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Die
Erfindung betrifft eine teilchenoptische Vorrichtung, die aufweist
- – eine
Teilchenquelle zur Erzeugung eines Primärstrahls elektrisch geladener
Teilchen, die sich längs
einer optischen Achse der Vorrichtung bewegen,
- – einen
Probenträger
für eine
Probe, die mittels der Vorrichtung bestrahlt werden soll,
- – eine
Fokussiervorrichtung zur Bildung eines Brennpunkts des Primärstrahls
in der Nähe
des Probenträgers
mittels elektrostatischer Elektroden, und
- – einen
Detektor, der eine Detektoroberfläche zur Detektion elektrisch
geladener Teilchen aufweist, die als Reaktion auf das Auftreffen
des Primärstrahls
von der Probe ausgehen, wobei der Detektor in Ausbreitungsrichtung
des Primärstrahls
gesehen vor der Fokussiervorrichtung angeordnet ist, und wobei die
Detektoroberfläche
für den Durchgang
des Primärstrahls
mit einer zentralen Bohrung versehen ist.
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Eine
Vorrichtung dieser Art ist aus der veröffentlichten internationalen
Patentanmeldung WO 99/34397 bekannt. In der darin beschriebenen
Vorrichtung wird ein Bereich einer Probe, der untersucht werden
soll, mittels eines primären
fokussierten Strahls elektrisch geladener Teilchen, üblicherweise Elektronen,
untersucht, die sich längs
einer optischen Achse der Vorrichtung bewegen. Eine Vorrichtung
dieser Art ist als Rasterelektronenmikroskop (SEM) bekannt.
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Die
Bestrahlung der Probe, die untersucht werden soll, setzt elektrisch
geladene Teilchen, wie Sekundärelektronen,
aus der Probe frei; solche Teilchen weisen eine Energie auf, die
bedeutend niedriger als jene der Teilchen im Primärstrahl
ist, zum Beispiel in der Größenordnung
von 1 bis 5 eV. Die Energie und/oder die Energieverteilung solcher
Sekundärelektronen
liefert eine Information hinsichtlich der Beschaffenheit und Zusammensetzung
der Probe. Daher ist ein SEM vorteilhafterweise mit einer Detektionsvorrichtung
(Detektor) für
Sekundärelektronen ausgestattet.
Solche Elektronen werden auf der Seite der Probe freigesetzt, wo
der Primärstrahl
auftrifft, wonach sie sich entgegengesetzt zur Richtung des Auftreffens
der Primärelektronen
zurück
bewegen. Wenn ein Detektor (zum Beispiel ein Detektor, der mit einer
Elektrode versehen ist, die eine positive Spannung führt) in
der Bahn der Sekundärelektronen
angeordnet ist, die sich so zurück
bewegen, werden die Sekundärelektronen
durch diese Elektrode eingefangen, und der Detektor wird ein elektrisches
Signal abgeben, das proportional zu dem so detektierten elektrischen
Strom ist. Das (Sekundärelektronen)-Bild der
Probe wird so in einer bekannten Weise gebildet. Der Detektor in
der bekannten teilchenoptischen Vorrichtung wird aus einem Detektorkristall
aus Zer-dotierten
Yttrium-Aluminium-Granat (YAG) gebildet, das als Reaktion auf den
Einfang eines Elektrons adäquater
Energie einen Lichtimpuls erzeugt; dieser Lichtimpuls wird in ein
elektrisches Signal umgewandelt, wovon ein Bild der Probe hergeleitet
werden kann. Der Detektorkristall ist mit einer Bohrung für den Durchgang
des Primärstrahls
versehen. Die Oberfläche,
die zu den Sekundärelektronen
weist, ist die Detektoroberfläche
für die
Detektion elektrisch geladener Teilchen, die von der Probe als Reaktion auf
das Auftreffen des Primärstrahls
ausgehen.
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Heutzutage
gibt es eine Tendenz, SEMs so aufzubauen, daß sie so klein wie möglich sind.
