DE195280C

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Publication number: DE195280C
Application number: DENDAT195280D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JV! 195280 -KLASSE 7Od. GRUPPE

Vorrichtung zum Aufkleben von Marken, Etiketten u.dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Januar 1907 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aufkleben von Briefmarken, Etiketten u. dgl., bei welcher der Alarkenstreifen sich um eine im Querschnit quadratische Trommel legt, die bei jedesmaligem Herunterdrücken mittels eines Stempels um eine Viereckseite weitergeschaltet wird und dabei eine Marke, nachdem diese angefeuchtet ist, von dem Streifen abtrennt und aufklebt.

ίο Die Erfindung besteht in einer neuen und verbesserten Einrichtung zur Schaltung der Vierkanttrommel und zur Anfeuchtung der aufzuklebenden Marke beim Niederdrücken des Stempels. Die Schaltung der Trommel wird durch ein mit einem am Gehäuse festen Stift zusammenwirkendes Schaltkreuz bewirkt, das so gestaltet ist, daß beim Niederdrücken der Trommel diese zuerst jedesmal im gleichen Sinne um 90⁰ gedreht wird, dann sich senkrecht abwärts bewegt und hierbei wie beim Hochgange gegen Drehung gesichert ist. Die Anfeuchtung der aufzuklebenden Marke erfolgt bei der Drehung der Trommel in an sich bekannter Weise dadurch, daß eine Anfeuchtrolle zwangläufig an der betreffenden Fläche der Trommel entlanggeführt wird.

Diese Vorrichtung hat gegenüber den bekannten Markenaufklebern mit Vierkanttrommel den Vorteil der größeren Einfachheit und dabei besserer und sicherer Wirkung der Schaltvorrichtung, da die Trommel durch die Kurvenführung auf einem Stift zwangläufig geführt ist; ferner ist auch hier die Anfeuchtung der aufzuklebenden Marke auf der Trommel besser und zuverlässiger zu bewirken durch die über die Fläche der Trommel laufende Rolle als durch bloßes Andrücken eines Polsters an die Marke, wie bei den ältere Vorrichtungen dieser Gattung.

In der Zeichnung ist die neue Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt; es zeigt:

Fig. ι die Vorrichtung in Seitenansicht mit heruntergedrücktem Stempel,

Fig. 2 dieselbe in einer Ansicht nach Abnähme der einen Seitenwand mit hochstehendem Stempel,

Fig. 3 die Vorrichtung in einem wagerechten Schnitt nach Linie A-A in Fig. 1 und Fig. 4 dieselbe in Vorderansicht.

In dem an der Unterseite offenen, durch zwei Seitenwände 1 und ein sie verbindendes Deckblech 2 gebildeten Gehäuse ist in gegenüberliegenden senkrechten Schlitzen 3 der Seitenwände 1 die Vierkanttrommel 4 mittels seitlicher Zapfen 5 geführt. Die Zapfen sind dabei in den in den Wänden 1 geführten Armen 6 eines Bügels gelagert, der mit Handgriff 7 ausgerüstet ist und durch eine auf dem Gehäuse ihr Widerlager findende Feder 8 stets nach oben gedrückt wird, so daß die Trommel 4 in der Ruhelage die höchste Stellung (Fig. 2) einnimmt. Wird die Trommel aus dieser Stellung durch Druck auf den Handgriff 7 bis an das untere Ende der Schlitze 3 heruntergedrückt (Fig. 1), so legt sich eine Seitenfläche derselben auf die unter der Vorrichtung befindliche Unterlage auf und eine auf dieser Fläche der Trommel be-

findliche Marke oder ein Etikett kann dadurch auf diese Unterlage aufgeklebt werden. Der Markenstreifen 3 wird in bereits bekannter Weise oben durch einen Schlitz 10 in der Gehäusewand der Trommel zugeführt und auf dieser durch Stifte 11 festgehalten, so daß er bei jedesmaliger Drehung der Trommel um 90 ° mitgeführt wird und dadurch jedesmal eine andere Fläche der Trommel mit einer Marke zum Aufkleben nach unten gelangt.

Dieses ist an sich bekannt. Um die Drehung der Trommel 4 bei jedesmaligem Herunterdrücken herbeizuführen, ist die Trommel an der einen Stirnseite mit einem aus vier Armen 12 bestehenden Schaltkreuz versehen, dessen Arme sämtlich nach der einen Seite hin eine mit einem Stift 13 in der Gehäusewand ι zusammenwirkende, derart kurvenförmige Gleitfläche 14 haben, daß beim Herunterdrücken die Trommel durch Entlanggleiten einer dieser Gleitflächen 14 an dem Stift 13 jedesmal um den erforderlichen Winkel von annähernd 90 ° gedreht wird. Die Gleitflächen 14 sind, dabei so gestaltet, daß die Drehung bereits vollendet ist, ehe die Vierkanttrommel auf die Unterlage aufsetzt. An jede Gleitfläche 14 schließt sich sodann ein senkrecht zu der zur Wirkung gelangenden Seitenfläche der Vierkanttrommel verlaufender Einschnitt 15 an, mittels dessen die Trommel auf dem letzten Teil ihrer Abwärtsbewegung durch den Stift 13 geradegeführt und gegen unbeabsichtigtes Drehen gesichert ist (Fig. 1). Bei dem nach Loslassen des Drückers 7 erfolgenden Emporschnellen der Vierkanttrommel gleitet diese mit der geraden Rückenseite des nächstfolgenden Schaltkreuzarmes 12 an dem Stift 13 empor, bis die obere Fläche der Trommel nahe ihrer einen Kante an zwei unter der Gehäusedecke 2 befestigte Rollen 16 anstößt, wodurch sie in der Schaltrichtung eine kleine Drehung erhält (Fig. 2), zu dem Zwecke, die Gleitfläche 14 des beim nächsten Abwärtsgang zur Wirkung kommenden Schaltkreuzarmes auf den Stift 13 gelangen zu lassen. Die Rollen 16 dienen zugleich dazu, den Markenstreifen fest auf die Trommelfläche und die Stifte 11 zu drücken.

