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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechanlagen, in denen von den Teilnehmerstellen für den Aufbau von Verbindungen
Wählkennzeichen und nach Aufbau der Verbindungen Informationskennzeichen ausgesendet
werden, wobei den Teilnehmerstellen Schaltmittel zugeordnet sind, die sowohl zur
Aussendung von Mehrfrequenzcodezeichen als Wählkennzeichen als auch zur Aussendung
von Mehrfrequenzcodezeichen als Informationskennzeichen dienen, und wobei ein bei
der Aussendung von Mehrfrequenzcodezeichen als Wählkennzeichen in an sich bekannter
Weise erzeugtes Schlüsselzeichen (z. B. Schleifenstromunterbrechung, Schleifenstromabsenkung
als Vorbereitungszeichen zur Vorbereitung der Aufnahme des Mehrfrequenzcodezeichens)
bei den Mehrfrequenzcodezeichen als Informationskennzeichen unterdrückt wird. Eine
solche Schaltungsanordnung ist Gegenstand des deutschen Patents 1242 672.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Schaltungsanordnung dieser Art
so auszubilden, daß sie leicht und ohne großen Aufwand auf bekannte Fernsprechapparate
für Tonfrequenztastenwahl anwendbar ist, bei denen das Schlüsselzeichen als Schleifenstromunterbrechung
erzeugt wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß bei Erzeugung
des Schlüsselzeichens mit einem eine Unterbrechung der über die Hör-Sprechschaltung
verlaufenden Schleife erzeugenden Ruhekontakt und einem danach eine nur über den
Mehrfrequenzoszillator verlaufende Schleife schließenden Arbeitskontakt die Unterdrückung
dieses Schlüsselzeichens mit einem vor und nach der Aussendung von Mehrfrequenzcodezeichen
als Informationskennzeichen zu betätigenden Sonderschalter erfolgt, der mit einem
Arbeitskontakt für die Dauer dieser Aussendung den Mehrfrequenzoszillator dem Ruhekontakt
parallel schaltet.
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Die Erfindung kann durch einen Sonderschalter mit lediglich einem
Arbeitskontakt verwirklicht werden, wenn die das Schlüsselzeichen erzeugenden Kontakte
in der angegebenen Weise in der Teilnehmerstationsschaltung angeordnet sind. Eine
solche Anordnung liegt beispielsweise vor, wenn der die nur über den Mehrfrequenzoszillator
verlaufende Schleife schließende Arbeitskontakte direkt mit derjenigen Ader der
Teilnehmerleitung verbunden ist, die nicht bereits mit dem Ruhekontakt beschaltet
ist.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung kann vorteilhaft derart
ausgebildet sein, daß der das Schlüsselzeichen erzeugende Arbeitskontakt bei betätigtem
Sonderschalter die Hör-Sprechschaltung überbrückt. Dadurch wird in einfacher Weise
erreicht, daß die bei normaler Wahl mit Mehrfrequenzcodezeichen erfolgende Abschaltung
der Hör-Sprechschaltung von der Teilnehmerschleife während der Wahl auch nach den
entsprechend der Erfindung vorgenommenen Schaltungsänderungen möglich ist, indem
die Hör-Sprechschaltung zwar nicht abgeschaltet, jedoch überbrückt wird.
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Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung
zeichnet sich dadurch aus, daß die das Schlüsselzeichen erzeugenden Kontakte direkt
mit der einen Ader der Teilnehmerleitung verbunden sind und daß ein den Mehrfrequenzoszillator
dem Ruhekontakt parallelschaltender Arbeitskontakt des Sonderschalters ferner den
das Schlüsselzeichen erzeugenden Arbeitskontakt über-
brückt. Diese Ausführungsform
vermeidet die während der Tastenbetätigung kurzzeitige gemeinsame Anschaltung des
Mehrfrequenzoszillators und der Hör-Sprechschaltung an die Teilnehmerleitung. Sie
kann zweckmäßig derart weiter ausgebildet sein, daß ein weiterer, gleichzeitig mit
den das Schlüsselzeichen erzeugenden Kontakten betätigter Arbeitskontakt der Hör-Sprechschaltung
parallel geschaltet ist.