Abgesehen von wirtschaftlichen Motiven (allgemein kann eine kleinere
Vorrichtung wirtschaftlicher hergestellt werden), bietet eine solche
kleine Vorrichtung den Vorteil, daß sie aufgrund ihrer Mobilität und des
erforderlichen geringen Raums nicht nur als Laborinstrument, sondern
auch als ein Werkzeug zur Bildung kleiner Strukturen, wie zum Beispiel
bei der Herstellung integrierter Schaltungen verwendet werden kann.
Auf diesem Gebiet kann ein miniaturisiertes SEM zur direkten Herstellung
ebenso wie für
die Kontrolle der Produkte verwendet werden. In Hinblick auf die
direkte Herstellung kann das SEM verwendet werden, um unter Verwendung
von Elektronen ein Muster auf den IC zu schreiben, der hergestellt
werden soll. In Hinblick auf die Anwendung zur Kontrolle kann das
SEM verwendet werden, um den relevanten Prozeß während des Schreibens mittels
eines weiteren Teilchenstrahls zu beobachten (zum Beispiel eines
Ionenstrahls zur Implantierung in den IC, der hergestellt werden
soll); es ist außerdem
möglich, das
SEM zur Online-Kontrolle eines ICs nach der Vollendung eines Schritts
des Herstellungsprozesses zu verwenden.
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Zur
Miniaturisierung eines SEM ist es attraktiv, ein elektrostatisches
Objektiv zu verwenden, da ein solches Objektiv so aufgebaut werden
kann, daß es
kleiner als eine magnetische Linse ist. Dies ist auf das Fehlen
der Notwendigkeit einer Kühleinrichtung (insbesondere
der Kühlkanäle für die Linsenspule) zurückzuführen und
auf die Tatsache, daß der
magnetische (Eisen) Kreis der Linse ein gegebenes Minimalvolumen
aufweisen muß,
um eine magnetische Sättigung
zu verhindern. Außerdem
sind aufgrund der Anforderungen, die heutzutage bezüglich eines Hochvakuums
im Probenraum gestellt werden, elektrostatische Elektroden (die
als glatte Metalloberflächen
aufge baut sind) attraktiver als die Oberflächen einer magnetischen Linse,
die häufig
mit Spulen, Drähten
und/oder Vakuumringen versehen sind. Schließlich ist, wie in der Teilchenoptik
allgemein bekannt ist, ein elektrisches Feld eine geeignetere Linse
für schwere
Teilchen (Ionen) als ein Magnetfeld. Das Objektiv im bekannten SEM
weist zwei elektrostatische Elektroden auf, die zusammen ein Bremssystem
für den
Primärstrahl
bilden.
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Die
Anordnung des Detektors für
die Sekundärelektronen
in einer Position vor der Fokussiervorrichtung in dem bekannten
SEM bietet den Vorteil, daß wenn
das SEM für
die Kontrolle von ICs verwendet wird, es auch leichter ist, in grübchenförmige Unregelmäßigkeiten
zu blicken; dies liegt daran, daß die Beobachtung längs derselben
Linie stattfindet, wie der, längs
welcher der Primärstrahl
einfällt.
Außerdem
würde eine
Anordnung eines Detektors seitlich vom Objektiv und direkt über der
Probe den Nachteil haben, daß der
Detektor es unmöglich
machen würde,
den Abstand zwischen dem Objektiv und der Probe so klein wie möglich zu
machen, was in Hinblick auf die starke Verkleinerung der Elektronenquelle wünschenswert
ist, die notwendig ist, um eine Größe des Abtastelektronenflecks
zu erreichen, die ausreichend klein ist, um die erforderliche Auflösung zu
verwirklichen. Wenn ein elektrostatisches Objektiv in einem SEM
verwendet wird, kommt es außerdem
häufig
vor, daß sich
das elektrostatische Linsenfeld des Objektivs über die physikalischen Begrenzungen
des Gegenstands hinaus erstreckt, also möglicherweise so weit wie die
Probe. Dieses elektrische Feld zwischen der Endelektrode des Objektivs
und der Probe wird auch als Streufeld bezeichnet. Aufgrund des Vorhandenseins
des Streufelds würden
Sekundärelektronen,
die von der Probe ausgehen, durch dieses Feld angezogen. Ein Detektor,
der zum Beispiel seitlich des Objektivs angeordnet ist, würde dann
eine sehr viel stärkere
Anziehungswirkung benötigen,
wodurch der Primärstrahl
in einem unzulässigen
Ausmaß beeinflußt werden
würde.
