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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Übertragung zusätzlicher Schaltkennzeichen in geträgerten Teilnehmerstromkreisen in Nachrichtennetzen, bei denen die Teilnehmerleitungen dadurch mehrfach ausgenützt werden, dass neben einem Gespräch in der Niederfrequenzlage ein oder mehrere weitere Gespräche in der Trägerfrequenzlage übertragen werden, wobei in den geträgerten Teilnehmerstromkreisen für die Übertragung der Gespräche eine Amplitudenmodulation, wie z. B. Zweiseitenbandamplitudenmodulation und für den Wahlvorgang zur Nachbildung der Schleifenunterbrechungen eine Trägerunterbrechung (Tastung) oder eine entsprechende Amplitudenänderung angewendet wird.
Im komplexen nachrichtentechnischen Netzen, insbesondere in Netzen mit zahlreichen, weit auseinanderliegenden Teilnehmerstellen, entfällt ein erheblicher Anteil der Investitionskosten auf die Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen Stellen. Auch ist die Erweiterung bestehender Netze auf die Zahl der vorhandenen Verbindungsleitungen beschränkt, soferne beträchtliche Mehrkosten vermieden werden sollen.
Ein Ausweg, die Kosten für die Verbindungsleitungen zu verringern, bzw. Erweiterungen auszuführen, für die keine zusätzlichen Leitungen mehr zur Verfügung stehen, ist die Mehrfachausnutzung der Verbindungsleitungen durch Trägerung der Teilnehmerstromkreise. Für diese Trägerung ist bereits beispielsweise für Fernsprechanlagen die Zweiseitenbandamplitudenmodulation für den Sprechkanal mit Trägerunterbrechung für den Wählvorgang zur Nachbildung der Schleifenunterbrechung beim Normalteilnehmer bekannt.
Für die Teilnehmerstellen von Fernsprechanlagen sind jedoch noch weitere Schaltkennzeichen notwendig, so z. B. für die Amtsholung, Registerherbeiruf, Rückfrage, und für andere Funktionen. Beim Normalteilnehmer werden diese zusätzlichen Schaltkennzeichen im allgemeinen durch Verbindung einer Leitungsader mit Erde gegeben.
Für geträgerte Teilnehmerstromkreise sind Ausführungen bekannt, bei denen zur Übertragung der Wahlkriterien und der Sonderkriterien (zusätzliche Schaltkennzeichen) ein eigener geträgerter Kanal vorgesehen ist, wobei jedoch der Aufwand sehr gross wird. So sind insbesondere eigene Filter zur Vermeidung der durch Einschwingen verursachten Störbeeinflussung erforderlich, die unverhältnismässig umfangreich werden.
Diese Ausführungsform ist für einfache Anlagen unwirtschaftlich. Dies gilt auch z. B. für die im Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1972, S. 378 bis 412 unter dem Titel "Trägerfrequente Mehrfachausnutzung von Ortsanschlussleitungen"beschriebene Einrichtung Z 1 T der Deutschen Bundespost.
Aufgabe der Erfindung ist es, die zusätzliche Übertragung von Schaltkennzeichen, die bei konventionellen Systemen nicht Zustandsabbild der Schleife sind, in geträgerten Teilnehmerstromkreisen über einen nur eine Schleife nachbildenden Einzelkanal bei sparsamsten schaltungstechnischen Aufwand auszuführen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die unabhängig von der Wahlscheibe auszusendenden, zusätzlichen Schaltkennzeichen durch Verschiebung der Trägerfrequenz unabhängig vom augenblicklichen AM-Modulationsgrad übertragen werden.
Die Schaltungsanordnung gemäss der Erfindung kann noch so weiter ausgebildet werden, dass die erforderliche mehrfache Frequenzverschiebung einen digitalen Kode darstellt, in dem beispielsweise jedem Frequenzhub der mehrfachen Frequenzverschiebung, je nach stufenweiser Erhöhung oder Verminderung der Momentfrequenz, je ein Bit zugeordnet wird, wobei vorteilhafterweise sowohl positive als auch negative Bit dargestellt werden können.
Damit wird erreicht, dass zur ungestörten Übermittlung von Rückwärtssignalen - vom Teilnehmer zur Vermittlungseinrichtung-auf dem durch die Trägerung neu gebildeten Kanal ein oder mehrere Kriterien für die in der Vermittlungseinrichtung auszulösenden Vorgänge rückwirkungslos übertragen werden können.
Eine weitere zweckmässige Ausgestaltung der Schaltungsanordnung gemäss der Erfindung ist noch dadurch gegeben, dass als Schlüssel-bzw. Vorbereitungszeichen zum darauffolgenden im Sinne der Schaltungsanordnung gemäss der Erfindung zu übertragenden unkodierten einfachen oder kodierten Frequenzverschiebungssignal eine kurzzeitige Änderung der Amplitude des Trägermittelwertes vorgenommen wird.
