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Schaltungsanordnung zur Auswertung über zweiadrige Leitungen gegebener
unterschiedlicher Schaltkennzeichen Zusatz zum Zusatzpatent 892 300 Das Patent 892
3oo betrifft eine Schaltungsanordnung zur Abgabe unterschiedlicher Schaltkennzeichen
über zweiadrige Leitungen, insbesondere von einer Fernsprechstelle aus. Die Erfindung
dieser Schaltungsanordnung besteht darin, daß am ankommenden Ende der zweiadrigen
Leitung außer den Schaltmitteln, die bei Anlegen gleichen Potentials (Pluspotential)
an beide Adern der Leitung oder desselben Potentials nur an eine Ader am Ausgangspunkt
der Leitung (Sprechstelle) in Abhängigkeit von dem festgestellten Zustand unterschiedliche
Schaltvorgänge herbeiführen, weitere Schaltmittel vorgesehen sind, die nur wirksam
werden und einen weiteren, von den anderen Schaltvorgängen unabhängigen Schaltvorgang
auslösen, wenn am Ausgangspunkt der Leitung ausschließlich das Schaltkennzeichen,
Potential nur an eine Ader, angelegt wird. Die weiteren Schaltmittel bestehen aus
einem Differenzrelais, dessen Differenzwicklungen bei Anlegen eines Schaltkennzeichens
an den Ausgangspunkt der zweiadrigen Leitung jede über Minuspotential an eine der
beiden Adern angeschaltet werden. Das Ansprechen des Relais infolge Differenzwicklung
bei Anlegen gleichen Potentials an beide Adern am Ausgangspunkt der Leitung unterbleibt,
dagegen spricht das Relais an, wenn Potential nur an eine Ader angelegt wird. Diese
Anordnung ermöglicht es, insgesamt vier Schaltvorgänge durchzuführen.
Die
Erfindung sieht eine Weiterbildung dieses Patentes vor. Sie betrifft eine Schaltungsanordnung
zur Auswertung über zweiadrige Leitungen, insbesondere von einer Fernsprechstelle
aus gegebener unterschiedlicher Schaltkennzeichen, durch die es möglich wird, eine
noch weit größere Anzahl von Schaltvorgängen mit den gleichen Schalteinrichtungen
durchzuführen. Sie erreicht dies dadurch, daB in Abhängigkeit von dem Schaltzustand,
z. B. Belegung, Rückfrage, Wahl, der belegten Verbindungseinrichtung die der ankommenden
zweiadrigen Leitung zugeordneten und die Schaltkennzeichen (gleiches Potential auf
beiden Adern bzw. Potential nur auf einer Ader bei unterbrochener anderer Ader)
aufnehmenden Schaltmittel einzeln oder in Kombination erregt werden und eine Anzahl
unterschiedlicher Schaltvorgänge, z. B. Rückfrage über Haus, Rückfrage über Amt,
Ruf der Vermittlung, hervorrufen.
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In der beigefügten Schaltung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
gezeigt und soll nunmehr näher beschrieben werden. Als Beispiel ist die Amtsübertragung
A Ue einer Nebenstellenanlage dargestellt. Über die vorgeordnete Verbindungseinrichtung,
z. B. Anrufsucher, Gruppenwähler, gelangt der Teilnehmer in bekannter Weise auf
die Übertragung, in der außer dem Relais C das Relais A anspricht. Relais A dient
als Speise- und Stromstoßrelais. Sobald Relais A angesprochen hat, wird über den
Kontakt aII das Relais V betätigt: -i-, c4 II, V, f 111, W13, - .
Das
ebenfalls in der Speiseleitung eingeschleifte Relais X kann infolge der differential
geschalteten Wicklungen I, II nicht ansprechen. Erst bei Anlegen eines Potentials
an die ankommende a-Ader bzw. a/b-Adern wird Relais X betätigt. An die ankommende
a/b-Ader ist ferner ein Differentialrelais D so eingeschaltet, daß bei betätigtem
Relais X Minuspotential über den Kontakt xII über die Wicklungen I, II an beide
Adern gelegt wird. Dieses Relais kann jedoch nur dann ansprechen, wenn nur auf eine
Ader, z. B. a-Ader, Erdpotential gegeben wird.
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Das Anlegen des Erdpotentials an eine oder beide Adern erfolgt über
nicht dargestellte Tasten von einer Teilnehmerstelle aus. Eine der Tasten T i erdet
beide Adern, während die andere, T2, nur eine Ader (a-Ader) unter Auftrennung der
anderen Ader erdet. Mit anderen Worten ausgedrückt werden die von der Teilnehmerstelle
abgegebenen Schaltkennzeichen von den Relais X, D aufgenommen, wobei Relais D nur
dann erregt wird, wenn nur an einer Leitungsader Erdpotential angelegt ist.
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Mittels der einzeln oder in Kombination erregten Relais X, D werden
in der Amtsübertragung eine Anzahl unt.-rschiedlicher Schaltvorgänge vorgenommen.
