DE19607141A1 - Verfahren zur Entfettung fritierter Lebensmitteln - Google Patents
Verfahren zur Entfettung fritierter LebensmittelnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ver
fahren zur Entfettung fritierter Lebensmittel, insbeson
ders dünner Lebensmittel, wie Kartoffelchips oder anderen
Arten von fritierten Snackprodukten wie z. B. Tortilla-
Corn-Chips, sowie mittels synthetischem Fett, z. B. Sorbe
strin® oder Olestra®, hergestellten Lebensmitteln.
Insbesonders stärkehaltige Ausgangsprodukte,
wie Kartoffeln, eignen sich hervorragend zum Fritieren in
heißen Ölen, wobei wohlschmeckende und - falls die Er
zeugnisse in ausreichend dünner Schicht fritiert werden -
knusprige Erzeugnisse entstehen. Das bekannteste und am
breitesten vertriebene Erzeugnis dieser Art sind die Kar
toffelchips.
Die heutigen Essgewohnheiten tendieren immer
mehr zu einer Reduktion der Fettaufnahme. Deshalb sind
schon lange Bestrebungen im Gange, den Fettgehalt fri
tierter Produkte zu verringern. Im Rahmen dieser Bestre
bungen wurden neue Fritieröle evaluiert und die Verfah
rensparameter optimiert. Der entsprechend erzeugte Fett
gehalt ist aber für viele Anwendungen immer noch zu hoch.
Aus DE-A-32 15 315 ist ein Verfahren zur Ent
fettung fritierter Produkte bekannt. Gemäß dem Verfahren
des Stands der Technik werden die fritierten Produkte in
einen Behälter gegeben, der anschließend mit einem orga
nischen Lösungsmittel gefüllt wird, worauf es, nach einer
gegebenen Wartezeit, wieder abgelassen wird. Die Extrak
tion kann wiederholt werden. Als organisches Lösungsmit
tel werden solche beschrieben, die im Bereich von -5°C
bis 100°C sieden. Als bevorzugt genannt sind Ethanol und
Dichlormethan. Für Ethanol spricht dessen hohes Öllöse
vermögen bei hoher Temperatur, wobei das heiß gelöste
Öl bei Abkühlung auf z. B. Raumtemperatur wieder aus
fällt, was ein leichtes Rezyklieren des Alkohols ermög
licht.
Dieses Verfahren des Stands der Technik ar
beitet vorzugsweise mit 96%igem Ethanol, wobei 800 l Et
hanol pro 100 kg Kartoffelchips eingesetzt werden.
In anderen Gebieten der Lebensmittelbranche,
insbesonders im Bereich der Ölgewinnung, sind Extrakti
onsverfahren bereits bekannt. Eine Übersicht über solche
Verfahren gibt L.A. Johnson und E.W. Lusas, Comparison of
Alternative Solvents for Oil Extraction, JAOCS Band 60,
Nr. 2 (Februar 1983) Seiten 229-241. In diesem Über
sichtsartikel werden unterschiedliche Lösungsmittel be
sprochen, die für die Ölgewinnung aus Ölsaaten anstelle
des bisher am weitesten verbreiteten Hexan eingesetzt
werden könnten. Neben der Verwendung des üblichen 96
%igen Ethanols wird in diesem Dokument auch die Möglich
keit der Verwendung höher konzentrierten Ethanols, z. B.
99%igen Ethanols unter Druck, für die Ölgewinnung of
fenbart. Gemäß Laborversuchen soll das Öllösevermögen
wasserfreien Ethanols etwa 1,9 mal dasjenige von 90%igem
Ethanol betragen. Aus R.K. Rao et al., "Alcoholic Ex
traction of Vegetable Oils.V. Pilot Plant Extraction of
Coltonseed by Aqueous Ethanol", The Journal of the Ameri
cal Oil Chemists′ Society, Vol. 35 (Juni 1958, S. 277-
280), einem in obigem Übersichtsartikel zitierten Doku
ment, geht hervor, daß bei getrockneten Flocken, d. h.
solchen mit weniger als 3% Restfeuchtigkeit, der Öl
rückstand in den Flocken bei Verwendung 95.4%igen Etha
nols und 99,9%igen Ethanols unter gleichen Verfahrensbe
dingungen etwa gleich ist, weshalb die Verwendung 95%igen
Ethanols empfohlen wird.
