DE10351276A1 - Teilchenstrahlgerät - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Teilchenstrahlgerät, insbesondere ein Elektronenmikroskop.
- Elektronenstrahlgeräte, insbesondere Rasterelektronenmikroskope, werden zur Untersuchung von Oberflächen von Objekten (Proben) verwendet. Hierzu wird beispielsweise bei einem Rasterelektronenmikroskop ein mittels eines Strahlerzeugers erzeugter Elektronenstrahl durch eine Objektivlinse zur Fokussierung auf das zu untersuchende Objekt fokussiert. Mittels einer Ablenkvorrichtung wird der Elektronenstrahl (nachfolgend auch Primärelektronenstrahl genannt), rasterförmig über die Oberfläche des zu untersuchenden Objekts geführt. Die Elektronen des Primärelektronenstrahls treten dabei in Wechselwirkung mit dem Objekt. Als Folge der Wechselwirkung werden insbesondere Elektronen aus dem Objekt emittiert (sogenannte Sekundärelektronen) oder Elektronen des Primärelektronenstrahls zurückgestreut (sogenannte Rückstreuelektronen). Sekundär- und Rückstreuelektronen bilden den sogenannten Sekundärstrahl und werden mit einem Detektor detektiert. Das hierdurch erzeugte Detektorsignal wird zur Bilderzeugung verwendet.
- Ferner ist es bekannt, ein Rasterelektronenmikroskop mit einer Ionenstrahlsäule auszustatten. Mittels eines in der Ionenstrahlsäule angeordneten Ionenstrahlerzeugers werden Ionen erzeugt, die zur Präparation von Objekten (beispielsweise Polieren des Objektes oder Aufbringen von Material auf das Objekt) oder aber auch zur Bildgebung verwendet werden. Die Anmelderin vertreibt ein derartiges Rasterelektronenmikroskop, das unter der Bezeichnung „LEO CROSSBEAM" erhältlich ist und das auf der Homepage der Anmelderin (www.leo.de)beworben wird.
- Zur Erzielung der größten elektronenoptischen Auflösung ist es notwendig, daß der Primärelektronenstrahl senkrecht zur Oberfläche des zu untersuchenden Objekts eingestrahlt wird. Eine senkrechte Einstrahlung von Ionen zur Erzielung einer gleichmäßigen Präparation des Objektes ist ebenfalls wünschenswert.
1 zeigt eine von der Anmelderin bisher verwendete Anordnung in einem Rasterelektronenmikroskop. In dem Rasterelektronenmikroskop ist eine Elektronenstrahlsäule2 angeordnet, deren Strahlachse24 der Vertikalen entspricht. Ferner ist eine Ionenstrahlsäule3 mit einer Strahlachse25 vorgesehen. Die Strahlachse25 ist zur Strahlachse24 um den Winkel 2α gekippt angeordnet. Die Strahlachse24 und die Strahlachse25 treffen sich auf einer Aufnahmefläche5 eines Objektträgers4 in einem Koinzidenzpunkt. Zum Erhalt der besten elektronenoptischen Auflösung bzw. besten Präparation mittels des Ionenstrahls wird der Objektträger4 derart geschwenkt, daß entweder die Strahlachse24 oder die Strahlachse25 senkrecht auf der Aufnahmefläche5 des Objektträgers4 steht. - Demnach muß der Objektträger
4 um den Winkel 2α geschwenkt werden, um von einer Stellung in die andere überführt zu werden. Dies ist eine recht hohe Winkelverschwenkung. Je größer allerdings der Schwenkwinkel, umso ungenauer und fehleranfälliger ist die senkrechte Ausrichtung der Aufnahmefläche5 bzw. Oberfläche des Objektes zum Ionenstrahl bzw. Primärelektronenstrahl, insbesondere aufgrund mechanischer Kräfte. - Ein Schwenkmechanismus, der ebenfalls diese Nachteile aufweist, ist aus der
DE 196 08 082 A1 bekannt. Diese Druckschrift betrifft eine Ionenstrahlpräparationsvorrichtung für die Bearbeitung von Proben für die Elektronenmikroskopie. Mittels eines Rasterelektronenmikroskops wird ein Präparationsvorgang beobachtet. Die optische Achse des Rasterelektronenmikroskops ist hierbei auf eine in einem Probenhalter angeordnete Probe gerichtet. Die bekannte Vorrichtung weist ferner eine Ionenquelle auf, die auf die Probe gerichtet ist, wobei der Probenhalter und die Ionenquelle um eine zentrale Drehachse zueinander schwenkbar angeordnet sind. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Teilchenstrahlgerät anzugeben, das eine möglichst exakte und fehlerfreie Ausrichtung der Oberfläche des Objekts senkrecht zu den Strahlachsen der Teilchenstrahlsäulen einfach möglich macht.
