DE19608082A1 - Ionenstrahlpräparationsvorrichtung für die Elektronenmikroskopie - Google Patents
Ionenstrahlpräparationsvorrichtung für die ElektronenmikroskopieInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Ionenstrahlpräparationsvor
richtung für die Bearbeitung von Proben für die Elektronenmi
kroskopie mit einer Vakuumkammer und mindestens einer Ionenquel
le zum Beschießen einer Probe in einem Probenhalter mit einem
Edelgasionenstrahl insbesondere mit Argonionen.
Für die elektronenmikroskopische Beobachtung von Proben müssen
diese in geeigneter Weise z. B. durch Ionenstrahlätzung präpa
riert werden (D. G. Howitt, Ion Milling of Materials Science Spe
cimens for Electron Microscopy: A Review, Journal of Electron
Microscopy Technique 1: 405-414 (1984); A. Garulli, A. Armigliato,
M. Vanzi, Preparation of Silicon Specimens for Transmission
Electron Microscopy, J. Microsc. Spectrosc. Electron. Vol. 10, No
2, 1985, 135-144).
Das Ionenstrahlätzen zur Präparation von Proben für die Raster
elektronenmikroskopie (REM) und die Transmissionselektronenmi
kroskopie (TEM) ist eine Methode, die besonders dort eingesetzt
wird, wo die konventionellen chemischen und elektrochemischen
Verfahren versagen oder nur sehr unzureichende Präparations
ergebnisse liefern. Das gilt besonders für die TEM-Querschnittspräparation
von Material- und Schichtkombinationen
mit stark selektiven Ätzverhalten und für chemisch resistente
Materialien. Hier hat sich das Ionenstrahlätzen heute zu einer
routinemäßig genutzten Methode entwickelt.
Während man in den Anfängen die Querschnittsproben meist mit
Transmissionselektronenmikroskopen mit 100 kV Beschleunigungs
spannung untersuchte, ist man heute dazu übergegangen, Mittel
spannungsgeräte mit 300 kV und Feldemissionsquellen (FEG) zu
verwenden. Diese Geräte garantieren eine gleichmäßigere Durch
strahlbarkeit der Querschnittsproben und sind in der Lage,
Strahlsonden im nm-Bereich zu formen. Damit sind die technischen
Voraussetzungen geschaffen, Strukturuntersuchungen und Material
analysen (EELS, EDX) in kleinsten Bereichen, also auch an Nano
strukturen, durchzuführen.
Die Entwicklung der Nanotechnologie, d. h. die Erzeugung und
Nutzung von Strukturen mit Abmessungen im Submikrometer- und
Nanometerbereich (z. B. Halbleiter-Bauelementestrukturen), stellt
neue wesentlich höhere Anforderungen an die Präpara
tionstechniken. Die notwendige Zielpräparation von Strukturen
mit extrem geringen Abmessungen macht eine wesentlich bessere
Beobachtungsmöglichkeit der Probe während des Ätzvorganges er
forderlich, um das jeweilige Stadium der Probenpräparation exakt
beurteilen zu können.