Ziel der vorliegenden Erfindung war es, ein
Extraktionsverfahren für fritierte Produkte zu entwic
keln, bei dem das zu extrahierende Gut die durch das Fri
tieren erzielte Textur beibehält und vorzugsweise mecha
nisch nicht beschädigt wird und das mit möglichst gerin
gem Energieaufwand arbeitet, sowie die Bereitstellung ei
ner zur Durchführung des Verfahrens geeigneter Apparatur.
Diese Aufgabe wurde gelöst durch Bereitstel
len eines Verfahrens, in dem wasserfreier Alkohol zur An
wendung kommen.
Eine für die Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens geeignete Anlage ist in der Figur dar
gestellt.
Da es sich um ein Extraktionsverfahren für
Lebensmittel handelt, sind für diesen Zweck zugelassene
Alkohole bevorzugt, insbesonders Ethanol.
Absoluter Ethanol in Trinkqualität ist das
bevorzugte Lösungsmittel bei diesem Verfahren. Überra
schenderweise wurde gefunden, daß bei der Anwendung auf
fritierte Produkte mit einem Feuchtigkeitsgehalt unter 3
Gew.-%, bevorzugt unter 1 Gew.-%, die Verwendung absolu
ten Ethanols gegenüber 96%igem Ethanol überraschende
Vorteile bietet. So ist das Öllösevermögen von absolutem
Alkohol bei Siedetemperatur bei der Anwendung auf fri
tierte Produkte etwa 15 mal besser als dasjenige des nor
malen 96%igen Alkohols. Absoluter Ethanol bietet aber
auch noch andere Vorteile. So wird beispielsweise die
Trocknungszeit für die Produkte kürzer, da das Produkt
während der Extraktion kein zusätzliches Wasser aufnehmen
kann, wodurch es weniger beansprucht wird, und absoluter
Ethanol hat gegenüber anderen Lösungsmitteln, die übli
cherweise wasserfrei vorliegen, wie Hexan, den Vorteil
selbst ein Bestandteil von Nahrungsmittel zu sein. Ferner
behalten die Chips bei Verwendung absoluten Ethanols ihre
Knusprigkeit und werden weder weich noch brüchig. Durch
das überraschend hohe Öllösevermögen bereits bei Siede
temperatur erübrigt sich zudem ein Arbeiten unter Druck
und da die Möglichkeit der Wasseraufnahme aus dem Lö
sungsmittel nicht gegeben ist, wird die Verweilzeit dün
ner Chips im Lösungsmittel unkritisch.
Die Extraktion kann im Prinzip mit jedem be
liebigen Extraktor 1 durchgeführt werden, beispielsweise
durch Eintauchen oder Sprühen. Bevorzugt ist jedoch eine
Extraktion im Gegenstrom- oder Kreuzstromextraktor.
Die Extraktion kann beispielsweise in einer
oder mehreren Stufen geschehen: Diese eine oder mehreren
Stufen können ausgewählt sein aus den Extraktionsverfah
ren i) Berieselung der gegebenenfalls vorgewärmten Chips
(vorzugsweise auf Extraktions-Temperatur vorgewärmt) mit
absolutem Alkohol oder Miscella bei erhöhter Temperatur
(für absoluten Ethanol bei ca. 50-77°C) oder ii) Über
fluten der Chips mit absolutem Alkohol oder Miscella.
Üblicherweise wird die Extraktion bei Temperaturen
durchgeführt, die im Bereich von 25°C unter dem Siede
punkt des Lösungsmittels und dem Siedepunkt des Lösungs
mittels liegen. Der Alkohol oder die Miscella, in der
Folge als Lösungsmittel bezeichnet, kann bei der Beriese
lung mit oder ohne Druck in flüssiger Form auf die Chips
aufgebracht werden, wo das Lösungsmittel Oberflächenöl
ablöst und als Miscella M1 abtropft. Bei mehrstufiger Ex
traktion haben die grob entfetteten Chips nach der ersten
Stufe einen Restölgehalt von üblicherweise 10-20 Gew.-%.