- Diese Aufgabe wird durch ein Teilchenstrahlgerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein weiteres erfindungsgemäßes Teilchenstrahlgerät wird durch die Merkmale des Anspruchs 12 charakterisiert.
- Das erfindungsgemäße Teilchenstrahlgerät weist mindestens eine erste Teilchenstrahlsäule mit einer ersten Strahlachse und mindestens eine zweite Teilchenstrahlsäule mit einer zweiten Strahlachse auf. Die erste und die zweite Teilchenstrahlachse sind derart angeordnet, daß ihre Strahlachsen einen Winkel einschließen. Ferner weist das Teilchenstrahlgerät einen Objektträger mit einer Aufnahmefläche auf, der in eine Stellung derart schwenkbar ist, daß die erste oder die zweite Strahlachse senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche des Objektträgers steht. Der Objektträger nimmt eine Grundstellung ein, aus der er in die Stellung schwenkbar ist, in der die erste oder die zweite Strahlachse senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche des Objektträgers steht. In der Grundstellung ist eine Normale zu der Aufnahmefläche des Objektträgers derart im Raum orientiert, daß ein zwischen der ersten Strahlachse und der Normalen eingeschlossener Winkel betragsmäßig größer oder gleich einem zwischen der zweiten Strahlachse und der Normalen eingeschlossenen Winkel ist, wobei die Größe dieser eingeschlossenen Winkel nicht 0° beträgt.
- Bei dem erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgerät ist das zu untersuchende Objekt, ausgehend von der Grundstellung des Objektträgers, in die Stellungen (im folgenden Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen genannt) schwenkbar, bei denen die Strahlachsen der beiden Teilchenstrahlsäulen senkrecht oder nahezu senkrecht auf der Oberfläche des Objekts stehen. Die Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen stimmen hierbei nicht mit der Grundstellung überein. Ferner nimmt der Objektträger bei Verschwenkung von einer Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung zu einer anderen zumindest kurzfristig die Grundstellung ein.
- Das erfindungsgemäße Teilchenstrahlgerät weist den Vorteil auf, daß, ausgehend von der Grundstellung, nur Verschwenkungen um betragsmäßig geringe Winkel notwendig sind, um in eine Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung zu gelangen. Dies bedeutet eine deutliche Reduzierung mechanisch bedingter Ungenauigkeiten bei Einnahme der Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung. Je geringer der Winkel ist, um den der Objektträger verschwenkt werden muß, umso geringer sind Fehler, die aufgrund mechanisch bedingter Vorgaben eines Verschwenklagers (Drehlagers) bei der Einstellung in Schwenkrichtung entstehen. Beispielsweise können bei Einstellung einer Verschwenkung um eine erste Achse auch ungewollte, geringe Verschwenkungen um eine zweite Achse auftreten. Diese treten aber nicht oder nur noch geringfügig auf, falls der Winkel zur Verschwenkung des Objektträgers gering ist. Aufgrund der kleineren Verschwenkwinkel und demnach geringeren Hebelarm ist die Kraft, die aufgewandt werden muß, um den Objektträger in eine der Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung zu verschwenken, geringer als beim Stand der Technik. Somit wirken auch beim Verschwenken und in den Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen geringere Kräfte auf das Verschwenklager. Hingegen wirken beim Stand der Technik höhere Kräfte auf das Verschwenklager, die der Verschwenkbewegung entgegenwirken. Bei Verwendung des Standes der Technik in einem Elektronenmi kroskop kann dies bei langer Beobachtung einer Stelle eines Objektes zu einer Drift des Bildes führen.
