DE1923993A1 - Verfahren zur Steuerung von Kristalltracht und -wachstum bei der hydrothermalen Herstellung von alpha-Kalziumsulfat-Halbhydrat - Google Patents
Verfahren zur Steuerung von Kristalltracht und -wachstum bei der hydrothermalen Herstellung von alpha-Kalziumsulfat-HalbhydratInfo
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- C04B11/02—Methods and apparatus for dehydrating gypsum
- C04B11/024—Ingredients added before, or during, the calcining process, e.g. calcination modifiers
Description
Verfahren zur Steuerung von Kristalltracht und -wachstum
bei der hydrothermalen Herstellung von oC-Kalziumsulfat-
Halbhydrat
Vorliegende Erfindung betrifft die Steuerung von Kristalltracht und -wachstum bei der hydrothermalen Herstellung von
0^-Kalziumsulfat-Halbhydrat durch die Zugabe von wasserlöslichen
Erdalkalisalzen aum Umkristallisationsprozeß.
Im deutschen Bundespatent 1 157 128. wird ein quasikontinuierliches
oder kontinuierliches hydrothermales Herstellungsverfahren für oL-Kalziumsulfat-Halbhydrat beschrieben, das von
synthetischem Kalziumsulfat-Dihydrat, insbesondere dem Gipsabfall
des Rohphosphataufschlusses mit Schwefelsäure, ausgeht.
Der Umkristallisationsprozeß wird in einem Rührautoklaven bei einem pH-Wert zwischen 1-5 und einer Temperatur
von 105 - 1400C durchgeführt. Die Umkristallisation erfolgt
in Gegenwart von Impfkristallen und kristallisationsbeeinflussenden
Substanzen. Als kristalltrachtbeeinflussende Substanzen sind bisher Aluminiumsulfat, Sulfitablauge und
Alkylarylsulfonäte oder Salze von Dikarbonsäuren sowie Carboxymethylcellulosen
bekannt geworden. (Amerikanisches Patent 2 913 308, englisches Patent 1 079 502, englisches Patent
1 051 84-9, DBP 1 157 128, DAS 1 238 374).
Mit Hilfe dieser kristalltrachtbeeinflussenden Substanzen
ist es möglich, das Längen- und Breitenwachstum der vorhandenen Impfkristalle während des Prozesses zu steuern. Bei
der Durchführung des kontinuierlichen Kristallisationsprozesses gemäß der deutschen Patentschrift 1 157 128 hat es
sich jedoch gezeigt, daß die Kristalltrachtbeeinflussung nicht immer in der gewünschten Weise zu steuern ist.
Besonders bei Abfallgipsen, die bei der naß-chemischen Gewinnung von Phosphorsäure aus Rohphosphat und Schwefelsäure
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anfallen, wird die Wirkung der bisher bekannten Kristalltrachtbeeinflusser
erheblich gestört. Es kommt dann zu einem übermäßigen Wachstum in die Länge oder Breite, so daß der Prozeß
nicht mehr kontinuierlich durchgeführt werden kann und vorzeitig abgebrochen werden muß. Die erhaltenen Produkte verlieren ihre
guten Eigenschaften und besonders die' Abbindezeiten solcher stark angewachsener Kristalle sind wesentlich verzögert. Für
die kontinuierliche Weiterverarbeitung des bei den hydrothermalen Kristallisationsproaessen anfallenden 06 -Kalziumsulfat-Halbhydrates
ist es jedoch erforderlich, daß die Kristalle eine kurze Abbindezeit besitzen, um eine rasche Herstellung von
Bauteilen zu ermöglichen. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß Halbhydrate mit großen Kristallen'bei einer Verarbeitung zu
Bauteilen dann schlechte mechanische Eigenschaften besitzen, wenn sie mit höherem Wassergipsfaktor verarbeitet werden als
der maximalen Einstreumenge entspricht.
Es wurde nun gefunden, daß anstelle der bisher bekannten Kristalltrachtbeeinflusser
wasserlösliche Erdalkalisalze eingesetzt werden können. Dies war um so überraschender, als man
diesen Salzen bisher keine kristalltrachtbeeinflussende Wirkung zuschrieb. Bevorzugt werden zu diesem Zweck die Salze
des Magnesiums eingesetzt und hierbei wiederum besonders das Magnesiumsulfat. Vorteilhafterweise werden dadurch keine weiteren
Ionen außer dem Magnesium selbst in die Autoklavenmutterlauge eingeschleppt. Die Magnesiumsalze mit andreren Anionen,
wie z.B. Nitrat oöler Chlorid können in den fertigen Bauteilen
zu Ausblühungen führen. Erfindungsgemäß wird das Magnesiumsulfat zur Steuerung der Kristalltracht und der Kristallgröße
je nach gewünschter Größe und Tracht in Mengen von 0,05 - 2,5 %*
vorzugsweise von 0,5 ~ 1*5 %% bezogen auf das eingesetzte
trockene Kalziumsulfat-Dihydrat„ angewandt. Das Magnesiumsulfat
wird dabei vorzugsweise als wässrige Lösung kontinuierlich in. den Autoklaven eingepumpt. Gemäß der Erfindung hat
die wässrige Magnesiumsulfatlösung eine Konzentration von
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25 - 300, vorzugsweise von 150 - 250 g Magnesiumsulfat pro
Ltr. Selbstverständlich ist der Einsatz der Erdalkalisalze
zur Steuerung der Kristalltracht und des Kristallwachstums nicht nur auf den Prozeß gemäß der deutschen Patentschrift
1 157 128 beschränkt, sondern läßt sich analog auch auf alle anderen hydrothermalen Verfahren zur Herstellung von d-Kalziumsulfat-Halbhydrat
aus natürlichen und synthetischen Kalziumsulfat-Dihydratvorkommen anwenden.