Das Anfeuchten der jedesmal aufzuklebenden Marke geschieht, während sich die Trommel 4 beim Herunterdrücken um 90 ° dreht, durch eine Anfeuchtrolle 17 von der Breite der Markentrommel, welche an der bei der Drehung nach unten gelangenden Seite der Trommel von unten nach oben entlang geführt wird. Zu diesem Zweck ist die Anfeuchtrolle mit ihren Zapfen 18 in Schlitzen 19 der Seiten wände 1 geführt, die so gestaltet sind, daß die Anfeuchtrolle bei ihrer Aufwärtsbewegung mit der betreffenden Seite der sich abwärts bewegenden Trommel 4 in Berührung bleibt. Die Anfeuchtrolle 17 erhält dabei ihre Bewegung von zu beiden Seiten des Gehäuses gelagerten Winkelhebeln 20, 21 aus, die mit den Armen 20 an den Zapfen 18 der Anfeuchtrolle angreifen, mit den Armen 21 dagegen auf den Zapfen S der Vierkanttrommel 4 gehalten sind, von der sie daher bei ihrer Bewegung in Schwingung um ihre Drehzapfen 22 gesetzt werden. Um die Anfeuchtrolle 17 stets mit der nötigen Menge Feuchtigkeit getränkt zu erhalten, ist in der Gehäusewand 2 in der Nähe des oberen Endes der Schlitzführung 19 ein Wasserbehälter

23 parallel zu der Trommel 4 und der Anfeuchtrolle 17 angeordnet, in dem eine Walze

24 sich befindet, die in die Flüssigkeit eintaucht und so stets mit Wasser durchtränkt gehalten wird. Mit dieser Walze 24 kommt die Anfeuchtrolle 17 bei jeder Aufwärtsbewegung in den oberen Teilen der Schlitze 19 von neuem in Berührung und nimmt so stets neue Feuchtigkeit auf. An die Stelle des Behälters 23 mit Walze 24 kann auch ein mit Feuchtigkeit durchtränktes und von Zeit zu Zeit frisch zu befeuchtendes Polster treten.

Zum Abtrennen der Marken von dem Streifen beim Aufkleben dient ein zwischen den Seiten wänden 1 befestigtes Messer 25, auf das sich die Vierkanttrommel 4 beim Abwärtsdrücken mit einer entsprechend an jeder Seite angeordneten Kerbe 26 aufsetzt. Diese Abschneidevorrichtung ist in ähnlicher Form bereits bei Markenaufklebern bekannt geworden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Vorrichtung zum Aufkleben von Marken, Etiketten u. dgl., bei der die Marken von einem Streifen entnommen werden und das Aufkleben bei gleichzeitigem Abtrennen der Marke vom Streifen durch eine bei jedem Arbeitsgang um eine Seite in gleichem Sinne weitergeschaltete Vierkanttrommel geschieht, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung der Vierkanttrommel (4) durch ein mit einem festen Anschlagstift zusammenwirkendes vierarmiges Schaltkreuz (12) bewirkt wird, dessen Arme so gestaltet sind, daß sie bei jedem Niederdrücken die Trommel durch eine an den Armen vorgesehene gekrümmte Gleitfläche (14) zuerst um 90 ° drehen, im letzten Teile der Abwärtsbewegung aber gerade führen und sie beim Hochschnellen gegen Drehung sichern, und daß zur Anfeuchtung der aufzuklebenden Marke eine Anfeuchtrolle (17) der Vierkanttrommel so entgegengeführt wird, daß die Rolle in an sich bekannter Weise bei der Drehung der Walze

an deren die aufzuklebende Marke tragenden Seite entlangläuft, beim Rückgange aber außer Berührung mit der Rolle bleibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Decke (2) des Gehäuses Rollen (16) derart angeordnet sind, daß die Vierkanttrommel (4) bei der Aufwärtsbewegung gegen sie anstößt und dadurch eine kleine Drehung in der Schaltrichtung erfährt und gleichzeitig durch sie der Markenstreifen (9) auf die Haltestifte (11) der Trommel aufgedrückt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Hebei (20, 21) mit den Zapfen (5) der Vierkanttrommel (4) verbundene und von dieser mitbewegte Anfeuchtrolle (17) in Schlitzen (19) der Gehäusewände (i) so geführt wird, daß sie mit der betreffenden Walzenfläche während der Drehung der Walze in Berührung bleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.