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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Fokussierlinse zum Fokussieren eines
geladenen Teilchenstrahls, insbesondere für Elektronenstrahlen von Elektronenmikroskopen
oder Innenstrahlen von fokussierenden Ionenstrahlgeräten.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Geräte für einen
geladenen Teilchenstrahl wie Elektronenmikroskope, fokussierende
Ionenstrahlgeräte
oder Erzeuger von Elektronenstrahlmustern werden benötigt, um
eine immer weiter steigende, räumliche
Auflösung
zum Untersuchen oder Strukturieren von Spezimen wie Halbleiterwafer, Masken,
biologische Spezimen und dergleichen zu liefern. Eine hohe räumliche
Auflösung
kann nur erreicht werden, wenn die Größe des Fokussierpunktes des
geladenen Teilchenstrahls hinreichend klein ist. Einen geladenen
Teilchenstrahl auf eine kleine Punktgröße zu fokussieren, erfordert
hingegen eine strenge Kontrolle der fokussierenden elektrischen und/oder
magnetischen Felder.
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Leider
kann in der Praxis jede leitende Komponente in der Nähe des geladenen
Teilchenstrahls eine Quelle für
die Störung
eines fokussierenden elektrischen Feldes sein. Deshalb kann die
Fokussierqualität
der geladenen Teilchenstrahlquelle leiden, so oft eine Komponente
in der Nähe
des geladenen Teilchenstrahls bezüglich des Strahls während des
Betriebes bewegt wird.
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Störungen des
elektrischen Feldes entstehen auch, wenn das Spezimen selbst bewegt
wird. Diese Situation ergibt sich, wenn z. B. das Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahlen benutzt wird, um ein Spezimen unter verschiedenen
Auftreffwinkeln zu untersuchen oder zu strukturieren. Der Auftreffwinkel bezieht
sich auf den Winkel zwischen der untersuchten oder strukturierten
Oberfläche
des Spezimen und der Richtung des einfallenden (Primär-)Strahls
geladener Teilchen. Ein Spezimen unter verschiedenen Auftreffwinkeln
zu untersuchen kann die Information über die Oberfläche des
Spezimen wie Oberflächentopologie,
chemische Oberflächenstruktur
usw. erheblich steigern.
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Normalerweise
wird der Auftreffwinkel durch Mittel irgendeines Kippmechanismus
eingestellt, der das Gerät
für einen
geladenen Teilchenstrahl bezüglich
der Oberfläche
des Spezimen neigt. 1a und 1b zeigen
ein Beispiel, in dem ein Halbleiterwafer 3 von einem Rasterelektronenmikroskop 1 (REM) unter
zwei verschiedenen Auftreffwinkeln 42 untersucht wird.
In 1a wird das Spezimen 3 unter einem ersten
Auftreffwinkel 42 von 90° Grad
untersucht, während
in 1b das Spezimen unter einem zweiten Auftreffwinkel 42 von
45° Grad
untersucht wird. Dabei ist zu bemerken, dass, während in 1a–b das REM 1 gekippt
wird um einen geneigten Auftreffwinkel zu erhalten, andere Bauweisen
von REMs ein Set-Up benutzen, bei dem das Spezimen gekippt wird
um einen geneigten Auftreffwinkel zu erhalten.
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Das
REM 1 aus 1a und 1b umfasst eine
Strahlenröhre 20 mit
einer Elektronenstrahlquelle 5, z. B. eine thermische Feldemissionskathode
um einen Elektronenstrahl 7 zu erzeugen, eine Hochspannungs-Strahl-Röhre 9 um
den Elektronenstrahl 7 bis zu einer Energie zu beschleunigen,
die durch eine Anodenspannung Vanode kontrolliert
wird, einen Kondensor 11 um die Elektronenstrahlform zu
verbessern, eine magnetische Fokussierlinse 13 und eine
elektrostatische Fokussierlinse 14, um den Elektronenstrahl 7 auf
den Wafer 3 zu fokussieren. Das REM 1 aus 1a und 1b umfasst
weiterhin einen Detektor 15 innerhalb der Linse, um das
Signal der geladenen Sekundärpartikel 17 zu
detektieren und auszuwerten, die durch den Primärstrahl 7 der geladenen
Teilchen auf dem Wafer 3 erzeugt werden.
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Die
magnetische Fokussierlinse 13 aus 1a und 1b besteht
aus seiner Spule 24 und einem Bügel 26, die so geformt
sind, dass sie ein fokussierendes, magnetisches Feld für den Primärstrahl 7 geladener
Teilchen erzeugen. Die elektrostatische Fokussierlinse 14 aus 1a und 1b umfasst
das Element 9a am unteren Ende der Hochspannungs-Strahl-Röhre, die
konusartig geformten Elemente 26a („konische Kappe") des Bügels 26, und
Apperturen 106 an den Spitzen der betreffenden Elemente.
Das fokussierende elektrische Feld wird durch die Geometrie des
Elementes 9a am unteren Ende, die Geometrie der konischen
Kappe, deren Apperturen 106 und durch die Spannungen V1
und V2 zwischen dem Wafer und, entsprechend, der konischen Kappe 26a und
der Hochspannungs-Strahl-Röhre 9 bestimmt (der
Einfachheit halber sind die Spannungen V1, V2 und Vanode nur
in 1a gezeigt). Wie es sich herausgestellt hat, kann die
räumliche
Auflösung
des untersuchenden Primärelektronenstrahls
durch eine Kombination mit einem magnetischen fokussierenden Feld
erhöht
werden, wenn das elektrische Feld zwischen der konischen Kappe 26a und
dem Wafer 3 so eingestellt ist, dass es den Primärstrahl 7 geladener
Teilchen abbremst. Mehr Details über
die kombinierte elektrostatische und magnetische Fokussierlinse
und das REM aus 1a im Allgemeinen können in "High Precision electron
optical system for absolute and CD-measurements an large specimens" von J. Frosien,
S. Lanio, H.P. Feuerbaum, Nuclear Instruments and Methods in Physics
Research A, 363 (1995), pp. 25–30 nachgelesen
werden.
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Zum
Beispiel beschreibt Dokument
EP
0 762 468 ein Rasterelektronenmikroskop mit einer Objektivlinse,
um eine magnetische Feldlinse auf der Seite einer Probe zu formen.
Das Bild der Probe wird beobachtet durch das Detektieren von Sekundärelektronen
der Probe auf der oberen Seite der Objektivlinse. Eine Korrekturelektrode
für das
elektrische Feld, die mit einem negativen Potential versehen ist,
wird außerhalb
einer Beschleunigungselektrode oder auf der Seite der Probe angeordnet.
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In 1b ist
die Strahlenröhre 20 um
45° Grad
in Bezug auf den Wafer 3 geneigt, um den Wafer 3 unter
einem zweiten Auftreffwinkel 42 von 45° zu untersuchen. Im Fall von 1a und 1b wurde
ein kontrolliertes Neigen durch einen Kippmechanismus 22 realisiert,
der es dem REM ermöglicht, jede
Stelle auf dem Wafer unter (zumindest) zwei unterschiedlichen Auftreffwinkeln 42 zu
untersuchen. Weiterhin ist es dank der konusartig geformten Elemente 26a des
Bügels 26 möglich, das
REM zu kippen während
eine kurze Arbeitsdistanz zwischen der Fokussierlinse 14 und
dem Spezimen 3 beibehalten wird, wie in 1b gesehen
werden kann. Die konusartige Form der konusartig geformten Elemente 26a des
Bügels 26 verhindert,
dass die Strahlenröhre 20 beim
Neigen das Spezimen berührt
oder schrammt ohne dass die kurze Arbeitsdistanz verloren geht.
