DE19654733C1 - Kuttermesser - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kuttermesser für den Messerkopf einer Kuttermaschine zur Fein
zerkleinerung von Fleisch und für die
Herstellung von Wurst oder dergleichen.
Das Kuttermesser besteht dabei aus einem sichelförmigen Blatt, welches an einem Ende über
eine geeignete Messeraufnahme auf der Messerwelle befestigt ist und im vorderen Rand eine
Schneide aufweist, die kreisbogenförmig verläuft.
Zur Herstellung von Wurst oder dergleichen werden sogenannte Kuttermaschinen verwendet,
welche aus einer sich drehenden großen Schüssel zur Aufnahme des Fleisches und aus einem
rotierenden Messerkopf, dessen Messer das Fleisch in der Schüssel durcharbeiten, bestehen.
Die Kuttermesser sind dabei auf einer Messerwelle gelagert und werden von dieser angetrieben
und rotieren bei Drehzahlen von bis zu 5000 Umdrehungen/min. Die Messerdrehung erfolgt
stationär, während sich die ringförmige Schüssel mit ihrem Inhalt in dem Bereich der Kutter
messer dreht und so den Rohstoff in gewünschter Häufigkeit den Kuttermessern zuführt.
Wesentlich beim Kuttern sind der eigentliche Schneidvorgang und ein Emulgiervorgang, wobei
das Emulgieren in der Regel zwischen Rohstoff und Wasser erfolgt. Aus diesem Grunde wird
dem Brät in dem Kutter Eis oder eine bestimmte Wassermenge zugeführt, welche dann durch
die Kuttermesser in das Brät eingearbeitet werden. Ziel ist die Herstellung eines Brätes mit
einer möglichst gleichförmigen Körnung und einem gleichbleibenden Wurstbild. Neben einer
möglichst großen Schneidleistung soll auch gleichzeitig eine stabile Emulsion hergestellt wer
den, wobei allerdings auch durch die Kuttermesser eine Reibung auf die Fleischpartikel ausge
übt wird. Dabei entsteht beim Kuttervorgang eine hohe Wärmeentwicklung und die Tempera
turen auf den Messeroberflächen steigen erheblich an und erreichen Temperaturwerte bis zu
100°C.
Die Eiweißdenaturierungstemperatur liegt demgegenüber bei ca. 40°C. Dies hat zur Folge,
daß die Dünnschichten des Brätes auf dem Kuttermesser denaturieren und in die Gesamtbrät
masse übergehen.
Um die Wärmeentwicklung beim Kuttern möglichst gering zu halten, werden verschiedenartig
gestaltete Messer eingesetzt.
So beschreibt die DE 42 14 730 C2 ein Kuttermesser, welches an seinen seitlichen Flächen
Rillen und Wellen aufweist, die in einem Kreisbogen mit einem Radius, dem Radius der
Schneidklinge angepaßt, verlaufen. Die auf den seitlichen Flächen des Kuttermessers vorge
sehenen Rillen und Wellen sollen die Emulgierwirkung in dieser Emulgierzone nicht beein
trächtigen. Die Reibungswärme soll durch die Anordnung und den Verlauf der Rillen und
Wellen vermindert werden und durch den konzentrischen Verlauf der Welle und Rillen zur
Schneidkante soll beim Nachschleifen der Schneidkante ausgeschlossen werden, daß die
Schneidkante zackenförmige Aussparungen erhält.
Ein weiteres Kuttermesser ist mit der DE 43 39 496 A1 bekannt geworden. Dieses Messer ist
so gestaltet, daß an dem hinteren Rand der Klinge ein längs verlaufender Kanal vorgesehen ist,
der mit einem in dem Lagerauge angeordneten Einfluß für Fluid verbunden ist und an der Kan
te des hinteren Randes der Klinge einen Fluidauslaß aufweist.
Das in diesem Kanal einströmende Wasser soll die Messeroberfläche kühlen, um die Tempera
turen im Bearbeitungsbereich abzusenken.