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Für Teilnehmerstationsschaltungen, die einen mit LC-Schwingkreis
arbeitenden Mehrfrequenzoszillator enthalten, ist die Erfindung zweckmäßig so ausgebildet,
daß dieser Mehrfrequenzoszillator dem Ruhekontakt derart parallel geschaltet wird,
daß die vor Aussendung eines Mehrfrequenzcodezeichens über die Hör-Sprechschaltung
verlaufende Schleife auch über eine Koppelinduktivität des Mehrfrequenzoszillators
verläuft. Auf diese Weise wird im Ruhezustand der Schaltung in der Koppelinduktivität
Energie gespeichert, die bei Wirksamschaltung des Oszillators als Anschwinghilfe
zur Verfügung steht.
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Wird bei einer derartigen Schaltung das Schlüsselzeichen nicht unterdrückt,
so können sich die Teilnehmeranschlußleitung sowie eine Kapazität in der amtsseitig
vorgesehenen Übertragung während der durch das Schlüsselzeichen erzeugten Stromunterbrechung
auf die Batteriespannung aufladen und die somit kapazitiv gespeicherte Energie als
Anschwinghilfe bei Wirksamschaltung des Oszillators freigeben.
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Da diese Energiespeicherung durch die Unterdruckung des Schlüsselzeichens
bei der Übertragung von Informationskennzeichen jedoch nicht möglich ist, wird sie
durch die induktive Speicherung im Oszillator selbst ersetzt.
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Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung kann in allen Ausführungsformen
ferner einen dem Mikrofon der Hör-Sprechschaltung parallelgeschalteten Arbeitskontakt
des Sonderschalters enthalten. Dadurch wird eine Abgabe von Mikrofonsignalen über
die Verbindungsleitungen in den Informationskennzeichenempfänger zwischen aufeinanderfolgenden
Tastenbetätigungen vermieden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 eine Teilnehmerstationsschaltung
für Tonfrequenz-Tastenwahl und Übertragung von Informationskennzeichen gemäß der
Erfindung, Fig. 2 eine Teilnehmerstationsschaltung für Tonfrequenz-Tastenwahl und
Übertragung von Informationskennzeichen gemäß einer anderen Ausführungsform der
Erfindung, F i g. 3 eine Teilnehmerstationsschaltung für Tonfrequenz-Tastenwahl
und Übertragung von Informationskennzeichen gemäß der Erfindung mit einem Tonfrequenzoszillator,
der mit einem LC-Schwingkreis arbeitet und in dessen Ruhezustand bei Übertragung
von Informationskennzeichen eine induktive Energiespeicherung erfolgt.
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In Fig. 1 ist eine Teilnehmerstationsschaltung in ihren für die Erfindung
wesentlichen Einzelheiten dargestellt, die für Mehrfrequenzcodewahl geeignet ist
und hierzu einen Mehrfrequenzoszillator OSC enthält, der mit den gemeinsamen Tastenkontakten
tgl und tag 2 eines nicht dargestellten Tastensatzes zur Aussendung von Mehrfrequenzcodezeichen
wirksam geschaltet werden kann. Außer der Hör-SprechschaltungHSP ist noch ein Kontakt
dl eines Sonderschalters dargestellt, mit dem die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung
verwirldicht wird. Bei normalem Betreib der Teilnehmerstationsschaltung zum Verbindungsaufbau
durch Mehrfrequenzcodewahl ist der Sonderschalter nicht betätigt und damit der Kontakt
dI geöffnet. Bei Betätigung einer Wähltaste werden die gemeinsamen Tastenkontakte
tg 1 und tg 2 in bekannter Weise zeitlich aufeinanderfolgend derart geöffnet bzw.
geschlossen, daß durch das Öffnen des Kontaktes tgl die über die Hör-Sprechschaltung
HSP verlaufenden Schleife geöffnet und durch danach erfolgendes Schließen des Kontaktes
tag 2 der Mehrfrequenzoszilator OSC dann an die Teilnehmeranschlußleitung angeschaltet
wird. Durch diese Schaltfolge der beiden Kontakte tgl und tg2 ergibt sich ein vor
der Wirksamschaltung des Oszillators OSC erzeugtes Schlüsselzeichen in Form einer
Schleifenstromunterbrechung.