Dieser nachteilige Effekt wird vermieden, indem der Detektor über dem Objektiv
angeordnet wird. Wenn die Sekundärelektronen,
die durch das Streufeld angezogen werden, durch die Bohrung des
Objektivs gegangen sind, werden sie durch das darin vorhandene elektrische Feld
auf einen Energiewert beschleunigt, der dem Potential im Raum vor
dem Objektiv entspricht. Die so beschleunigten Elektronen weisen
nun eine Energie auf, die ausreicht, um das Detektormaterial anzuregen,
wodurch folglich eine Detektion ermöglicht wird.
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Die
Sekundärelektronen,
die detektiert werden sollen, treffen an unterschiedlichen Auftreffpunkten
auf die Detektoroberfläche,
das heißt,
abhängig von
der Stelle auf der Probe, von der sie herrühren, von ihrer Anfangsenergie
und von dem Winkel, unter dem sie die Probe verlassen. Die Wege
solcher Elektronen werden durch das Beschleunigungsfeld beeinflußt, das
in den Objektivelektroden vorhanden ist, und durch die Ablenkfelder,
die zur Abtastung des Primärstrahls
erforderlich sind, da auch der Sekundärelektronenstrahl durch diese
Ablenkfelder geht, so daß nicht
von vornherein klar ist, wo die Elektronen, die von einem gegebenen
Punkt auf der Probe ausgehen, landen werden. Jedoch wird es praktisch immer
der Fall sein, daß die
Elektronen, die von einem Punkt mit derselben Energie ausgehen und
die die Probe auch mit demselben Winkel verlassen, auf annähernd denselben
Punkt auf der Detektoroberfläche
auftreffen werden, wohingegen Elektronen, die vom selben Punkt und
mit demselben Winkel aber mit einer anderen Energie ausgehen, auf
einen anderen Punkt auf der Detektoroberfläche treffen werden. Dies ist
insbesondere für
Elektronen von Wichtigkeit, die von einer grübchenförmigen Vertiefung in der Probenoberfläche herrühren, wie
es in integrierten Schaltungen häufig
der Fall ist. Solche Elektronen werden die Probenoberfläche in annä hernd rechten Winkeln
verlassen. Wenn die grübchenförmige Vertiefung
kontrolliert werden soll, wird sie sich am Schnittpunkt der optischen
Achse mit der Probenoberfläche
oder in direkter Nähe
dieses Punkts befinden. Obwohl der Auftreffpunkt auf die Detektoroberfläche für viele
Sekundärelektronen
nicht von vornherein bekannt ist, ist es eine Tatsache, daß Sekundärelektronen,
die von der grübchenförmigen Vertiefung
ausgehen, in der Mitte der Detektoroberfläche landen werden, das heißt im Bereich
des Schnittpunkts und der Detektoroberfläche. Die zentrale Bohrung für den Durchgang
des Primärstrahls
befindet sich exakt in diesem Bereich, so daß der Hauptteil dieser wichtigen
Sekundärelektronen
durch die Detektorbohrung verschwindet und folglich nicht zum Detektorsignal
beiträgt.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine teilchenoptische Vorrichtung
der angegebenen Art bereitzustellen, in der der Sammelwirkungsgrad,
daß heißt der Bruchteil
der Gesamtzahl emittierter Sekundärelektronen, der letztlich
zum detektierten Signal beiträgt,
für die
beschriebene Situation beträchtlich verbessert
wird. Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße teilchenoptische Vorrichtung
dadurch gekennzeichnet, daß der
Detektor im Bereich der zentralen Bohrung mit einer Zentralelektrode
versehen ist, und daß die
teilchenoptische Vorrichtung mit einer Stromversorgungseinrichtung
zur Einstellung einer solchen Spannung an der Zentralelektrode versehen ist,
daß im
Bereich der Detektoroberfläche
die Zentralelektrode eine Rückstoßkraft auf
die Teilchen ausübt,
die von der Probe ausgehen. Als Resultat dieser Schritte wird erreicht,
daß die
Teilchen, die von der Probe ausgehen und durch die Detektorbohrung
gehen würden,
durch das elektrische Feld der Zentralelektrode von der Bohrung
weg getrieben werden, so daß sie
auf die Detektoroberfläche
treffen und folglich zum Signal beitragen, das detektiert werden
soll.