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Das
Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl aus 1a und 1b erlaubt
eine Untersuchung eines Spezimen unter verschiedenen, vorbestimmten
Auftreffwinkeln. Jedoch kann das Ändern des Auftreffwinkels weg
von der senkrechten Richtung die räumliche Auflösung des
Geräts
für einen geladenen
Teilchenstrahl ernsthaft reduzieren, wie sich herausgestellt hat.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es
ist deshalb ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung, eine Fokussierlinse
mit einer verbesserten, räumlichen
Auflösung
für die
Untersuchung oder die Strukturierung eines Spezimen zu Verfügung zu
stellen.
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Es
ist noch ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung, eine Fokussierlinse
zur Verfügung
zu stellen, die eine hohe, räumliche
Auflösung
liefert, selbst wenn der Auftreffwinkel des geladenen Teilchenstrahls
auf die Oberfläche
eines Spezimen signifikant von 90° Grad
abweicht.
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Es
ist noch ein weiterer Aspekt der vorlegenden Erfindung, eine Fokussierlinse
bereit zu stellen, die geeignet ist, einen besseren Fokus für geladene Teilchenstrahlen
mit variierendem Auftreffwinkel zu liefern.
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Es
ist auch ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl bereit zu stellen mit einer Fokussierlinse,
die geeignet ist, eine hohe, räumliche
Auflösung
unter verschiedenen Auftreffwinkeln zu liefern.
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Insbesondere
ist es ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, ein Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl mit einer kombinierten elektrostatischen und
magnetischen Fokussierlinse bereit zu stellen, das geeignet ist,
eine hohe, räumliche
Auflösung
unter verschiedenen Auftreffwinkeln zu liefern.
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Diese
und andere Vorteile werden durch die Fokussierlinse nach Anspruch
1, das Gerät
für einen geladenen
Teilchenstrahl nach Anspruch 19 und die Methoden nach den Ansprüchen 24
und 25 erreicht.
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Weitere
Vorteile, Merkmale, Aspekte und Details der Erfindung sind offensichtlich
von den abhängigen
Ansprüchen,
der Beschreibung und den beigefügten
Zeichnungen. Die Ansprüche
sollen als ein erster nicht limitierender Ansatz verstanden werden, die
Erfindung in allgemeinen Worten zu definieren.
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Die
Erfindung nach Anspruch 1 beinhaltet eine Fokussierlinse zum Fokussieren
eines geladenen Teilchenstrahls auf ein Spezimen unter einem vorbestimmten
Auftreffwinkel, beinhaltend: zumindest eine erste Elektrode mit
einer ersten Apertur, um ein fokussierendes elektrisches Feld zum
Fokussieren des geladenen Teilchenstrahls auf das Spezimen zu generieren;
und eine Korrekturelektrode mit einer konusartig geformten, gekrümmten Fläche, um
Störungen
des fokussierenden elektrischen Felds zu kompensieren, die von dem
Auftreffwinkel abhängen, und
durch das Spezimen verursacht sind, wobei die konusartig geformte,
gekrümmte
Fläche
der Korrekturelektrode eine Öffnung
auf einer Seite hat, um einen Platz für das Spezimen zur Verfügung zu
stellen, um sich an die erste Elektrode anzunähern.
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Da
die Korrekturelektrode eine gekrümmte Oberfläche hat,
ist es möglich,
die Rotationssymmetrie des fokussierenden elektrischen Feldes in
der Gegend zwischen der zumindest einen ersten Elektrode und dem
Spezimen zu verbessern, wenn das Spezimen in Bezug auf den einfallenden
geladenen Teilchenstrahl gekippt ist. Das verbessert die Fähigkeit
der Fokussierlinse, den Primärstrahl
geladener Teilchen auf das geneigte Spezimen zu fokussieren und
kann deshalb zu einer verbesserten räumlichen Auflösung führen.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Beobachtung, dass das Ändern des
Auftreffwinkels die räumliche
Auflösung
verringern kann. Weiterhin basiert die vorliegende Erfindung auf
der Erkenntnis, dass eine Reduktion der räumlichen Auflösung aufgrund
einer Störung
des fokussierenden elektrischen Feldes auftritt, wenn das Spezimen
in Bezug auf die Fokussierlinse gekippt wird. Ferner basiert die
vorliegende Erfindung auf der Idee, die Störungen des fokussierenden elektrischen
Feldes durch das Einführen
einer Korrekturelektrode zu kompensieren. Weiterhin basiert die
vorliegende Erfindung auf der Idee, eine Korrekturelektrode mit
einer gekrümmten
Oberfläche
zu haben, um Störungen
des fokussierenden elektrischen Feldes, die vom Auftreffwinkel abhängig sind,
zu kompensieren.
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Mit
einer gekrümmten
Oberfläche
ist die Korrekturelektrode imstande, das fokussierende elektrische
Feld in einer rotationssymmetrischeren Art zu formen. Die gekrümmte Oberfläche der
Korrekturelektrode ist konusartig geformt. Der Ausdruck "konusartig geformt" bezieht sich auf
eine Form, die ein Segment des Mantels eines Konus sein kann. Mit
einer konusartig geformten Korrekturelektrode ist es möglich, eine
bessere Rotationssysmmetrie des fokussierenden elektrischen Feldes
zur Verfügung
zu stellen, wenn das Spezimen bezüglich der Symmetrieachse der
Fokussierlinse geneigt ist.
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Die
gekrümmte
Oberfläche
der Korrekturelektrode hat auf einer Seite eine Öffnung, um Platz für das Spezimen
zur Verfügung
zu stellen, um sich an die zumindest eine erste Elektrode im Bereich
der Öffnung
anzunähern.
Das kann dazu genutzt werden, die Arbeitsdistanz zu verringern,
wenn das Spezimen geneigt ist. Je kleiner die Arbeitsdistanz für das Untersuchen
und Strukturieren des Spezimen ist, desto höher ist die räumliche
Auflösung,
die erreicht werden kann. Die Arbeitsdistanz bezieht sich üblicherweise
auf die Distanz zwischen der ersten Elektrode und der Oberfläche des
Spezimen.
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Die Öffnung an
der Seite der geneigten Oberfläche
der Korrekturelektrode kann von der Spitze zur Basis des Konus reichen.
In diesem Fall kann ein Spezimen mit einer größeren Oberfläche als
die Öffnung,
wie z. B. ein Halbleiterwafer, näher
an der zumindest einen ersten Elektrode positioniert werden, als
es ohne diese Öffnung
möglich
wäre.
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Vorzugsweise
ist die gekrümmte
Oberfläche der
Korrekturelektrode geformt und positioniert um die Symmetrieachse
der zumindest einen Elektrode nur teilweise zu umgeben. In diesem
Fall bildet der Bereich, der nicht von der gekrümmten Oberfläche umgeben
ist, vorzugsweise eine Öffnung
auf einer Seite der gekrümmten
Oberfläche,
die einen Zugang für
das Spezimen zur Verfügung
stellen kann, um sich weiter der zumindest einen Elektrode zu nähern. Weiterhin
können,
wie sich herausgestellt hat, Korrekturelektroden, die die Symmetrieachse
nur teilweise umgeben, eine bessere Kompensation für Störungen,
die von dem Auftreffwinkel abhängig
sind, zur Verfügung
stellen, verglichen mit Elektroden, die die Symmetrieachse komplett
umgeben.
