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Schaltungsanordnung zur Abgabe unterschiedlicher Schaltkennzeichen
Das Patent 842 663 betrifft eine Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen zur Abgabe
unterschiedlicher Schaltkennzeichen über zweiadrige Leitungen, insbesondere von
einer Sprechstelle einer Fernsprechanlage aus. Die Erfindung des Patentes 84.2 663
besteht. darin, daß am Ausgangspunkt einer zweiadrigen Leitung Schalteinrichtungen
vorgesehen sind, von denen die eine zur Durchführung eines Schaltvorganges an beide
Adern gleiches Potential anlegt und die andere zur Durchführung eines anderen Schaltvorganges
dasselbe Potential nur an eine Ader anschaltet und zugleich die andere Ader auftrennt,
und daß am ankommenden Ende der Leitung angeordnete Schaltmittel bei Betätigung
einer der Schalteinrichtungen rückwärts den Zustand der in beiden Fällen unterschiedlich
behandelten Ader prüfen und in Abhängigkeit von dem festgestellten Zustand unterschiedliche
Schaltvorgänge herbeiführen.
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Die Anordnung des Patentes 842 663 ermöglicht es, drei Schaltvorgänge
mittels zweier Schalteinrichtungen, z. B. zweier Tasten, von denen die eine beide
Adern erdet, die andere nur eine Ader erdet und die andere Ader auftrennt, durchzuführen.
Bei Anwendung in Nebenstellenanlagen läßt sich auf diese Weise z. B. die Umschaltung
auf Rückfrage, die Ausschaltung dieser Umschaltung und das Aufschalten auf eine
besetzte Leitung bewirken, wobei zu berücksichtigen ist, daß zur Einleitung aller
Schaltvorgänge nur ein Schaltzustand, nämlich
Ansprechen des in
der Speisebrücke üblichen Differenzrelais, zur Verfügung steht.
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Die vorliegende Erfindung sieht eine Weiterbildung des Patentes 842
663 vor, die es ermöglicht, mit denselben Schalteinrichtungen am Ausgangspunkt der
zweiadrigen Leitung noch, einen weiteren Schaltvorgang, im ganzen somit vier Schaltvorgänge
durchzuführen. Dies wird dadurch erreicht, daß am ankommenden Ende der zweiadrigen
Leitung außer den Schaltmitteln, die bei Anlegengleichen Potentials an @beilde Adern
(der Leitung oder desselben Potentials nur an eine Ader am Ausgangspunkt der Leitung
(Sprechstelle) - in Abhängigkeit von dem festgestellten Zustand unterschiedliche
Schaltvorgänge herbeiführen, weitere Schaltmittel vorgesehen sind, die nur wirksam
werden und einen weiteren, von den anderen Schaltvorgängen unabhängigen Schaltvorgang
auslösen; wenn am Ausgangspunkt der Leitung ausschließlich das Schaltkennzeichen
»Potential nur an eine Ader« angelegt wird.
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Bei Anwendung der Erfindung in Nebenstellen-. anlagen läßt sich mit
zwei Tasten an einer Sprechstelle außer den bereits erwähnten drei Schaltvorgängen,
nämlich Rückfrageumschaltung, deren Ausschaltung und Aufschalten, ein weiterer vierter
Schaltvorgang erzielen. Dieser kann beispielsweise in der Einschaltung eines Eintretezeichens
am Vermittlungsplatz oder in der Anschaltung eines Ansagegerätes an die Amtsleitung
bestehen. Eine solche Anwendung der Erfindung in Nebenstellenanlagen ist in dem
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt, und zwar in Fig. i eine
mit einem Amtssatz verbundene T_ eilnehmerstelle T i einer Nebenstellenanlage, in
Fig. 2 ein Hausverbindungssatz dieser Nebenstellenanlage mit Anschluß einer Rückfrageleitung
RF. In beiden Schaltungsanordnungen sind nur die für das Verständnis der Erfindung
erforderlichen Stromkreise dargestellt. Die Wirkungsweise ist folgende: Es wird
angenommen, daß die Teilnehmerstelle T i über nichtdargestellte Wähler mit einer
Amtsübertragung verbunden ist. Im diesem Fall ist das im Schleifenstromkreis angeordnete
Impuls-und Speiserelais I erregt. Mit Kontakt i I wind das Relais h eingeschaltet,
während mit Kontakt i II ein Schleifenstromkreis zur Vermittlungsstelle hergestellt
wird. .