- Es ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Normale der Winkelhalbierenden des von der ersten und zweiten Strahlachse eingeschlossenen Winkels entspricht. Durch diese symmetrische Anordnung muß der Objektträger, ausgehend von der Grundstellung zur Einnahme der Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen, jeweils um den gleichen Winkel geschwenkt werden. Diese Art der Anordnung vereinfacht wesentlich die Bedienung, da stets immer nur um einen bestimmten, vorgegebenen Winkel geschwenkt werden muß. Ferner wird so im Vergleich zu den bekannten Vorrichtungen der fehlerbehaftete Schwenkweg auf die Hälfte reduziert.
- Die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule sind vorzugsweise an einer Vakuumkammer angeordnet, in der der Objektträger aufgenommen ist. Beispielsweise ist dies insbesondere bei Elektronenmikroskopen der Fall. Von Vorteil ist auch, die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule zumindest teilweise in der Vakuumkammer aufzunehmen. Ferner ist es vorgesehen, die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule derart anzuordnen, daß deren Strahlachsen mit einem Winkel, vorzugsweise symmetrisch, hinsichtlich der Vertikalen geneigt angeordnet sind. Dieser Winkel ist betragsmäßig größer als 10°, vorzugsweise im Bereich zwischen 10° und 40°.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule an einer Oberseite der Vakuumkammer befestigt. Dies hat insbesondere den Vorteil, daß in der Vakuumkammer auftretende Vibrationen gleichermaßen auf Objektträger und die Teilchenstrahlsäulen, also insbesondere auf eine Elektronensäule und eine Ionensäule, übertragen werden, wodurch Bewegungen in gleiche Richtungen entstehen, die keinen störenden Einfluß auf die optischen Qualitäten des Teilchenstrahlgeräts, insbesondere eines Rasterelektronenmikroskops, haben.
- Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Objektträger an einem Schwenklager angeordnet und über eine Verbindungsstrebe mit der Vakuumkammer verbunden, insbesondere mit einer Oberseite der Vakuumkammer. Auftretende Vibrationen in der Vakuumkammer werden auf diese Weise auf den Objektträger und die Teilchenstrahlsäulen gleichermaßen übertragen. Auch hier entstehen Bewegungen in gleiche Richtungen, die keinen Einfluß auf die optischen Qualitäten haben.
- Die erste Teilchenstrahlsäule weist vorzugsweise einen ersten Strahlerzeuger zur Erzeugung eines ersten Teilchenstrahls sowie ein erstes Strahlführungssystem zur Führung des ersten Teilchenstrahls auf, während die zweite Teilchenstrahlsäule einen zweiten Strahlerzeuger zur Erzeugung eines zweiten Teilchenstrahls sowie ein zweites Strahlführungssystem zur Führung des Teilchenstrahls aufweist. Ferner weisen die beiden Strahlführungssysteme jeweils eine Objektivlinse zur Fokussierung des ersten bzw. zweiten Teilchenstrahls auf den Objektträger auf.
- Die erste Teilchenstrahlsäule ist vorzugsweise als Elektronenstrahlsäule ausgebildet, und die zweite Teilchenstrahlsäule ist vorzugsweise als Ionenstrahlsäule ausgebildet. Auch kann die zweite Teilchenstrahlsäule als Elektronenstrahlsäule und die erste Teilchenstrahlsäule als Ionenstrahlsäule ausgebildet sein.
- Die Erfindung betrifft ferner auch ein Elektronenmikroskop, insbesondere ein Rasterelektronenmikroskop oder auch ein Transmissionselektronenmikroskop, das zumindest eines der Merkmale oder Merkmalskombinationen aufweist, die oben genannt sind.
- Des weiteren ist ein erfindungsgemäßes Teilchenstrahlgerät, insbesondere ein Elektronenstrahlgerät, mit den Merkmalen des Anspruchs 12 charakterisiert. Vorzugsweise ist das Teilchenstrahlgerät als Rasterelektronenmikroskop ausgebildet. Das erfindungsgemäße Teilchenstrahlgerät weist mindestens eine erste Teilchenstrahlsäule mit einer ersten Strahlachse sowie mindestens eine zweite Teilchenstrahlsäule mit einer zweiten Strahlachse auf. Die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule sind dabei derart angeordnet, daß ihre Strahlachsen einen Winkel einschließen. Ferner ist ein Objektträger mit einer Aufnahmefläche vorgesehen, der in eine Stellung derart schwenkbar ist, daß die erste oder die zweite Strahlachse senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche des Objektträgers steht. Die erste und die zweite Strahlachse sind dabei jeweils hinsichtlich der Vertikalen um einen Winkel geneigt, der betragsmäßig größer als 10° ist. Bei einer besonderen Ausführungsform liegt der Winkel im Bereich zwischen 10° und 40°, vorzugsweise im Bereich zwischen 15° und 35°, und besonders bevorzugt im Bereich zwischen 20° und 30°. Die Winkel, mit denen die beiden Strahlachsen zu der Vertikalen geneigt sind, können betragsmäßig gleich oder unterschiedlich sein. Das erfindungsgemäße Teilchenstrahlgerät kann ferner mindestens ein Merkmal oder eine Merkrmalskombination aufweisen, das bereits weiter oben erläutert wurde.
- Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen mittels Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung eines Teilchenstrahlgeräts nach dem Stand der Technik; -
2 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgeräts mit dem Objektträger in Grundstellung; -
3 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgeräts mit dem Objektträger in einer Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung; -
4a -b schematische Darstellungen zweier Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgeräts in Verbindung mit einer Vakuumkammer; -
5 eine geschnittene schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Rasterelektronenmikroskops; und -
6 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgeräts mit unsymmetrisch angeordneten Teilchenstrahlsäulen. - Bereits weiter oben wurde der Stand der Technik anhand von
1 dargestellt. Die Erfindung wird nun nachfolgend anhand der2 bis6 näher erläutert, die die bereits oben genannten Vorteile aufweisen. -
2 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgerätes1 . Es weist zwei Teilchenstrahlsäulen2 und3 auf, deren Strahlachsen24 und25 mit einem Winkel α symmetrisch zu der Vertikalen8 angeordnet sind, die senkrecht auf einer Aufnahmefläche5 eines Objektträgers4 steht. Der Objektträger4 befindet sich in der in2 dargestellten Stellung in einer Grundstellung, von der ausgehend bestimmte Schwenkpositionen des Objektträgers4 in bezug auf die Strahlachsen24 und25 unter vorgegebenen Schwenkwinkeln einstellbar sind. Ausgehend von dieser Grundstellung kann der Objektträger4 in die oben beschriebenen Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen geschwenkt werden. -
3 zeigt eine der beiden Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen. Von der Grundstellung aus ist der Objektträger4 um den Winkel α derart verschwenkt worden, daß die Strahlachse24 senkrecht auf der Oberfläche des auf dem Objektträger4 angeordneten Objektes steht. In dieser Stellung treffen die in der Teilchenstrahlsäule2 erzeugten Teilchen6 nahezu senkrecht auf das Objekt auf. Ausgehend von dieser Stellung kann der Objektträger4 nun derart in die andere Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung geschwenkt werden, indem er zumindest kurzzeitig die Grundstellung einnimmt. Hierdurch werden die bereits weiter oben genannten Vorteile erzielt. -
4a zeigt schematisch eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung, wie sie insbesondere in einem Rasterelektronenmikroskop verwirklicht werden kann. Gleiche Bezugszeichen beziehen sich dabei auf gleiche Bauteile, die bereits oben schon genannt sind. Das Rasterelektronenmikroskop weist eine Vakuumkammer9 auf, an deren Oberseite10 die beiden Teilchenstrahlsäulen2 und3 derart angeordnet sind, daß sie in die Vakuumkammer9 hineinragen. In der Vakuumkammer9 ist ein Objektträger4 an einem Schwenklager11 angeordnet, das an einer Verbindungsstrebe12 angeordnet ist, die mit der Oberseite10 der Vakuumkammer9 verbunden ist, wobei der in4a dargestellte Objektträger4 die oben beschriebene Grundstellung einnimmt. Aufgrund der Verbindung des Objektträgers4 mit der Oberseite10 der Vakuumkammer9 wird eine sehr hohe Stabilität gewährleistet. Auftretende Vibrationen, beispielsweise Gebäudevibrationen, werden somit auf den Objektträger4 und die Teilchenstrahlsäulen2 und3 gleichermaßen übertragen. Es entstehen Bewegungen in die gleiche Richtung, die keinen negativen Einfluß auf die Bildqualität haben. -
4b zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die im Prinzip der Ausführungsform gemäß4a entspricht. Im Unterschied zur Ausführungsform nach4a ist bei der Ausführungsform gemäß4b nicht der Objektträger4 an einem Schwenklager11 angeordnet, sondern an einem Verbindungselement17 , das über ein Schwenklager11 mit einer Verbindungsstrebe12 verbunden ist. Die Verbindungsstrebe12 ist wiederum an der Oberseite10 der Vakuumkammer9 angeordnet. -