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Vorzugsweise
ist die gekrümmte
Oberfläche der
Korrekturelektrode geformt und positioniert, um die Symmetrieachse
mit einen Abdeckwinkel von maximal bis zu 350° Grad, bevorzugt von maximal bis
zu 300° Grad
und besonders bevorzugt von maximal bis zu 210° Grad zu umgeben. Vorzugsweise ist
der Abdeckwinkel gegeben durch den Winkel, der von der Korrekturelektrode
abgedeckt wird, von der Symmetrieachse in einer Ebene parallel zu
der ersten Öffnung
der zumindest einen ersten Elektrode aus gesehen. Je kleiner der
Abdeckwinkel ist, desto größer kann
die Öffnung
gemacht werden, um die Arbeitsdistanz zum Untersuchen und Strukturieren
eines gekippten Spezimen zu minimieren.
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Auf
der anderen Seite ist es bevorzugt, dass die gekrümmte Oberfläche der
Korrekturelektrode geformt und positioniert ist, um die Symmetrieachse durch
einen Abdeckwinkel von mindestens 10° Grad, bevorzugt von mindestens
60° Grad
und besonders bevorzugt von mindestens 180° Grad zu umgeben. Je größer der
Abdeckwinkel, umso besser ist der Schutz des fokussierenden elektrischen
Feldes gegen Störungen,
die durch ein geneigtes Spezimen hervorgerufen werden. Bevorzugterweise
wird der Abdeckwinkel in der Ebene der ersten Apertur gemessen.
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Weiterhin
ist die gekrümmte
Oberfläche
der Korrekturelektrode vorzugsweise geformt und positioniert, um
asymmetrisch in Bezug auf eine Rotation um 180° Grad um die Symmetrieachse
zu sein. Mit einer rotatorisch asymmetrischen Korrekturelektrode ist
es möglich,
Störungen
des elektrischen Feldes zu kompensieren, die aus einem Spezimen,
dessen Oberfläche
bezüglich
des einfallenden geladenen Teilchenstrahls geneigt ist, resultieren.
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Indessen
ist es bevorzugt, dass die zumindest eine erste Elektrode und die
gekrümmte
Oberfläche
der Korrekturelektrode geformt und positioniert ist, um symmetrisch
bezüglich
derselben Symmetrieebene zu sein. Vorzugsweise ist die Symmetrieebene
identisch mit der Ebene innerhalb derer die Fokussierlinse zum Untersuchen
und Strukturieren des Spezimen gekippt wird. Diese Geometrie ist
ein besonders effizienter Weg, Störungen des fokussierenden elektrischen
Feldes zu kompensieren, die durch eine Neigung der fokussierenden
Linse bezüglich
des Spezimen hervorgerufen werden.
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Vorzugsweise
ist die zumindest eine erste Elektrode konusartig geformt. In diesem
Fall ist es bevorzugt, dass die gekrümmte Oberfläche der Korrekturelektrode
geformt und positioniert ist, um irgendeinen äußeren Bereich der konusartig
geformten ersten Elektrode abzudecken, von der Außenseite
der Fokussierlinse aus gesehen. Auf diese Weise kann die Korrekturlinse
die erste Elektrode von äußeren, elektrischen
Feldern elektrostatisch schützen, die
Störungen
in das fokussierende elektrische Feld des fokussierenden, elektrischen
Feldes einbringen können.
Weiterhin kann auf diese Weise die Korrekturelektrode genutzt werden,
um Störungen
des elektrischen Feldes aktiv zu kompensieren, die in das fokussierende
elektrische Feld von einer Seite der ersten Elektrode eingebracht
werden, die nicht von der Korrekturelektrode bedeckt ist. Vorzugsweise
wird die Kompensation dadurch ausgeführt, dass die Spannung der
Korrekturelektrode Vc in einer Weise eingestellt
wird, die die Größe des Fokuspunktes
optimiert.
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Insbesondere
ist es bevorzugt, wenn die Fokussierlinse in einem geneigten Auftreffwinkel
betrieben wird, dass der Bereich der konusartig geformten ersten
Elektrode, der von der Korrekturelektrode abgedeckt ist, sich gegenüber dem
Bereich der konusartig geformten ersten Elektrode befindet, der
dem Spezimen am nächsten
ist. So kann der Bereich der konusartig geformten ersten Elektrode,
der nicht von der Korrekturelektrode abgedeckt ist, als durch das Spezimen "abgedeckt" angesehen werden.
In dieser Konfiguration können
die Potentiale des Spezimen und der Korrekturelektrode abgeglichen
werden, um die Störung
des elektrischen Feldes zu minimieren, die durch die Neigung des
Spezimen und/oder der Fokussierlinse hervorgerufen werden. In diesem
Fall können
das Spezimen und die gekrümmte
Oberfläche
der Korrekturelektrode einen gemeinsamen elektrostatischen Schirm
bereit stellen, der ein Potential zur Verfügung stellt, das die Störungen des
elektrischen Feldes durch das Spezimen minimiert. Auf diese Art
wird das Spezimen Teil der Elektrodenstruktur, die dabei hilft,
die Fokussierqualität
des geladenen Teilchenstrahls zu optimieren.
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Da
ferner das Spezimen Teil der Elektrodenstruktur ist, die das fokussierende
elektrische Feld zum Fokussieren des geladenen Teilchenstrahls bestimmt,
kann das Spezimen sehr nah zu der konusartig geformten ersten Elektrode
bewegt werden. Das hilft, die Arbeitsdistanz in der Konfiguration
mit dem geneigten Strahl kurz zu halten.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl nach Anspruch 19. Das Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl mit der Fokussierlinse nach einem der Ansprüche 1 bis
18 ist geeignet, ein Spezimen unter Auftreffwinkeln, die von 90° Grad abweichen,
mit hoher räumlicher
Auflösung
zu untersuchen und zu strukturieren.
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Vorzugsweise
beinhaltet das Gerät
für einen geladenen
Teilchenstrahl nach der Erfindung einen Kippmechanismus, durch den
die optische Achse der Fokussierlinse bezüglich der Oberfläche des
Spezimen oder umgekehrt geneigt werden kann. Das ermöglicht dem
Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl das Spezimen unter verschiedenen Auftreffwinkeln
zu beobachten oder zu strukturieren, was den Anwendungsbereich erweitert
oder die Präzision für das Beobachten
oder Strukturieren verbessert.
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Vorzugsweise
ist die Kippebene des Geräts für einen
geladenen Teilchenstrahl im Wesentlichen gleich mit der Symmetrieebene
der gekrümmten Oberfläche der
Korrekturelektrode der Fokussierlinse. In diesem Fall kann die gekrümmte Oberfläche der
Korrekturelektrode die Störungen
des fokussierenden, elektrischen Feldes, die vom Auftreffwinkel abhängig sind,
am besten kompensieren, um die Fokussierqualität des geladenen Teilchenstrahls
zu verbessern.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Verwenden
eines Geräts
für einen
geladenen Teilchenstrahl zum Untersuchen und Strukturieren eines
Spezimen nach Anspruch 24. Das Verfahren nach Anspruch 24 zum Untersuchen
und Strukturieren eines Spezimen mittels einen geladenen Teilchenstrahl
beinhaltet die Schritte zur Verfügung
Stellen eines Geräts
für einen
geladenen Teilchenstrahl wie oben beschrieben; Untersuchen oder
Strukturieren des Spezimen bei einem ersten Auftreffwinkel bei einer
ersten Spannung der Korrekturelektrode, die an der Korrekturelektrode
angelegt ist; und Untersuchen oder Strukturieren des Spezimen unter
einem zweiten Auftreffwinkel bei einer zweiten Spannung der Korrekturelektrode,
die an die Korrekturelektrode angelegt ist.