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Für die Untersuchung
einer Probe ist es häufig
wünschenswert,
daß ein
Spannungskontrast beobachtet werden kann, was bedeutet, daß Bereiche der
Probe, die ein wechselseitig unterschiedliches Potential aufweisen
(zum Beispiel in der Größenordnung
von einigen Volt), eine andere Intensität im Bild zeigen, so daß zwischen
solchen Bereichen im Bild ein Kontrast auftritt. Dies ist insbesondere
für die Kontrolle
von integrierten Schaltungen wünschenswert,
in denen das Vorhandensein von Defekten als das Vorhandensein oder
das Fehlen von Spannungsdifferenzen in der Schaltung offenbar wird.
Es wird so ein Intensitätsunterschied
zwischen Bereichen mit unterschiedlicher Spannung auftreten.
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Die
Zentralelektrode ist in einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
so aufgebaut, daß sie
rotationssymmetrisch um die optische Achse ist. In vielen Fällen wird
die Detektoroberfläche
eine rotationssymmetrische Form um die optische Achse aufweisen.
Eine rotationssymmetrische Form um die optische Achse der Zentralelektrode
ist sehr gut mit dieser Form der Detektoroberfläche kompatibel und erzeugt
folglich keine elektrischen Felder, die die Rotationssymmetrie stören und
folglich die Wege der Sekundärelektronen
in einer Weise beeinflussen, die schwierig vorauszusagen ist.
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Der
Detektor ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
als ein Halbleiterdetektor aufgebaut. Halbleiterdetektoren sind
insbesondere für
die weitere Miniaturisierung der teilchenoptischen Säule attraktiv, was
wünschenswert
ist, wenn die Säule
zur Wafer-Kontrolle
in der Herstellung von Halbleitern verwendet wird. Wenn mehrere
Säulen
in einer dichten Anordnung eingesetzt werden, erfordert die Verwendung
des bekannten Scintillationskristalldetektors das Vorhandensein
von vielen Lichtleitern zur Übertragung
der optischen Signale zu einem optoelektroni schen Wandler und von
Glasgliedern zur Übertragung
des Lichts von den Scintillationskristallen zu den Lichtleitern.
Dies ist in einer Situation unangenehm, wo eine durchgreifende Miniaturisierung
verfolgt wird, so daß die
Verwendung eines Detektors, der direkt elektrische Signale liefert
(wie der Halbleiterdetektor), in solchen Fällen zu bevorzugen ist. Die (ringförmige) Detektoroberfläche eines
Halbleiterdetektors ist mit einem p-dotierten ringförmigen Bereich versehen,
der gegenüber
Sekundärelektronen
empfindlich ist. Um dem elektrischen Feld innerhalb des Halbleiterkörpers die
gewünschte
Homogenität
zu verleihen, muß die
Detektoroberfläche
mit feldformenden Ringen (Schutzringen), die an den Seiten des ringförmigen p-dotierten
Bereichs angeordnet sind, das heißt mit einem ersten Ring direkt
um die optische Achse und einem zweiten Ring um den Rand des ringförmigen p-dotierten
Bereichs versehen sein. Der Raum, der durch den ersten Schutzring eingenommen
wird, steht nicht zur Sammlung der Sekundärelektronen zur Verfügung, die
auf diesen Bereich auftreffen, so daß der Sammelwirkungsgrad folglich
verschlechtert würde.
Es ist ein zusätzlicher Vorteil
der Erfindung, daß das
Vorhandensein der Zentralelektrode auch eine Lösung für dieses Problem bietet.
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Die
Spannung der Stromversorgungseinrichtung kann in einer weiteren
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch den Benutzer der Vorrichtung eingestellt werden. Der Benutzer kann
so die Detektion der Sekundärelektronen
in Abhängigkeit
vom Typ der Probe und von den eingestellten Betriebsbedingungen
der Vorrichtung optimieren.
