DE268882C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B3/00—Fertilisers based essentially on di-calcium phosphate
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
KAISERLICHES Λ
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
.'-M 268882-KLASSE 16. GRUPPE
OTTO UNGNADE in BODENWERDER a.Weser und Dr. ERNST NOLTE in NEUSZ a. Rh.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Juli 1912 ab.
Der Kalkstickstoff hat wegen seiner schlechten Lagerfähigkeit und seiner schwierigen Streubarkeit
die in ihn gesetzten Erwartungen als Düngemittel nur in geringem Maße erfüllt.
Außerdem besitzt er gegenüber den sich großer Beliebtheit erfreuenden Mischdüngern den Nachteil,
daß er dem Boden nur Kalk und Stickstoff, aber keine Phosphorsäure zuführt. Die Erzeugung eines billigen Mischdüngers von absoluter
Gleichmäßigkeit in der Zusammensetzung und Unveränderlichkeit beim Lagern, leichter Streubarkeit und guter Aufnahmefähigkeit
durch die Pflanzen ist aber von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Man hat
nun bereits vorgeschlagen (vgl. amerikanisches Patent 988894), einen phosphorsäurehaltigen
Dünger aus Kalkstickstoff dadurch herzustellen, daß man Calciumcyanamid (Kalkstickstoff)
mit Phosphorsäure von etwa 70 Prozent P2O5 behandelt. Man erhält jedoch auf diese
Weise ein Düngemittel, welches die Phosphorsäure nur in citratlöslicher, nicht aber auch
wasserlöslicher Form enthält. Für eine rasche Assimilierung der Phosphorsäure ist es jedoch
von größter Wichtigkeit, daß dieselbe in wasserlöslicher und nicht nur in citratlöslicher
Form zur Darbietung gelangt. "
Es wurde nun gefunden, daß man einen Stickstoff und Phosphorsäure in wasserlöslicher
Form enthaltenden Mischdünger von vollkommener Lagerbeständigkeit, guter Streubarkeit
und stets gleichmäßiger Zusammensetzung erhält, wenn man Calciumcyanamid (Kalkstickstoff) mit einem Gemisch von Schwefelsäure
und Phosphorsäure behandelt, wobei der Gehalt des erhältlichen Düngemittels an Stickstoff und Phosphorsäure durch entsprechende
Abänderung der aufeinander zur Einwirkung gelangenden Mengenverhältnisse von Kalkstickstoff, Schwefelsäure und Phosphorsäure
in gewissen Grenzen beliebig bemessen werden kann, da die Reaktion im wesentlichen
gemäß folgender Gleichung vor sich geht:
η CaO + 2 H3PO4+ n — i H2SOi
— Ca H4 P2 O8 + η — ι Ca SO4 + η H2 O.
Beispielsweise liefert ein Ansatz gemäß der Gleichung:
(1) 5 CaO+ 2 F3PO4+ 4#2SO4
= Ca HiP2 O8 + 4 Ca 5O4 + 5 H2 O
ein Düngemittel mit einem Gehalt von 6 Prozent Stickstoff und 12 Prozent Phosphorsäure
und gemäß Gleichung:
(2) yCaO + 2 H3POi+ 6 H2SOi
— Ca H4P2O8 + 6Ca SO4 + 7 H2O
ein Düngemittel von 6,5 Prozent Stickstoff- und 8,5 Prozent Phosphorsäuregehalt und gemäß
Gleichung:
(3) 2 Ca O + 2 H3 POi + H2SO4
= CaH4P2O8 +CaSO1 +2H2
ein Düngemittel von 7 Prozent Stickstoff- und 23 Prozent Phosphorsäuregehalt, wobei nur zu
berücksichtigen ist, daß etwas mehr Schwefelsäure verwendet werden muß, als der Theorie
entspricht, da die Stickstoffverbindungen Säure addieren.
Die Ausführung des Verfahrens erfolgt in der bei dem Aufschließen von Phosphaten mit
Schwefelsäure üblichen Weise.
Verwendet man ein Calciumcyanamid von 52 Prozent CaO und 16,17 Prozent Stickstoff,
so werden, wenn man ein Produkt gemäß Gleichung (1) herstellen will, 200 kg gemahlenes
Calciumcyanamid mit einem Gemisch von 193 kg Phosphorsäure (45 Prozent H5PO^
und 243 kg Schwefelsäure von 60 ° Be\ verrührt. Die Reaktion tritt sofort und unter
lebhafter Wärmeentwicklung ein. Es bildet sich in kurzer Zeit eine gleichmäßige flüssige
Masse, welche infolge der Gipsbildung erhärtet und nach wenigen Stunden zerkleinert und
gesiebt werden kann, worauf die Ware handelsfähig ist. Die Analyse des erhaltenen Produktes
ergab:
wasserlöslicher Gesamtstickstoff
(berechnet auf N) 5,96 Prozent,
wasserlösliche Phosphorsäure (auf
P2 O5 berechnet) 9,90
P2 O5 berechnet) 9,90
freie Phosphorsäure (auf P2O6 berechnet)
3,60
citratlösliche Gesamtphosphorsäure (auf P2O5 berechnet). . 11,90
Wasser i3>75
Will man ein Produkt gemäß Gleichung (2) herstellen, so werden in gleicher Weise 200 kg
Calciumcyanamid mit 134 kg Phosphorsäure (45 Prozent H3PO4) und 255 kg Schwefelsäure
von 60 ° Be. miteinander in einem Auf-
4„ Schlußapparat verführt. Man erhält dann ein
Produkt, dessen Analyse ergab:
wasserlöslicher Gesamtstickstoff
(auf N berechnet) 6,50 Prozent,
wasserlösliche Phosphorsäure (auf
P2O5 berechnet) 8,13 -
citratlösliche Gesamtphosphorsäure (auf P2 Og berechnet). . 8,64
freie Phosphorsäure (auf P2O5 berechnet)
4,95
Wasser 15,36 - .
Vor den bekannten Verfahren zeichnet sich das vorliegende insbesondere dadurch aus, daß
hierbei mit Hilfe eines Gemisches von starker Schwefelsäure und Phosphorsäure die gesamte
Menge des im Kalkstickstoff enthaltenen Kalks teils in Gips, teils in zweifach phosphorsaures
Calcium umgewandelt und daß dabei ohne Verlust an Stickstoff ohne jedes weitere Darren
ein trockenes Düngemittel erhalten wird, das die gesamte Phosphorsäure nahezu vollkommen
in wasserlöslicher und nicht nur in citratlöslicher Form enthält.
Dieses Ergebnis ist um so überraschender, als man bisher glaubte, mehr Schwefelsäure
oder Phosphorsäure als dem im Kalkstickstoff befindlichen freien Ätzkalk entspricht,
vermeiden zu müssen (vgl. amerikanische Patentschrift 988894), andererseits annahm (vgl.
deutsche Patentschrift 210808), daß bei Einwirkung von starker Schwefelsäure auf Kalkstickstoff
eine ungleichmäßige Zersetzung desselben unter Bildung nicht homogener Massen erfolge, weshalb man den Kalkstickstoff nur in
stark verdünnte Schwefelsäure eingetragen hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung eines Stickstoff und Phosphorsäure in wasserlöslicher Form enthaltenden Düngemittels aus Kalkstickstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man denselben mit einem Gemisch von Phosphorsäure und Schwefelsäure behandelt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE268882C true DE268882C (de) |
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ID=525806
Family Applications (1)
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DENDAT268882D Active DE268882C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE268882C (de) |
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