Diese bestehen darin i. Abschaltung eines Mitlaufwerkes AT.W für die Zonensperrung
vor der Wahl durch Anlegen von Erdpotential an beide Adern; 2. Anruf über die Signallampe
UL bei der Vermittlung nach erfolgter Wahl durch Anlegen nur eines Potentials an
die Leitungsader; 3. Einleitung einer Rückfrage nach erfolgter Wahl durch Anlegen
gleichen Potentials an beide Leitungsadern; q.. Rückfrage über Amt während eines
über die Hausleitung hergestellten Rückfragegespräches durch Anlegen nur eines Potentials
an die Leitungsadern; 5. Aufschaltung nach Wahl eines besetzten Rückfrageanschlusses
durch Anlegen nur eines Potentials an die Leitungsader und 6. Einschaltung eines
Signals Z;rL bei der Vermittlung nach Beendigung einer Rückfrage.
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Es sollen nunmehr die einzelnen Schaltvorgänge näher beschrieben werden.
i. Abschaltung eines Mitlaufwerkes für die Zonensperrung Hat ein Teilnehmer, dessen
Fernsprechapparat mit einer Taste T2 ausgerüstet ist, den Wunsch, ein Gespräch in
der Fernzone zu führen, so kann er mit dieser Taste das in der Amtsübertragung AUe
vorhandene Mitlaufwerk MW für die Zonenverbinderung außer Betrieb setzen. Zu diesem
Zweck betätigt er diese Taste kurzzeitig vor der Wahl, wodurch die a-Ader geerdet
und die b-Ader geöffnet wird: (Taste T2), a-Leitung der vorgeordneten Verbindungseinrichtung,
a-Leitung der Amtsübertragung, Relais X (I), Relais A (I), -.
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Über die Wicklung i wird das Differenzrelais X erregt. Der Kontakt
xII legt beide Wicklungen des Differenzrelais D in Brücke zur a/b-Leitung und am
gemeinsamen Verbindungspunkt über den Widerstand Wie an Minuspotential. Relais
D spricht an. Das Rückfrageumschalterelais Z% kann in dem internen Stromkreis nicht
ansprechen, da es abfallverzögert ist und während der Zeit, in der über dem Kontakt
x i sein Stromkreis geschlossen wird, im nächsten Augenblick dieser Stromkreis bereits
durch Kontakt d III wieder geöffnet ist. Ein Kontakt d111 schließt den Stromkreis
für das Relais H: -f-, dII, fI, H, -.
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Das Relais H hält sich während des Gespräches in einem besonderen
Stromkreis: --, 7411, v II, H, - .
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Relais V hat bereits bei Belegung der Amtsübertragung angesprochen:
+, a I I, V, f III, bi'i 3, - .
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Dieses Relais hat ferner über den Kontakt v 1 den Stromkreis für ein
Relais E der Zonenverhinderungseinrichtung geschlossen: -i-, v I, v a
I, mu" h I, E, - .
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Da der Teilnehmer seine Taste T2 betätigt und infolgedessen Relais
H angesprochen hat, wird dieser Stromkreis wieder unterbrochen und damit verhindert,
daß das Mitlaufwerk DMW die durch Kontakt a III gegebenen Impulse aufnimmt.
Es kann also der Teilnehmer ohne Registrierung des Gespräches am Vermittlungsplatz
unbehindert eine Fernverbindung herstellen. Beginnt der Teilnehmer die Wahl, so
folgt Relais A den Stromstößen. Mit dem ersten Abfall dieses
Relais
wird Relais V 2 erregt und hält sich in bekannter Weise während der Stromstoßgabe:
+, vIII, V2, all, fIII, Wi3, -.
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Mit dem Ansprechen von V 2 wird ferner ein Relais F über die Wicklung
I erregt: +, vI, v2I, uVII, F(l), -.
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Über den Kontakt f III werden die Relais V, V über die Wicklung F
(II) an Minuspotential angelegt. Relais F wird in diesem Stromkreis für die Dauer
des Gespräches gehalten. Es kennzeichnet gleichzeitig den Wahlbeginn.
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2. Anruf über die Signallampe ÜL bei der Vermittlung nach erfolgter
Wahl Wünscht der Teilnehmer während eines Gespräches der Vermittlung ein Eintretesignal
zu geben, so betätigt er wiederum die Taste T2. Damit werden wiederum die Relais
X und D zum Ansprechen gebracht. Ferner wird in der Amtsübertragung
über den Umschaltekontakt f I des angesprochenen Relais F ein Relais K erregt: +,
d Il, f I, zs VI, K, - .
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Dieses Relais hält sich in einem besonderen Stromkreis: +, Ty,
k I, K, - .
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Außerdem leuchtet eine Lampe 1U im Flackerrhythmus am Vermittlungsplatz
auf -t-, Unt, k II, ÜL, -- .