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Es sei zunächst angenommen, da.ß die ein Amtsgespräch - führende Teilnehmerstelle
T i eine Rückfra@ge mit einer anderen, Teilnehmerstelle oder Nebenstellenanlage
halten will. Zu diesem Zweck wird an der Teilnehmerstelle die Taste ET betätigt,
durch welche an beide Adern der Anschlußleitung Erdpotential angelegt wird. Hierdurch
wird das im Speisestromkreis angeordneteDifferenzrelais X eingeschaltet, das mit
seinem Kontakt x IV folgenden Stromkreis für das Relais U schließt:
Das Relais U spricht an und schaltet mit seinen Kontakten ü I und u.II die Sekundärseite
des Übertragers Ue auf die Rückfrageleitung RF um. Über den Kontakt u IV und über
den Widerstand Wi6 wird eine Haltebrücke zur Vermittlungsstelle zwischen die Sprechadern
geschaltet und damit die Amtsverbindung gehalten. Durch den Kontak x I wird über
den Widerstand Wie ein Minuspotential an die Wicklungen Z I und Z II angelegt,
die mit ihren anderen Wicklungsenden an den Sprechadern a, b liegen. Die
beiden Wicklungen dieses Relais sind differential geschaltet, so daß dasRelais beim
Anlegen von Er.dpotentiial an beiden, Adern mittels der Taste ET- nicht erregt wird.
Nach dem Loslassen der Taste ET fällt das Relais X wieder ab. Das Relais
U hält sich in folgendem Stromkreis weiter: -, Wi5, Ur; itIII,
U, vIII, -I-. In diesem Stromkreis spricht auch das Relais U i an. Über den
Kontakt it VI sowie über den Kontakt v II wurde das Relais Z i eingeschaltet, das
mit seinen Kontakten z i I und z i II die beiden Wicklungen
des Relais Z von den Sprechadern abschaltet.
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Die T i ist nunmehr mit der Rückfrageleitung RF verbunden, die, wie
aus Fig. 2 ersichtlich ist, über einen Rückfragevorwähler RVW Zugang zu den Gruppenwählern
GW der Hausverbindungseinrichtungen hat. Der Teilnehmer wählt durch Abgabe von Nummernstromstoßreihen
die gewünschte Teilnehmerstelle aus.
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Wird angenommen, daß die gewünschte Teilnehmerstelle frei ist, so
wird die Verbindung zwischen beiden Teilnehmerstellen hergestellt. Ist dagegen die
gewünschte Teilnehmerstelle besetzt, so kann die anrufende Sprechstelle eine Aufschaltüng
auf die bestehende Verbindung vornehmen. In diesem Fall wird an der Sprechstelle
die Taste AT betätigt, die an die a-Ader Erdpotential anlegt und die b-Ader stromlos
macht. Infolge der Anlegung von Erdpotential an die a-Ader spricht im Schleifenstromkreis
wieder das Differenzrelais X an, das mit seinem Kontakt x II das Relais
X i an die b-Ader anschaltet. Dieses Relais kann jedoch in diesem Fall nicht.
ansprechen, da der Schleifenstromkreis an der Taste AT unterbrochen ist. Mit seinem
Kontakt x III wird über den Kontakt ii i III die a-Ader der Rückfrageleitung
RF geerdet, so daß in deni belegten Leitungswähler das Differenzrelais X2 zum Ansprechen
kommt, das mit seinen Kontakten x 2, 1 und x:2 II eine Durchschaltung zu
der angewählten Sprechstelle vornimmt. Damit ist dieAufschaltung vollzogen, und
der Teilnehmer der Sprechstelle T t kann nach Ioslassen der Taste AT in das
bestehende Gespräch eintreten.
