DE1955933C3 - Verfahren zur Herstellung von 1-Alkoxyoctadienen-(2,7) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1-Alkoxyoctadienen-(2,7)Info
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Description
In der US-Patentschrift 3267 169 (Smutny) wird
die Herstellung von l-Phenoxyoctadien-2,7 durch Umsetzung von Butadien mit Phenol in Gegenwart
einer Palladium(II)-Verbindung und einer Base, wie Natriumphenolat, bei einer Temperatur zwischen —20
und +15O0C beschrieben. Das Phenoxyoctadien wird
anschließend durch Destillation unter vermindertem Druck in Gegenwart einer Palladiumverbindung, eines
Phenclats und eines tertiären Phosphins zu 1,3,7-Octatrien
zersetzt.
Es wird angegeben, daß das Phosphin in der Ausgangsmischung, aus welcher das Phenoxyoctadien
hergestellt wird, vorliegen kann, obwohl dies nicht zweckmäßig ist.
In »Journal Am. Chem. Soc«, 89, 6793 (1967) (S m u t η y) wird weiter ausgeführt, daß ein ähnliches
Verfahren in der Weise durchgeführt werden kann, daß Phenol durch andere Phenole, Alkohole, Amine oder
Carbonsäuren ersetzt wird, wobei sich jedoch in dieser Veröffentlichung keine Verfahrenseinzelheiten finden.
Die niederländische Patentanmeldung 66 06 567 (Smutny) lehrt, daß, falls I-Phenoxyoctadien-(2,7),
das aus Butadien und Phenol in Gegenwart von Palladiumchlorid und Natriumphenolat hergestellt worden
ist, bei Atmosphärendruck auf 160° C in Gegenwart von II-Allylpalladiumchloridtriphenylphosphin und Natriumphenolat
erhitzt wird, eine Umlagerung des l-Phenoxyoctadiens-(2,7) stattfindet und eine Mischung
aus l-(2-Hydroxyphenyl)-octadien-(2,7)und l-(4-HydroxyphenyI)-octadien-(2,7)
erhalten wird. Diese Veröffentlichungen zeigen die Umsetzung von Butadien mit
Phenolen, Alkoholen, Aminen oder Carbonsäuren in Gegenwart von Palladium(II)-Verbindungen, die keine
tertiären Phosphinliganden enthalten.
In »Tetrahedron Letters«, 26, 2451 (1967) (Takah a s h i et al.) wird die Umsetzung von Butadien mit
Alkoholen in Gegenwart von koordinativ gesättigten Komplexen von nullwertigem Palladium bei einer
Temperatur zwischen 40 und Ü6°C beschrieben. Die
Umsetzung von Butadien mit Methanol, dem Alkohol, der die besten Ergebnisse liefert, in Gegenwart von
bis-(Triphenylphosphin)-Maleinsäureanhydrid-Palladium(0) bei 70°C hat eine hohe Ausbeute an 1-Methoxyoctadien-2,7
zur Folge.
Der zweitbeste Alkohol, und zwar Äthanol, hat die
Erzeugung von Octadienyläthern in einer Menge von nicht mehr als 70% zur Folge. Bei Verwendung von
Isopropanol ist die Ausbeute an Octadienyläther sehr gering. Die Dimerisation von Butadien unter Bildung
von l-AIkoxyoctadien-(2,7) und/oder Octatrien-(1,3,7) in
alkoholischen Medien wird ebenfalls durch anuere koordinativ gesättigte Pd(O)-Verbindungen katalysiert,
beispielsweise durch bis-(Triphenylphosphin)-p-benzochinon-Palladium
und Tetrakis(triphenylphosphin)-Palladium.
Im »Bulletin of the Chemical Society of Japan«, 41, 454—460 (1968) (Ta k a ha s h i et al.) wird angegeben,
daß Palladium-phosphit-Komplexe, welche durch Die-
>0 nophile und Telrakis-(triphenylphosphin)-Palladium
koordiniert sind, die lineare Dimerisation von Butadien katalysieren. Die Dimerisation von Butadien mit
bis-(Triphenylphosphin)-(Maleinsäureanhydrid)- Palladium in aprotischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Tetrahydrofuran
und Azeton, ergibt Octatrien-( 1,3,7) selektiv in guten Ausbeuten. In Alkoholen, wie beispielsweise
Methanol, Äthanol und Isopropanol, wird Butadien in 1 -Alkoxyoctadien-(2,7) und/oder Octatrien-( 1,3,7) umgewandelt,
und zwar je nach der Art der eingesetzten
,0 Alkohole.