Vorteilhafterweise ist in mindestens einer,
speziell bevorzugt der letzten Stufe eine Überflutung
der Chips mit Lösungsmittel vorgesehen. Nach dieser min
destens einen Stufe ist der Restölgehalt üblicherweise
homogen über die Chips verteilt. Dies ist der wichtige
Nebeneffekt dieses Überflutungsverfahrens: Die Ölge
haltstandardisierung. Nach der Überflutung wird eben
falls eine Miscella, Miscella M2, abgelassen.
Diese Extraktionsschritte können - wie be
reits oben erwähnt - auch in einer einzigen Gegenstroman
lage durchgeführt werden. Ein bevorzugter Gegenstromex
traktor ist der sogenannte Kreuzstromextraktor, in dem
die Lösungsmittelzufuhr mittels Berieselung erfolgt.
Die Verweilzeit der Produkte in jeder Stufe
der Extraktion ist nicht kritisch.
Um die Verfahrens kosten möglichst gering zu
halten und um eine minimale Umweltbelastung zu erzielen,
wird das Lösungsmittel in die Extraktion rezykliert. Da
mit die Standzeit des Lösungsmittels optimal ist, sollte
der Fritierprozeß der Chips so gesteuert werden, daß
die Chips einen Wassergehalt von vorzugsweise max. 1%
haben, wenn sie in die Extraktion gehen. Dadurch ist ge
währleistet, daß kein oder minimal Wasser aus den Chips
in das Lösungsmittel übergeht. Je verwässerter das Lö
sungsmittel ist, desto schlechter ist seine Löslichkeit
für das Öl, um so mehr Lösungsmittel pro gegebene Chips
menge ist für die gewünschte Entfettung notwendig, und
um so mehr Lösungsmittel muß auf die Extraktionstemperatur
aufgeheizt resp. entwässert oder durch absolutes Lösungs
mittel ersetzt werden, was die Anlage- und Betriebskosten
erhöht.
Nach der letzten Extraktionsstufe gehen die
Chips sofort in die Stufe der Grundwurzung 2. Dabei kön
nen die Chips mit einer pulverförmigen Würze bestreut
werden, in welcher nur temperaturunempfindliche Komponen
ten und/oder Precursors enthalten sind. Die Precursor er
geben bei den nachfolgenden Trocknungstemperaturen ein
Röstaroma, welches allfällige Aromaverluste durch die
Entfernung aromahaltigen Öls kompensiert. Die in dieser
Stufe angewendete Temperatur ist unkritisch, beträgt aber
vorzugsweise, etwa gleich viel wie jene der Extraktion,
damit nachher keine zusätzliche Aufwärmung für die
Trocknung notwendig ist.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt,
daß bei fettarmen resp. entfetteten Chips die Grundwür
zung 2 auch in Form eines Slurrys, d. h. mit in Lösungs
mittel dispergierten temperaturunempfindlichen Substanzen
und/oder Precursors erfolgen kann und zwar durch Aufsprü
hen von Slurry-Flüssigkeit auf die Chips oder Eintauchen
der Chips in die Slurry-Flüssigkeit. Diese Slurrywürzung
ergibt eine viel homogenere Gewürzverteilung. Die Slurry
würzung kann mit einem Slurry erfolgen, der Umgebungstem
peratur aufweist, wodurch ein energieaufwendiges Aufhei
zen des Slurrys vermieden wird. Dies bedingt allerdings
ein stärkeres Wiedererwärmen der Chips bei der Trocknung.
Als "Lösungsmittel" resp. Dispergiermittel eignen sich
wasserfreie, tiefsiedende Lösungsmittel, z. B. apolare
Lösungsmittel wie Hexan, Diethylether, Petrolether etc,
wasserfreie Alkohole wie Propanol, Isopropanol, Ethanol,
Ester oder auch Mischungen tiefsiedender, wasserfreier
Dispergiermittel.
Wesentlich für die Wahl des Dispergiermittels
ist, daß dieses bei Anwendungstemperatur, beispielsweise
Raumtemperatur, flüssig ist und - in Anbetracht der nach
folgenden Trocknung - einen Siedepunkt von vorzugsweise
unter 100°C aufweist.