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Es sei nun angenommen, daß während einer auf die vorstehend beschriebene
Weise aufgebauten Gesprächsverbindung eine Datenübertragung zur Vermittlungsstelle
oder zur anderen Teilnehmerstelle vorgenommen werden soll, bei der voraussetzungsgemäß
das Schlüsselzeichen unterdrückt wird. Hierzu wird vor der Datenübertragung der
Sonderschalter betätigt und damit der Kontakt dl geschlossen.
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Dadurch wird der Oszillator OSC dem Ruhekontakt tgl der Wähltasten
parallel geschaltet. Wird nun eine der Wähltasten betätigt, so erfolgt wiederum
eine Öffnung bzw. Schließung der beiden Kontakte tg 1 und tg2 in vorstehend beschriebener
Weise. Es wird dabei jedoch keine Unterbrechung des Schleifenstroms erzeugt, da
bei Öffnung des Ruhekontaktes tgl der Oszillator über den Kontakt dl des Sonderschalters
bereits in der Schleife liegt, und zwar in Reihe mit der Hör-Sprechschaltung HSP.
Das zeitlich danach erfolgende Schließen des Arbeitskontaktes tg2 bewirkt einerseits
die direkte Anschaltung des Oszillators OSC an die Ader b der Teilnehmeranschlußleitung
und gleichzeitig die Überbrückung der Hör-Sprechschaltung HSP durch den geschlossenen
Kontakt dl. Die Übertragung der mit dem nicht dargestellten Tastensatz erzeugten
Mehrfrequenzcodezeichen erfolgt also ohne das Schlüsselzeichen, so daß in der Vermittlungsstelle
kein Wählkennzeichenempfänger an die Verbindungsleitung angeschaltet wird und die
ausgesandten Mehrfrequenzcodezeichen als Informationskennzeichen z. B. in einem
Datenempfänger der anderen Teilnehmerstelle ausgewertet werden. Nach Aussendung
eines oder mehrerer Informationskennzeichen- oder Datenblöcke wird der Sonderschalter
wieder in seine Ruhelage gebracht, wodurch der Kontakt dl geöffnet wird. Eine danach
bei erneutem Verbindungsaufbau erfolgende Tastenbetätigung bewirkt in beschriebener
Weise wieder die Erzeugung eines Schlüsselzeichens in Form einer Stromunterbrechung.
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In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Teilnehmerstationsschaltung dargestellt, bei der die das Schlüsselzeichen erzeugenden
gemeinsamen Tastenkontakte tg 1 und tg2 und der Arbeitskontakt dl des Sonderschalters
direkt mit der Ader a der Teilnehmerleitung verbunden sind und der Arbeitskontakt
dl des Sonderschalters den das Schlüsselzeichen erzeugenden Arbeitskontakt tag 2
überbrückt. Diese Schaltungsanordnung ist insbesondere zur Nachrüstung solcher Teilnehmerstationsschaltungen
geeignet, bei denen der Weckerstromkreis unmittelbar vor der Hör-Sprechschaltung,
also
hinter dem Oszillator OSC, an die Schleife anschaltbar ist. Einzelheiten derartiger
Stationsschaltungen gehören nicht zur Erfindung und sind deshalb in den Figuren
auch nicht ausführlich dargestellt.
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Den einander parallelgeschalteten Kontakten tg 2 und dl sind im Stromverlauf
der Teilnehmerschleife der Mehrfrequenzoszillator OSC sowie die Hör-Sprechschaltung
HSP nachgeschaltet. Es ist ferner ein zusätzlicher gemeinsamer Tastenkontakt tg
11 vorgesehen, der als Arbeitskontakt die Hör-Sprechschaltung HSP überbrückt. Der
gemeinsame Tastenkontakt tgl ist dem Oszillator OSC und den mit ihm in Reihe und
einander parallelgeschalteten Kontakten dl und tag 2 parallel geschaltet.
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Bei Betätigung einer Wähltaste und nicht betätigtem Sonderschalter,
also bei geöffnetem Kontakt dl, wird zunächst der gemeinsame Tastenkontakt tg 1
geöffnet, wodurch der über die Hör-Sprechschaltung HSP verlaufende Ruhestrom unterbrochen
wird.