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Die
Erfindung wird im folgenden im Detail unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben, in denen entsprechende Bezugsziffern entsprechende Elemente
bezeichnen. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektronenoptischen Säule, zusammen
mit einer ersten Gruppe von Elektronenwegen,
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektronenoptischen Säule zusammen
mit einer zweiten Gruppe von Elektronenwegen;
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3 eine
detailliertere Darstellung der Sekundärelektronenwege in der Nähe der zentralen
Detektorelektrode, und
-
4 eine
Querschnittansicht eines Halbleiterdetektors zur Verwendung in einer
erfindungsgemäßen elektronenoptischen
Säule.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer elektronenoptischen Säule, die
zur erfindungsgemäßen Verwendung
geeignet ist. Diese Figur zeigt im allgemeinen den Weg des Primärelektronenstrahls und
den des Sekundärelektronenstrahls.
Die Säule, die
in dieser Figur gezeigt wird, weist eine optische Achse 2 auf,
auf der eine Teilchenquelle in Form einer Elektronenquelle 4 des
Feldemissionstyps (Feldemissionskanone oder FEG) angeordnet ist,
die eingerichtet ist, einen Primärelektronenstrahl 6 zu
erzeugen. Wie bekannt ist, ist es wichtig, daß eine solche Teilchenquelle
in einem Vakuum hoher Qualität angeordnet
ist, zum Beispiel mit einem Druck in der Größenordnung von 10–8 N/m2. Nachdem er die Quelle 4 verlassen
hat, geht der Primärstrahl 6 durch eine
Kondensorlinse 8, die imstande ist, den Grad der Konvergenz
oder Divergenz des Primärstrahls 6 zu
steuern.
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Der
Kondensorlinse 8 folgt eine Ablenkeinheit 10,
die unter anderem zum Richten des Strahls 6 auf die Öffnung 12 der
Blende 14 verwendet werden kann, die in einem Blendenhalter 16 angeordnet
ist.
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Der Öffnungswinkel
des Primärstrahls 6 wird durch
die Blende 14 begrenzt; nach dieser Blende setzt sich der
Strahl im Säulenraum 20 fort.
Von oben nach unten betrachtet, beherbergt der Säulenraum aufeinanderfolgend
einen Detektorkristall 22, eine elektrostatische Beschleunigungselektrode 24,
eine erste elektrische Abtastelektrode 26, eine zweite elektrische
Abtastelektrode 28, eine erste elektrostatische Elektrode 30,
die Teil des Objektivs bildet, und eine zweite elektrostatische
Elektrode 32, die ebenfalls Teil des Objektivs bildet.
Schließlich
erreichen die Elektronen des Primärstrahls 6 die Probe 34.
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Der
Detektorkristall 22 bildet einen Teil des Detektors für die Detektion
von Sekundärelektronen, die
als Reaktion auf das Auftreffen des Primärstrahls von der Probe ausgehen.
Der Detektorkristall besteht in dieser Figur aus einem Stoff (zum
Beispiel, Cer-dotiertem Yttrium-Aluminium-Granat oder YAG), der
als Reaktion auf den Einfang eines Elektrons adäquater Energie einen Lichtimpuls
erzeugt; dieser Lichtimpuls wird mittels einer (nicht gezeigten)
optischen Leiteinrichtung weitergeleitet und wird in einem optoelektrischen
Wandler in ein elektrisches Signal umgewandelt, aus dem ein Bild
der Probe abgeleitet werden kann, falls erwünscht. Die letztgenannten Elemente
bilden ebenfalls einen Teil des Detektors. Der Detektorkristall 22 ist
mit einer Bohrung 36 für den
Durchgang des Primärstrahls
versehen, und in der Bohrung ist eine Zentralelektrode 35 vorgesehen, die
von der Beschleunigungselektrode 24 isoliert ist. Die Zentralelektrode 35 kann
mittels einer variablen Stromversorgungseinheit, die nicht gezeigt
ist, auf eine gewünschte
Spannung von zum Beispiel 5 kV eingestellt werden.