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Das
Gerät für einen
geladenen Teilchenstrahl unter verschiedenen Auftreffwinkeln und
bei unterschiedlichen Spannungen der Korrekturelektrode zu benutzen,
macht es möglich,
das Spezimen mit einer hohen räumlichen
Auflösung
unabhängig
von dem jeweilig verschiedenen Auftreffwinkel zu untersuchen oder
zu strukturieren. Vorzugsweise wird der erste Auftreffwinkel so
eingestellt, dass er in dem Bereich zwischen 70° Grad und 110° Grad, bevorzugt zwischen
80° Grad
und 100° Grad
und besonders bevorzugt zwischen 85° Grad und 95° Grad bezüglich der Oberfläche des
Spezimen liegt. Je näher
der Auftreffwinkel an 90° Grad
ist, desto besser kann eine Rotationsymmetrie für den geladenen Teilchenstrahl, der
sich dem Spezimen nähert,
bereit gestellt werden.
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Im
Allgemeinen ist es bevorzugt, dass der zweite Auftreffwinkel im
Bereich zwischen 20° Grad und
70° Grad,
bevorzugt zwischen 30° Grad
und 60° Grad
und besonders bevorzugt zwischen 40° Grad und 50° Grad bezüglich der Oberfläche des
Spezimen liegt. Auftreffwinkel in diesem Bereich vereinfachen den
Einsatz eines geladenen Teilchenstrahls, der zusätzliche Informationen über das
Spezimen zur Verfügung
stellen kann, neben den Informationen, die durch das Untersuchen
unter dem ersten Auftreffwinkel gewonnen werden. Ferner, falls die
erste Elektrode konusartig geformt ist, ist es bevorzugt, dass der
zweite Auftreffwinkel so eingestellt ist, dass er ungefähr gleich
bis halb so groß ist,
wie der Scheitelwinkel, der durch die konusartig geformte erste
Elektrode bestimmt wird. So verläuft
der Bereich der konusartig geformten Elektrode, der dem Spezimen
am nächsten
ist, im Wesentlichen parallel zur Oberfläche des Spezimen. Dadurch wird
die Benutzung einer Korrekturelektrode zum Verbessern der Rotationssymmetrie
besonders effektiv.
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Bevorzugt
wird die Spannung der ersten Korrekturelektrode so eingestellt,
dass sie gleich ist der Spannung des Spezimen Vs oder innerhalb
des Bereiches liegt, der durch die Spannungen zwischen der Spannung
des Spezimen Vs und der Spannung der ersten Elektrode V1, der der
ersten Elektrode zugeführt
wird, bestimmt wird. Eine Korrekturelektrode mit solchen Spannungen
minimiert ihren Verformungseffekt auf die Rotationssymmetrie des
fokussierenden elektrischen Feldes, wenn der geladene Teilchenstrahl
unter einem Auftreffwinkel von 90° Grad
läuft.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass die Spannung der zweiten Korrekturelektrode
so eingestellt ist, dass sie außerhalb
des Bereiches liegt, der durch die Spannungen zwischen der Spannung
des Spezimen Vs und der Spannung der ersten Elektrode V1 bestimmt
wird, der der ersten Elektrode zugeführt wird. Eine Korrekturelektrode
mit solchen Spannungen kann benutzt werden, Verformungen der Rotationssymmetrie
des fokussierenden, elektrischen Feldes zu kompensieren, die durch
ein Verkippen des geladenen Teilchenstrahls bezüglich der Oberfläche des
Spezimen hervorgerufen werden.
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Besonders
ist es bevorzugt, dass die Spannung der zweiten Korrekturelektrode
auf einen Wert von ungefähr
2·Vs – V1, mit
einer Toleranz von weniger als 50 Prozent, bevorzugt weniger als
20 Prozent und besonders bevorzugt weniger als 10 Prozent eingestellt
wird. In dieser Formel repräsentiert
Vs die Spannung des Spezimen und V1 die Spannung der ersten Elektrode.
Mit einer solchen Spannung der zweiten Elektrode kann eine sehr
hohe Kompensation der Verformungen der Rotationssymmetrie des fokussierenden
elektrischen Feldes erreicht werden, wenn die erste Elektrode konusartig
geformt ist und der zweite Auftreffwinkel so eingestellt ist, dass
er ungefähr
gleich bis halb so groß ist,
wie der Scheitelwinkel, der durch die konusartig geformte erste
Elektrode bestimmt wird.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass der erste und/oder der zweite Auftreffwinkel
mittels eines Kippmechanismus eingestellt werden, der Teil des Geräts für einen
geladenen Teilchenstrahl ist. So ist es möglich, das Spezimen unter verschiedenen
Auftreffwinkel in einer hohen Geschwindigkeit zu untersuchen oder
zu strukturieren. Besonders ist es auf diese Art möglich, das
Spezimen unter verschiedenen Auftreffwinkeln zu untersuchen ohne
das Vakuum unterbrechen zu müssen,
das den geladenen Teilchenstrahl umgeben kann.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Untersuchen
oder Strukturieren eines Spezimen nach Anspruch 25. Nach Anspruch
25 umfasst das Verfahren zum Verwenden eines Geräts für einen geladenen Teilchenstrahl,
wie es oben beschrieben ist, zum Untersuchen oder Strukturieren
eines Spezimen mittels eines geladenen Teilchenstrahls die Schritte
zur Verfügung
stellen eines Gerätes
für einen
geladenen Teilchenstrahl mit zumindest einer ersten Elektrode und
einer Korrekturelektrode; Untersuchen oder Strukturieren des Spezimen
unter einem ersten Auftreffwinkel mit der Korrekturelektrode an
einer ersten Position in Bezug auf die zumindest erste Elektrode;
und Untersuchen oder Strukturieren des Spezimen unter einem zweiten
Auftreffwinkel mit der Korrekturelektrode an einer zweiten Position
in Bezug auf die zumindest erste Elektrode.
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Durch
das Ändern
der Position der Korrekturelektrode in Bezug auf die erste Elektrode,
ist es möglich,
die Korrekturelektrode vom geladenen Teilchenstrahl weg zu bewegen.
So ist es möglich
die Rotationssymmetrie des fokussierenden, elektrischen Feldes vollständig wieder
herzustellen, wenn der Auftreffwinkel 90° Grad in Bezug auf die Oberfläche des
Spezimen beträgt.
Weiterhin ist es so nicht notwendig, die Spannung der Korrekturelektrode
zu regulieren. Wenn die Korrekturelektrode von der ersten Elektrode
weg bewegt wird, ist es bevorzugt, dass die Distanz zwischen der
zweiten Position und der ersten Elektrode mindestens um den Faktor
zwei, bevorzugt mindestens um den Faktor zehn und besonders bevorzugt
mindestens um den Faktor 100 größer ist,
als die Distanz zwischen der ersten Position und der ersten Elektrode.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Einige
der oben gezeigten und andere, detailliertere Aspekte der Erfindung
werden in der folgenden Beschreibung beschrieben werden und teilweise
mit Bezug auf die Zeichnungen dargestellt werden. Dabei zeigt:
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1a Rasterelektronenmikroskop
(REM) des Stands der Technik mit einer konusartig geformten Fokussierlinse
und unter einem senkrechten Winkel verwendet, um einen Halbleiterwafer
zu untersuchen.