Die heute bekannten konventionellen Ionenstrahlätzanlagen, wie
z. B.: die RES 010 von BAL-TEC, die PIPS Modell 691 und die Dual
Ion Mill von Gatan sowie die Ion Beam Thinning Unit von
Technoorg LINDA verwenden zur Probenbeobachtung Lichtmikroskope
mit einer maximal 100-fachen Vergrößerung. Dies ist meist schon
bei der Querschnittspräparation von einfachen Mehrschichtsyste
men unzureichend, da man den Zeitpunkt des Abbruchs des Ätzvor
ganges nicht genau bestimmen kann. Im Falle der Zielpräparation
von ausgewählten Strukturen ist eine in situ-Beurteilung, ob
sich die interessierende Struktur im abgedünnten Probenbereich
befindet völlig unmöglich. Das gilt schon für Strukturen (auch
für Wiederholstrukturen) im µm-Bereich! Die Folge ist ein auf
wendiger "try and errot"-Prozeß, bei dem die Probe mehrfach
zwischen Ätzanlage und Transmissionselektronenmikroskop bzw. den
entsprechenden Probenhaltern transferiert werden muß. Häufig ist
eine zerstörte Probe das Endergebnis.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Ionenstrahlätzanlagen be
steht in der schlechten Beherrschbarkeit des Endstadiums des
Ätzvorganges. Weder die optische Beobachtungsmöglichkeit noch
die von den bekannten Ionenstrahlätzanlagen verwendeten Ab
schaltautomatiken gestatten die Bestimmung des exakten Abbruchs
des Ätzvorganges. Die verwendeten optischen und elektrischen Ab
schaltautomatiken sind nicht so sensibel, daß der Ätzvorgang
rechtzeitig abgeschaltet wird. Das gilt besonders bei der Ionen
strahlpräparation von Querschnittsproben. Eine gewisse Verbesse
rung bietet die RES 010 von BAL-TEC, die einen speziellen Pro
benhalter mit eingebautem Faraday-Cup zur Detektion aller gela
denen Teilchen nutzen. Dieser Aufbau schränkt allerdings die
Möglichkeiten des Probenhalters stark ein, da die Probe nicht
rückseitig gedünnt und beobachtet werden kann.
Neben der beschriebenen konventionellen Ätztechnik existiert ei
ne weitere Technik, die ursprünglich zur Fehleranalyse von
Schaltkreisen der Mikroelektronik entwickelt wurde. Mit Hilfe
eines gerasterten, feinfokussierten (⌀ im nm-Bereich) Ionen
strahls kann die Probe gezielt geätzt und mittels Ionenmi
kroskopie auch beobachtet werden. Diese fokussierte Ionenstrahl-Technik
(FIB) wird heute auch zur Präparation von Proben für die
Rasterelektronenmikroskopie (REM) und die Transmis
sionselektronenmikroskopie genutzt. Dazu werden die interessie
renden Probenbereiche unter Verwendung von Ga-Flüssigmetall-Ionenquellen
mit extrem hohen Ionenstromdichten von bis zu
10 A/cm2 einseitig (Böschung für die REM-Untersuchung) oder
zweiseitig (Stege für die TEM-Untersuchung) angeschnitten. Die
in situ Beobachtung des Ätzvorganges erfolgt mit den durch den
Ionenstrahl ausgelösten Sekundärteilchen (z. B. Hitachi FB 2000,
FEI FIB 200, 600 und 800) und neuerdings auch durch ein zusätzli
ches Rasterelektronenmikroskop (FEI Dual Beam FIB/SEM worksta
tion). Der feinfokussieret Ionenstrahl und eine exakte Positio
nierungsmöglichkeit von Probe und Ionenstrahl ermöglichen eine
genaue Zielpräparation der Probe. Das nur bei ruhender Probe
mögliche Ionenstrahlätzen führt allerdings zu starken Vor
zugsstrukturierungen an den Ätzböschungen. Besonders nachteilig
wirkt sich das bei Mehrschichtsystemen mit stark selektivem Ätz
charakter aus. Der Einsatz der notwendigen hohen Ionenstromdich
ten hat eine starke Rückbeschichtung der Ätzböschungen und eine
hohe lokale Aufheizung der Probe zur Folge. TEM-Proben können
nur als ca. 100 nm dicke Stege hergestellt werden, was eine
hochaufgelöste TEM-Untersuchung (HRTEM) an ausgewählten Proben
bereichen unmöglich macht. Da die Stege durch starke Seitenwände
des verbliebenen Probenmaterials fixiert werden müssen, ist eine
Kippung der Probe im TEM zur exakten Probenorientierung aufgrund
der Abschattungseffekte nur in einem sehr begrenzten Masse mög
lich. Zur Herstellung von TEM-Proben ist eine Beschichtung der
Probenoberfläche notwendig. Eine simultane Beobachtung der Probe
während des Ätzens ist nur bei der Dual Beam von FEI im REM-Modus
möglich. Bei allen anderen Geräten muß die Probe in eine
Beobachtungsposition gebracht werden und kann nur mit dem Ionen
mikroskop beobachtet werden. Das hat auch bei verringerter
Ionenstromdichte und Beschleunigungsspannung den Nachteil, daß
während der Beobachtung Material von der interessierenden Pro
benstelle abgetragen oder Beschußionen implantiert werden, wo
durch es zu einer Veränderung des Ausgangsmaterials der Probe
kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des
Standes der Technik zu beseitigen, insbesondere aber Proben
unter ständiger, präziser Kontrolle wirtschaftlich mit wenig
Ausschuß zu ätzen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Vorrichtung nach An
spruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche definieren weitere
vorteilhafte Ausführungsformen.