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung ist eine genaue Steuerung des Längen- und Breitenwachstums der vorhandenen
Impfkristalle durch die jeweils dosierte Magnesiumsulfatmenge
möglich. So gelingt es im kontinuierlichen Prozeß über mehrere Wochen eine Längö der Kristalle zwischen 30 und
3GG/U, vorzugsweise zwischen 50 und 200 ,u, mit einem Achsenverhältnis
Breite zu Länge von 1 : 2 bis 1 : 10 einzuhalten. Die so hergestellten Kristalle erbringen nach ihrer Verarbeitung
zu Gipsbauteilen optimale mechanische Eigenschaften. Beispielsweise erreicht ein Baukörper mit einem Raumgewicht
von 0,95 g/cm' im völlig trockenen Zustand einen Biegezug-
p
Festigkeitswert von 35 kp/cm und eine Druckfestigkeit von über 1GG kp/cm · Wird die Umkristallisation mit einem der bisher bekannten Kristalltrachtbeeinflusser durchgeführt, so erreicht man im besten Falle nur 75 % dieser Festigkeitswerte.
Festigkeitswert von 35 kp/cm und eine Druckfestigkeit von über 1GG kp/cm · Wird die Umkristallisation mit einem der bisher bekannten Kristalltrachtbeeinflusser durchgeführt, so erreicht man im besten Falle nur 75 % dieser Festigkeitswerte.
Es ist natürlich auch möglich, die Steuerung des Längen- und
Breitenwaehstums gemäß der Erfindung durch die Kombination mit einem bereits bekannten Kristalltrachtbeeinflusser vorzunehmen.
In einen 10 m^ fassenden Autoklaven mit Rührwerk und Heizvorrichtung
werden pro Stunde 2 to feuchtes Kalziumsulfatdihydrat
mit einer anhaftenden Feuchte von ca. 30 % kontinuierlich
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eingepumpt. Der pH-Aert im Autoklaven ist auf 2,5 eingestellt
und wird durch die Zugabe von geringen Mengen Schwefelsäure auf diesem V>ert während des kontinuierlichen Prozesses konstant
gehalten. Die Umkristallisationstemperatur beträgt 135°C Die
Konzentration des entstehenden ol-Kalziumsulfat-Halbhydrates
im Autoklaven beträgt 500 - 6C0 g/ltr. Während der Umkristal-Ii
sation werden fortlaufend 70 Ltr. Magnesiumsulfatlösung mit einer Konzentration von 200 g Magnesiumsulfat pro Ltr.
in den Autoklaven pro Stunde eindosiert. Über eine Förderleitung wird ias umgesetzte o6-K&lziumsulfat-Halbhydrat zu
einer Zentrifuge befördert und dort pro Stunde 1500 kg zentrifugenfeuchtes
ot-Kalziumsulfat-Halbhydrat mit einer anhaftenden
.Feuchte von 1o > gewonnen. Die gewonnenen o^-Kalziumsulfat-Haibhydratkristalle
haben eine mittlere Länge von 100 ,u und ein Achsenverhältnis von 1:5· Der zentrifugenfeuchte
Filterkuchen wird unmittelbar nach seiner Gewinnung mit Wasser angerührt und zu Fertigteilen verarbeitet. Die hergestellten
Fertigteile besitzen nach dem Trocknen ein Raumgewicht von C1Hf g/ cm und erreichen eine Eiegezugfestigkeit von JSkp/cm
ρ und pine Druckfestigkeit von 105 kp/cm .
Das zentrifugenfeuchte oC-Kalziumsulfat-Halbhydrat kann in
einem geeigneten Trockner zu Pulvergips verarbeitet werden.
009847/058P
BAD ORIGINAL
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung von Kristalltracht und -wachstum
bei der hydrothermalen Herstellung von oi-Kalziumsulfat-Halbhydrat,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung wasserlösliche Erdalkalimetallsalze eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Erdalkalimetallsalz Salze des Magnesiums eingesetzt werden.
3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Magnesiumsalz Magnesiumsulfat eingesetzt wird.
4·. Verfahren nach Anspruch 1,2 und 3» dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnesiumsulfat in Mengen von 0,05 - 2,5,
vorzugsweise von 0,5 - 1»5» bezogen auf das trockene
Dihydrat, eingesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,2,3 und 4-, dadurch gekennzeichnet,
daß das Magnesiumsulfat als wässrige Lösung mit einer Konzentration von 25 - 300, vorzugsweise von 150 - 250
g/Ltr.»eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,2,3,4- und 5 ,dadurch gekennzeichnet,
daß die wässrige liagnesiumsulfatlösung kontinuierlich
in den Autoklaven eingepumpt wird.
7. Verfahren nach. Anspruch 1,2,3>4-r5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung von Kristalltracht und
-wachstum bei der hydrothermalen Herstellung von cC-Kalziumsulfat-Halbhydrat
durch wasserlösliche Erdalkalimetallsalze in Kombination mit einem bereits bekannten
Kristalltrachtbeeinflusser durchgeführt wird.
0098A7/0588
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