DE817149C - Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol

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DE817149C
DE817149C DEP44513A DEP0044513A DE817149C DE 817149 C DE817149 C DE 817149C DE P44513 A DEP44513 A DE P44513A DE P0044513 A DEP0044513 A DE P0044513A DE 817149 C DE817149 C DE 817149C
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vitriol
water
copper
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elevated temperature
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Evonik Operations GmbH
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TH Goldschmidt AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G3/00Compounds of copper
    • C01G3/10Sulfates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Seasonings (AREA)
  • Fodder In General (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol.
  • Kupfervitriol von der Zusammensetzung CUS04 # 5 H80 wird vorwiegend mit den Korngrößen i bis 8 cm in den Handel gebracht. Kleinere Kristalle, z. B. in der sogenannten Schneeform, werden von den Wein-, Hopfen- und Obstbauern u. dgl. Bedarfsträgern wegen häufig vorkommender Verfälschungen im allgemeinen abgelehnt. Dieses Mißtrauen ist darin begründet, daß der Kristallgrus im Gegensatz zu den großen, schönen, blauen Kristallen in vielerlei. Farbschattierungen von weiß über alle Nuancen bis zu grün und blau erscheint. Aus diesem Grunde wird von den Kupfervitriolfabrikanten nur jenes Kupfervitriol in den Pflanzenschutz gebracht, welches in Form großer Kristalle an den Bleistreifen oder an den Wandungen der Kristallisierkästen anfällt. Die Bodenkristalle dagegen, welche infolge gestörter Kristallisation nur aus kleinen Teilchen (Kristallgrus) bestehen, werden wieder aufgelöst und in die Fabrikation zurückgeführt.
  • Kupfervitriol Cu SO, - 5 H80 ist zwar relativ leicht in Wasser löslich, bei den in den bäuerlichen Betrieben üblichen Lösetemperaturen von 12 bis 25' lösen sich etwa 3o bis 36 g Cu S04 - 5 H80 in ioo cm3 Wasser, doch ist die Lösungsgeschwindigkeit infolge der großen Kristallform sehr stark vermindert, so daß die handelsüblichen groben Kristalle eine lange Lösungsdauer beanspruchen und außerdem beim Rühren einen hohen mechanischen Widerstand leisten. Diese lange Lösungsdauer kann allgemein und speziell auch beim Kupfervitriol verkürzt werden, wenn man die Oberfläche, z. B. durch Verwendung kleiner Kristalle, vergrößert.
  • Kupfervitriol wird im Pflanzenschutz, insbesondere im Wein-, Hopfen- und Obstbau, im allgemeinen nicht als solches, sondern in Mischung mit Kalk in Form der Kupferkalkbrühe angewandt. Die optimale Wirksamkeit der Kupferkalkbrühe ist von einem engbegrenzten Verhältnis Kupfervitriol zu Kalk abhängig. Das zur Verwendung kommende Kupfersulfat muß daher zur Herstellung der Brühe abgewogen werden, was bei den ausgedehnten, großflächigen Wein-, Hopfen- und Obstgärten entweder das störende Mittransportieren von Waagen und Gewichten bedeutet oder aber im Unterlassungsfalle zu approximativen Mischungen verfuhrt, die infolge ungenügend eingeführter Quanten nicht die Wirksamkeit aufweisen, welche ihnen zur Vernichtung der Schädlinge zukommen soll.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Kupfervitriolformlinge zeichnen sich demgegenüber durch einen schnellen Zerfall im Wasser aus und lassen so alle die vorerwähnten Schwierigkeiten vermeiden. Sie bestehen aus feinkristallinem bzw: kleinkristallisiertem Kupfervitriol (Durchmesser unter i cm), welches unter Anwendung von Druck und/oder erhöhter Temperatur in Formkörper übergeführt ist, und gehen bei gleichbleibender chemischer Zusammensetzung wesentlich schneller in Lösung als die entsprechende Menge großer Kupfervitriolkristalle. Das zum Lösen verwendete Wasser saugt sich nämlich sehr schnell in die Formlinge ein, so daß diese zerfallen und eine Vielzahl kleiner Kriställchen hinterlassen, welche sich naturgemäß schnell auflösen. Darüber hinaus bietet die so erfindungsgemäß gegebene Möglichkeit auch noch den wesentlichen Vorteil, für die vorerwähnten Zwecke und damit in erheblichem Umfange den eingangs erwähnten Kristallgrus unmittelbar verwerten und auf dessen Zurückführung in die Fabrikation verzichten zu können.
  • Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden solche Kupfervitriolformlinge_ ein- oder beiderseits oder umlaufend mit einer oder mehreren, gegebenenfalls sich kreuzenden Einkerbungen o. dgl. stellenweisen Querschnittsverminderungen versehen, welche die Formlinge in entsprechend vorbestimmte, zweckmäßig untereinander gleiche Teilkörper zerlegen lassen. Man kann so nicht nur durch die Formlinge als solche, welche vorzugsweise stets mit gleichem Gewicht hergestellt werden und zweckmäßig auch mit diesem markiert werden können, das vorerwähnte störende Mittransportierenmüssen von Waagen und Gewichten zur Verwendungsstelle oder die sonst in Kauf zu nehmenden Unregelmäßigkeiten vermeiden, sondern mühelos auch noch entsprechende Unterteilungen, z. B. in Hälften, Viertel oder Achtel, ermöglichen. Bei der Verwendung dieser Formlinge hat der Verbraucher im Wein-, Hopfen- und Obstbau u. dgl. ein Mittel zur Verfügung, welches er auch in kleinen Mengen auf einfachste Weise dosieren kann.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Formlinge der vorerwähnten Art dadurch hergestellt, daß kleinkristallisiertes Kupfervitriol unter Anwendung von Drack und/oder erhöhter Temperatur mittels der für sie gewünschten Gestaltung angepaßten Formen in Formkörper übergeführt werden.