Auch dieses Kuttermesser ist sichelförmig gestaltet, besitzt vorn und in Drehrichtung die
Schneide, während der hintere Rand der Klinge konkav ausgebildet ist und in dieser konkaven
Krümmung den bereits genannten Kanal besitzt.
Den bisher bekannten Kuttermessern haften die Nachteile an, daß nach wie vor das zu zerkleinernde
Fleisch vollflächig auf den seitlichen Flächen der Kuttermesser aufliegt bzw. an diesen
anhaftet und einen gewissen Brätfilm auf diesen bildet, welcher sich negativ auf den Kutterpro
zeß auswirkt und das Denaturierungsverhalten des Fleisches unterstützt.
Aus früheren Veröffentlichungen, so aus der DE-PS 4 21 512, DE-PS 6 29 843,
DE-PS 6 76 550 sind bereits Kuttermesser vorgestellt worden, welche auf ihren seitlichen
Flächen Öffnungen besitzen.
Diese Öffnungen sind so ausgebildet, daß sie zusätzliche Schneiden ergeben und die Knetwir
kung des zu kutternden Fleisches beeinflussen sollen.
Schließlich sei noch die Neuerung nach dem DE-GM 18 02 611 zu benennen, welche ein
Schneidmesser für Fleischkutter beschreibt, welches im Bereich seines Schneidteiles einen etwa
parallel zur Schneide verlaufenden schlitzartigen Ausschnitt aufweist, welcher gleichfalls als
zusätzliche Schneide wirken soll.
Mit diesen Lösungen sollen die Anzahl der Schneidkanten am jeweils beschriebenen Kutter
messer erhöht und teilweise eine verbesserte Knetung der zu kutternden Massen bewirkt wer
den, was sich sehr negativ auf den gesamten Zerkleinerungsprozeß und die Qualität des zu kut
ternden Gutes auswirkt, was schließlich auch die Wärmebelastung des Brätes wesentlich nega
tiv beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kuttermesser zu schaffen, welches zur Stei
gerung der Qualität des Fleischproduktes, dessen Kühlung und seiner Vermengung derart
beiträgt, daß die hohe partielle Wärmebelastung im Brät bedeutend gesenkt wird.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen und besondere Gestaltungen des Kuttermessers sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
Gemäß der Erfindung weist das Kuttermesser in seinen Seitenflächen Öffnungen auf, die quer
zur Schneidklinge liegen.
Dies bedeutet, die Öffnungen, die verschiedenartige Flächenformen aufweisen können, erzeugen unmit
telbar Querströmungen, welche die auf der Messerfläche aufliegenden Brätschichten aufreißen,
die Messerfläche als Wärmeübertragungsfläche verringert sich, gleichfalls tritt eine Massever
ringerung des Kuttermessers ein und die Turbulenzströmungen zwischen den einzelnen Kutter
messern werden erhöht.
In vorteilhafter Weise wird durch diese Queröffnungen in den Kuttermessern gesichert, daß bei
der Zuführung des zu kutternden Fleisches, dieses in diese Öffnungen eindringt, das Fleisch so
mit umgelenkt und aus den Öffnungen heraus geschleudert wird, wodurch ein mehrfaches Um
walzen des Fleisches erreicht-wird und somit turbulente Mischvorgänge ablaufen. Dieses
Durchströmen und Herausschleudern aus den Öffnungen bzw. des Umlenkens der Rohstoff
strömungen bewirken den Aufriß des Brätfilmes bzw. verhindern die Bildung eines Brätfilmes
auf den Seitenflächen des Kuttermesser, wodurch die Wärmeübertragung durch das Kutter
messer selbst unterbrochen wird. Sowohl die Verringerung der Wärmeübertragungsfläche am
Kuttermesser, als auch des Temperaturaustausches im Brät verhindert das Erreichen der Dena
turierungstemperatur von 42°C, was sich positiv auf die Brätqualität auswirkt, die Eiweißket
ten bleiben aktiv erhalten.
Durch den somit erreichten intensiveren Mischprozeß des Brätes kann die notwendige Zugabe
von Wasser in Eisform bedeutend reduziert werden, ohne daß das Brät überkuttert wird. Es
wird eine hohe Emulsionsstabilität des Brätes erreicht, was andererseits bedeutet, daß länger
gekuttert werden könnte, wodurch der Feinheitsgrad des Brätes zunimmt und die Produktions
sicherheit erhöht wird.