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Gleichzeitig oder zweckmäßig auch vorher, wird der gemeinsame Tastenkontakt
tgll geschlossen, so daß der Oszillator OSC mit seinem einen Ausgangsanschluß direkt
mit der Ader b der Teilnehmeranschlußleitung verbunden und die Hör-Sprechschaltung
HSP überbrückt ist. Bei dem darauffolgenden Schließen des gemeinsamen Tastenkontaktes
tag 2 wird der Oszillator OSC direkt in eine über den Kontakt tgll.
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verlaufende Schleife geschaltet, wodurch das mit ihm erzeugte Mehrfrequenzcodezeichen
zur Vermittlungsstelle übertragen wird. Durch die mit der Öffnung des Kontaktes
tgl verbundene Stromunterbrechung wurde vorher das Schlüsselzeichen erzeugt.
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Zur Datenübertragung wird der Sonderschalter betätigt, wodurch der
Kontakt dl geschlossen wird.
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Der Oszillator OSC ist somit direkt in eine über die Hör-Sprechschaltung
HSP verlaufende Schleife geschaltet. Bei Tastendruck und Erzeugung eines Mehrfrequenzcodezeichens
wird der Kontakt tgl geöffnet und gleichzeitig bzw. vorher der Kontakt tg 11 geschlossen.
Dadurch erfolgt über den Kontakt dl unmittelbar die Übertragung des gewählten Mehrfrequenzcodezeichens
zur Vermittlungsstelle. Eine Stromunterbrechung durch Öffnen des Kontaktes tag 2
kann nicht erfolgen, da ihm der jetzt geschlossene Kontakt des Sonderschalters parallel
geschaltet ist.
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Nach Aussendung des Datenblocks wird der Sonderschalter wieder in
seine Ruhelage gebracht, wodurch der Arbeitskontakt dl geöffnet und die Stationsschaltung
in ihren vorherigen Zustand zurückversetzt wird, so daß nunmehr wieder eine normale
Mehrfrequenzcodewahl mit Schlüsselzeichen möglich ist.
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F i g. 3 zeigt eine Teilnehmerstationsschaltung, die im wesentlichen
entsprechend F i g. 1 ausgebildet ist, jedoch eine Schaltungsänderung zur induktiven
Energiespeicherung bei einem mit LC-Schwingkreis arbeitenden Mehrfrequenzoszillator
OSC enthält. Hierzu ist ein Umschaltekontakt d3 vorgesehen, der gleichfalls dem
Sonderschalter zugeordnet ist. Bei seiner Betätigung wird eine über eine Koppelinduktivität
des Oszillators OSC sowie den gleichzeitig geschlossenen Kontakt dl verlaufende
Schleife geschlossen, so daß der Schleifenruhestrom über die Koppelinduktivität
des Oszillators OSC fließt. Wird nun eine Taste betätigt, so erfolgt durch Öffnung
des Kontaktes tgl eine Freigabe des Oszillators OSC, da der Transistor nicht mehr
kurzgeschlossen ist. Das mit dem Oszillator OSC erzeugte Mehrfrequenzcodezeichen
kann über den bei Tastendruck geschlossenen Kontakt
tag 2 unmittelbar
zur Vermittlungsstelle übertragen werden.
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Die vorstehend beschriebenen Teilnehmerstationsschaltungen enthalten
einen dem Mikrofon M der Hör-Sprechschaltung HSP parallelgeschalteten Kontakt d2,
der gleichfalls durch den Sonderschalter betätigt wird und die Übertragung von Mikrofonströmen
auf die Teilnehmeranschlußleitung bei betätigtem Sonderschalter zwischen aufeinanderfolgenden
Tastenbetätigungen verhindert.
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Bei den erfindungsgemäß ausgebildeten Teilnehmerstationen kann ferner
eine mechanische Kopplung des Sonderschalters mit dem Hakenumschalter derart vorgesehen
sein, daß die nach Aussendung eines Informationskennzeichen- oder Datenblocks erforderliche
Rückstellung des Sonderschalters auch automatisch durch Auflegen des Handapparates
erfolgen kann.