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Es können also, wenn z. B. ein aus vier Bit bestehender Kode gesendet werden soll, insgesamt fünf Bit gesendet werden, wobei das erste Bit anstatt durch die Frequenzverschiebung durch eine Verdopplung der Trägeramplitude von der gleichen Dauer wie die übrigen Bit dargestellt wird.
Dies ergibt den Vorteil, dass die Auswertung des eigentlichen Zeichens erst dann erfolgt, wenn die Trägererhöhung zusammen mit dem eigentlichen Zeichen einer beliebig vorgebbaren logischen Verknüpfung gefolgt ist, womit die Sicherheit der Zeichenübermittlung merklich erhöht wird.
Beim Verfahren zur Übertragung zusätzlicher Schaltkennzeichen gemäss der Erfindung ist eine Demodulationsanordnung anzuwenden, die sowohl AM-Signale wie FM-Signale mit allerdings unterschiedlicher Modulationsfrequenz so auszuwerten im Stande ist, dass die demodulierten Signale an getrennten Ausgängen zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung stehen. Dies wird besonders einfach wenn z. B. ein einseitiger Modulationshub für die zusätzlichen Kriterien gleich der halben relativen Bandbreite des für solche Einrichtungen meist ausreichenden z. B. zweikreisigen-Bandfilters gewählt wird.
Die Demodulationsanordnungen für Signale mit sich ändernder Trägerfrequenz sind Diskriminatoranordnungen, die für unterschiedliche zugeführte Frequenzen entsprechende, fest zugeordnete Gleichspannungsimpulse abgeben. Diese können für bestimmte Frequenzen, wie bereits oben angegeben, keine Gleichspannung, also z. B. logische "0", und für bestimmte andere Frequenzen sowohl positive wie auch negative Impulse, Bit, abgeben.
Die Aufeinanderfolge der oben genannten Gleichspannungsimpulse kann beliebig zu Kodeworten zusammengesetzt werden oder als einfaches Schlüssel-bzw. Vorbereitungszeichen verwendet werden. Bei der Schaltungsanordnung zur Übertragung zusätzlicher Schaltkennzeichen gemäss der Erfindung ist zwischen Schleifenschluss und Wählinformationsübertragung und der Übertragung von Zusatzkriterien (zusätzliche Schaltkennzeichen) zu unterscheiden. Der Schleifanschluss und die Wählinformationsübertragung wird durch reine Amplitudenmodulation (Austastlücken der AM) übertragen, während die zusätzlichen Kriterien über Frequenzmodulation desselben Trägers, jedoch nicht während der Austastlücken, übertragen werden.
Schaltungsmässig wird zu diesem Zweck ein Blindwiderstand der Oszillatorschaltung in an sich bekannter Weise über einen Analogschalter über eine Steuerleitung für die Dauer des Zusatzkriteriums parallel geschaltet. Es sind alle möglichen Schaltanordnungen anwendbar. Es soll jedoch sichergestellt sein, dass die Geschwindigkeit der erforderlichen Frequenzänderung so gewählt wird, dass der Modulationsindex grösser als 1 bleibt.
Die Schaltungsanordnung zur Übertragung zusätzlicher Schaltkennzeichen gemäss der Erfindung hat gegen die bisher bekannten Anordnungen den Vorteil, dass kein zusätzlicher Trägerkanal benötigt wird und daher der schaltungstechnische Aufwand gering bleibt. Auch ist eine leichte Überwachbarkeit der Einrichtung gegeben. Dadurch, dass für die zusätzliche zu übertragenden Schaltkennzeichen Frequenzmodulation Verwendung findet, können durch unterschiedlichen Frequenzhub mehrere unabhängige Schaltkriterien oder eine einen Kodierprozess darstellende Frequenzverschiebung mit oder ohne Schlüsselbzw. Vorbereitungszeichen (Amplitudenerhöhung) übertragen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltungsanordnung zur Übertragung zusätzlicher Schaltkennzeichen in geträgerten Teilnehmerstromkreisen in Nachrichtennetzen, bei denen die Teilnehmerleitungen dadurch mehrfach ausgenützt werden, dass neben einem Gespräch in der Niederfrequenzlage ein oder mehrere weitere Gespräche in der Trägerfrequenzlage übertragen werden, wobei in den geträgerten Teilnehmerstromkreisen für die Übertragung der Gespräche eine Amplitudenmodulation, wie z. B.
Zweiseitenbandamplitudenmodulation und für den Wahlvorgang zur Nachbildung der Schleifenunterbrechungen eine Trägerunterbrechung (Tastung)
EMI2.1
d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, dass die unabhängig von der Wahlscheibe auszusendenden zusätzlichen Schaltkennzeichen durch Verschiebung der Trägerfrequenz unabhängig vom augenblicklichen AM-Modulationsgrad übertragen werden.