DE195571C

DE195571C -

Info

Publication number: DE195571C
Application number: DENDAT195571D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 195571 KLASSE 80 d. GRUPPE

Vorrichtung zum Teilen von Marmor und anderem Gestein.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1907 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zum Teilen von Marmor oder anderem Gestein. Sie besteht in der Hauptsache aus einem Tisch mit teils fester, teils beweglicher Tischplatte. Die auf dieser zweiteiligen Platte, und zwar auf ihrem festen Teil mittels Schraubenpresse, dem beweglichen mittels Spannplatte befestigte zu teilende Steintafel wird zunächst geritzt und dann

ίο durch Umkippen des beweglichen Teils der Tischplatte schnell und glatt abgebrochen.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Teilvorrichtung in beispielsweiser Ausführungsform.

Fig. ι ist eine Seitenansicht der Vorrichtung mit teilweisem Schnitt nach Linie A-B der Fig. 3, .

Fig. 2 ein Querschnitt derselben nach Linie C-D der Fig. 3 und

Fig- 3 eine teilweise Draufsicht auf die Vorrichtung.

Die Maschine enthält ein festes Untergestell bzw. einen Tisch 1, auf weichemeine sorgfältig abgehobelte gußeiserne Platte 2 ruht, welche mit einer Kautschukplatte 3 belegt ist. Die Presse 4, 5, 6, 7 sorgt für sichere Befestigung des Marmors. auf der Tischplatte. Der andere Teil 8 der Tischplatte ist beweglich und ebenso wie die darüberliegende Druckplatte 9 mit Kautschuk belegt. , Letztere ist mit der Platte 8 durch Spannschrauben 26 verbunden.

Der Werkzeughalter besteht aus einer Stange 10, die einerseits an eine Mutter 16 angeschlossen ist und am anderen freien Ende das Ritzeisen 1-1 trägt. Ein Gewicht

12 auf der Stange 10 gibt dem Ritzeisen den zum Ritzen erforderlichen Druck. Die Mutter 16 wird mittels einer Spindel 13, die einerseits in einem Ring 14 des Tisches 2, andererseits in einem Ständer 15 drehbar gelagert ist, hin und her bewegt. Die Spindel

13 erhält ihre wechselnde Drehbewegung durch Vermittlung der Zahnräder 21 und'22, der Wellen 20 (hohl) und 20^a (voll) und den festen und losen Rollen 17, 18, 19 in der aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlichen Weise.

Um den beweglichen Teil 8 der Tischplatte in die aus Fig. 2 (punktierte Linien) ersiehtliehe Lage zu bringen, verwendet man eine senkrecht angeordnete Zwieselschraube 23, 24, die mit ihrem oberen Ende an den Teil 8 angelenkt, mit dem unteren Ende dagegen an einer Sohlplatte festgelegt ist. Verbunden werden die mit Rechts^ und Linksgewinde versehenen Schraubenteile durch eine Mutter 25, bei deren Drehung die zweiteilige Schraubenspindel verkürzt oder verlängert und der bewegliche Teil der Tischplatte dementsprechend entweder heruntergezogen ode-r nach oben gedrückt wird. Am Gestell ι ist ein Anschlag 2.7 von dreieckiger Form vorgesehen, dessen obere Kante dem beweglichen Teil der Tischplatte die Drehachse gibt und an dessen ansteigende obere Fläche sich der bewegliche Teil der Tischplatte in seiner tiefsten Lage anlegt.

Die Handhabung und Wirkung der Maschine ist folgende:

Zunächst werden die Druckplatten 7 der Presse und 9 der beweglichen Tischplatte 8

70

Claims

so hoch geschraubt, daß die zu teilende Marmorplatte zwischen Tisch- und Spannplatten geschoben werden kann. Der bewegliche Teil der Tischplatte liegt selbstverständlich in einer Ebene mit dem festen Teil. Nach dem Festspannen des Werkstücks wird das Ritzeisen mehrmals hin und her geführt, bis ein ausreichend tiefer Ritz vorhanden ist. Wird dann durch entsprechendes Drehen der ίο Mutter 25 der bewegliche Teil 8 der Tischplatte auf dem Anschlag 27 gekippt, so bricht die Marmorplatte glatt ab.

Pate NT-A ν Sprüche:

I. Vorrichtung zum Teilen von Marmor und anderem Gestein, dadurch gekennzeichnet, daß der Werktisch aus einer festen Platte (2) und einer beweglichen • (8) gebildet wird, auf welchen die Marmorplatte mittels Druckplatten (7,9) und Schrauben (4, 26) befestigt wird, so daß sie zwischen den Spannplatten (7, 9) geritzt und dann durch Umkippen des beweglichen Teils (8) der Tischplatte glatt abgebrochen werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß an den beweglichen Teil (8) der Tischplatte das eine Ende einer Zwieselschraube (23, 24) mit Mutter (25) angelenkt ist, während das andere (untere) Ende an einer Sohlplatte festgelegt ist, so daß durch Drehen der Mutter (25) die Platte (8) 'auf einem dreieckigen Anschlag (27) gekippt und wieder in ihre wagerechte Lage zurückgeführt werden kann.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ritzeisen (11) an einer durch ein Gewicht (12) belasteten Stange (10) befestigt ist, die durch ein Wendegetriebe hin und her bewegt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.