Die Reduzierung der Eiszugabe erhöht gleichfalls die Standzeit der Kuttermesser und die so
ausgebildeten Kuttermesser gestatten Kutterhöchstdrehzahlungen von weit über 5000 Um
drehungen/min, ohne daß es zum sogenannten Verbrennen des Brätes kommt, was sichtbar
wird im Stumpfwerden, im nicht Glänzen des Brätes und zum Klumpen beim Kuttern führt.
Von Vorteil ist weiterhin, daß bei Paarung bzw. Ausbildung und Anordnung der
Kuttermesser zu verschiedenen Messerkombinationen, diese positiv auf
den unmittelbaren Prozeß des Zerkleinerns, des Emulgierens und der Produktqualität Einfluß
nehmen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt in:
Fig. 1: ein Kuttermesser mit Durchbrüchen,
Fig. 2: eine weitere Ausführungsform eines Kuttermessers mit Durchbrüchen,
Fig. 3: ein Kuttermesser mit länglichen Durchbrüchen,
Fig. 4: die Zuordnung verschiedenartig gestalteter Kuttermesser.
Ein erfindungsgemäßes Kuttermesser 1 besteht im wesentlichen aus einer sichelförmigen Klin
ge 2, an deren vorderen Seite eine Schneide 8 ausgebildet ist und die in ihrem verbreiterten
Ende eine Aussparung 4 aufweist, über die das Kuttermesser 1 zur Messerwelle gelagert und
positioniert werden kann.
Auf den Seitenflächen 9 des Kuttermessers 1 besitzt das Kuttermesser 1 Durchtrittsöffnungen
3, welche auf einer Krümmungslinie angeordnet sind, die dem Verlauf der Krümmungslinie der
Schneide 8 folgen.
Die Durchtrittsöffnungen 3 können unterschiedliche Flächenformen aufweisen, wobei vorteil
haft ist, diese Durchtrittsöffnungen 3 in kreisrunder Form auszubilden.
Neben der Variationsmöglichkeit der flächenhaften Ausbildung dieser Durchtrittsöffnungen 3
kann auch die Größe dieser Durchtrittsöffnungen 3 verschiedenartig gewählt werden.
Je nach Ausgestaltung der sichelförmigen Klinge 2 und der Größe der Seitenflächen 9 können
die Durchtrittsöffnungen 3 flächenhaft verteilt auf der Seitenfläche 9 angeordnet sein. Eine der
artige Anordnung verschiedener Größen und flächenhaften Verteilung der Durchtrittsöffnungen
gibt die Fig. 2 wieder.
Bei dieser Darstellung gemäß der Fig. 2 ist die sichelförmige Klinge 2 mit einer abgewinkel
ten Spitze 6 und einer vom Radius der Schneide 8 abweichenden Nebenschneide 10 ausgebil
det.
Weiterhin zeigt diese Darstellung eine weitere Befestigungs-Aufnahmeart von Kuttermessern 1
zur Messerwelle, bei der das jeweilige Kuttermesser 1 an seinem verbreiterten Ende eine kreis
runde Aufnahme 5 und Befestigungsöffnungen 11 besitzt, über die die einzelnen Kuttermesser
1, somit in Kombination verschiedener Kuttermesser 1, zur Messerwelle positioniert und befe
stigt werden.
Neben der Ausbildung der Durchtrittsöffnungen 3 als kreisrunde Öffnungen verschiedenartiger
Flächenquerschnitte, können diese Durchtrittsöffnungen 3 andere Flächenformen besitzen. Die
Fig. 3 zeigt ein Kuttermesser 1 mit länglich ausgebildeten Durchtrittsöffnungen 3, welche so
auf den Seitenflächen 9 des Kuttermessers 1 angeordnet sind, daß diese im weitesten Sinne
gleichfalls dem Verlauf der Krümmungslinie der Schneide 8 folgen.
