-
Querschneider mit umlaufendem Messer Die Erfindung betrifft einen
Querschneider mit umlaufendem Messer zum Schneiden von Karton-, Pappe- oder andern
Faserstoffbahnen, bei dem die Zuführung der zu schneidenden Bahn zur Schneidstelle
in Richtung auf die Mittelachse der umlaufenden Messertrommel erfolgt. Die Erfindung
behandelt die Aufgabe, einen leistungsfähigen Querschneider zu schaffen, der zum
Schneiden schnell vorgeführter Werkstoffbahnen, insbesondere dicker bzw. steifer
Bahnen aus Karton, Pappe o. dgl., bestimmt ist und eine Schnittfläche erzeugt,.
die mit der Oberfläche der Werkstoffbahn einen Winkel von 9o° bildet.
-
Bei den bekannten Querschneidern für Papier ist es üblich, die Papierbahn
derartig der Schneidstelle zuzuführen, daß an dieser die Bewegungsrichtung des Messers
einen spitzen Winkel mit der Ebene der Papierbahn bildet.
-
Wenn dagegen dicker Karton oder Pappe geschnitten wird, so ist eine
solche Lage der Schnittfläche unerwünscht und nachteilig.. Das gilt insbesondere
dann, wenn es sich um eine aus mehreren Lagen zusammengegautschte Werkstoffbahn
handelt, in welcher der Hauptteil aus einem lockeren Stoff geringer Festigkeit besteht
und einseitig oder zweiseitig durch eine dünne Lage von besserem Werkstoff gedeckt
ist. Bei derartigen Werkstoffbahnen wirkt die 'Verschiedenartigkeit der aufeinandergegautschten
Werkstofflagen störend im Schnitt; es besteht die Gefahr, daß der lockere Teil der
Werkstoffbahn währen der Ausführung eines solchen schrägen Schnittes durch die dabei
auftretende Zugwirkung an der Kante ausreißt und daß hierdurch die Schnittstelle
unsauber wird. Eine unter spitzem- -Winkel zur Oberfläche der Werkstoffbahn angeordnete
Schnittfläche bewirkt ferner, daß die Werkstoffbahnen an den Schnittstellen dünne
schneidenartige Kanten haben, welche keine genügende Festigkeit haben, was sich
insbesondere dann rxacliteilig. auswirkt, wenn die Kanten der abgeschnittenen Stücke
gegen einen Anschlag angelegt werden müssen. Das ist beispielsweise beim Bedrucken
der Fall. Hierbei besteht die Gefahr, daß beim Anliegen des Kartons oder Pappstückes
gegen einen Anschlag die schnei-_ denartige dünne Kante sich umbiegt odei einbricht,
so daß keine g#naue Lage des Karton- bzw. Pappstückes- erreicht wird und der Aufdruck
nicht genau an der gcce=ünschten, Stelle erfolgt.
-
Beim Schneiden starker Werkstoffbahnen aus Karton, Pappe o. dgl. müssen
also Schnittflächen, die schräg zur Werkstückoberfläche gerichtet sind, vermieden
werden.
Das kann dadurch erreicht «,-erden, daß die zu schneidende
Bahn der Schneidstelle in Richtung auf die Mittelachse der umlaufenen Messertrommel
zugeführt wird. Bei einer il s )lchen Zuführung der Werkstoffbahnen er-'Yblgt der
Schnitt senkrecht zur Oberfläche der Bahn.
-
Es ist hierbei jedoch schwierig, Stauungen der 'Werkstoffbahn und
als Folge derartiger Stauungen auftretende Aufbeulungen der Werkstoffbahn und sonstige
Störungen zu N-ermeiden, zumal wenn die starke und daher steife Werkstoffbahn zum
Zweck der Erzielung einer großen Leistung schnell vorgeführt wird.