5 zeigt die Erfindung schematisch am Beispiel eines Rasterelektronenmikroskops13 , das eine Teilchenstrahlsäule2' in Form einer Elektronenstrahlsäule aufweist. Die Elektronenstrahlsäule2' umfaßt einen Strahlerzeuger in Form einer Elektronenquelle14 (Kathode), eine Extraktionselektrode15 sowie eine Anode16 , die gleichzeitig ein Ende eines Strahlführungsrohres20 bildet. Vorzugsweise ist die Elektronenquelle14 ein thermischer Feldemitter. Elektronen, die aus der Elektronenquelle14 austreten, werden aufgrund einer Potentialdifferenz zwischen der Elektronenquelle14 und der Anode16 auf Anodenpotential beschleunigt und bilden einen Primärelektronenstrahl. Eine als Objektiv wirkende Linse21 , die als rein elektrostatische, rein magnetische oder Kombination einer elektrostatischen Linse mit einem Magnetfeld (elektrostatische-magnetische Objektivlinse) ausgebildet sein kann, dient zur Fokussierung des hier nicht näher dargestellten Primärelektronenstrahls auf das zu untersuchende Objekt19 , das auf der Aufnahmefläche5 des Objektträgers4 angeordnet ist. Mittels eines Ablenksystems23 wird der Primärelektronenstrahl rasterförmig über die Oberfläche des zu untersuchenden Objekts19 geführt. Die Elektronen des Primärelektronenstrahls treten dabei in Wechselwirkung mit dem Objekt. Als Folge der Wechselwirkung werden insbesondere Elektronen aus dem Objekt emittiert (sogenannte Sekundärelektronen) oder Elektronen des Primärelektronenstrahls zuruckgestreut (sogenannte Rückstreuelektronen). Sekundär- und Rückstreuelektronen bilden den sogenannten Sekundärstrahl und werden mit einem Detektor22 detektiert. Das hierdurch erzeugte Detektorsignal wird zur Bilderzeugung verwendet. Die Elektronenstrahlsäule2' ist an einer Oberseite10 einer Vakuumkammer9 befestigt und ragt in die Vakuumkammer9 hinein. - Das Rasterelektronenmikroskop
13 weist neben der Elektronenstrahlsäule2' eine Teilchenstrahlsäule3' in Form einer Ionenstrahlsäule auf, die ebenfalls an der Oberseite10 der Vakuumkammer9 befestigt ist. Auch die Ionenstrahlsäule3' ragt in die Vakuumkammer10 hinein und weist hier nicht näher dargestellte Mittel zur Ionenstrahlerzeugung und Ionenstrahlführung auf. - In der hier dargestellten Ausführungsform des Rasterelektronenmikroskops sind beide Teilchenstrahlsäulen
2' und3' mit einem bestimmten Winkel α symmetrisch zu der Vertikalen8 angeordnet, die senkrecht auf der Aufnahmefläche5 des Objektträgers4 steht. In der Stellung gemäß5 befindet sich der Objektträger4 samt Objekt19 in der oben beschriebenen Grundstellung, von der aus der Objektträger4 bzw. das Objekt19 in zwei Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellungen schwenkbar ist. - In der einen Stellung steht die Strahlachse
24 der Elektronenstrahlsäule2' senkrecht auf der Oberfläche des Objektes19 bzw. auf der Aufnahmefläche5 des Objektträgers4 . In dieser Stellung wird das Objekt19 mittels des Primärelektronenstrahls abgetastet und ein Bild auf die aus dem Stand der Technik bereits bekannte Weise erzeugt. In der anderen Stellung steht die Strahlachse25 der Ionenstrahlsäule3' senkrecht auf der Oberfläche des Objektes19 bzw. auf der Aufnahmefläche5 des Objektträgers5 . Um von einer Stellung in die andere Stellung zu gelangen, wird der Objektträger4 geschwenkt, wobei er hierbei die Grundstellung kurzfristig einnimmt, wodurch die bereits beschriebenen Vorteile erzielt werden. -
