschmittel ist nicht
einfach. Das Verpressen eines Waschpulvers zu einem eini
germaßen haltbaren Preßling, der sich trotzdem hinreichend
rasch auflöst, ist bisher nicht möglich gewesen. Bei ent
sprechend hohen Preßdrücken läßt sich zwar ein fester
Preßling herstellen, der aber in Wasser in den in Betracht
kommenden Zeiträumen nicht zerfällt, um die Inhaltsstoffe
freizugeben.
Unter diesem Aspekt kommt dem in dem Preßling enthaltenen
Sprengmittel in Gestalt des cellulosehaltigen Materials
eine besondere Bedeutung zu. Bei den Waschmitteln ließen
sich damit gebrauchsfähige Preßlinge herstellen, die in
den in Betracht kommenden Zeiträumen im Wasser zerfallen.
Eine sehr wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht
darin, daß das kleinteilige cellulosehaltige Material, vor
der Beimischung zu den Inhaltsstoffen, also zum Beispiel
zu dem pulverförmigen Waschmittel, kompaktiert ist.
Der Ausdruck "Kompaktieren" soll hierbei die Ausübung
eines Drucks auf das cellulosehaltige Material bedeuten,
der das Volumen des cellulosehaltigen Materials zusammen
drückt, ohne daß die Fasern zerstört werden. Die Partikel
sollen also bei der Kompaktierung deformiert worden sein,
im Gegensatz zur Aggregation, bei der lediglich eine An
lagerung der Partikel ohne wesentliche Änderung ihrer
Gestalt gegeben ist. Die Kompaktierung in diesem Sinne
soll vor der Beimischung des so erzeugten Sprengmittels zu
den Inhaltsstoffen vorgenommen werden. Wenn dann der Preß
ling in Kontakt mit Wasser oder der sonstigen Flüssigkeit
kommt, springt das cellulosehaltige Material aus seinem
kompaktierten Zustand wieder in einen Zustand mit offenem,
entspanntem Volumen auf. Ob dieser Vorgang auf kapillaren
oder anderen Kräften beruht, kann dahinstehen. Jedenfalls
ist die Volumenvergrößerung wesentlich stärker als dieje
nige, die bei einer reinen Quellung des cellulosehaltigen
Materials entsteht.
Wichtig ist auch die Bereitstellung des cellulosehaltigen
Materials als Granulat (Anspruch 4).
Es werden also aus dem feinstteiligen, zum Beispiel gemah
lenen, Ausgangsmaterial bei oder nach der Kompaktierung
Granulatpartikel hergestellt, die größere Aggregate aus
einer Vielzahl von Ausgangsteilchen bilden. Diese größeren
Aggregate, also die Granulatpartikel, werden den Inhalts
stoffen beigemischt, und es wird die Mischung zu den Preß
lingen verpreßt.
Der Sinn dieser Maßnahmen besteht darin, daß das einzelne
feinste Ausgangsteilchen des cellulosehaltigen Materials
in Kontakt mit der Flüssigkeit zwar die gleiche relative
Volumenvergrößerung erfährt wie ein größeres Aggregat, daß
aber die absolute Volumenvergrößerung eines feinsten Aus
gangsteilchens zu gering ist, um in dem Material des Preß
lings eine für die Rißbildung ausreichende lokale Ausdeh
nung zustandezubringen. In die Granulatpartikel addieren
sich die Einzelbeträge zu einer makroskopischen lokalen
Dehnung mit ausreichender Sprengwirkung.
Die erfindungsgemäß als Sprengmittel einzusetzenden
"cellulosehaltigen Materialien" sollen solche sein, in
denen die Cellulose zumindest überwiegend chemisch unver
ändert noch vorhanden ist.
Es ist bekannt (siehe "Römpp-Chemie-Lexikon", 9. Auflage
(1995), Seite 4990, Stichwort "Waschmittel") Waschmitteln
sogenannte Vergrauungsinhibitoren zuzusetzen, d. h.
Schmutzträger, die verhindern, daß der von der Faser des
Waschguts abgelöste Schmutz aus der Flotte wieder auf die
Faser aufzieht und auf dieser einen grauen Überzug bildet.
Für diese Zwecke werden Cellulosederivate eingesetzt,
insbesondere Carboxymethylcellulose. Es handelt sich hier
bei aber um eine chemisch veränderte Cellulose, die eine
Funktion als Sprengmittel nicht auszuüben vermag.