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 zur Präparation von Proben für
die Transmissions- und die Rasterelektronenmikroskopie ermög
licht eine rasterelektronenmikroskopische Beobachtung der Probe
während des Ätzvorganges im REM- und Transmissionsrasterelektro
nenmikroskopie (TREM)-Modus und erlaubt damit ständig Aussagen
über das jeweilige Ätzstadium sowie eine exakte optische Bestim
mung des Zeitpunktes des Abbruchs des Ätzvorganges und die auto
matische Abschaltung der Probendünnung mittels der von einem
Elektronendetektor (TE-Detektor) registrierten transmittierten
Elektronen, ohne dabei die Präparationsmöglichkeiten der Vor
richtung einzuschränken.
Die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 besteht dazu aus einer Vakuum
kammer mit einem Pumpensystem, mindestens einer Ionenquelle zum
Beschießen der Probe in einem Probenhalter mit Edelgasionen,
vorzugsweise mit Argonionen, wobei für höhere Ätzgeschwindigkei
ten und damit kürzere Präparationszeiten auch mehr als eine,
vorzugsweise zwei Ionenquellen verwendet werden können. Der Pro
benhalter ermöglicht eine Rotation und eine Kippung der Probe.
Durch die Probenrotation wird eine homogene Abtragung der Pro
benoberfläche während des Ionenstrahlätzens erreicht und die
Möglichkeit der Probenkippung erhöht die Variationsbreite der
Präparationsparameter, wie z. B. der Beschußwinkel.
Auf dem Rezipienten ist die Säule eines Rasterelektronenmi
kroskops angebracht, deren Längsachse auf die Probe gerichtet
ist. Mindestens ein erster Elektronendetektor, bestehend bei
spielsweise und vorzugsweise aus Szintilator, Lichtleiter und
Fotomultiplier, zur Registrierung der Sekundärelektronen (SE-Detektor)
ist zur Längsachse der REM-Säule verkippt angeordnet,
wodurch Probenhalter und Dektor bei unterschiedlichen Kippwinkeln
des Probenhalters ständig in günstiger Position bezüglich
eines ausreichenden Elektronen-Signals für den SE-Detektor ste
hen. Damit kann im Gegensatz zum Stand der Technik die Probe in
einer Auflösung im nm-Bereich beobachtet werden, wodurch eine
genaue Beurteilung des Stadiums des Präparationsvorganges mög
lich ist, was besonders bei der gezielten Präparation von klein
sten Strukturen (Zielpräparation) von fundamentaler Bedeutung
ist.