-
Bei einem bekannten Ouerschneider, bei dem die Werkstoffbahn etwa
in Richtung auf die Mittelachse der umlaufenden Messertrommel zugeführt wird und
das Messer nur ganz wenig aus der Messertrommel herausragt, wird die Gefahr der
Stauung der Werkstoffbahn an der umlaufenden Messertrommel dadurch vermieden, daß
zum Heranführen der Bahn zur Schneidstelle ein auf und ab geschwenkter, durch umlaufende
Daumen gesteuerter Rahmen dient, in dem auch das Untermesser befestigt ist. Eine
solche Anordnung ist jedoch aus mehreren Gründen nachteilig. Wegen der Beweglichkeit
des das Untermesser tragenden Rahmens ist die genaue Einstellung der Messer schwierig;
das Zusammenwirken der Messer und die Sauberkeit des Schnittes «-erden durch die
bewegliche Anordnung des Untermessers beeinträchtigt. Für die ständige Aufundabbewegung
des erwähnten Rahmens werden wegen der großen :Massen große Kräfte benötigt. Die
bescl_iriebene Anordnung kann daher nicht bei den neuzeitlichen sehr breiten, schnell
arbeitenden Kartonquerschneidern benutzt werden, ,-eil wegen der großen Arbeitsbreite
und der hohen Arbeitsgeschwindigkeit die zur Bewegung des Rahmens erforderlichen
Kräfte viel zu groß würden.
-
Bei einem anderen bekannten Querschneider, bei dem die zu schneidende
Werkstoffbahn in Richtung auf die Mittelachse des umlaufenden Messers zugeführt
wird, sind auf_ der umlaufenden Welle zwei Naben angeordnet, die durch je zwei arme
mit dem das umlaufende Messer tragenden Balken und einem Gegenge«,-icht verbunden
sind. Das umlautende Messer ist also an einem mit Dürchbrechungen versehc#en rahmenartigen
Gestell angebracht. Eine:; derartige Anordnung 7kann je;-i>>cli sehr leicht Anlaß
zu Störungen geben, wenn starke bzw. steife Werkstoffbahnen bei großen Arbeitsgeschwindigkeiten
geschnitten werden sollen. Das vorgeschobene Ende von solchen steifen, schnell vorgeführten
Werkstoffbahnen kann sich nämlich sehr leicht in den Durchbrechungen des rahmenartigen
Gestelles, an dem das umlaufende Messer angebracht ist, verfangen. Das gilt besonders
dann, wenn die Werkstoffbahn in der üblichen Weise vor dem Ouerschneiden in einzelne
schmale Längsstreifen unterteilt « Orden ist.
-
Durch die Erfindung werden die Nachteile der bekannten Ouerschneider
vermieden. Ein OOuerschneider mit umlaufendem Messer zum Schneiden von Karton-,
Pappe- oder anderen Faserstoffbahnen, bei dem die Zuführung der zu schneidenden
Bahn zur Schneidestelle in Richtung auf die Mittelachse der umlaufenden Messertrommel
erfolgt, ist erfindungsgernäß derart ausgestaltet, daß die umlaufende ilessertrommel
ovalen Ouerschnitt besitzt und das umlaufende Messer in radialer Richtung weit aus
dem am stärksten gekrümmten :1Iantelteil der Trommel herausragt. Trotz der Zuführung
der Werkstoffbahn in Richtung auf die i\-littelachse der umlaufenden Messertrommel
wird vermieden, daß die ständig vorgeschobene Werkstoffbahn alsbald nach dem Schnitt
an die Auflage des umlaufenden Messers stößt und sich an dieser staut. Da das umlaufende
-Messer in radialer Richtung weit aus der Trommel herausragt, so kann die `'Werkstoffbahn
unmittelbar nach dem Schnitt ungehindert weiterlaufen. Infolge der abgeflachten
ovalen Querschnittsform der umlaufenden Messertrommel wird die Kartonbahn nur verhältnismäßig
wenig aus ihrer Vorschubrichtung abgelenkt, so dar) das Vorführen steifer Bahnen
keine Schwierigkeiten bereitet.