6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgeräts mit zwei an einer Vakuumkammer9 angeordneten Teilchenstrahlsäulen2 und3 , die in die Vakuumkammer9 hineinragen. In der Vakuumkammer9 ist wiederum ein Objektträger4 angeordnet, der eine Grundstellung einnimmt, in der die Vertikale8 senkrecht auf einer Aufnahmefläche5 des Objektträger4 steht. Die Teilchenstrahlsäule2 ist derart angeordnet, daß deren Strahlachse24 um den Winkel α gekippt zur Vetikalen8 angeordnet ist. Hingegen ist die Teilchenstrahlsäule3 derart angeordnet, daß die Strahlachse25 um den Winkel β in zur Teilchenstrahlsäule2 entgegen gesetzter Richtung gekippt ist. Der Winkel β ist dabei betragsmäßig kleiner als der Winkel α. Auch diese Ausführungsform weist die bereits genannten Vorteile der Erfindung auf. Ausgehend von der Grundstellung sind nur Verschwenkungen um betragsmäßig geringe Winkel notwendig, um in eine Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung zu gelangen. Dies bedeutet eine deutliche Reduzierung mechanisch bedingter Ungenauigkeiten bei Einnahme der Untersuchungs/Bearbeitungs-Stellung. Je geringer der Winkel ist, um den der Objektträger verschwenkt werden muß, umso geringer sind Fehler, die aufgrund mechanisch bedingter Vorgaben des Drehlagers bei der Einstellung in Schwenkrichtung entstehen. Ferner wirken auf das Drehlager geringere Kräfte, so daß die bereits oben angemerkte Bilddrift verringert wird oder gar verschwindet, so daß eine bessere Bildstabilität erzielt wird. -
- 1
- Teilchenstrahlgerät
- 2, 2'
- erste Teilchenstrahlsäule (Elektronenstrahlsäule)
- 3,3'
- zweite Teilchenstrahlsäule (Ionenstrahlsäule)
- 4
- Objektträger
- 5
- Aufnahmefläche des Objektträgers
- 6
- Teilchenstrahl der ersten Teilchenstrahlsäule
- 7
- Teilchenstrahl der zweiten Teilchenstrahlsäule
- 8
- Vertikale (Normale)
- 9
- Vakuumkammer
- 10
- Oberseite der Vakuumkammer
- 11
- Schwenklager
- 12
- Verbindungsstrebe
- 13
- Rasterelektronenmikroskop
- 14
- Elektronenquelle (Kathode)
- 15
- Extraktionselektrode
- 16
- Anode
- 17
- Verbindungselement
- 18
- 19
- Objekt
- 20
- Strahlführungsrohr
- 21
- Objektivlinse
- 22
- Detektor
- 23
- Ablenksystem
- 24
- Strahlachse
- 25
- Strahlachse
Claims (17)
- Teilchenstrahlgerät (
1 ), insbesondere ein Elektronenstrahlgerät, mit – mindestens einer ersten Teilchenstrahlsäule (2 ,2' ), die eine erste Strahlachse (24 ) aufweist, – mindestens einer zweiten Teilchenstrahlsäule (3 ,3' ), die eine zweite Strahlachse (25 ) aufweist, wobei die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule (2 ,2' ,3 ,3' ) derart angeordnet sind, daß ihre Strahlachsen (24 ,25 ) einen Winkel einschließen, und – einem Objektträger (4 ) mit einer Aufnahmefläche (5 ), der in eine Stellung derart schwenkbar ist, daß die erste oder die zweite Strahlachse (24 ,25 ) senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche (5 ) des Objektträgers (4 ) steht, wobei der Objektträger (4 ) eine Grundstellung einnimmt, aus der er in die Stellung schwenkbar ist, in der die erste oder die zweite Strahlachse (24 ,25 ) senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche (5 ) des Objektträgers (4 ) steht, und wobei in der Grundstellung eine Normale (8 ) zu der Aufnahmefläche (5 ) des Objektträgers (4 ) derart im Raum orientiert ist, daß ein zwischen der ersten Strahlachse (24 ) und der Normalen (8 ) eingeschlossener Winkel (α) größer oder gleich einem zwischen der zweiten Strahlachse (25 ) und der Normalen (8 ) eingeschlossenen Winkel (α, β) ist. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 1, wobei die Normale (
8 ) der Winkelhalbierenden des von der ersten und der zweiten Strahlachse (24 ,25 ) eingeschlossenen Winkels (α, α) entspricht. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule (
2 ,2' ,3 ,3' ) an einer Vakuumkammer (9 ) angeordnet sind, in der der Objektträger (4 ) aufgenommen ist. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 3, wobei die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule (
2 ,2' ,3 ,3' ) zumindest teilweise in der Vakuumkammer (9 ) aufgenommen sind. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 3 oder 4, wobei die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule (
2 ,2' ,3 ,3' ) an einer Oberseite (10 ) der Vakuumkammer (9 ) befestigt sind. - Teilchenstrahlgerät nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der Objektträger (
4 ) an einem Schwenklager (11 ) angeordnet und über eine Verbindungsstrebe (12 ) mit der Vakuumkammer (9 ) verbunden ist. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 6, wobei der Objektträger (
4 ) über die Verbindungsstrebe (12 ) mit einer Oberseite (10 ) der Vakuumkammer (9 ) verbunden ist. - Teilchenstrahlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Teilchenstrahlsäule (
2' ) einen ersten Strahlerzeuger (14 ) zur Erzeugung eines ersten Teilchenstrahls sowie ein erstes Strahlführungssystem (15 bis18 ,21 ,23 ) zur Führung des ersten Teilchenstrahls aufweist, und wobei die zweite Teilchenstrahlsäule (3' ) einen zweiten Strahlerzeuger zur Erzeugung eines zweiten Teilchenstrahls sowie ein zweites Strahlführungssystem zur Führung des zweiten Teilchenstrahls aufweist. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 8, wobei das erste Strahlführungssystem und das zweite Strahlführungssystem eine Objektivlinse (
21 ) zur Fokussierung des ersten bzw. zweiten Teilchenstrahls auf den Objektträger (4 ) aufweist. - Teilchenstrahlgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Teilchenstrahlsäule (
2 ,2' ) als Elektronenstrahlsäule und die zweite Teilchenstrahlsäule (3 ,3' ) als Ionenstrahlsäule ausgebildet ist. - Elektronenmikroskop (
13 ), insbesondere ein Rasterelektronenmikroskop, das als Teilchenstrahlgerät nach Anspruch10 ausgebildet ist. - Teilchenstrahlgerät (
1 ), insbesondere ein Elektronenstrahlgerät, mit – mindestens einer ersten Teilchenstrahlsäule (2 ,2' ), die eine erste Strahlachse (24 ) aufweist, – mindestens einer zweiten Teilchenstrahlsäule (3 ,3' ), die eine zweite Strahlachse (25 ) aufweist, wobei die erste und die zweite Teilchenstrahlsäule (2 ,2' ,3 ,3' ) derart angeordnet sind, daß ihre Strahlachsen (24 ,25 ) einen Winkel einschließen, und – einem Objektträger (4 ) mit einer Aufnahmefläche (5 ), der in eine Stellung derart schwenkbar ist, daß die erste oder die zweite Strahlachse (24 ,25 ) senkrecht oder zumindest nahezu senkrecht auf der Aufnahmefläche (5 ) des Objektträgers (4 ) steht, wobei die erste und die zweite Strahlachse (24 ,25 ) jeweils hinsichtlich der Vertikalen (8 ) um einen Winkel (α, β) geneigt sind, der betragsmäßig größer als 10° ist. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 12, wobei der Winkel (α, β), um den die erste oder die zweite Strahlachse (
24 ,25 ) hinsichtlich der Vertikalen (8 ) geneigt ist, betragsmäßig im Bereich zwischen 10° und 40° liegt. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 13, wobei der Winkel (α, β), um den die erste oder die zweite Strahlachse (
24 ,25 ) hinsichtlich der Vertikalen (8 ) geneigt ist, betragsmäßig im Bereich zwischen 15° und 35° liegt. - Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 14, wobei der Winkel (α, β), um den die erste oder die zweite Strahlachse (
24 ,25 ) hinsichtlich der Vertikalen (8 ) geneigt ist, betragsmäßig im Bereich zwischen 20° und 30° liegt. - Teilchenstrahlgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei die Winkel (α, β), mit dem die beiden Strahlachsen (
24 ,25 ) hinsichtlich der Vertikalen (8 ) geneigt sind, betragsmäßig gleich sind. - Teilchenstrahlgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 16 sowie den Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
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