Takahashi et al. schildern somit die Umsetzung
von Butadien mit Alkoholen in Gegenwart von Pd(O)-Verbindungen, die vollständig mit organischen
Liganden koordinativ gesättigt sind.
Es wurde nun gefunden, daß 1 -Alkoxyoctadien-(2,7) in einer hohen Selektivität durch Umsetzung von Butadien
mit einem primäien oder sekundären Alkohol in Gegenwart eines Katalysators gewonnen werden kann,
wenn man die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators durchführt, der aus einer Pd(II)-Verbindung,
einer Base, deren Menge wenigstens der Menge der Pd(II)-Verbindung äquivalent ist und einem
tert.-Phosphin oder -Phosphit hergestellt worden ist, wobei das Molverhältnis von Phosphin oder Phosphit zu
Palladium zwischen 3 : 1 und 1 :1 liegt.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von den Verfahren von Smutny darin, daß der
Katalysator tertiäre Phosphin- oder Phosphitliganden enthält, während die zur Durchführung der Smutny-Verfahren
eingesetzten Katalysatoren keine derartigen Liganden aufweisen.
Gegenüber dem Verfahren von Takahashi et al.
liegt der Unterschied darin, daß sich das Palladium in zweiwertigem Zustand befindet, während T a k a h a s
h i jeweils Palladium in nullwertigem Zustand verwen-
'" det.
Die erfindungsgemäß gewonnene Erkenntnis ist insofern überraschend, als Takahashi lehrt,daß nur
ein Pd(O)-Katalysator, der tertiäre Phosphinliganden
(,o enthält, zur Herstellung von Octadienyläthern und
Octatrienen verwendet werden kann, während durch Smutny die Lehre vermittelt wird, daß organische
Liganden dagegen nicht in Pd(II)-Verbindungen zugegen sein sollten, wenn eine Isomerisierung oder
(,5 Zersetzung des Octadienylätherproduktes vermieden
werden soll.
Geeignete Alkohole enthalten 1 -8 Kohlenstoffatome pro Molekül. Erwähnt seien
n-PropanoI, lsopropanol, n-Butanol, sek.-Butanol oder
Glykole.
Geeignete Palladium(I I)-Verbindungen sind insbesondere
die Salze wie das Chlorid, das Acetat, das Nitrat und das Sulfat-Dihydrat, bevorzugtes Salz ist das
PaUadiumchlorid.
Geeignete Basen sind die Hydroxyde von Alkali- und Erdalkalimetallen sowie Alkoholate und Phenolate von
Alkalimetallen.
Das bevorzugte tertiäre Phosphin ist Triphenylphosphin, während als Phosphit vorzugsweise Triphenylphosphit
eingesetzt wird.
Der Alkohol sollte in einer beträchtlichen Überschußmenge vorliegen, um nicht nur als Reaktant, sondern
auch als Lösungsmittel für die Reaktion zu wirken. Weitere Lösungsmittel, wie Äther, Ester sowie andere
polare aprotische Lösungsmittel, können ebenfalls verwendet werden.
Die Reaktion wird in zweckmäßiger Weise bei einer Temperatur zwischen 0 und 100° C und vorzugsweise
bei einer Temperatur zwischen 20 und 400C durchgeführt.
Der Katalysator kann in situ in der Reaktionsmischung hergestellt werden. Dies erfolgt durch Zugabe
der Palladiumverbindung sowie des tertiären Phosphins oder Phosphits und der Base zu dem Alkohol in
Gegenwart von Butadien. Das Molverhältnis von Phosphin oder Phosphit zu Palladium(H)-salz liegt
vorzugsweise zwischen 1 :1 und 2 :1.
Zu jedem gegebenen Zeitpunkt eignet sich ein Verhältnis von 1:1 am besten. Da jedoch etwas
Phosphin oder Phosphit während des Reaktionsverlaufes verlorengeht, ist es vorteilhaft, von Anfang an einen
Überschuß vorzusehen, um diesen Verlust auszugleichen. Wahlweise können Verluste durch Zugabe
weiterer Mengen an Phosphin oder Phosphit während des Reaktionsverlcufes ausgeglichen werden.