Die unmittelbare Zueinanderordnung bzw. Paarung verschiedenartig ausgebildeter Kuttermes
ser 1 zeigt die Fig. 4.
Hier sind sowohl sichelartig als auch s-förmig und oval ausgebildete Kuttermesser 1 zueinander
gepaart, welche über den Aufnahmedorn 7 zur Messerwelle befestigt und positioniert werden.
Auch bei dieser Anordnung besitzen die eingesetzten Kuttermesser 1 gleichfalls die Durchtrittsöffnungen
3 und es wird deutlich, daß bei Drehbewegung der Kuttermesser 1 das zu zerkleinernde
Gut durch die Vielzahl durch Durchtrittsöffnungen 3 mehrfach umgelenkt wird, was
den Mischprozeß vorteilhaft unterstützt.
Die Durchtrittöffnungen 3 stellen im weitesten Sinne Überströmkanäle bzw. Überströmöffnun
gen dar, durch welche das zu zerkleinernde Gut hindurchtritt und auch in seiner Förderrichtung
umgelenkt wird. Insbesondere bei der mehrfachen Anordnung von einzelnen Kuttermessern 1,
wie in der Fig. 4 gezeigt und kommen die Wirkungen der Durchtrittsöffnungen 3 zum Tra
gen, da unmittelbar ständig ein Massenstromaustausch des zu zerkleinernden Gutes erfolgt.
Die Durchtrittsöffnungen 3 sind dabei umfangsseitig in konkaver Form ausgebildet, so daß
keine scharfen Kanten auf den Seitenflächen 9 der Kuttermesser 1 entstehen, wodurch der Gutstrom
nicht scharfkantig, sondern homogen umgelenkt und das Gut ständig zur jeweiligen
Schneide 8 des Kuttermessers 1 geführt wird.
Durch die flächenhafte Anordnung der Durchtrittsöffnungen 3 auf den Seitenflächen 9 von
Kuttermessern 1 wird auch die Wärmeübertragungsfläche eines derartig neu gestalteten Kut
termessers 1 um ca. 20 bis 50% verringert, was auch zur Folge hat, daß die Masse des Mes
sers sich um 15 bis 30% zu herkömmlichen Kuttermessern verringert. Dadurch wird gleichfalls
der Wärmestau auf den Seitenflächen 9 der Kuttermesser 1 verringert, wodurch die Auskutte
rungstemperaturen um ca. 8 bis 10°C angehoben werden können, ohne daß Qualitätseinbußen
entstehen.
Wie bereits oben ausgeführt, können die Durchtrittsöffnungen 3 verschiedenartig gestaltete
Flächenformen aufweisen. Neben einer bevorzugten kreisrunden Flächenform sind die Durchtrittsöffnungen
3 auch in einer dreieckigen, quadratischen, ovalen, länglichen, rechteckigen
oder trapezförmigen Querschnittsflächenformen auszuführen.
Claims (2)
1. Kuttermesser für den Messerkopf einer Kuttermaschine zur Feinzerkleinerung von Fleisch
und für die Herstellung von Wurst oder dergleichen, die auf ihren Seitenflächen (9)
Durchtrittsöffnungen (3) besitzen, die quer zur Schneide (8) des Kuttermessers (1)
verlaufen, wobei die Durchtrittsöffnungen (3) als Überströmkanäle ausgebildet sind,
deren Übergänge von den Seitenflächen (9) zu den Durchtrittsöffnungen (3) selbst eine
konkav ausgebildete Form aufweisen und wobei die Durchtrittsöffnungen (3) auf einem
Kreisbogen, dem Radius oder dem Kreisbogen der Schneide (8) entsprechend derart
vorgesehen sind, daß die Masse der Kuttermesser (1) um 15 bis 30% reduziert ist und
die Wärmeübertragungsflächen der Kuttermesser (1) um ca. 20 bis 50% reduziert
werden.
2. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchtrittsöffnungen (3) unterschiedliche Flächenformen aufweisen,
kreisflächenförmig oder auch quadratisch, dreieckig, trapezförmig,
rechteckig oder oval ausgebildet sein können.
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