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Die
elektrostatische Beschleunigungselektrode 24 ist als ebene
Platte geformt, die mit einer Bohrung für den Primärstrahl versehen ist, und ist
auf dem Detektormaterial, insbesondere auf die Detektorfläche des
Scintillationskristalls 22, in Form eines leitfähigen Oxids,
zum Beispiel Indiumoxid und/oder Zinnoxid abgeschieden. Die Elektrode 24 kann
mittels einer Stromversorgungseinheit, die nicht gezeigt ist, auf
eine gewünschte
Spannung von zum Beispiel 9 kV eingestellt werden.
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Die
erste elektrische Abtastelektrode 26 und die zweite elektrische
Abtastelektrode 28 bilden einen Teil des Strahlablenksystems
zur Steuerung der Abtastbewegung des Primärstrahls über die Probe 34.
Jede dieser beiden Elektroden ist als röhrenförmiger Abschnitt aufgebaut,
der eine äußere Form
in Form eines geraden kreisförmigen
Zylinders und eine innere Form in Form eines Kegels aufweist, der in
Richtung des Strahls verjüngt
ist. Jede der Elektroden 26 und 28 ist durch zwei
Sägeschnitte
in gegenseitig senkrechten Ebenen durch die optische Achse in vier
gleiche Teile unterteilt, so daß jede
der Elektroden 26 und 28 imstande ist, durch Anlegen
geeigneter Spannungsdifferenzen zwischen den Teilen sowohl in die
x-Richtung als auch in die y-Richtung elektrische Dipolfelder zu
erzeugen, mit dem Ergebnis, daß der
Primärstrahl über die
Probe 34 streifen kann und der Weg der Sekundärelektronen,
die sich in Richtung des Detektorkristalls bewegen, beeinflußt werden
kann. Anstatt die Elektroden 26 und 28 in vier Teile
zu unterteilen, können
sie auch in eine größere Anzahl
von Teilen, zum Beispiel acht gleiche Teile, mittels vier Sägeschnitten
in einer Ebene durch die optische Achse unterteilt werden. Wenn
die passenden Spannungen an die verschiedenen Teile jeder der Elektroden
angelegt werden, kann das so gebildete System nicht nur zur Ablenkung
des Strahls, sondern auch als Stigmator verwendet werden.
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Die
erste Elektrode 30 und die zweite Elektrode 32 bilden
das Elektrodensystem, das das Objektiv der Säule bildet. Innen wie außen ist
die Elektrode 30 wie ein Kegel geformt, der sich nach unten verjüngt, so
daß diese
Elektrode in die Elektrode 32 paßt. Innen wie außen ist
die Elektrode 32 ebenfalls wie ein Kegel geformt, der sich
nach unten verjüngt; die äußere konische
Form bietet einen optimalen Raum für die Behandlung von vergleichsweise
großen
Proben, wie kreisförmige
Wafer, die für
die Herstellung von ICs verwendet werden und die einen Durchmesser
von 300 mm erreichen können.
Aufgrund der äußeren konischen
Form der Elektrode 32 kann dafür gesorgt werden, daß der Primärstrahl
den Wafer unter einem vergleichsweise großen Winkel trifft, indem der
Wafer unter dem Objektiv geneigt wird, ohne daß der Wafer eine Störung durch
Teile erfährt,
die aus dem Objektiv vorstehen. Eine gestrichelte Linie 42 in
der Figur zeigt den Bereich an, von dem angenommen wird, daß in ihm
die Linsenwirkung des elektrischen Objektivfeldes (also die achsennahe
Mitte des Objektivs) lokalisiert ist.
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Das
Objektiv 30, 32 fokussiert den Primärstrahl 6 in
einer solchen Weise, daß die
Elektronenquelle mit einer im allgemeinen sehr großen Verkleinerung
auf der Probe abgebildet wird; aufgrund dieser starken Verkleinerung
ist der Abstand zwischen der Oberfläche der Probe 34 und
der Mitte der Linse 36 (die Brennweite) sehr klein, was
wie schon erwähnt,
die Möglichkeit
einer Neigung streng begrenzen würde,
wenn die äußere Form
der Elektrode 32 nicht konisch wäre.