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1b Rasterelektronenmikroskop
(REM) aus 1a, das gekippt ist, um einen
Wafer unter einem Auftreffwinkel von 45° Grad zu untersuchen.
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2a Fokussierlinse
nach der Erfindung, die gekippt ist, um einen Wafer unter einem
Auftreffwinkel von 45° Grad
zu untersuchen.
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2b Fokussierlinse
aus 2a in einer senkrechten Position, um den Wafer
unter einem senkrechten Winkel zu untersuchen.
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3A Querschnitt
durch die Fokussierlinse aus 2a gekennzeichnet
mit den Querschnittslinien 3B, 3C, 3D.
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3B Querschnitt
entlang der Querschnittslinie 3B aus 3A durch
die zweite Elektrode und die konusartig geformte erste Elektrode.
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3C Querschnitt
entlang der Querschnittslinie 3C aus 3A durch
die Korrekturelektrode und die konusartig geformte erste Elektrode.
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4 3-dimensionale
schematische Zeichnung einer Fokussierlinse nach der Erfindung,
die eine durch die Korrekturelektrode abgedeckte konusartig geformte
erste Elektrode zeigt, wie in 3A bis 3D gezeigt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
der unten aufgeführten
Beschreibung der detaillierten Ausführungsformen nach der Erfindung, beziehen
sich die Bezugszeichen auf die beigefügten Zeichnungen 1a and 1b, 2a und 2b, 3A, 3B, 3C und 3D und auf 4.
Die Figuren in den Zeichnungen repräsentieren nur einzelne, nicht
limitierende Ausführungsformen
der Erfindung, die das Ziel haben, lediglich erläuternde Beispiele der Erfindung
zu sein. Die unten angeführte
Beschreibung, selbst wenn sie Bezug zu den Zeichnungen nimmt, soll
in einem breiten Sinn verstanden werden und beinhaltet jede Abweichung von
den beschriebenen Ausführungsformen,
die für einen
Fachmann offensichtlich ist.
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Der
Ausdruck "Fokussierlinse" nach Anspruch 1
bezieht sich auf irgendeine Linse, die geeignet ist, ein fokussierendes,
elektrisches Feld zum Fokussieren eines geladenen Teilchenstrahls,
wie z. B. ein Elektronenstrahl oder ein Ionenstrahl auf ein Spezimen
zur Verfügung
zu stellen. Der Ausdruck „Fokussierlinse" beinhaltet auch
Linsen, die mit Mitteln zum Bereitstellen eines fokussierenden,
magnetischen Feldes kombiniert sind.
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Das
Fokussieren eines geladenen Teilchenstrahls nach der Erfindung kann
auf viele, verschiedene Arten verwirklicht werden. Zum Beispiel
kann das Fokussieren durch eine erste Elektrode mit einer ersten
Apertur bewirkt werden, die der Oberfläche des Spezimen zugewandt
ist. Wenn eine erste Elektrodenspannung V1 zwischen der ersten Elektrode und
dem Spezimen zugeführt
wird, bilden sich Potentiallinien an der ersten Apertur, die ein
fokussierendes elektrisches Feld für einen geladenen Teilchenstrahl
erzeugen, der durch die Apertur in Richtung des Spezimen tritt.
In dieser Konfiguration bilden das Spezimen und die erste Elektrode
eine Linse, die als „Aperturlinse" bekannt ist. Die
Fokussierlänge
der Fokussierlinse hängt
von dem Durchmesser der Apertur ab, der Höhe der ersten Elektrodenspannung V1
und der Energie der Teilchen des geladenen Teilchenstrahls. Der
Fachmann weiß,
wie Aperturlinsen zu gestalten und zu verwenden sind, unabhängig davon,
ob die erste und die zweite Elektroden flach, konisch oder andersartig
geformt sind.
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In
einem anderen Beispiel kann das Fokussieren gemäß der Erfindung durch eine
erste Elektrode und einer zweiten Elektrode bewirkt werden, wobei
beide eine erste und eine zweite Apertur haben, durch die entsprechend
der geladene Teilchenstrahl in Richtung des Spezimen durchtritt.
In diesem Fall, wenn eine erste Spannung V1 bezüglich des Spezimen der ersten
Elektrode zugeführt
wird und eine andere, zweite Spannung V2 bezüglich des Spezimen der zweiten
Elektrode zugeführt
wird, können
sich Potentiallinien zwischen der ersten Elektrode und der zweiten
Elektrode ausbilden, die den geladenen Teilchenstrahl fokussieren.
In dieser Konfiguration agieren die erste Elektrode und die zweite
Elektrode zusammen als eine Linse, die als „Immersionslinse" bekannt ist. Vorzugsweise
sind die erste und die zweite Elektrode koaxial zueinander angeordnet
um für
ausreichendes Fokussieren zu sorgen, das heißt um eine geringe Größe des Fokuspunktes
zu erhalten. Wieder weiß der
Fachmann, wie Aperturlinsen zu gestalten und zu verwenden sind,
unabhängig
davon, ob die erste und die zweite Elektroden flach, konisch oder
andersartig geformt sind.
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In
einem dritten Beispiel kann das Fokussieren gemäß der Erfindung durch eine
erste Elektrode und eine zweite Elektrode bewirkt werden, wobei
beide eine erste und eine zweite Apertur haben, durch die entsprechend
der geladene Teilchenstrahl in Richtung des Spezimen durchtritt.
Zusätzlich
wird das Fokussieren durch einen magnetischen Dipolmagneten verstärkt, der
ein dem fokussierenden, elektrischen Feld überlagertes fokussierendes,
magnetisches Feld erzeugt. Ein Beispiel einer solchen kombinierten
elektrostatischen Linse ist in 1a gezeigt
und deren Beschreibung in der Einleitung.
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Die
drei Beispiele einer Fokussierlinse sollen einige der Arten darstellen,
durch die eine zumindest erste Elektrode mit einer ersten Apertur
ein fokussierendes, elektrisches Feld zum Fokussieren eines geladenen
Teilchenstrahls erzeugen kann. Ein Fachmann wird wissen, dass es
viele andere Wege gibt, einen geladenen Teilchenstrahl zu fokussieren,
die alle für
die vorliegende Erfindung anwendbar sind. Im Besonderen kann die
Fokussierlinse Mittel beinhalten, die eine dritte, vierte oder sogar
noch mehr Elektroden zusätzlich
zu den erwähnten
ersten und zweiten Elektroden vorsehen.
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Der
Auftreffwinkel gemäß der Erfindung
bezieht sich auf den Winkel, unter dem der einfallende geladene
Teilchenstrahl auf das Spezimen auftrifft. Weiterhin bezieht sich
in der ganzen Diskussion der vorliegenden Beschreibung ein „geneigter
Winkel" oder ein "geneigter" oder "gekippter" Betrieb auf einen
Betrieb der Fokussierlinse, bei dem der Auftreffwinkel des geladenen
Teilchenstrahls signifikant von 90° Grad abweicht.
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In
vielen Anwendungen eines geladenen Teilchenstrahls ist der Auftreffwinkel
normalerweise 90° Grad,
d. h. der geladene Teilchenstrahl trifft auf das Spezimen in einer
senkrechten Richtung auf. In diesem Fall ist das elektrische Potential
entlang der Oberfläche
des Spezimen rotationssymmetrisch mit Bezug auf die Achse des einfallenden
Strahls, der, wie sich herausgestellt hat, normalerweise die beste Fokussierqualität liefert.