Ein zweiter Elektronendetektor, vorzugsweise ein Halbleiterde
tektor, zur Registrierung der transmittierten Elektronen (TE-Detektor)
ist in Achsrichtung der REM-Säule hinter der Probe an
geordnet und ermöglicht eine transmissionsrasterelektronenmi
kroskopische (TREM) Abbildung der durchstrahlbaren Bereiche der
abzudünnenden Probe. Dadurch kann in situ bei einer Auflösung im
nm-Bereich entschieden werden, wie gut die Probe durchstrahlbar
ist, ob sich im Falle einer Zielpräparation die interessierenden
Strukturen im elektronentransparenten Bereich der Probe befinden
und ob der Ätzvorgang weitergeführt oder abgebrochen werden
soll. Die Strukturen gönnen durch eine Linienbreitenmessung,
realisierbar durch die Software des Rasterelektronenmikroskops,
in situ ausgemessen und damit unterschieden werden. Die Möglich
keit der in situ -Beurteilung des Präparationsergebnisses und
des Ätzendpunktes unmittelbar in der Ionenstrahlätzvorrichtung
stellt gegenüber dem Stand der Technik einen weiteren großen
Vorteil dar.
Zu diesem Zweck ist der TE-Detektor mit einer Steuervorrichtung
verbunden, die mit der Stromversorgung der Ionenquellen gekop
pelt ist und bei Registrierung eines vorgegebenen Detektorstro
mes die Ionenquellen abschalten kann. Diese Abschaltautomatik
ist wesentlich sensibler als die bekannten Abschaltautomatiken
und unterbricht den Ätzvorgang bevor beispielsweise ein Loch in
der Probe entsteht.
Das Mikroskop und die Elektronendetektoren werden während des
Ätzvorganges der Probe vorzugsweise durch verschließbare Blen
den vor Verschmutzung geschützt. Der Schutz der empfindlichen
Teile der Elektronendetektoren und des Rasterelektronenmi
kroskops erhöht die Reproduzierbarkeit der Probenbeobachtung und
die Standzeiten zwischen den Reinigungen wesentlich.
Der Probenhalter ist durch seine Bewegungsmöglichkeit in x,y,z-Richtung
bezüglich der Achsrichtung des Mikroskops zentrierbar
und der Arbeitsabstand zwischen Mikroskop und Probenhalter ein
stellbar, wodurch die Probe aus der Präparationsposition in den
optimalen Arbeitsabstand des Mikroskops und danach wieder in die
voreingestellte Ausgangsposition gebracht werden kann.
Die verwendeten Ionenquellen liefern einen starren, fokussierten
Edelgasionenstrahl mit Ionenstromdichten unter 100 mA/cm², vor
zugsweise unter 30 mA/cm², um eine kurze Ätzzeit bei schonender
Probenpräparation zu erreichen.
Direkt unter der Austrittsöffnung des Rasterelektronenmi
kroskops kann beispielsweise ein dritter Elektronendetektor,
vorzugsweise ein Halbleiterdetektor, zur Registrierung der rück
gestreuten Elektronen (RE-Detektor) angebracht werden, womit die
Probenabbildung zusätzlich und wahlweise im Massenkontrast oder
Topografiekontrast abgebildet werden kann.
Mindestens eine Ionenquelle, vorteilhafterweise zwei Ionenquel
len sind schwenkbar gegenüber dem Probenhalter angeordnet, wo
durch eine große Variationsbreite der Präparationsbedingungen
wie der Beschußwinkel der Probe sowie die einseitige Proben
ätzung und auch die simultane beidseitige Probenätzung möglich
sind.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß REM-Säule, Elektronendetekto
ren, Ionenquellen und der Probenhalter so angeordnet sind, daß
die Ionenstrahlpräparation der Probe unabhängig von den in der
Vorrichtung wählbaren Präparationsbedingungen jederzeit in situ
beobachtet werden kann, ohne den Präparationsvorgang zu unter
brechen.
Ein an der Vakuumkammer angebrachtes Lichtmikroskop dient zur
Beobachtung der Justierung des Ionenstrahls bezüglich der Probe.
Wegen der geforderten Präzision kann diese Justierung nur mit
Hilfe eines Lichtmikroskops vorgenommen werden.
