DE940985C

DE940985C - Verfahren zur Verbesserung der Lagerbestaendigkeit von Duengemitteln

Info

Publication number: DE940985C
Application number: DEB20488A
Authority: DE
Inventors: Otto Dr Gross; Ermbrecht Dr Rindtorff; Karl Dr Schmitt
Original assignee: Bergwerksgesellschaft Hibernia AG
Current assignee: Bergwerksgesellschaft Hibernia AG
Priority date: 1952-05-22
Filing date: 1952-05-22
Publication date: 1956-03-29

Description

Verfahren zur Verbesserung der Lagerbeständigkeit von Düngemitteln Es ist bekannt, Natriumpolyacrylat als Bodenverbesserungsmittel zu verwenden. Durch seine besonderen physikalisch-chemischen Eigenschaften gibt dieses dem Boden eine bessere Krümelstruktur, so daß die sogenannte Bodenerosion vermieden wird.
Durch die physikalische Verbesserung des Bodens wird eine bessere Wasserhaltung im Boden hervorgerufen, so daß Bodenbakterien und Pflanzenwachstum gefördert werden. Eine Düngewirkung wird jedoch mit Natriumpolyacrylat nicht erreicht. Man hat deshalb vorgeschlagen, Natriumpolyacrylat mit mineralischen Düngemitteln zu vermischen, um gleichzeitig mit der Besserung der physikalischen Bodenbeschaffenheit, auch Bodengare genannt, eine Düngewirkung zu erreichen. Zur Verbesserung der Bodenstruktur sind pro m2 Boden 5 bis 50 g Natriumpolyacrylat erforderlich. An mineralischen Düngemitteln, z. B. einem Stickstoff-Kali-Phosphorsäure-Mehrstoffdüngemittel, sind erforderlich 50 g je m2. Zur gleichzeitigen Düngung und Bodenverbesserung ist demnach eine Zumischung an Natriumpolyacrylat von IOO bis ooo°/o des Düngemittels erforderlich.
Es würde nun gefunden, daß Polyacrylsäure oder ihre Alkali-, Erdalkali- oder Ammoniumsalze hervorragend geeignet sind, die Lagerbeständigkeit von Düngemitteln zu verbessern, wenn man den Düngemitteln ganz geringe Zusatzmengen von ungefähr O, I bis 101o des Düngemittelgewichtes an diesen Stoffen zugibt. Der Zusatz dieser Stoffe erfolgt in einem beliebigen Stadium bei der Herstellung der Düngemittel. Zweckmäßig wird eine wäßrige Lösung geringer Konzentration der Zusatzstoffe gemäß der Erfindung dem Düngesalz zugegeben. Besonders zweckmäßig ist es, diese Stoffe nach der Granulierung oder Körnung zuzusetzen, um so auf der Oberfläche der Körner eine möglichst hohe Konzentration der Stoffe zu erzielen, die die Lagerbeständigkeit verbessern und die Hygroskopizität des Düngemittels herabsetzen. Es ist auch möglich, nachträglich noch eine Puderung der so vorbehandelten Düngemittelkörner in bekannter Weise mit gemahlenem Kalkstein, Kieselgur usw. vorzunehmen, welche Puderstoffe auf diese Weise besonders fest auf den Körnern haften.
Die durch geringe Zusatzmengen an Polyacrylsäure od. dgl. erfindungsgemäß erzielte Verbesserung der Lagerbeständigkeit von Kalkammonsalpeter wird noch an Hand folgender Ergebnisse aus Vergleichsversuchen näher erläutert: Vergleichsversuche A. Backfestigkeit I. Versuche mit 2 kg a) Kalkammonsalpeter wurde mit einer Lösung von Polymethacrylsäure (NH4-Salz) bedüst, sodann wurde aus dem Material ein dm3-Würfel hergestellt und dessen Zertrümmerungsgewicht bei verschieden aufgedüsten Mengen bestimmt und mit einer unbehandelten Probe verglichen.
Polym.-Gr. Zertr.-Gew.
0,07 01o PMS1) (NH4-Salz) 800 979 g 0,070/0 - - 100 II44 g 0,5 % - - 100 1203 g 0,8 0/o - - 100 II84 g b) mit monomerer Methacrylsäurelösung (Versuchsanordnung siehe unter a) Zertr.-Gew.
I kg KAS mit 20 ml 5% MAS-Lösg.2) 700 g 1 - - - 20 - 100!o - 730 g 1 - - - 20 - 15% - 950 g unbehandelte Probe für a) und b) .. I330 g 2. Versuche mit- 10 kg Zertr.-Gew.
MAS I,2 g/kg .................... I870 g - 0,8 - .................... 1570g - 0,4 - .................... 1520 g PMS 0,07 - .................... 1930 g unbehandelte Probe .................... 2414 g 3. Versuche mit 0,5 t 400 g MAS wurden in I,5 1 Wasser (270/0ige Lösung) mit etwa 0,4 g K-Persulfat als Katalysator auf 0,5 t KAS gespritzt. Das ergibt: 0,3 01o Feuchtigkeit und 0,08% MAS.

Claims

B. Hygroskopizität Wasseraufnahme bei 70% relativer Feuchtigkeit Probe nach 3 Tagen nach 6 Tagen unbehandelt 7, 4 . . . . 7,4 % I2, % o,50/o PMAS (NH4-Salz) ....... 5,1% 8,0% 0,08% MAS, aufgedüst ........ 5,7% 9,2% 1) PMS = Polymethacrylsäure 2) MAS = Methacrylsäure PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Verbesserung der Lagerbeständigkeit von mineralischen Düngemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß den Düngemitteln in einem beliebigen Stadium bei der Herstellung geringe, zweckmäßig nicht mehr als etwa 1% betragende Mengen Polyacrylsäure oder ihrer wasserlöslichen Salze beigemischt werden 2. Verfahren nach Anspruch. I, dadurch gekennzeichnet, daß man den Düngemitteln Polyacrylsäure u. dgl. nach der Granulierung und Körnung zusetzt.

3. Verfahren nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Zusatz der Polyacrylsäure u. dgl. eine Puderung der Düngemittel mit pulverförmigen Stoffen, wie gemahlenem Kalkstein usw., vornimmt.

4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrige Lösung der Polyacrylsäure u. dgl. verwendet.