Wenn allerdings die Fokussierlinse bezüglich des Spezimen gekippt
wird oder umgekehrt, ist die Verteilung des elektrischen Potentials
auf der Oberfläche
des gekippten Spezimen nicht mehr rotationssymmetrisch bezüglich der
Achse des einfallenden geladenen Teilchenstrahls. Das verursacht,
dass die Größe des Fokuspunktes
des geladenen Teilchenstrahls steigt und dass, als Konsequenz, die
räumliche
Auflösung
des Geräts
für einen
geladenen Teilchenstrahl sinkt.
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2a und 2b, 3A, 3B, 3C, 3D und 4 zeigen
eine bevorzugte Ausführungsform
der Fokussierlinse 100, die z. B. als Ersatz für die elektrostatische
Fokussierlinse 14 Teil des REMs aus 1a–1b sein
könnte.
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2a–b zeigen
einen schematischen Querschnitt durch die Fokussierlinse 100 während des
Einsatzes zum Fokussieren eines geladenen Teilchenstrahls 7 auf
das Spezimen 3 unter zwei unterschiedlichen Auftreffwinkeln 42.
Der Auftreffwinkel 42 beträgt in 2a 45° Grad, während in 2b der
Auftreffwinkel 90° Grad
beträgt.
Die Schnittebene der Querschnitte der 2a–b ist so
gewählt,
dass sie der Kippebene entspricht, in der die Fokussierlinse 100 in 2a–b gekippt
ist.
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Ferner
ist der Primärstrahl
geladener Teilchen 7 in 2a–b nur zu
Demonstrationszwecken ein Elektronenstrahl; dennoch würde die
Fokussierlinse auch für
einen Ionenstrahl oder jeden anderen geladenen Teilchenstrahl funktionieren.
Ferner ist das Spezimen 3 in 2a und 2b wieder
nur zu Demonstrationszwecken ein Halbleiterwafer; indes könnte das
Spezimen auch jedes andere Bauteil sein, wie z. B. eine photolithographische
Maske oder ein biologisches Spezimen.
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Die
Fokussierlinse 100 aus 2a–b umfasst
eine erste Elektrode 105 und eine zweite Elektrode 107,
wobei beide elektrisch verbunden sind mit einer entsprechenden ersten
und zweiten Spannung V1 und V2. Die erste Elektrode 105 ist
konusartig geformt und hat einen Rand 105b an ihrer Spitze,
der die erste Apertur 106 formt. Die Form der ersten Apertur 106 bestimmt
eine Symmetrieachse 8, die im Falle von 2a–b, im Wesentlichen
mit der Bahn des Primärelektronenstrahls 7 zusammenfällt. Sie fällt außerdem mit
der optischen Achse der elektrostatischen Linse 100 zusammen.
Weiterhin beträgt der
erste Konus-Scheitelwinkel 122 der konusartig geformten
ersten Elektrode 105a in dem Beispiel aus 2a–b 90° Grad; allerdings
wäre auch
jeder andere Konus-Scheitelwinkel 122 zwischen 0° Grad und 180° Grad für die vorliegende
Erfindung genauso möglich.
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Die
zweite Elektrode 107 ist im Wesentlichen röhrenförmig und
stellt damit eine zweite Apertur 108 mit einer Rotationssymmetrieachse
zur Verfügung, die
im Wesentlichen mit der Symmetrieachse 8 der ersten Apertur 106,
mit der Bahn des Primärelektronenstrahls 7 und
mit der optischen Achse der elektrostatischen Linse 100 zusammenfällt. Es
ist zu vermerken, dass die zweite Elektrode 107 auch konusartig
geformt sein kann.
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Es
soll zur Kenntnis genommen werden, dass der Konus-Scheitelwinkel 122 der
ersten Elektrode hauptsächlich
aus Platzgründen
wegen der begrenzten Arbeitsdistanz zwischen dem Spezimen 3 und
der ersten Apertur 106 gewählt wurde. Zum Beispiel ist
in dem Beispiel aus 2a–b der Konus-Scheitelwinkel 122 von
90° Grad
gewählt
worden, um einen zweckmäßigen Einsatz
des geladenen Teilchenstrahls 7 bei beiden, einem 45° Grad Auftreffwinkel 42 (siehe 2a)
und einem 90° Grad Auftreffwinkel 42 (siehe 2b)
bei ungefähr
derselben Arbeitsdistanz zu erlauben. Mit einem Konus-Scheitelwinkel 122 größer als
90° Grad
wäre es nämlich nicht
möglich,
die Fokussierlinse 100 um 45° Grad bei gleicher Arbeitsdistanz
zu neigen ohne dass die Fokussierlinse 100 das Spezimen
berühren
oder schrammen würde.
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Es
sollte weiterhin bemerkt werden, dass die konusartige Form eine
Bauweise erlaubt, in der die erste Elektrode
105 mit dem
Bügel
26 einer
magnetischen Fokussierlinse
13 kombiniert ist, wie gezeigt
in
1a. Kombinierte elektrostatisch-magnetische Linsen
mit und ohne Konusform sind auch in
1 und
2 von
US
4,831,266 und deren Beschreibung gezeigt, die hiermit in
die Beschreibung eingeschlossen sind.
2 von
US 4,831,266 zeigt auch die
Art, in der eine Hochspannungsstrahlenröhre
9 in die Fokussierlinse
100 eingeführt ist,
wobei dadurch die Verbesserung der Fokussierqualität für Elektronenmikroskope
mit niedriger Energie unterstützt wird.
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Während die
konusartig geformte erste Elektrode 105 und die zweite
Elektrode 107 in Bezug aufeinander eine volle Rotationssymmetrie
vorweisen, um ein rotationssymmetrisches, fokussierendes elektrisches
Feld 110 zu erzeugen, tut dies die Korrekturelektrode 115 nicht,
wie in 2a–b, 3A–C und 4 gesehen
werden kann. Vielmehr hat die Form der gekrümmten Oberfläche 115 der
Korrekturelektrode eine Öffnung 118,
die den Bereich begrenzt, in dem die gekrümmte Oberfläche 115 die Symmetrieachse 8 umgibt
(siehe 3C-D und 4). Die Größe der Öffnung 118 in 3C–D und 4 ist groß genug,
um die konusartig geformte erste Elektrode 105 näher am Wafer 3 zu
positionieren, als es ohne die Öffnung 118 der
Fall sein würde,
d. h. mit der die Symmetrieachse 8 ganz umgebenden, konusartig
geformte Korrekturelektrode. Gleichzeitig ist die Größe der Öffnung 118 klein
genug, um einen ausreichenden Schutz vor externen, elektrischen Feldern
zu bieten, die die Rotationssymmetrie des fokussierenden, elektrischen
Feldes 110 stören
würden.
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3A, 3B, 3C, 3D und 4 zeigen
verschiedene Querschnitte der Fokussierlinse 100 aus 2a und 2b in
Ebenen, die senkrecht zur Symmetrieachse 8 sind. Für ein besseres
Verständnis
sind die Schnittebenen der Querschnitte von 3B, 3C und 3D in 3A als
gestrichelte Linien 3B, 3C, 3D, eingezeichnet
und die Schnittebene des Querschnitts aus 3A ist
in 3B, 3C und 3D als
gestrichelte Linie 3A gezeigt. Weiterhin verläuft die
Schnittebene 3C innerhalb der Ebene der ersten Apertur 106 der
konusartig geformten ersten Elektrode 105, Schnittebene 3B verläuft innerhalb
einer Ebene über
der ersten Apertur 106 und über der Korrekturelektrode 115 und Schnittebene 3D verläuft unter
der ersten Apertur 106. Außerdem zeigt 4 schematisch
die konusartig geformte erste Elektrode 105a und die Korrekturelektrode 115 der 2a, 2b und 3A–D in einer
dreidimensionalen Ansicht.