-
Bei Ouerschneidern mit umlaufendem Messer ist es zwecks Erzielung
eines Scherenschnittes üblich, die Schneide des umlaufenden Messers nicht in einer
Achsenebene. sondern in einer schräg zur umlaufenden Achse gerichteten Ebene anzuordnen.
Da die Schneide des fest angeordneten Messers eine gerade Linie bildet, muß die
Schneide des umlaufenden, schräg zur Umlaufachse angeordneten -Messers kurvenförmig
sein. Es ist üblich, diese Form der Schneide durch Verwindungen zu erzielen. Da
das weit aus der umlaufenden Messertrommel herausragende Messer wegen seiner Ausdehnung
in der radialen Richtung sehr steif ist, so entspricht es der Erfindung, daß das
umlaufende Messer, gegen dessen Rücken zur Einstellung der Form der Messerschneide
Einstellschrauben wirken, zur leichteren Verwindung mit einer Anzahl tiefer Einschnitte
versehen ist. die vom Messerrücken aus in Richtung auf die Messerschneide geführt
sind. Es sind zwar umlaufende Ouerschneidemesser bekannt, die mit vom :Messerrücken
ausgehenden Einbuchtungen versehen sind. Diese
Einbuchtungen der
bekannten Querschneidemesser dienen lediglich zur Aufnahme der Befestigungsschrauben.
Bei diesen bekannten Ouerschneidemessern lag die Aufgabe, das Messer so zu gestalten,
daß die Schneide des Messers durch Verwindung desselben in die richtige Kurvenform
gebracht werden kann, nicht vor.
-
Damit bei dem nahezu senkrecht zur Vorschubrichtung der Werkstoffbahn
erfolgenden Schnitt eine- gewisse Federung des Untermessers möglich ist, entspricht
es weiterhin der Erfindung, daß der obere Teil des feststehenden, nahezu senkrecht
zur Vorschubrichtung der Werkstoffbahn gerichteten Messers seitlich frei angeordnet,
also nicht abgestützt ist. Die Möglichkeit der Federung wird insbesondere dadurch
begünstigt, daß der obere, seitlich nicht abgestützte Teil des feststehenden Messers
gegenüber dem unteren Teil abgesetzt, also dünner ist als dieser.
-
Da es unvermeidlich ist, daß die- vorgeführte Werkstoffbahn nahe an
die umlaufende Messertrommel herangelangt, so ist gemäß weiterer Ausgestaltung 'der
Erfindung die Messertrommel mit einem elastischen Überzug z. B. aus Filz umhüllt.
Durch diesen Überzug der Messertrommel wird verhütet, daß die Werkstoffbahn sich
an der umlaufenden Messertrommel festhakt oder durch irgendwelche Kanten oder Vorsprünge
der Messertrommel beschädigt wird.
-
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der neuen Vorrichtung teilweise im Schnitt,
Abb. 2 eine teilweise Vergrößerung dieser Ansicht; Abb. 3 ist ein Querschnitt durch
die umlaufende Messertrommel, Abb. .4 der Grundriß des umlaufenden Messers.
-
Bei der in Abb. i dargestellten Ausführungsform wird die Kartonbahn
i zwischen Vorzugswalzen 2, 3 über die Fläche 8 in Richtung auf die Achse 4. der
Messertrommel 5 vorbewegt. Die Messertrommel 5 besitzt ovalen Querschnitt und trägt
ein Messer 6, das in radialer Richtung weit aus dem am stärksten gekrümmten Mantel
der Trommel herausragt und mit dem nahezu senkrecht zur Kartonbahn i gerichteten
festen Messer 7 zusammenarbeitet.
-
Durch diese Ausbildung der Messertrommel 5 ist es möglich, daß die
Kartonbahn nahe an die Trommelachse ¢ herangeführt und das abzuschneidende Stück
9 der Kartonbahn nur wenig von der Zuführungsbahn abgelenkt wird. Hierzu trägt auch
bei, daß das Messer 6 weit über die Messertrommel übersteht, also keine Teile der
Trommel vorhanden sind, an denen sich die vorgeschobene Kartonbahn stauen könnte.