Bei der REM-Beobachtung von isolierenden Proben während ihrer
Ionenstrahlbearbeitung kompensieren die Beschußionen die negati
ve Probenaufladung durch den Elektronenstrahl des REM′s. Bei der
Ionenstrahlbearbeitung von isolierenden Proben ist es von Vor
teil, die durch die Beschußionen erzeugte positive Aufladung
durch den Elektronenstrahl des REM′s zu kompensieren, weil da
durch eine unbeeinflußte Probenpräparation und gleichzeitig ei
ne störungsfreie Abbildung der Probe möglich wird.
Wird eine isolierende Probe im optimalen Arbeitsabstand des
REM′s bei ausgeschalteten Ionenquellen untersucht, so kann die
negative Probenaufladung mittels einer Elektronenquelle, die auf
die Probe gerichtet ist und mit Elektronen im Energienbereich
von 300 eV bis 1500 eV, vorzugsweise 400 eV bis 1000 eV arbei
tet, kompensiert werden. Elektronen in diesem Energiebereich ha
ben eine Sekundärelektronenausbeute <1 und erzeugen dadurch ei
nen Elektronenmangel in der Probe, was zur Kompensation ihrer
negativen Aufladung führt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispie
les unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau der Vorrichtung zur Ionen
strahlpräparation von Proben für die Elektronenmi
kroskopie mit einer REM-Beobachtungsmöglichkeit
Fig. 2 die schematische Anordnung von REM-Säule, Probenhalter
in waagerechter Position, SE-Detektor, RE-Detektor, TE-Detektor
und Blenden
a Bei der Präparation der ersten Probenseite kann die Probe mittels SE-Detektor und RE-Detektor beobachtet werden.
b Die Probe befindet sich zur hochaufgelösten Beobachtung im optimalen Arbeitsabstand des REM′s.
c Bei der Präparation der zweiten Probenseite bis zur Elektronentransparenz der Probe kann die Probe sowohl mit dem SE-Detektor und RE-Detektor als auch mit dem TE-Detektor beobachtet werden. Erfolgt die Enddünnungs kontrolle mit dem TE-Detektor, wird eine Blende vor die REM-Säule und den SE-Detektor gebracht, die diese vor Verschmutzung durch das Ionenstrahlätzen schützt.
a Bei der Präparation der ersten Probenseite kann die Probe mittels SE-Detektor und RE-Detektor beobachtet werden.
b Die Probe befindet sich zur hochaufgelösten Beobachtung im optimalen Arbeitsabstand des REM′s.
c Bei der Präparation der zweiten Probenseite bis zur Elektronentransparenz der Probe kann die Probe sowohl mit dem SE-Detektor und RE-Detektor als auch mit dem TE-Detektor beobachtet werden. Erfolgt die Enddünnungs kontrolle mit dem TE-Detektor, wird eine Blende vor die REM-Säule und den SE-Detektor gebracht, die diese vor Verschmutzung durch das Ionenstrahlätzen schützt.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Ionenstrahlpräparation von Proben für die Elektronenmikroskopie
mit rasterelektronenmikroskopische Beobachtungsmöglichkeit ist
in Fig. 1 schematisch dargestellt.
Die Säule des REM′s 3 steht senkrecht auf einer Vakuumkammer 10,
die durch ein Pumpensystem 17 auf einen Enddruck von 10-6 Torr
evakuiert werden kann. Die REM-Säule 3 ragt 90 mm in die Vakuum
kammer, wobei ihre Längsachse 14 auf die Probe 4 in einem Pro
benhalter 6 gerichtet ist.
Der Probenhalter 6 ist in einem Abstand von 50 mm zur Unterseite
der REM-Säule 3 vorteilhafterweise an einem 5-Achsen Probentisch
befestigt, der folgende Bewegungsmöglichkeiten hat:
- - Rotation und Pendelbewegung der Probe 4
- - Kippung um die Längsachse des Probenhalters 0°-360°
- - x-Bewegung ± 15 mm
- - y-Bewegung ± 15 mm
- - z-Bewegung + 40 mm (Bewegungsrichtung Probenhalter 6 /REM-Säule 3).