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Die
konusartig geformte erste Elektrode 105 der 3A–D und 4 ist
ein Konus mit einem Scheitelwinkel von 90° Grad und einer Konushöhe von ein
paar Millimeter. Die Spitze der konusartig geformten ersten Elektrode 105a ist
abgeschnitten, um die erste Apertur 106 zur Verfügung zu
stellen, durch die der Primärstrahl
geladener Teilchen 7 in Richtung des Spezimen 3 tritt.
Die konusartig geformte erste Elektrode 105a kann zum Beispiel
die „konische
Kappe" 26 des
Bügels 26 sein,
wie in 1a–b gezeigt. Ferner ist der
Durchmesser der ersten Apertur 106 zwischen 1 und 6 mm,
abhängig
von der Anwendung.
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Die
Korrekturelektrode 115 der 3A–D und 4 bedeckt
von der Außenseite
der Fokussierlinse 100 aus gesehen einen wesentlichen Bereich
der konusartig geformten ersten Elektrode 105. Die Korrekturelektrode 115 ist
im Wesentlichen konusartig, aber sie ist unterbrochen von einer Öffnung 118,
die den Bereich begrenzt, mit dem die gekrümmte Oberfläche 115 der Korrekturelektrode
die Symmetrieachse 8 umgibt. Es ist zu beachten, dass die Größe und die
Form der Öffnung 118 durch
die Größe des Abdeckwinkels 120 bestimmt
wird, der den Winkel definiert, der von der Korrekturelektrode 115 abgedeckt
wird, und der von der Symmetrieachse 8 innerhalb der Ebene,
die parallel zu der Ebene der ersten Apertur 106 gesehen
werden kann (siehe 3A–D). Weiterhin ist der Abdeckwinkel 120 der Korrekturelektrode 115 innerhalb
der Ebene der ersten Apertur 106 (siehe 3c)
typischerweise größer als
180° Grad,
während
der Abdeckwinkel 120 der Korrekturelektrode 115 in
der Schnittebene 3D unter der Ebene der ersten Apertur 106 kleiner
gleich 180° Grad
ist (siehe 3D). So kann Wafer 3 näher an der
konusartig geformten ersten Elektrode 105a positioniert
werden, verglichen mit dem Fall, in dem die Korrekturelektrode 115 die
Symmetrieachse 8 ganz umfassen würde. Genauere Werte für den Abdeckwinkel
hängen
von der jeweiligen einzelnen Bauart einer gegeben Fokussierlinse
ab und können leicht
von einem Fachmann bestimmt werden.
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Mit
der in 2a–b, 3A–D und 4 gezeigten
Form der Korrekturelektrode 115, bestimmt der Rand 126 der
Korrekturelektrode 115, der die Form der Öffnung 118 bestimmt,
auch eine Ebene, die sich im Wesentlichen parallel zu dem Spezimen 3 erstreckt,
wenn die Fokussierlinse 100 unter einem Auftreffwinkel 42 von
45° Grad
eingesetzt wird. So können der
Wafer 3 und die Korrekturelektrode 115 zusammen
so positioniert werden, dass sie ein Gehäuse für die konusartig geformte erste
Elektrode 105a bilden (siehe 3C), das
ein fokussierendes, elektrisches Feld 110 mit einem hohen
Grad an Rotationssymmetrie liefert. Gleichzeitig kann die Distanz
D2 zwischen dem Spezimen und der konusartig geformten ersten Elektrode 105a kleiner
gemacht werden, als die Distanz D1 zwischen der konusartig geformten
ersten Elektrode 105a und der Korrekturelektrode 115 zur
räumlichen
Auflösung
der Fokussierlinse. Weiterhin soll beachtet werden, dass der Rand 126 der Öffnung 118 in 4 im
Wesentlichen die Form einer Parabel aufweist. Ferner bedeckt die
Korrekturelektrode aus 4 die konusartig geformte erste
Elektrode 105a zu mehr als 40% um die konusartig geformte
erste Elektrode 105a elektrostatisch zu schützen.
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Die
Querschnittszeichnungen der 2a–b und 3A–D demonstrieren
weiterhin die koaxiale Ausrichtung der ersten Elektrode 105,
der zweiten Elektrode 107 und der Korrekturelektrode 115 zueinander.
Dank desselben Konus-Scheitelwinkels 122 der konusartig
geformten ersten Elektrode 105a und der Korrekturelektrode 115,
ist außerdem
die Distanz D1 zwischen der konusartig geformten ersten Elektrode 105a und
der inneren Oberfläche 117 konstant. In
der vorliegenden Erfindung ist die Distanz D1 ungefähr 4 mm.
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In
dem Beispiel von 2a ist die zweite Elektrode 107 unter
einer zweiten Elektrodenspannung V2 von +8 kV (diese Spannung könnte die Spannung
der Hochspannungsröhre 9 aus 1a sein),
die erste Elektrode 105 ist unter einer ersten Elektrodespannung
V1 von 3 kV, die Korrekturelektrode 115 ist unter einer
Korrekturelektrodenspannung Vc von –3kV und der Wafer 3 ist
unter einem Massenpotential (Vs = 0V). Wegen des 90° Grad Konus-Scheitelwinkels 122 der
konusartig geformten ersten Elektrode 105a und der Korrekturelektrode 115,
und wegen einem Auftreffwinkel 42' von 45° Grad, verläuft die eine Seite der äußeren Oberfläche der
konusartig geformten ersten Elektrode 105a parallel zum
Wafer 3, während
die entgegengesetzte Seite der konusartig geformten ersten Elektrode 105a parallel
zur inneren Oberfläche 117 der
Korrekturelektrode verläuft.
So verlaufen die elektrostatischen Potentiallinien 128 zwischen
der konusartig geformten ersten Elektrode 105a und dem
Wafer 3 oder zwischen der konusartig geformten ersten Elektrode 105a und
der inneren Oberfläche 117 der
Korrekturelektrode 115 parallel zu den entsprechenden Oberflächen (siehe 2a).
Als Ergebnis werden Potentiallinien 128 zwischen der ersten
Apertur 106 und dem Wafer 3 zur Verrfügung gestellt,
die innerhalb der Zeichenebene der 2a an
der Stelle des Primärelektronenstrahls 7 symmetrisch
sind. Diese Symmetrie verbessert das Fokussieren des Primärelektronenstrahls 7 wesentlich,
verglichen mit dem Fall ohne die Korrekturelektrode 115.
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2b zeigt
die Situation, in der der Auftreffwinkel 42 90° Grad beträgt. In diesem
Fall bleiben die erste Spannung V1 der ersten Elektrode 105 und
die zweite Spannung V2 der zweiten Elektrode 107 im Wesentlichen
die gleichen wie in 2a, um den Primärelektronenstrahl 7 mit
derselben Brennweite auf das Spezimen 3 zu lenken. Hingegen
wurde die Korrekturelektrodenspannung Vc in 2b signifikant geändert, um
die Rotationssymmetrie des fokussierenden, elektrischen Feldes 110 so
weit wie möglich wieder
herzustellen. Dies wird durch das Einstellen der Korrekturelektrodenspannung
Vc auf einen Wert, der geringfügig
positiver ist, als die Spannung Vs des Spezimen 3, erreicht.