Um die Rückgewinnung des Lösungsmittels und
dessen Rezyklierung in die Extraktion möglichst einfach
zu gestalten, ist es bevorzugt, wenn als Dispergiermittel
das gleiche Lösungsmittel verwendet wird wie im Extrakti
onsverfahren, also im vorliegenden Entfettungsverfahren
absoluter Ethanol oder allenfalls ethanolreiche Miscella.
Die überraschend homogene Würzung der Chips
ist ein großer Vorteil der Slurrywürzung. Die Homogeni
tät kann noch zusätzlich verbessert werden, wenn der
Slurry und/oder das entfettete Produkt in Bewegung gehal
ten werden.
Selbstverständlich kann die Grundwürzung 2
auch eine Kombination aus herkömmlicher Grundwürzung und
Slurrywürzung sein.
Nach der Grundwürzung gehen die Chips in die
Trocknung 3. Die Trocknung 3 kann in einer oder mehreren
Stufen erfolgen. Zur Verminderung des Explosionsrisikos
kann die Trocknung unter Inertgas oder im Vakuum erfol
gen, wobei vorzugsweise mindestens eine erste Stufe, ge
gebenenfalls auch eine zweite Stufe bei stark verminder
tem Sauerstoffgehalt durchgeführt werden sollte. Bei der
Trocknung wird vorzugsweise in mindestens einer Stufe un
ter Vakuum oder bei Temperaturen über 100°C mit oder ohne
hohe Gasgeschwindigkeit gearbeitet, um das Restlösungs
mittel bis auf einen gesetzlich und sensorisch akzepta
blen Rest zu entziehen. Dieser Rest richtet sich übli
cherweise nach der Lebensmittelverordnung und liegt z. B.
in der Schweiz für Ethanol bei unter 0,5 Gew.-%. Vorzugs
weise wird die Trocknung in zwei oder drei Stufen durch
geführt. In einer ersten Stufe kann beispielsweise weder
Gas noch zusätzliche Wärme zugeführt werden, d. h. ein
Teil des Alkohols verdampft spontan und kann leicht zu
rückgewonnen werden. In einer zweiten Stufe kann die Wär
me beispielsweise durch Abstrahlung heißer Wandflächen
zugeführt werden, aber kein Gas, so daß ein weiterer
Teil des Lösungsmittels auf leicht zurückgewinnbare Weise
anfällt. Da in diesen zwei ersten Stufen kein heißes Gas
zugeführt wird und dadurch die Lösungsmitteldämpfe auch
nicht speziell verdünnt werden, können diese der Lösungs
mittelrückgewinnung zugeführt werden. Alternativ in der
zweiten Stufe oder aber in der dritten Stufe erfolgt die
Endtrocknung. Hier wird warme Luft, gegebenenfalls vorge
trocknet, oder, insbesonders in der zweiten Stufe, ein
Schutzgas, z. B. Stickstoff, zugeführt. Bei einer weiteren
Alternative werden die ersten Stufen (bei dreistufiger
Trocknung zwei Stufen) unter Zuführung heißen Inertga
ses, gegebenenfalls bei gleichzeitigem Einsatz einer Zu
satzheizung durchgeführt. Der in diesen zwei ersten Stu
fen eines dreistufigen Verfahrens entfernte Alkohol kann
unter Anwendung von Kondensations- und/oder Ad- resp. Ab
sorptionsverfahren in Mengen von bis zu 99% zurückgewon
nen werden. Die Abluft aus einer dritten Stufe enthält
gewöhnlich einen so geringen Gehalt an Lösungsmittel,
daß dessen Rückgewinnung und Rückführung im allgemeinen
nicht wirtschaftlich ist. Sie kann allenfalls-als Ver
brennungsluft dienen. Das Schutzgas kann im Kreislauf be
nutzt werden. Zur Verminderung des Explosionsrisikos wird
vorteilhafterweise die Gesamtanlage unter Inertgas be
trieben. Eine allfällige Aufbereitung richtet sich nach
Art des Gases. Die gesamte Trocknung wird von feuchter
Luft abgeschirmt durchgeführt, um keine Wasserkondensati
on in der Lösungsmittelrückgewinnung 13 zu erhalten resp.
wasserhaltiges und somit für die Extraktion ungünstiges
Lösungsmittel.