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Das
Auftreffen des Primärelektronenstrahls 6 auf
die Oberfläche
der Probe 34 setzt daraus in der Nähe des Auftreffpunkts 38 Sekundärelektronen
frei. Da die Spannungsdifferenz, die zwischen den Objektivelektroden 30 und 32 vorhanden
ist, im Raum zwischen der unteren Elektrode 32 und der
Probe 34 ebenfalls ein elektrisches Feld bewirkt (das als
Streufeld bezeichnet wird), bewegen sich die Sekundärelektronen
unter dem Einfluß des
Streufelds in Richtung des Objektivs 32, 34. Die
Sekundärelektronen bilden
folglich einen Sekundärelektronenstrahl 40, dessen
Ausbreitungsrichtung jener des Primärstrahls 6 entgegengesetzt
ist. Das elektrische Feld, das zwischen den Objektivelektroden 30 und 32 vorhanden ist,
beschleunigt die Sekundärelektronen
auf eine Geschwindigkeit, die der Spannung zwischen den Objektivelektroden
entspricht, die zum Beispiel 10 kV beträgt. Der Sekundärstrahl
ist ebenfalls gegenüber der
Ablenkung durch die Abtastelektroden 26 und 28 empfindlich,
jedoch wird praktisch der gesamte Sekundärstrahl 40 infolge
der verjüngten
Form des Inneren dieser Elektroden den Detektorkristall 22 erreichen.
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2 ist
eine schematische Darstellung der elektronenoptischen Säule, die
in 1 gezeigt ist, jedoch mit anderen Elektronenwegen.
Für diese
Figur wird vorausgesetzt, daß die
Ablenkfelder, die durch die Abtastelektroden 26 und 28 erzeugt
werden, einen vernachlässigbar
kleinen Effekt auf die Richtung des Strahls und folglich auf den
Auftreffpunkt haben. Diese Annahme ist gerechtfertigt, da der Abtastabstand
des Primärstrahls
auf der Probe nicht größer als
annähernd
100 μm sein
wird; die Ablenkfelder, die zu diesem Zweck erforderlich sind, weisen
einen solchen Wert auf, daß die
Ablenkung des Sekundärelektronenstrahls
auf der Detektoroberfläche
in derselben Größenordnung
liegt. Diese Ablenkung kann ignoriert werden, wenn man die Abmessungen
der Detektoroberfläche
berücksichtigt. Diese
Figur zeigt die Situation, bei der der Primärstrahl die Probenoberfläche am Schnittpunkt 38 der Probenoberfläche und
der optischen Achse 2 trifft, das heißt in einer (nicht gezeigten)
grübchenförmigen Vertiefung.
In diesem Fall verläßt der Sekundärelektronenstrahl 40 die
Probenoberfläche
am Punkt 38 auf der Achse, das heißt, mehr oder weniger senkrecht
zu der Oberfläche.
Da die Sekundärelektronen, die
am Boden der grübchenförmigen Vertiefung
freigesetzt werden, die Probenoberfläche unter annähernd rechten
Winkeln verlassen, werden solche Sekundärelektronen die Detektoroberfläche im Bereich der
zentralen Bohrung 36 treffen, wie auf der Grundlage der
Rotationssymmetrie der Säule
verstanden werden kann. Diese Annahme ist gerechtfertigt, da die
Größe der Abtastbewegung
des Strahls um ein Vielfaches kleiner als die Größe der zentralen Bohrung 36 ist.
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3 ist
eine detailliertere Darstellung der Sekundärelektronenwege in der Nähe der zentralen Detektorelektrode.
Der Klarheit willen zeigt diese Figur den Primärstrahl 6 nicht, sondern
ausschließlich den
Sekundärelektronenstrahl 40.