-
Abb. 2 zeigt die Schneidstelle und die Lage der Kartonbahn i zu den
Messern 6 und 7 in größerem Maßstab. Sie läßt erkennen, daß die Kreisbahn K, die
die Schneide des Messers 6 beim Umlauf zurücklegt, mit der vorgeschobenen Kartonbahn
i an der Schneidstelle etwa einen Winkel von 9o° bildet. Die Außenfläche io des
feststehenden Messers 7 fällt beim Ausführungsbeispiel zusammen mit einer Tangente
T, die an der Schneidstelle an den Kreis K gelegt ist. Die Abb. 2 läßt ferner erkennen,
daß die geringe Ablenkung des durch die Schneidstelle vorgeschobenen Teils 9 der
Kartonbahn keinen Einfluß auf den rechtwinkligen Schnitt hat.
-
Diese Tatsache ist besonders wichtig für das Schneiden von Karton-
und anderen Bahnen in dicken Schichten.
-
Abb. 3 zeigt in vergrößertem Maßstab, wie die um die Achse: drehbare
Messertrommel 5 ausgebildet ist. Die Trommel 5 ist quer zur Ebene des Messers 6
bei 22 und 23 abgeflacht, besitzt also ovalen Querschnitt, damit die vorgeschobene
Kartonbahn möglichst wenig aus ihrer Vorschubrichtung abgelenkt wird. Das Messer
6 ist in einem Schlitz der Trommel 5 eingelassen und befindet sich etwa in Richtung
der Längsachse des Trommelquerschnittes und steht weit über seine Auflagefläche
24. vor, damit die Kartonbahn unterhalb des Messers nicht durch irgendwelche Maschinenteile
behindert ist. Oberhalb des Messers ist der freie Raum zwischen dem Messer und der
Trommel durch eine Holzleiste 25 ausgefüllt, an der, wie an sich bekannt, eine elastische
Abweisvorrichtung angeordnet ist. Diese verhindert, daß die Vorderkante der Papierbahn
sich beim Vorschieben an der Trommel staut. Die Abweisv orrichtung besteht beim
Ausführungsbeispiel aus einem an einem Ende befestigten Streifen 27 aus elastischem
Werkstoff, dessen anderes Ende spiralförmig - oder in anderer -Weise zusammengerollt
und innerhalb der Spirale durch ein Gewicht 26 beschwert ist. Beim Umlauf der Messertrommel
5 übt die Abweisvorrichtung eine elastische Schlagwirkung auf das Kartonende aus,
wodurch eine Stauung desselben an der Trommel verhindert wird. Die Trommel 5 ist
ferner zur Vermeidung von Beschädigung der Kartonbahn mit einem elastischen Überzug
versehen.
-
Die Auflagefläche 14 und das Messerei sind geneigt zur Trommelachse
q. gerichtet, damit die Schneidvorrichtung im Scherenschnitt arbeitet. Um trotzdem
die Schneide des umlaufenden Messers 6 in Eingriff mit dem feststehenden Messer
zu bringen, ist das umlaufende
Messer 6 zur leichteren Verwindung
desselben mit einer Anzahl Einschnitte 28 versehen, die vom Messerrücken aus in
Richtung auf die Messerschneide 29 geführt sind (Abb. q.). .'dierdurch ist es möglich,
das Messer 6, das geradlinig geschliffen ist, durch Stellschrauben 3o so einzustellen
und zu verwinden, daß es trotzdem mit dem feststehenden Messer zusammenarbeitet.
Die Schneide 29 verläuft infolge der Einstellung in einer Schraubenlinie bzw. in
einem Ellipsenbogen. Nach . der erforderlichen Einstellung des Messers erfolgt das
Anpressen desselben durch die Preßschrauben 31.