Um bei Waschmitteln, wenn diese zu einem Preßling ausrei
chender Festigkeit notwendige Pressung erfahren haben, die
erforderliche rasche Auflösung zu erreichen, bedarf es
nicht nur eines Sprengmittels besonderer Wirksamkeit,
sondern auch eines solchen, welches sich chemisch beim
Waschvorgang und auch anschließend nach der Wäsche auf dem
Waschgut möglichst wenig bemerkbar macht. Beides wird
durch die Verwendung des cellulosehaltigen Materials ins
besondere in kompaktierter Form als Sprengmittel gewähr
leistet. Das cellulosehaltige Material ist in Waschlösun
gen praktisch inert und tritt auf dem Waschgut praktisch
nicht in Erscheinung.
Eine Teilchengröße des Ausgangsmaterials, welches nach dem
Kompaktieren in größeren Granulatpartikeln vorliegt, von
40-60 µm hat sich für Waschmittel als zweckmäßig erwie
sen (Anspruch 5). Feinstteilige cellulosehaltige Ausgangs
materialien dieser Kornfeinheit lassen sich mit noch trag
barem Zerkleinerungsaufwand herstellen und treten auf dem
Waschgut praktisch nicht in Erscheinung.
Eine wichtige Bemessung ist die Dichte des kompaktierten
cellulosehaltigen Materials nach Anspruch 6, weil sie ein
Maß für die geeignete Zusammenpressung des Materials dar
stellt, bei der der richtige Kompromiß zwischen für die
Handhabbarkeit ausreichender Festigkeit des Preßlings und
ausreichender Zerfallsbereitwilligkeit vorliegt.
Gemäß Anspruch 7 können die kompaktierten Partikel des
cellulosehaltigen Materials, also das Granulat, eine Par
tikelgröße von 0,2 bis 6,0 mm aufweisen, insbesondere von
0,3 bis 1,5 mm (Anspruch 8), wobei die zweckmäßigste Parti
kelgröße auch von der Größe des Preßlings und indirekt
auch von der Art der Inhaltsstoffe des Preßlings abhängt,
insofern zum Beispiel verschiedene Waschmittel verschiede
ne Zusammensetzungen mit verschiedenen Preß- und Spreng
eigenschaften aufweisen.
Gemäß Anspruch 9 kann der Gewichtsanteil des kompaktierten
cellulosehaltigen Materials an dem fertigen Preßling 3 bis
6 Prozent betragen.
Es kann sich auch empfehlen, daß der Preßling zusätzlich
einen Anteil an kleinteiligem nicht-kompaktierten cellulo
sehaltigen Material umfaßt (Anspruch 10).
Dieser Anteil wirkt zwar nicht als Sprengmittel, kann aber
in der gepreßten Masse eine Art Dochtwirkung entfalten und
für das schnellere Vordringen des Wassers in das Innere
des Preßlings nützlich sein.
Der Gewichtsanteil des nicht-kompaktierten cellulosehalti
gen Materials an dem fertigen Preßling kann 1 bis 3 Pro
zent betragen (Anspruch 11).
Das in dem Preßling enthaltene kompaktierte cellulosehal
tige Material kann eine Beschichtung mit einem Quell- bzw.
Verdickungsmittel aufweisen (Anspruch 12).
Derartige Mittel sind für sich genommen als Tabletten
sprengmittel im Pharmabereich bekannt (siehe "Römpp-Che
mie-Lexikon" 9. Auflage (1995), Seite 4440, Stichwort
"Tablettensprengmittel").
Weiterhin kann sich empfehlen, daß das in dem Preßling
enthaltene cellulosehaltige Material eine Beschichtung mit
einem Tensid aufweist (Anspruch 13), welches einen Ge
wichtsanteil von 0,5 bis 5,0 Prozent des fertigen Preß
lings ausmachen kann (Anspruch 14) und zusätzlich zu dem
im pulverförmigen Waschmittel schon enthaltenen Tensid in
dem Preßling vorhanden ist. Das Tensid soll die Verteilung
der Flüssigkeit entlang der Oberfläche der Partikel des
cellulosehaltigen Materials fördern.
Die Dispergiereigenschaften des cellulosehaltigen Materi
als können gesteigert werden, wenn dieses zumindest teil
weise fibrilliert ist, d. h. bis auf Bündel aus jeweils
wenigen parallelliegenden Cellulosefasern zerkleinert ist
(Anspruch 15).
Zur Erzielung einer ausreichenden Dispergierbarkeit, d. h.
eines alsbaldigen Zerfalls des Preßlings nach dem Einbrin
gen in die Flüssigkeit, empfiehlt es sich ihn aus einer
Mischung der pulverförmigen oder granulatartigen Inhalts
stoffe mit dem kleinteiligen cellulosehaltigen Material
trocken bzw. erdfeucht zu pressen.