Wie in 2 wird angenommen, daß die Ablenkfelder, die durch
die Abtastelektroden 26 und 28 erzeugt werden,
einen vernachlässigbar
kleinen Effekt auf die Richtung des Strahls und folglich auf die
Auftreffposition haben. Die Figur ist durch eine Computersimulation
erhalten worden, bei der vorausgesetzt wird, daß an der Beschleunigungselektrode 24 eine
Spannung von 8 kV und an der Zentralelektrode 35 eine Spannung
von 5 kV vorhanden ist. Es wird eine Anfangsenergie von 5 eV für den Sekundärelektronenstrahl 40 vorausgesetzt;
dieser Strahl erstreckt sich vom Boden aufwärts, wobei die anfänglich divergierenden äußeren Elektronenwege
in der Nähe
dieser Elektrode deutlich in Richtung der Elektrode 24 gezogen
werden. Aufgrund ihrer zentralen Position erfahren die Elektronenwege 44,
die der Mitte am nächsten
gelegen sind, keine Kraft nach außen und tragen folglich nicht zum
Detektorsignal bei. Die Elektronenwege 44, die vom mittleren
Teil des Strahls 40 weiter außen gelegen sind, erfahren
jedoch eine nach außen
gerichtete Kraft und werden folglich von der Bohrung 36 weggedrückt, so
daß sie
zum Detektorsignal beitragen.
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4 ist
eine Querschnittansicht eines Halbleiterdetektors zur Verwendung
in einer erfindungsgemäßen elektronenoptischen
Säule.
Halbleiterdetektoren dieser Art sind als solche bekannt, zum Beispiel
aus einem Artikel in IEEE Transactions on Nuclear Science, B. 44,
Nr. 6, Dezember 1997, S. 2561 bis 2665: „Response of 100% Internal
Quantum Efficiency Silicon Photodiodes to 200 eV–40 keV Electrons", oder aus dem Buch „Scanning
Electron Microscopy",
Kapitel 5.2: „Current
Measurement and Semiconductor Detector" S. 185 bis 190 (ISBN 0-38713530-8). Der
Detektor, der in 4 gezeigt wird, ist so angeordnet,
daß er
um die optische Achse 2 rotationssymmetrisch ist und ist
mit einer zentralen Bohrung 36 versehen, in der die Zentralelektrode 35 so
vorgesehen ist, daß sie
von den restlichen Teilen des Detektors isoliert ist. Der Detektor
besteht aus einem Halbleiterkörper 46 aus
n–-Material,
in dem ein p-dotierter Bereich 48 vorgesehen ist. Es sind
ein innerer Schutzring 50 und ein äußerer Schutzring 52 vorgesehen,
um dem elektrischen Feld im Bereich 46 die gewünschte Form
zu verleihen. Die Beschleunigungselektrode 24 ist auf dem
p-dotierten Bereich 48 und den Schutzringen 50 und 52 vorgesehen.
Auf der anderen Seite des Körpers 46 ist
ein n+-dotierter Bereich 54 vorgesehen.
Der Bereich 48 ist der Bereich, der gegenüber den
Sekundärelektronen
empfindlich ist, wohingegen die anderen Teile der Detektoroberfläche gegenüber solchen
Sekundärelektronen
nicht empfindlich sind.
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In
einem typischen Halbleiterdetektor zur Verwendung in einer SEM-Säule, wie
in 1 oder 2 gezeigt, weist der Körper 46 einen
Durchmesser von annähernd
6 mm auf. Der Durchmesser 56 der zentralen Bohrung 36 beträgt dann
annähernd
1 mm, wohingegen der Außendurchmesser 58 des
inneren Schutzrings 50 annähernd 2 mm beträgt und der
Außendurchmesser 60 des
p-dotierten Bereichs 48 annähernd 6
mm beträgt.
Da die Abmessungen der Schutzringe durch die erwartete Wirkung bestimmt
werden, die diese Ringe auf das elektrische Feld ausüben, kann
der Durchmesser dieser Ringe nicht beliebig klein gemacht werden,
so daß vor
allem der innere Schutzring 50 eine Untergren ze hinsichtlich
der Größe der Oberfläche auferlegt,
die nicht zum Detektorsignal beiträgt. Die festgestellten Werte zeigen,
daß annähernd 11%
der Oberfläche,
die durch den Sekundärelektronenstrahl
erreicht werden kann, nicht zum Detektorsignal beitragen; dieser
relative Anteil wird sogar noch größer, wenn die Miniaturisierung
der Kontrollsäule
fortschreitet, da der Schutzring 50 nicht im selben Ausmaß reduziert
werden kann. Die Erfindung bietet dadurch eine Lösung für dieses Problem, daß der Sekundärelektronenstrahl
nun in dem Bereich 48 konzentriert wird.