Die Katalysatoraktivität nimmt schnell ab, wenn das Verhältnis über die angegebene obere Grenze hinaus
erhöht wird, d. h. über ein Verhältnis von 3 :1 gesteigert wird. Falls Triphenylphosphin verwendet wird, fällt ein
Pd-Triphenylphosphin-Komplex aus, der sich schwierig
auflöst. Die Reaktivität kann jedoch dann beibehalten werden, wenn mehr Palladiumsalz zugesetzt wird. Es
kann ferner notwendig sein, eine größere Basenmenge zuzusetzen. Dies hat die Wirkung, daß ausgefällte
Komplexe erneut aufgelöst werden.
Das l-Alkoxyoctadien-(2,7) kann durch Destillation abgetrennt werden, und zwar trotz des Vorliegens von
Phosphin oder Phosphit. Dabei tritt keine Zersetzung oder Umlagerung ein, und zwar auch nicht bei höheren
Temperaturen.
Vorzugsweise wird die Destillation unter vermindertem Druck durchgeführt. In diesem Fall verbleibt der
Katalysator in einer aktiven Form in dem Rückstand. Werden weiterer Alkohol und weiteres Butadien
zugesetzt, dann kann die Reaktion wiederholt werden.
1 - Alkoxyoctadiene-(2,7) eignen sich als Zwischenprodukte
zur Herstellung von Epoxyden, Alkoholen und Carbonsäuren. Diese Produkte können beispielsweise
zur Herstellung von Harzen oder Detergentien eingesetzt werden. Ferner lassen sich die erfindungsgemäßen
Verbindungen als Monomere zur Durchführung von Polymerisationsreaktionen einsetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt gegenüber dem Stande der Technik deutliche Vorteile. Erfindungsgemäß
wird ein stabileres Katalysatorsystem verwen- /An* 11'nUni l*Ältn»n I Irnrn *-va nlr L. η ΐ A <
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der bisher bekannten Verfahren erhalten werden. Außerdem arbeitet das Verfahren bei tieferen Temperaturen
als die bekannten Verfahren, was ebenfalls höhere Umsätze und größere Selektivitäten bedingt.
Vergleichsbeispiel
Eine Lösung aus 384 mg (1 mMot) PdCI2 · 2 C6H5CN
in 40 ml Äthanol wird bei 300C mit Butadien gesättigt Eine Lösung aus 640 mg (16mMol) NaOH in 16 ml
Äthanol wird anschließend zugesetzt, worauf die Mischung während einer Zeitspanne von 3 Stunden bei
300C in einer Butadienatmosphäre stehengelassen wird.
Dabei werden folgende Punkte erhalten:
Substanz
Auf- Kühlnahme- falle
gefäß
Insgesamt
Äthanol 0,0 g 76,3 g 76,3 g
Octatrien-( 1,3,7) 0,0 g 0,24 g 0,24 g
3-Äthoxyoctadien-(1,7) 0,0 g 0,0 g 0,0 g
l-Äthoxyoctadien-(2,7) 0,5 g 1,5 g 2,0 g
Nach einer Vakuumdestillation wird der Rückstand erneut mit 100 ml Äthanol vermischt und während einer
Zeitspanne von 3 Stunden bei 30°C in einer Butadienatmosphäre stehengelassen. Dabei erhält man weitere
0,65 g 1 -Äthoxyoctadien-(2,7).
B e i s ρ i e I 1
Eine Lösung aus 0,64 g (16 mMol) NaOH und 0,524 g
(2 mMol) Triphenylphosphin in 77,5 g Äthanol wird in einen 300-ml-Glaskolben, der mit einem Magnetrührer
.15 versehen ist, gegeben. Bei einer Temperatur von 00C
(Eisbad) wird .die Lösung .nit Butadien aus einem Gasometer gesättigt. Dann werden 0,383 g (1 mMol)
PdCl2 · 2 CoH5CN zugesetzt, worauf die Reaktionsmischung
bei der gleichen Temperatur während einer Zeitspanne von 3 Stunden in einer Butadienatmosphäre
unter Normaldruck gerührt wird. Die gesamte absorbierte Butadienmenge, welche in der Lösung absorbiert
wird, beträgt 85,8 g.