Zwei gegenüberliegend positionierte Ionenquellen 1 und 2, bei
spielsweise Sattelfeld-Ionenquellen, die mit Beschleunigungs
spannung von 1-10 kV bei Ionenstromdichten bis 20 mA/cm² und ei
nem Strahldurchmesser von ca. 0,5 mm arbeiten und deren Strahl
auf die Probe 4 gerichtet ist, sind bezüglich des Probenhalters
6 beweglich, wobei der Probenhalter 6 und die Ionenquellen 1, 2
um eine zentrale Drehachse 15 zueinander schwenkbar angeordnet
sind. Der Einsatz von zwei Ionenquellen ist von Vorteil, weil
dadurch die Präparationszeiten verringert und die Variationsmög
lichkeiten der Präparationsbedingungen erhöht werden. Die Ionen
quellen 1, 2 können gemeinsam oder einzeln um die zentrale Dreh
achse 15 und einzeln um weitere Drehachsen geschwenkt werden.
Um einen Winkel von 45° zur Längsachse der REM-Säule 3 verkippt
befindet sich ein Lichtmikroskop 5, das vorrangig zur Beobach
tung der Justierung des Ionenstrahls bezüglich der Probe 4 ver
wendet werden kann.
Ein Sekundärelektronen-Detektor 7, vorzugsweise vom Everhart-Thornley-Typ,
ist um 45° zum Lichtmikroskop 5 versetzt und un
ter einem Winkel von 60° zur Längsachse 14 des REM′s angebracht,
wodurch unabhängig von den in der Vorrichtung verwendbaren Kipp
winkeln des Probenhalters 6 ständig eine günstige Position des
SE-Detektors 7 zur Probe 4 bezüglich der Detektion der Sekun
därelektronen und damit der Abbildung der Probenoberfläche mög
lich ist.
Die Probe 4 kann gemäß Fig. 2a zu jedem Zeitpunkt des Ätzvor
ganges unabhängig von den wählbaren Präparationsbedingungen der
Vorrichtung und ohne Unterbrechung des Ätzvorganges in situ mit
der hohen Auflösung des Rasterelektronenmikroskop′s beobachtet
werden. Das ergibt den Vorteil, daß jederzeit Aussagen über den
Stand der Probenpräparation in z-Richtung und über die Genauig
keit einer Zielpräparation in der x,y-Ebene möglich sind.
Die Beschußwinkel können bei dem beschriebenen Aufbau der Vor
richtung wie folgt variiert werden:
Bei einer Kippung des Probenhalters 6 um 15° zum Lichtmikroskop 5 hin kann der Beschußwinkel der ersten Ionenquelle 1 von -20° bis 40° und der Beschußwinkel der zweiten Ionenquelle 2 von -40° bis 15° variiert werden, wobei 0° einem zur Probenoberflä che parallelen Ioneneinfall entspricht.
Bei einer Kippung des Probenhalters 6 um 15° zum Lichtmikroskop 5 hin kann der Beschußwinkel der ersten Ionenquelle 1 von -20° bis 40° und der Beschußwinkel der zweiten Ionenquelle 2 von -40° bis 15° variiert werden, wobei 0° einem zur Probenoberflä che parallelen Ioneneinfall entspricht.
Wird nur die erste Ionenquelle 1 verwendet, kann der Ionenein
fallswinkel bezüglich der Probe 4 bei einer Kippung des Proben
halters 6 um 45° aus der waagerechten Position zwischen 0° und
70° variiert werden. Dabei bleibt die Probe 4 immer in einer
günstigen Beobachtungsposition zum REM.
Zur höher aufgelösten Beobachtung der Probenoberfläche kann die
Probe 4 aus der Präparationsposition über einen Verfahrweg von
40 mm in den optimalen Arbeitsabstand des Rasterelektronenmi
kroskops von 8-10 mm gemäß Fig. 2b gebracht werden und nach
der Untersuchung wieder in die exakte, voreingestellte Ausgangs
position, ohne die Anordnung der Ionenquellen oder die Proben
halterkippung verändern zu müssen.