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Die Vermittlungsperson kann in das Gespräch eintreten und die Wünsche
des Teilnehmers entgegennehmen. Anschließend bringt sie das Relais K durch Auftrennen
des Stromkreises mittels der Taste Tr wieder zum Abfall.
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3. Einleitung einer Rückfrage nach erfolgter Wahl Wünscht ein Teilnehmer
während eines Gespräches eine Rückfrage zu halten, so betätigt er die Taste T z
seines Fernsprechapparates und erdet damit die a/b-
Ader. In der Amtsübertragung
A Ue wird infolgedessen nur das Differenzrelais X zum Ansprechen gebracht.
Über den Kontakt xI wird der Stromkreis für das Umschalterelais U geschlossen U
+, v IV, Wi5-, uZI, dIII, x I, u11, Wiq,-. Kontakte u I, uII schalten die rechte
Seite des Übertragers Ue auf die Rückfrageleitung R f . Während der Betätigung der
Taste wird die Amtsleitung über den Kontakt xIII in Schleife.gehalten und nach beendigtem
Tastendruck über den Kontakt uV. Das Relais U
wird unabhängig von dem Kontakt
x I über einen Kontakt u 111 gehalten
In diesem Stromkreis spricht das Relais U 'i an. In bekannter Weise wird Relais
U bei Zurücklegung des Gespräches über den Kontakt x I und u z I zum Abfall gebracht.
q. Rückfrage über Amt während eines über die Hausleitung hergestellten Rückfragegespräches
Will der Teilnehmer während einer Rückfrage über eine andere Amtsleitung eine Rückfrage
halten, so betätigt er die Taste T 2 und bringt dadurch die Relais
X
und D zum Ansprechen. In der Rückfrageumschaltung verhindert dabei der Kontakt
d III, daß das Relais U
zum Abfall kommt und dadurch die Rückfrage
als solche wieder zurückgeschaltet wird. Über Kontakte d II, f I,
u VI wird die a-Ader des Rückfrageanschlusses R f geerdet. Ist der Rückfrageanschluß
wie ein Teilnehmer der Wähleinrichtung ausgebildet, so stellt sich infolge Erdung
der a-Ader ein Gruppenwähler auf eine freie Amtsleitung ein. Da Relais U in der
Rückfrageumschaltung während dieses Schaltvorganges nicht zum Abfall gebracht worden
ist, wird weiterhin die Amtsschleife über den Kontakt u V gehalten.
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5. Aufschaltung nach Wahl eines besetzten Rückfrageanschlusses Es
sei angenommen, daß ein Teilnehmer mit einem anderen der eigenen Vermittlungseinrichtung
in Rückfragestellung sprechen will und dieser Teilnehmer jedoch besetzt ist. Der
Teilnehmer hat in bekannter Weise über den GW und den Leitungswähler den Rückfrageanschluß
angewählt. Hat die Wähleinrichtung, d. h. der Leitungswähler, Aufschaltemöglichkeit
und hat der rufende Teilnehmer das Besetztzeichen erhalten, so betätigt er wiederum
die Taste 2, wodurch wiederum die Relais X, D in der Amtsübertragung
A Ue zum Ansprechen kommen. Es wird wiederum die a-Leitung des Rückfrageanschlusses
R f über die Kontakte d I1, f l, u VI geerdet. Dieses durch den Tastendruck
begrenzte Erdpotential geht über die nachgeordneten Verbindungseinrichtungen und
wird von den Schalteinrichtungen des Leitungswählers wirksam aufgenommen. In üblicher
Weise erfolgt dort die Aufschaltung.
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6. Einschaltung eines Signals ÜL bei der Vermittlung nach Beendigung
einer Rückfrage Schaltet sich der Teilnehmer durch Betätigung der Taste
T r, d. h. durch Betätigung des Relais X, in der Amtsübertragung
A Ue nach einem Rückfragegespräch wieder zurück, so fällt das Relais U ab
und bereitet den Stromkreis für das Relais K vor, so daß nach der Rückfrage der
Teilnehmer ein Signal zum Vermittlungsplatz mittels seiner Taste T 2 auslösen kann.
Er bringt damit wieder das Relais D, dessen Kontakt dIl, wie bereits unter 2. beschrieben,
das Relais K und über Kontakt k II die Signallampe EIL zum Ansprechen.
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Wie aus der vorhergehenden Beschreibung hervorgeht, werden in der
Amtsübertragung mittels zweier Schaltkennzeichen, die einzeln oder in Kombination
zweier Relais aufgenommen werden, verschiedene Schaltvorgänge erzielt. Es ist verständlich,
daß in Abhängigkeit von dem Schaltzustand dieser Übertragung, d. h. von der Betätigung
einzelner Relais, noch weitere Schaltvorgänge erzielt werden können, z. B. die Übertragung
eines Schaltkriteriums auf vorgeordnete Verbindungseinrichtungen.