DE193166C - - Google Patents

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DE193166C
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amylamine
leucine
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acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C209/00Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
    • C07C209/68Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton from amines, by reactions not involving amino groups, e.g. reduction of unsaturated amines, aromatisation, or substitution of the carbon skeleton

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 #. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Amylamin. Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. April 1906 ab.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung von Amylamin. Als Ausgangsprodukt dienen Leucine bzw. mittelbar die Eiweißstoffe verschiedenster Art, die, wie bekannt, beim Abbau mit Säuren in verhältnismäßig einfacher Weise Leucine liefern. Das Verfahren besteht darin, daß aus dem Leucin bzw. den Leucingemischen durch trockene Destillation im Vakuum ein im wesentlichen
ίο aus einem Gemenge der Amylamine bestehendes Destillat erhalten wird.
Es ist an sich bekannt, daß beim trockenen Erhitzen von Leucin (vgl. Schwanert, Ann. 102 [1857], S. 225) auf i8o° ein Produkt gebildet wird, in welchem einige wenige Prozente Amylamin nachweisbar sind. Der weitaus größte Teil dagegen geht in Leucinimid über/ welches durch weiteres Erhitzen nicht in eine Amylverbindung umzuwandeln ist.
Das Wesentliche des vorliegenden Verfahrens beruht also darauf, daß das Leucin bzw. Rohleucin der Destillation im Vakuum unterworfen wird, und es entsteht hierbei im wesentlichen Amylamin, und zwar in so guter Ausbeute, daß die Benutzung dieser Reaktion für die technische Gewinnung des Amylamins möglich ist. Es ist übrigens auch bekannt, daß bei der Trockendestillation anderer analoger Aminosäuren ohne Anwendung eines Vakuums im wesentlichen Diacipiperazinderivate neben geringen Mengen des betreffenden Amins und Kohlensäure entstehen (vgl. z. B. Berichte 17 [1884], S. 286/287).
Beispiel.
Man gewinnt ein Rohleucin in bekannter Weise, indem man ein geeignetes Eiweiß 6 Stunden mit 4Oprozentiger Schwefelsäure kocht, mit Baryt oder Kalk genau neutralisiert, filtriert, einengt und das sich zunächst abscheidende Tyrosin entfernt. Bei weiterer Konzentration erstarrt die Masse zu einem Brei von Rohleucin, welches ausgewaschen und getrocknet wird. Das so erhaltene Präparat wird im Vakuum einer schnellen Trockendestillation unterworfen. Je schneller der Destillationsvorgang, der sonst in an sich bekannter Weise durchgeführt wird, vor sich geht, und je höher das Vakuum ist, eine ' desto höhere Ausbeute an Amylamin erhält man. Das Destillat stellt ein stark basisches Öl dar, das im wesentlichen aus einem Gemisch der Amylamine besteht. Man kann dieses Gemisch nach bekannten Methoden reinigen. Will man, was hauptsächlich bezweckt wird, das Amylamin weiter auf Amylalkohol verarbeiten, so neutralisiert man und behandelt in bekannter Weise mit Nitrit oder Salpetersäure und destilliert dann. Man kann selbstverständlich auch von reinen Leucinen ausgehen, wenn man unmittelbar ein bestimmtes Amylamin herzustellen beabsichtigt. - Das nach dem vorbeschriebenen Verfahren durch trockene Destillation gewonnene salzsaure Rohamvlamin bildet eine hygroskopische gelbgefärbte Kristallmasse, die sich leicht in
warmem Alkohol auflöst. Das Amylamin besteht seiner Herkunft nach — aus rohem Leucin — aus mindestens zwei Isomeren, nämlich dem Isoamylamin
C H ■ C H2. C
und dem aktiven Amylamin
-■ N H2
Tatsächlich dreht die Lösung des rohen Chlorhydrates die Ebene des polarisierten Lichtes. Da aber bei der verhältnismäßig hohen Darstellungstemperatur zweifelsohne auch eine teilweise Racemisierung stattfindet, ist auch die entsprechende optisch-inaktive Form im Rohamylamin anzunehmen.
Durch Behandlung rriit Nitriten oder salpetriger Säure geht aus dem Rohamylamin ein roher Amylalkohol hervor, der nach der Abscheidung durch Pottasche oder andere Alkalien zunächst bei 124 bis 1350 siedet, dann durch Fraktionierung auf den Siedepunkt von 127 bis 1320 gebracht werden kann. Je nach der Herkunft des verwen- " deten Rohleucins dreht dieser Amylalkohol mehr oder weniger links. Er enthält Isoamylalkohol und aktiven Amylalkohol (Methyläthylcarbincarbinol) in der linksdrehenden wie racemischen Form.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Amylamin durch trockene Destillation von Leucin (α-Aminoisobutylessigsäure) oder Isoleucin (β»β1 -Methyläthyl-α-aminopro-„pionsäure), dadurch gekennzeichnet, daß man die Destillation der Leucine unter Anwendung eines Vakuums ausführt.
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