Direkt neben der REM-Säule 3 befindet sich eine auf die Probe 4
gerichtete Elektronenquelle 11, die Elektronen mit Energien von
400 eV bis 1000 eV liefert und zur Entladung isolierender Proben
während der REM-Beobachtung im optimalen Arbeitsabstand dient.
Unter der Probe befindet sich ein zweiter, in x,y-Richtung ver
schiebbarer Elektronendetektor 8, vorzugsweise ein Halbleiterde
tektor, zur Registrierung der transmittierten Elektronen, der
bei der Dünnung der zweiten Probenseite im Endstadium des Ab
dünnvorganges gemäß Fig. 2c verwendet wird und über eine Steu
ervorrichtung 19, beispielsweise einer Computersteuerung, mit
der Stromversorgung 18 der Ionenquellen gekoppelt ist. Wird die
Probe 4 elektronentransparent, so ist das auf dem Monitor des
Rasterelektronenmikroskops wahlweise in Hell-und Dunkelfeldab
bildung im TREM-Modus beobachtbar und die Ionenquellen werden
mit Hilfe des registrierten Detektorstroms nach vorgegebenen
Wert abgeschaltet. Im Gegensatz zu den bekannten Lösungen arbei
tet diese Abschaltautomatik sehr sensibel und unterbindet eine
unerwünschte Lochbildung in der Probe.
Danach kann im hochaufgelösten TREM-Modus beurteilt werden, ob
sich die interessierenden Strukturen im durchstrahlbaren Bereich
der Probe 4 befinden und ob die Probe 4 weiter abgedünnt oder
der Ätzvorgang beendet werden soll. Die Strukturen können mit
tels Linienbreitenmessung über die Software des Rasterelektro
nenmikroskops in situ ausgemessen und damit unterschieden wer
den.
Ein als Halbleiter-Quadranten-Detektor ausgeführter RE-Detektor
9 ist direkt unter der Rasterelektronenmikroskopaustrittsöffnung
16 angeordnet, wodurch die Probenoberfläche wahlweise im Massen
kontrast oder Topografiekontrast abgebildet werden kann.
Die Vorrichtung gestattet somit jederzeit eine optimale Kontrol
le des Ätzvorganges, was besonders bei der gezielten Dünnung
ausgewählter Strukturen (Zielpräparation) von Bedeutung ist, und
ermöglicht es, den Ionenstrahlätzvorgang im richtigen Moment ab
zubrechen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht
darin, daß aufgrund der hohen Variationsbreite der Beschußwinkel
und der verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten des Probenhal
ters 6 sowohl Proben für die Transmissionselektronenmikroskopie
(lateral abgedünnte Proben und Querschnittsproben) als auch Pro
ben für die Rasterelektronenmikroskopie (z. B. Ätzböschungen) mit
hoher Präzision definiert hergestellt werden können.
Die REM-Säule 3 und die Elektronendetektoren 7, 8, 9 können wäh
rend des Ätzvorganges durch einschwenkbare Blenden 12, 13 vor
Verschmutzung durch abgestäubtes Probenmaterial geschützt wer
den, wobei die Blende 12 für die REM-Säule eine Öffnung für den
Elektronenstrahl hat und somit das Endstadium des Abdünnvorgan
ges mittels TE-Detektor 8 trotzdem ständig kontrollierbar ist.
Im folgenden sollen zwei Beispiele für mit der beschriebenen An
ordnung präparierten Proben vorgestellt werden:
Beispiel 1 betrifft die laterale Präparation einer Halbleiter-Bauelementestruktur.
Die Probe wurde mechanisch von der
Substratseite bis zu einer Ausgangsdicke für das Ionenstrahlät
zen von 35 µm abgedünnt. Das Ionenstrahlätzen erfolgte substrat
seitig mit zwei Ionenquellen unter einem Beschußwinkel von 6°
zur Probenoberfläche und einer Beschleunigungsspannung von
9,8 kV unter REM-Kontrolle bis zur Elektronentransparenz der
Probe.