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Es
ist zutreffend, dass die Symmetrie der Potentiallinien 128 aus 2a nur
eine planare Symmetrie aufweist und keine volle Rotationssymmetrie. Deshalb
kann es sein, dass das Fokussieren des Primärelektronenstrahls 7 nicht
so gut ist, wie mit einem fokussierenden, elektrischen Feld mit
einer vollen Rotationssymmetrie in Bezug auf die Symmetrieachse
B. Dennoch stellt die planare Symmetrie, die durch die Korrekturelektrode 115 unter
einem geneigten Winkel zur Verfügung
gestellt wird, eine signifikante Verbesserung der Fokussierung dar
gegenüber
dem Fall, in dem überhaupt
keine Korrekturelektrode vorgesehen ist.
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Es
ist auch zutreffend, dass die Anwesenheit der Korrekturelektrode 115 die
Rotationssymmetrie des fokussierenden, elektrischen Feldes 110 in
Bezug auf die Symmetrieachse 8 stören kann, wenn der Auftreffwinkel 42 des
Primärelektronenstrahls
zur Oberfläche
des Spezimen 3 senkrecht ist. In dieser Situation ist es
jedoch möglich,
die Korrekturelektrodenspannung Vc auf einen Wert einzustellen,
bei dem die Störung
der Rotationssymmetrie des fokussierenden elektrischen Feldes 110 minimiert
wird. Auf diese Art kann das Fokussieren des Primärelektronenstrahls 7 für jeden
Auftreffwinkel 42 entsprechend durch Einstellen der Korrekturelektrodenspannung
Vc optimiert werden.
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Die
Werte der ersten Spannungen V1 der ersten Elektrode 105,
der zweiten Spannung V2 der zweiten Elektrode 107 und der
Korrekturelektrodenspannung Vc der Korrekturelektrode 115,
die in 2a–b offenbart sind, beziehen
sich auf eine typische Anwendung eines REM der Art, wie es in 1a gezeigt
ist. In diesem Fall ist es notwendig, dass die erste Elektrode 105 und
die Korrekturelektrode 115 so gestaltet sind, dass sie
einer Spannung von mindestens 500 V, bevorzugt mindestens 2000 V und
besonders bevorzugt mindestens 5000 V in Bezug aufeinander standhalten.
Mit einer hohen Spannung zwischen der ersten Elektrode 105 und
der Korrekturelektrode 115 ist es möglich, die Rotationssymmetrie
des stark fokussierenden Feldes 110 zu kontrollieren. Um
einen solch hohen Widerstand gegen Durchbruch zwischen Elektroden
zu erzielen, die so nah aneinander angeordnet sind, können bekannte Standardtechniken
verwendet werden, die in der Technik gut bekannt sind.
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In 2a–b bewegt
sich die Korrekturelektrode 115 mit der ersten Elektrode 105,
wenn sie in die eine oder andere Richtung gekippt wird, da die Korrekturelektrode 115 mit
der ersten Elektrode 105 durch eine mechanische Struktur
starr verbunden ist, die nicht in den Zeichnungen gezeigt ist. Eine
solche Bauweise ist mechanisch leicht herzustellen und hand zu haben.
Eine solche Bauweise ist auch reproduzierbar, wenn die Frage auftaucht,
welche Korrekturelektrodenspannung Vc für welchen Auftreffwinkel 42 am
besten ist.
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Indessen
kann eine weitere Bauweise der Fokussierlinse nach der Erfindung
eine Korrekturelektrode 115 beinhalten, die in Bezug auf
die erste Elektrode 105 beweglich ist. Eine solche Bauweise ist
komplexer, da ein Motor benötigt
werden könnte, um
die Korrekturelektrode 115 in Bezug auf die erste Elektrode 105 zu
bewegen; dennoch kann die Verbesserung der Fokussierung des geladenen
Teilchenstrahls signifikant sein. Zum Beispiel kann mit einer beweglichen
Korrekturelektrode 115 die Korrekturelektrode 115 aus
dem Weg bewegt werden, wenn die Fokussierelektrode 100 unter
einem senkrechten Auftreffwinkel betrieben wird. Auf diese Art ist
die volle Rotationssymmetrie wieder hergestellt, um die beste Fokussierqualität zu erhalten.
Ebenso bietet eine bewegliche Korrekturelektrode 115 zwei
Parameter, Korrekturelektrodenposition und Korrekturelektrodenspannung
Vc, um das Fokussieren zu optimieren. Dies verbessert in hohem Maße die Flexibilität, die Fokussierqualität der Fokussierlinse
sogar noch weiter zu verbessern.
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Die
Form der Korrekturelektrode 115 der 2a–b, 3A–D und 4 ist
nur eine von vielen Möglichkeiten,
die innerhalb des Geltungsbereiches der Erfindung liegen. Die Form
und die Position der Korrekturelektrode aus 4 zeigt
eine beste Art, den Primärelektronenstrahl
unter einem Auftreffwinkel 42 von 45° Grad zu betreiben. Wenn andere Auftreffwinkel 42 bevorzugt
werden, kann es gut sein, dass andere Formen oder Positionen der
ersten Elektrode 105 und der Korrekturelektrode 115 bevorzugt
werden. In diesem Fall wird ein Fachmann wissen, welche Elektrodenform
und welche Positionierung zu nehmen sind, um eine Verbesserung der
Fokussierung nach der Erfindung zu erhalten. Der Fachmann wird auch
wissen, dass der Schutz des fokussierenden, elektrischen Feldes 110 vor
einer Störung
vom Spezimen 3 oder von anderen externen, elektrisches
Potential tragenden Strukturen desto besser ist, je größer der
Abdeckwinkel 120 der Korrekturelektrode 115 ist.
Auf der anderen Seite wird der Fachmann auch wissen, dass die Korrekturelektrode 115 mit
einem zu großen
Abdeckwinkel 120 im Weg sein kann, wenn die Fokussierlinse 100 bei
einer kurzen Arbeitsdistanz geneigt wird. Deshalb sollte der Abdeckwinkel 120 der
Korrekturelektrode 115 gemäß dem Auftreffwinkel 42 gewählt werden,
unter dem die Fokussierlinse 100 betrieben wird.
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Eine
andere Option zum Verbessern der Fokussierqualität der Fokussierlinse nach der
Erfindung beinhaltet den Gebrauch einer Korrekturelektrode 115,
die in zwei, drei oder sogar mehr Elektroden segmentiert ist, um
verschiedene Korrekturelektrodenspannungen Vc an jedes Segment anzulegen. Die
Segmentierung der Korrekturelektrode 115 verbessert auch
die Flexibilität
für die
Kompensation der Störungen
des elektrischen Feldes, die aufgrund eines geneigten Spezimen unter
verschiedenen Auftreffwinkeln 42 auftauchen.
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Die
Fokussierlinse nach der Erfindung ist bevorzugt Teil eines Gerätes für einen
geladenen Teilchenstrahl zum Untersuchen oder Strukturieren eines
Spezimen unter Auftreffwinkeln, die signifikant von 90° Grad abweichen.
Zum Beispiel kann die in 2a–b und 4 gezeigte
Fokussierlinse für
das REM aus 1a–b genutzt werden. Auf diese
Art ist es möglich,
ein Spezimen mit einer kombinierten magnetisch-elektrostatischen
Linse unter verschiedenen Auftreffwinkeln mit einer Arbeitsdistanz
von weniger als 2 mm zu untersuchen.