Im Anschluß an die Trocknung gelangen die
Chips gegebenenfalls in eine Flüssigwürzung 4. Dabei wer
den die Chips mit flüssigen resp. dispergierten Aromen
besprüht, in welchen temperaturempfindliche und flüssige
Komponenten enthalten sind. Die Flüssigwürze darf weder
Wasser noch Alkohol enthalten, hingegen werden die Gewür
ze in Öl gelöst und/oder suspendiert und/oder disper
giert. Das Öl wirkt zugleich als Verdünnungsmittel und
wird bis zur Sprühfähigkeit zugesetzt.
Es ist selbstverständlich, daß je nach ge
wünschtem Produkt die Grundwürzung oder Flüssigwürzung,
insbesonders die Flüssigwürzung, entfallen kann.
Bereits oben wurde erwähnt, daß bei der Ex
traktion eine Rezyklierung von Lösungsmittel vorgesehen
ist. Diese Rezyklierung erfolgt, indem die einzelnen
Miscella entweder gemischt oder ungemischt einer Grob
trennung 5 unterzogen werden. In der Grobtrennung wird
die Miscella zuerst gesiebt oder filtriert und dann abge
kühlt, vorzugsweise auf unter 20°C. Allgemein sollte das
Lösungsmittel um ca. 50°C, vorzugsweise sogar um ca. 70°C
abgekühlt werden, um möglichst gute Ölabscheidung zu er
zielen. Bei dieser Kühlung zerfällt die Miscella spontan
in zwei Phasen: Eine ölreiche schwere Mo und eine ölarme
leichte Phase ML. Diese Phasen können - bedingt durch ih
re verschiedenen spezifischen Gewichte - durch beispiels
weise Sedimentation oder Zentrifugation getrennt werden.
Die ölarme Phase ML kann direkt wieder als Lösungsmittel
in die Extraktion zurückgeführt werden.
Wurde der Fritiervorgang mit Fett oder mit
fetthaltigen Ölen durchgeführt, so ist anstelle der oben
beschriebenen Abscheidung eine Grobtrennung in eine öl
reiche und eine ölarme Phase durch Destillation bevor
zugt.
Die ölreiche Phase wird der Feintrennung 6
zugeführt. Die Feintrennung 6 erfolgt z. B. mit Vakuumde
stillation. Das Vakuum hat dabei zum Zweck, daß kein
Sauerstoff mit dem Öl in Kontakt kommt, so daß es ge
schont wird und dadurch für die Lagerung 7 und Wiederver
wendung beim Fritiervorgang 8 besser geeignet bleibt.
Auch der abdestillierte Alkohol kann mittels Kühlfallen
weitgehend zurückgewonnen und abermals der Extraktion zu
geführt werden.
Um mechanische Beschädigung der Chips zu ver
hindern werden diese vorzugsweise mittels bruchschonender
Fördersysteme aus einer Stufe in die nächste transpor
tiert. Solche bruchschonende Fördersysteme sind bei
spielsweise Rutschen. Soll durch das bruchschonende För
dersystem gleichzeitig eine Dosierung erfolgen, so ist
ein Fördersystem ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Bandförderer, Becherwerk, Vibrationsförderer, Trommelför
derer oder einer Kombination zweier oder mehrerer dersel
ben bevorzugt.
In einer Produktionsanlage, bei der die Fri
tierleistung und die Extraktorleistung nicht optimal auf
einander abgestimmt sind, ist es vorteilhaft, wenn die
Produkte aus dem Fritieren 8 über einen Bunker 14 zur
Zwischenlagerung und Ausgleichung von Produktionsschwan
kungen, mittels eines bruchschonenden und dosierenden
Fördersystems 15 zur Extraktion 1 befördert werden.
Erfolgt die Extraktion 1 in einem kontinuier
lich betriebenen Extraktor 1, z. B. Gegenstrom- oder
Kreuzstromextraktor, die Grundwürzung 2 aber batchweise
und die Trocknung gegebenenfalls wieder kontinuierlich,
so sind zwischen diesen Stufen abermals dosierende und
bruchschonende Fördersysteme (in der Figur nicht gezeigt)
bevorzugt.