  • In besonders zweckmäßiger Weise geschieht dies derart, daß das feinkristallisierte Kupfervitriol in feuchtem bzw. angefeuchtetem Zustande zunächst in Formen gepreßt und die so erhaltenen Formkörper hierauf an der Luft oder bei erhöhter Temperatur getrocknet werden, wie auch sonst bei der Herstellung der Formlinge im allgemeinen mindestens soviel Feuchtigkeit zugegen sein sollte, daß das Kupfervitriol eine für die Formgebung ausreichende Plastizität aufweist.
  • Das Kupfervitriol kann im Rahmen dieser verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßenVerfahrens auch im Gemisch mit wasserlöslichen Bindemitteln, wie z. B. Zellpech, und;-oder zerfallsbeschleunigenden Zusätzen, wie z. B. wasserfreiem Kupfersulfat, der Formgebung unterworfen werden.
  • Bei allen diesen verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens empfiehlt es sich, durchweg bei Temperaturen zu arbeiten, welche unter 104 bis io5 ° liegen und so die Gefahr einer Entwässerung des Kupfervitriols ausschließen.
  • Sofern Unterteilungen der vorgesehenen Art vorgesehen werden sollen, werden die Formlinge, vorzugsweise bereits im Rahmen ihrer Formgebung, einer- od°r beiderseits oder umlaufend mit einer oder mehreren, gegebenenfalls sich kreuzenden Einkerbungen, Rillungen o. dgl. stellenweisen Ouerschnittsverminderungen versehen, welche die Formlinge in entsprechend vorbestimmte, zweckmäßig untereinander gleiche Teilkörper zerlegen lassen.
  • Ausführungsbeispiele i. 5oo g Vitriolschnee werden mit Wasser schwach angefeuchtet und in eine Form gepreßt. Durch anschließendes Trocknen an der Luftoder bei erhöhter Temperatur wird ein Formling erhalten, welcher völlig kompakt und stabil ist. Beim Einwerfen in 121 Wasser von 24' ist der Formling innerhalb 30 Sekunden fast vollkommen in Einzelkristalle zerfallen, welche nach weiteren 6 Minuten unter mechanischem Rühren restlos aufgelöst sind. Unter den gleichen Bedingungen sind 5oo g grobe Vitriolkristalle (Durchmesser i bis 2 cm) erst nach 30 Minuten vollständig gelöst.
  • 2. 500 g Vitriolschnee werden mit 5 g Zellpech innig gemischt, dann angefeuchtet und in eine Form gepreßt. Der hierbei erhaltene Formling ist sehr stabil, und die Einzelkristalle haften besser aneinander als ohne Zusatz von Bindemittel. Demnach ist der Zerfall des Formlings in Wasser (analog Beispiel i) etwas verzögert (2 Minuten). Die anschließende Lösungsdauer betrug wiederum 6 Minuten.
  • 3. 450 g Vitriolschnee «erden mit 5o g entwässertem Kupfersulfat gemischt, dann mit Wasser schwach angefeuchtet und in eine Form gepreßt. Der beim Trocknen an der Luft oder bei erhöhter Temperatur erhaltene Formling ist völlig kompakt und stabil. Der Zerfall in Wasser (analog Beispiel i) erfolgt innerhalb 15 Sekunden, das anschließende Auflösen ist nach weiteren 51/2 Minuten beendet.
  • In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäß hergestellter Kupfervitriolformling in beispielsweiser Ausführungsform schematisch veranschaulicht. Derselbe besteht aus dem Formkörper i, welcher aus kleinkristallisiertem, angefeuchtetem Kupfervitriol durch Pressen in einer entsprechenden Form und anschließendes Trocknen an der Luft hergestellt ist und welcher im Rahmen dieser Formgebung mit den Einkerbungen 2 versehen ist, die ihn mühelos und genau in entsprechende Halb- und Viertelstücke zerlegen lassen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol, dadurch gekennzeichnet, daß kleinkristallisiertes Kupfervitriol unter Anwendung von Druck und/ oder erhöhter Temperatur mittels der für sie gewünschten Gestaltung angepaßten Formen in Formkörper übergeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das feinkristallisierte Kupfervitriol in feuchtem bzw. angefeuchtetem Zustande zunächst in Formen gepreßt und die so erhaltenen Formkörper an der Luft oder bei erhöhter Temperatur getrocknet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feinkristallisierte Kupfervitriol im Gemisch mit wasserlöslichen Bindemitteln, wie z. B. Zellpech, und/oder zerfallsbeschleunigenden Zusätzen, wie z. B. wasserfreiem Kupfersulfat, der Formgebungsbehandlung unterworfen werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Temperaturen gearbeitet wird, welche unter 104 bis 105 ' liegen und so die Gefahr einer Entwässerung des, Kupfervitriols ausschließen.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge, vorzugsweise bereits im Rahmen ihrer Formgebung, einer- oder beiderseits oder umlaufend mit einer oder mehreren, gegebenenfalls sich kreuzenden Einkerbungen, Rillungen o. dgl. stellenweisen Querschnittsverminderungen versehen werden, welche die Formlinge in entsprechend vorbestimmte, zweckmäßig untereinander gleiche Teilkörper zerlegen lassen.
DEP44513A 1949-06-01 1949-06-01 Verfahren zur Herstellung von in Wasser schnell zerfallenden Formlingen aus Kupfervitriol Expired DE817149C (de)

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