Die Preßlinge sollen also nur durch die erfolgte Pressung
zusammenhalten, nicht aber über flüssige, anschließend
erhärtende Anteile, die den Zerfall des Preßlings in der
Flüssigkeit bzw. dem Wasser verzögern würden.
Bei den Entwicklungsarbeiten haben sich besonders zwei
Arten von cellulosehaltigem Material ausgezeichnet, näm
lich TMP (= Thermo Mechanical Pulp) (Anspruch 17) und CTMP
(= Chemo Thermo Mechanical Pulp) (Anspruch 18).
Es sind dies zwei Arten von sogenanntem Holzstoff. Bei dem
TMP-Verfahren werden Holzschnitzel unter Dampfdruck bei
ca. 130°C in Druckrefinern zu TMP zerfasert. Bei der Ver
wendung von Chemikalien in der Holzschnitzelvordämpfung
ergibt sich CTMP (siehe "Römpp-Chemie-Lexikon" 9. Auflage
(1995), Seite 3207, Stichwort "Papier").
Bei den Holzstoffen TMP und CTMP hat zwar eine gewisse
Auslaugung des Materials stattgefunden, doch sind die
Lignine, Harze und sonstigen Holzbegleitstoffe nicht voll
ständig entfernt, insbesondere nicht so vollständig wie
bei der Celluloseherstellung. Es handelt sich also bei
diesen Holzstoffen um cellulosehaltige Materialien, die
noch einen Rest des Holzcharakters behalten haben.
Die vorgenannten beiden Materialien haben sich als Spreng
mittel für die in Rede stehenden Preßlinge als besonders
wirksam erwiesen, insbesondere in kompaktiertem Zustand.
Weder reine Holzprodukte wie Holzmehl oder Holzfasern noch
reine Cellulose sind in ihrem Sprengverhalten vergleich
bar. Bei den "mittelbehandelten" Produkten TMP und CTMP
liegt ein deutliches Wirkungsmaximum vor.
Die in Betracht kommenden Abmessungen des Preßlings sind
durch eine größte Abmessung von etwa 1 bis 10 cm, vorzugs
weise 2 bis 4 cm gekennzeichnet.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Waschmittel in
der Konfektionierungsform nach Anspruch 20.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine mögliche Art der Kompaktierung von
cellulosehaltigem Material;
Fig. 2 zeigt eine kompaktierte Granulatpartikel;
Fig. 3 zeigt einen Waschmittelpreßling.
Gemäß Fig. 1 wird eine Schüttung 1 aus cellulosehaltigem
Material, in dem Ausführungsbeispiel TMP einem Preßwalzen
paar 2 zugeleitet, in welche eine Kompaktierung unter
Zusammendrückung des Volumens der einzelnen Partikel und
unter Verbindung derselben zu einer Art zusammenhängender,
verdichteter Bahn 3 erfolgt. 4 symbolisiert das Zerklei
nern der Bahn 3 zu einem Granulat 5.
Ein einzelnes Granulatkorn 5 ist in Fig. 2 dargestellt. Es
enthält eine größere Anzahl von feinstteiligen TMP Parti
keln 6, deren Partikelgröße etwa 50 µm beträgt, d. h. das
TMP Material hat eine Korngrößenverteilung, deren Maximum
bei etwa 50 µm liegt. Die einzelnen feinstteiligen TMP-
Partikel 6 halten durch die in dem Preßwalzenpaar 2 erfah
rene Pressung zusammen. Gleichzeitig sind die einzelnen
Partikel 6 in dem Preßspalt gegenüber ihrer Ursprungsge
stalt zusammengedrückt worden, d. h. sie haben eine Kom
paktierung erfahren.
Die Granulatpartikel 5 haben ihrerseits eine Korngrößen
verteilung mit einem Maximum bei etwa 2 mm, d. h. die Größe
der Granulatpartikel 5 liegt um etwa 2 Größenordnungen
über der Größe der in ihr enthaltenen feinstteiligen TMP
Partikel.
Gemäß Fig. 2 können in der Granulatpartikel 5 auch noch
nicht kompaktierte cellulosehaltige Partikel 7 enthalten
sein, die durch kurze grade Striche angedeutet sind und
die eine Beschichtung mit einem Tensid aufweisen können,
um das Eindringen der Flüssigkeit, insbesondere des Wasch
wassers zu fördern.
Die Waschmittelzusammensetzung liegt ihrerseits als Pul
ver/Granulat-Gemisch vor. Die einzelnen Waschmittelparti
kel sind in Fig. 3 mit 8 bezeichnet. Die Waschmittelzusam
mensetzung wird mit den Granulatpartikeln 5 aus TMP, die
in Fig. 3 als kleine Kreise dargestellt sind, vermischt
und sodann zu einem Preßling 10 verpreßt, der gemäß Fig.