Die Reaktionsmischung wird anschließend unter Normaldruck fraktioniert. Dabei erhält man drei Fraktionen:
Die Reaktionsmischung wird anschließend unter Normaldruck fraktioniert. Dabei erhält man drei Fraktionen:
Fraktion 1, Kühlfalle: -78°C
58.0 g Butadien und kleine Mengen
so Äthanol
so Äthanol
Fraktion 2, Siedebereich:97°C(das Aufnahmegefäß
wird auf 60° C gehalten)
71,0g einer Mischung, die durch
71,0g einer Mischung, die durch
Gaschromatographie untersucht
wird
wird
1,7 g Butadien
65,7 g Äthanol
0,5 g Octatrien-( 1,3,7)
0,4 g 3-Äthoxyoctadien-(l,7)
(,0 2,7 g l-Äthoxyoctadien-(2,7)
65,7 g Äthanol
0,5 g Octatrien-( 1,3,7)
0,4 g 3-Äthoxyoctadien-(l,7)
(,0 2,7 g l-Äthoxyoctadien-(2,7)
Fraktion 3, Siedebereich: 180-1950C
34,3 g einer Mischung, die durch
Gaschromatographie untersucht
wird
<>s 0,4 g Äthanol
wird
<>s 0,4 g Äthanol
0,3 g Octatrien-( 1,3,7)
1,5 g 3-Äthoxyoctadien-(l,7)
12.i g i-Aihoxyoctadien- 2,7)
Eine Lösung aus 0,64 g (16 mMol) NaOH und 0,524 g
(2 mMol) Triphenylphosphin in 100 ml Äthanol wird in
einen 200-ml-GIaskolben, der mit einem Magnetrührer
versehen ist, gegeben. Bei einer Temperatur von 300C
wird die Lösung mit Butadien aus einem Gasometer gesättigt Anschließend werden 0,383 g (1 mMol)
PdCl2 · 2 C6H5CN zugesetzt, worauf die Reaktionsmischung
während einer Zeitspanne von 3 Stunden bei der gleichen Temperatur in einer Butadienatmosphäre
unter Normaldruck gerührt wird.
Die Reaktionsmischung wird anschließend unter vermindertem Druck (0,2 mm Hg) fraktioniert. Dabei
werden zwei Fraktionen erhalten:
Fraktion 1, Kühlfalle: -78°C
61,0 g einer Mischung, die durch
Gaschromatographie analysiert wird 56,6 g Äthanol
1,5 g Octatrien-( 1,3,7)
1,5 g Octatrien-( 1,3,7)
1,0g 3-Äthoxyoctadien-{l,7) 1,9 g 1-Äthoxyoctadien-(2,7)
Fraktion 2, Aufnahmegefäß
53,3 g einer Mischung, die durch
53,3 g einer Mischung, die durch
Gaschromatographie untersucht wird
0,1 g Äthanol
0,1 g Octatrien-(1 3,7)
0,1 g Octatrien-(1 3,7)
ίο 2,5 g 3-Äthoxyoctadien-(1,7)
50,6 g 1 -Äthoxyoctadien-(2,7)
Der feste Rückstand der Vakuumdestillation wird in ml Äthanol aufgelöst. Die Lösung wird während
einer Zeitspanne von 2'/2 Stunden bei 300C in einer
Butadienatmosphäre gerührt.
Es werden folgende Produkte erhalten:
2,7 g Octatrien-( 1,3,7)
0,9 g 3-Äthoxyoctadien-( 1,7)
48,1 g 1-Äthoxyoctadien-(2,7)
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines 1-Alkoxyoctadien-(2,7)
durch Umsetzung von Butadien mit einem primären oder sekundären Alkohol in Gegenwart
eines Katalysators, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators durchführt, der aus einer Palladium(ll)-Verbindung,
einer Base, deren Menge wenigstens der Menge der Pd(I I)-Verbindung äquivalent ist, und
einem tertiären Phosphin »der Phosphit hergestellt worden ist, wobei das Molverhältnis von Phosphin
oder Phosphit zu Palladium zwischen 3 :1 und 1 : 1 liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einem Alkohol
der 1—8 Kohlenstoffatorne pro Molekül enthält, durchführt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei
einer Temperatur zwischen 0 und 100°C durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer
Temperatur zwischen 20 und 40° C durchführt.
Applications Claiming Priority (1)
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-
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- 1969-11-06 DE DE19691955933 patent/DE1955933C3/de not_active Expired
- 1969-11-06 BE BE741361D patent/BE741361A/xx unknown
Also Published As
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