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- Will die Sprechstelle T i nach Beendigung des Rückfragegespräches
sich wieder auf die Amtsleitung durchschalten, so betätigt sie erneut die Taste
ET. Das Differenzrelais X spricht wieder an und legt mit seinem Kontakt
x II das Relais X i an die b-Ader an. Da .an der b-Ader Erdpotential
angelegt ist, spricht das Relais X i nunmehr an und stellt über die Kontakte
x 1 11, it. i II und x IV einen Kurzschluß für das Relais U
her, so daß dieses
Relais zum Abfall kommt. Das Relais U i hält
sich in dem Stromkreis +, x i II, u 111, x IV, a-t i I,
U i, Wi 5, -
weiter, solange die Taste ET betätigt isi. Wird
diese Taste losgelassen und fallen somit die Relais X und X i wieder
ab, so wird auch der Haltestromkreis für das Relais U i unterbrochen, wodurch dieses
Relais ebenfalls zum Abfall kommt. Infolge Öftnens der Kontakte zt i IV und 7i VI
wird der Stromkreis für das Relais Z i aufgetrennt und dieses Relais ebenfalls aberregt.
Durch Zurückfallen der Kontakte u I und zi II ist die Sprechstelle T i wieder
zum Amt durchgeschaltet.
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Wird die Sprechstelle T i, die beispielsweise über die Amtsleitung
mit einem Schnellverkehrsplatz verbunden ist, von der Schnellverkehrsbeamtin aufgefordert,
ein Kennzeichen an die belegte Amtsleitung anzulegen, um festzustellen, ob die von
der Sprechstelle der Schnellverkehrsbeamtin gemachten Angaben zutreffend sind, so
betätigt die Sprechstelle ihre Taste AT, wodurch in schon beschriebener Weise das
Differenzrelais X zum Ansprechen kommt und mit seinem Kontakt x I die beiden Wicklungen
des Relais Z an Minuspotential anlegt. Da bei Betätigen der Taste AT die b-Ader
stromlos bleibt, spricht in diesem Fall das Differenzrelais Z über die Wicklung
ZI in folgendem Stromkreis an: +, Taste AT, a-Ader, z 1 1, Z I, x I,
Wi 2, -.
Durch die Kontakte z II und z III wird an die abgehende Amtsleitung
ein Ansagegerät angelegt, das beispielsweise ein kodiertes Kennwort aussendet, woran
die Schnellverkehrsbeamtin erkennt, mit welcher Amtsleitung einer bestimmten Nebenstellenanlage,sie
verbunden ist. Durch den Kontakt z I wird das Ansprechen des Relais X i verhindert.
Ebenso wird das Ansprechen des Relais U durch Herstellung eines Kurzschlusses über
den Kontakt z IV verhindert. Nach Loslassen der Taste AT fällt das Differenzrelais
X ab, so daß auch das Relais Z wieder stromlos wird.
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An Stelle der Anschaltung eines Ansagegerätes kann durch Betätigen
der Taste AT beispielsweise auch ein Eintretezeichen am Vermittlungsplatz der N
ebenstellenanlage ausgelöst werden.
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In der beschriebenen Nebenstellenanlage ist somit gezeigt, daß mittels
zweier Tasten an der Sprechstelle, von denen die eine beide Adern der Anschlußleitung
erdet und die andere nur die eine Ader erdet und die andere stromlos macht, vier
Schaltvorgänge ausgelöst werden können. Diese vier Schaltvorgänge sind: Umschaltung
auf Rückfrage durch Betätigen der Taste ET, Aufschalten auf eine besetzte
Leitung über den Rückfrageweg durch Betätigen der Taste AT, Aufhebung der Rückfrageumschaltung
durch Betätigen der Taste ET und Anschaltung eines Ansagegerätes durch Betätigen
der Taste AT.