3 als kleiner Quader mit Kantenlängen von 2 bis 3 cm aus
gebildet ist. Es kommen aber auch alle anderen Formen in
Betracht, zum Beispiel kleine Kreisscheiben oder derglei
chen.
Die Pressung der Preßlinge 10 erfolgt so, daß sie bei der
Handhabung nicht zerbröckeln, daß sie aber beim Einbringen
in die Flüssigkeit praktisch augenblicklich zerfallen und
die Waschmittelzusammensetzung freigeben. Dies wird durch
die Granulatpartikel 5 bewirkt, die im Kontakt mit dem
Waschwasser sofort ihre frühere Gestalt zurückgewinnen,
d. h. die Kompaktierung rückgängig machen, und dadurch an
Volumen zunehmen. Wenn es sich um eine 20-prozentige Volu
menszunahme handelt und die einzelne Partikel beispiels
weise 2 mm groß ist, entsteht bei der Kontaktierung mit
dem Wasser eine Dehnung von 0,4 mm, die ausreicht, um den
nur durch die trockene Pressung herbeigeführten Verbund
des Preßlings 10 lokal zu sprengen und die Waschmittel
partikel freizusetzen. Auch die Granulatpartikel 5 selbst
zerfallen im Kontakt mit dem Waschwasser, so daß darin
schließlich nur noch die einzelnen Partikel 6 und 7 des
cellulosehaltigen Materials vorhanden sind, die chemisch
im wesentlichen inert sind und auch sonst keine Störung
des Waschvorgangs erzeugen.
Claims (20)
1. Preßling aus pulver- und/oder granulatförmigen In
haltsstoffen, der nach dem Einbringen in Flüssigkeit
zur alsbaldigen Auflösung/Dispergierung unter Freiga
be seiner Inhaltsstoffe bestimmt ist, gekennzeichnet
durch ein eingemischtes Sprengmittel aus kleinteili
gem cellulosehaltigen Material.
2. Preßling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Inhaltsstoffe eine Waschmittelzusammensetzung
sind.
3. Preßling nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das cellulosehaltige Material vor dem Beimi
schen zu den Inhaltsstoffen kompaktiert ist.
4. Preßling nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus feinstteiligem Ausgangsmaterial kompaktierte
cellulosehaltige Material in dem Preßling als Granu
lat vorliegt.
5. Preßling nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Waschmittelzusammenset
zung die Teilchengröße des Ausgangsmaterials 20 bis
200 µm, vorzugsweise 40 µm bis 60 µm beträgt.
6. Preßling nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß das kompaktierte Granulat eine Dichte von
0,5 bis 1,5 g/cm3 aufweist.
7. Preßling nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das kompaktierte Granulat des
cellulosehaltigen Materials eine Partikelgröße von
0,2 bis 6,0 mm aufweist.
8. Preßling nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das kompaktierte Granulat des cellulosehaltigen Mate
rials eine Partikelgröße von 0,4 bis 1,5 mm aufweist.
9. Preßling nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil des kompak
tierten cellulosehaltigen Materials an dem fertigen
Preßling 3 bis 6 Prozent beträgt.
10. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich einen Anteil an
kleinteiligem nicht-kompaktierten cellulosehaltigen
Material umfaßt.
11. Preßling nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtsanteil des nicht-kompaktierten cellu
losehaltigen Materials an dem fertigen Preßling 1 bis
3 Prozent beträgt.
12. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das in dem Preßling enthaltene
cellulosehaltige Material eine Beschichtung mit einem
Quell- bzw. Verdickungsmittel aufweist.
13. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das in dem Preßling enthaltene
cellulosehaltige Material eine Beschichtung mit einem
Tensid aufweist.
14. Preßling nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Preßling das Tensid in einem Gewichtsanteil
von 0,5 bis 2,0 Prozent des fertigen Preßlings ent
hält.
15. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Preßling fibrilliertes cellu
losehaltiges Material enthält.
16. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Preßling aus einer Mischung
der pulverförmigen oder granulatartigen Inhaltsstoffe
mit dem kleinteiligen, cellulosehaltigen Material
trocken bzw. erdfeucht gepreßt ist.
17. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das cellulosehaltige Material TMP
(Thermo Mechanical Pulp) ist.
18. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das cellulosehaltige Material
CTMP (Chemo Thermo Mechanical Pulp) ist.
19. Preßling nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die größte Abmessung des Preß
lings 1 bis 10 cm, vorzugsweise 2 bis 4 cm beträgt.
20. Waschmittel für textiles Waschgut als ein Sprengmit
tel enthaltender fester, jedoch in Wasser zerfallen
der Formkörper.
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