Das zweite Beispiel betrifft die Querschnittspräparation einer
Kontaktlochstruktur eines Mehrebenenleitbahnsystems. Die Aus
gangsdicke der Probe, erzielt durch die mechanische Vorpräpara
tion, betrug 35 µm. Die Probe wurde dann von der ersten Seite mit
einer Ionenquellen unter einem Beschußwinkel von 4° und einer
Beschleunigungsspannung von 8kV bei oszillierender Probenbewe
gung unter REM-Kontrolle bis zu einer vorbestimmten Tiefe abge
dünnt. Die Ionenstrahlpräparation der zweiten Probenseite bis
zur Elektronentransparenz der Probe erfolgte in gleicher Weise.
Das Endstadium des Abdünnvorganges beider Proben konnte mit Hil
fe des TE-Detektors erfolgreich beherrscht werden. Sobald die
Proben elektronentransparent waren, erschien ein Bild mit den
interessierenden Strukturen auf dem Monitor des REM′s und der
Ätzvorgang konnte rechtzeitig abgebrochen werden.
Claims (11)
1. Ionenstrahlpräparationsvorrichtung für die Bearbeitung von
Proben (4) für die Elektronenmikroskopie mit einer Vakuumkam
mer (10) und mindestens einer Ionenquelle (1, 2) zum Beschießen
einer Probe (4) in einem Probenhalter (6) mit einem
Edelgasionenstrahl insbesondere mit Argonionen dadurch ge
kennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind den Ionenstrahl
stationär unter einem bestimmten vorgegebenen Winkel auf der
Probe (4) auftreffen zu lassen, wobei der Probenhalter (6)
rotierbar und verkippbar angeordnet ist und daß die Vakuum
kammer (10) ein Rasterelektronenmikroskop (3) aufweist dessen
Achse (14) auf die Probe (4) gerichtet ist, wobei mindestens
ein erster Detektor (7) zur Abbildung der Probenoberfläche
und ein zweiter Detektor (8) zur Registrierung von die Probe
transmittierenden Elektronen vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Detektor (8) in Achsrichtung (14) des Elektronenmi
kroskopes (3) hinter der Probe (4) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Detektor (8) mit einer Steuervorrichtung (19) verbun
den ist, wobei diese mit der Ionenquelle (1, 2) so gekoppelt
ist, daß die Ionenquelle (1, 2) bei vorgegebenem Detektor
strom entsprechend dem Probendünnungsgrad abgeschaltet wird.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekenn
zeichnet, daß vor der Mikroskopöffnung (16) und mindestens
vor dem ersten Detektor (7) eine verschließbare Blende (12)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Probenhalter (6) die Probe (4) in Achsrich
tung (14) des Mikroskops zentriert und der Arbeitsabstand
zwischen Probe (4) und Mikroskop (3) einstellbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekenn
zeichnet, daß der Probenhalter (6) fünfachsig ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ionenstromdichte an der Probe (4) nicht
größer als 100 mA/cm² ist, vorzugsweise nicht größer als 30
mA/cm².
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekenn
zeichnet, daß ein dritter Detektor (9) als Rückstreuelektro
nendetektor ausgebildet ist und unmittelbar um die Raster
elektronenmikroskopaustrittsöffnung (16) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine Ionenquelle (1, 2) schwenkbar
gegenüber der Probe (4) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Vakuumkammer (10) ein Lichtmikroskop
(5) angeordnet ist zur Beobachtung der Justierung des Ionen
strahles bezüglich der Probe (4).
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung eine Elektronenquelle (11) umfaßt,
welche auf die Probe (4) ausgerichtet ist, wobei die
Elektronenquelle (11) Mittel umfaßt zur Erzeugung von Elek
tronenenergien von beispielsweise 300 Elektronenvolt bis 1500
Elektronenvolt und vorzugsweise 400 Elektronenvolt bis 1000
Elektronenvolt.
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