Es ist unwesentlich, ob die in diesem Verfah
ren eingesetzten Chips flach oder strukturiert sind. Um
ihre Bruchanfälligkeit zu minimieren ist es jedoch vor
teilhaft, diese dicker als üblich zu schneiden und/oder
einen Wellenschnitt anzubringen. Schnittdicken für flache
Chips bewegen sich üblicherweise in der Größenordnung
von 1,1 bis 1,5 mm.
Falls das Lösungsmittel einen "Verschmut
zungsgrad" erreicht, der es für das Rezyklieren ungeeig
net macht, z. B. einen zu hohen Wassergehalt oder zuviele
emulgierte Begleitstoffe, so kann es einer Wiederaufbe
reitung zugeführt werden, umfassend eine Miscella-
Destillation 9, eine Rektifikation 10 und gegebenenfalls
eine Stufe der Lösungsmittel-Absolutierung 11 mit an
schließender Rückführung in einen Lösungsmittelvorrat
12.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind diverse Anlagen geeignet. Für kleinere
Mengen kann das Verfahren gesamthaft in einem Vakuum
trockner der Bauart Schaufeltrockner durchgeführt werden.
Ein geeigneter Trockner ist beispielsweise der "IST INOX
Standard"-Vakuum-Trockner, wie er von der Firma INOX
GLATT AG in Schönenwerd, CH erhältlich und im Prospekt
"INOX VAKUUM TROCKNER, Ausgabe April 95" der obengenann
ten Firma beschrieben ist, wobei die Austragsöffnung (in
Prospekt als "07 Auslaßventil" beschrieben) vergrößert
werden muß, um reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Ferner müssen diverse Lösungsmittel-Zu- und -Ableitungen
angebracht werden, die der Zu- und Ableitung des Extrak
tionsmittels, einer speziellen Standardisierlösung, der
Slurry-Würzung etc. dienen. In dieser Apparatur werden
sämtliche produktbezogenen Verfahrensschritte aufeinan
derfolgend im Batchverfahren durchgeführt, d. h. eine oder
mehrere Extraktionen, Standardisierung, Slurry-Würzung,
Trocknung.
An diese Apparatur können selbstverständlich
problemlos übliche Apparaturen für die Lösungsmittelauf
bereitung, Fritier- und Lagervorrichtungen etc. ange
schlossen werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Entfetten fritierter Nah
rungsmittel mittels Extraktion mit einem organischen Lö
sungsmittel und anschließender Trocknung, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Lösungsmittel absoluter Ethanol
und/oder Miscella auf der Basis absoluten Ethanols ist.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Extraktion in einem Temperaturbe
reich durchgeführt wird, die in einem Bereich von 25°C
unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels bis zum Siede
punkt des Lösungsmittels liegt.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Extraktion ein- oder mehr
stufig durchgeführt wird, wobei mindestens eine Stufe ei
ne Überflutung der Chips einschließt.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die letzte
Stufe eine Überflutung ist.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion in einem
Gegenstromextraktor (1) oder Kreuzstromextraktor (1)
durchgeführt wird.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel nach
der Extraktion durch Abkühlen um mindestens 50°C vom mit
geführten Öl getrennt wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Abkühlen um ca. 70°C erfolgt.
8. Verfahren, insbesonders gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Nah
rungsmittel insbesonders vor dem Trocknen einer Grundwür
zung (2) zugeführt wird, bei der mindestens ein in einem
Dispergiermittel, insbesonders absolutem Ethanol oder et
hanolreicher Miscella dispergiertes Würzmittel zugegeben
wird, und daß das Nahrungsmittel anschließend getrock
net wird.
9. Verwendung absoluten Ethanols zum Entfet
ten fritierter Nahrungsmittel mit weniger als 3 Gew.-%
Wassergehalt, insbesonders 1 Gew.-% Wassergehalt.
10. Verwendung eines Vakuumtrockners der Bau
art Schaufeltrockner, ausgestattet mit Zu- und Ableitun
gen für Flüssigkeiten, für die Extraktion von Fett aus
fritierten Lebensmitteln.
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