DE940468C - Verfahren zur Herstellung von Mehrnaehrstoffduengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mehrnaehrstoffduengemitteln

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DE940468C
DE940468C DEP1735D DEP0010735D DE940468C DE 940468 C DE940468 C DE 940468C DE P1735 D DEP1735 D DE P1735D DE P0010735 D DEP0010735 D DE P0010735D DE 940468 C DE940468 C DE 940468C
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Nikolaus Geiser
Heinrich Dr Dr E H Tramm
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Ruhrchemie AG
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    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
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    • C05B11/04Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid
    • C05B11/06Fertilisers produced by wet-treating or leaching raw materials either with acids in such amounts and concentrations as to yield solutions followed by neutralisation, or with alkaline lyes using mineral acid using nitric acid (nitrophosphates)

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Mehrnährstoffdüngemitteln Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Mischdüngern aus Rohphosphaten bekannt, bei denen der Aufschluß mit Schwefelsäure oder Salpetersäure oder auch mit beiden Säuren erfolgt. Die Aufschlußprodukte wurden auch bereits mit Ammonsulfat umgesetzt. Derartige Verfahren haben die Herstellung von hochwertigen, wasserlöslichen, ballastfreien Düngemitteln zum Gegenstand. Hierbei ist auch die Neutralisierung dei Produkte des Säureaufschlusses mit Ammoniak bekannt. Auf diese Weise erhält man citronensäure- und citratlösliche Düngemittel.
  • Es wurde gefunden, daß sich Mehrnährstoffdüngemittel in lagerbeständiger, streufähiger und nicht zersetzlicher Form ohne Filtration, Eindampfung und Trocknung durch Aufschluß von Rohphosphaten mit Schwefelsäure und Salpetersäure unter Zusatz von Ammonsulfat und Ammoniak besonders vorteilhaft herstellen lassen, wenn man Rohphosphate zunächst mit Schwefelsäure, zweckmäßig mit Kammersäure, im wesentlichen bis zur Dicalciumphosphatstufe (im Durchschnitt) aufschließt, den Aufschluß darauf unter Zusatz von Ammonsulfat mit Salpetersäure bis zur Monocalciumphosphatstufe vollendet und dann der Aufschlußmasse weiteres Ammonsulfat in solcher Menge zusetzt, daß sich ein Ammonsulfät-Ammonnitrat-Doppelsalz bildet und das Umsetzungsprodukt nach einer Zwischenlagerung mit gasförmigem Ammoniak vorzugsweise in solchen Mengen behandelt wird, daß ein Düngemittel mit höchstmöglichem Gehalt an ammoncitratlöslichem P20, entsteht. Die Erfindung betrifft also eine- besonders einfache und wirtschaftliche Arbeitsweise zur Herstellung eines Mischdüngers, bei der bewußt von der Erzielung einer besonderen Hochwertigkeit abgesehen wird. Die Herstellung erfolgt unter Verwendung einer Mindestmenge an Säure. Gewisse Mengen Ballaststoffe werden in Kauf genommen, um Arbeitsgänge zu sparen. Auch auf die völlige Wasserlöslichkeit des Düngemittels wird bewußt verzichtet, da diese nur theoretisches Interesse besitzt, weil das wasserlösliche Phosphat im Boden sofort in citratlösliche Verbindungen übergeht. Neben der Wasserlöslichkeit eines Teils des Mischdüngers begnügt man sich mit der Citratlöslichkeit des anderen.
  • Als Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind die verschiedensten Rohphosphate, z. B. Marokko-, Algier- oder Tunis-Phosphate, -geeignet. Diese Ausgangsstoffe werden mit solchen Mengen Schwefelsäure behandelt, daß das Tricalciumphosphat stöchiometrisch im wesentlichen in Dicalciumphosphat und Gips und auch das Carbonat in Gips nach den Gleichungen (I a) und (1b) umgewandelt wird. Ca3(P04)2 + H2S04 + 2 H20 = 2 CaHP04 + CaS04. 2 H20 (I a) Ca C 03 + H2 S 04 + 11,0 =- Ca S 04 ' 2 H,0 + CO2 (I b) Die Konzentration der Schwefelsäure wird zweckmäßig so gewählt, daß möglichst feste Produkte entstehen. Vorzugsweise verwendet man die übliche Kammerschwefelsäure von etwa 6704.
  • Die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in dem Aufschluß des in der. ersten Stufe erhaltenen Produktes mit Salpetersäure, _der an sich bekannt ist. Die Konzentration der 'Salpetersäure wird hierbei derart eingestellt, daß beim Umsatz des Aufschlußproduktes mit Ammonsulfat ein im wesentlichen trockenes Produkt entsteht.- Man verwendet zweckmäßig eine Salpetersäure von 45 bis 650/, H N 03. Vorteilhaft kann man Salpetersäure anwenden, wie sie bei der Oxydation von Ammoniak unmittelbar anfällt. Es ist überraschend, daß bei Anwendung einer so konzentrierten Salpetersäure keine oder keine wesentlichen Mengen nitrosec Gase entwickelt werden. Die Umsetzung erfolgt nach der folgenden Gleichung. 2 CaHP04+CaS04 - 2 H20+2 HN03 +2 H20 =CaH4(P04)2+Ca(N03)2 . 2 H20+CaS04 - 2H20 (II) Der hierbei entstehende Mischdünger ist infolge seines Gehaltes an hygroskopischem Calciumnitrat schlecht lagerbeständig und streufähig.
  • Das Aufschlußprodukt wird deshalb mit trockenem Ammonsulfat umgesetzt, dessen Mindestmenge so gewählt wird; daß das Calciumnitrat nach der Gleichung III in Ammonnitrat und Gips umgesetzt wird. CaH4(PO4)2 + Ca(N03)z - 2 H20 + CaS04. 2 H20 + (NH4)1S04 CaH4(P04)2 + 2 NH4N03 + 2 CaS04 - 2H20 (III) Eine Steigerung der zugesetzten Ammonsulfatmenge wirkt sich günstig auf die Eigenschaften des Mischdüngers, insbesondere seine Streufähigkeit, aus, da sich dabei das Doppelsalz 2 N H4N 03 (NH4)2S04 bildet.
  • Durch die Umsetzung mit Ammonsulfat werden verschiedene Vorteile erreicht. Einmal wird ein großer Teil des mit der Salpetersäure eingebrachten Wassers unter Erzielung eines weitgehend trockenen Produktes als Gips gebunden, weiterhin wird das stark hygroskopische Calciumnitrat in das weniger hygroskopische Ammönnitrat übergeführt: Hierbei. wird durch die Salpetersäure Ammoniak gebunden und mit einer verhältnismäßig geringen Menge Salpetersäure ein stickstoffreiches Produkt erzielt. Schließlich wird die bei der technischen Gewinnung des Ammonsulfates zur Bindung von Ammoniak bereits ausgenutzte Schwefelsäure erneut zur Umwandlung von Calciumnitrat in Ammonnitrat verwertet. Die Bindung des Calciums in Form des unlöslichen Gipses statt -des löslichen Nitrates ist nur von Vorteil, da sie eine Rückbildeng von Tricalciumphosphat aus dem in der letzten Stufe entstehenden Dicalciumphosphat unmöglich macht. Der Salpetersäureaufschluß nach der Gleichurig (II) und die Umsetzung mit Ammonsulfat nach der Gleichung (III) läßt sich gleichzeitig durchführen, wenn man einen Teil des Ammonsulfats in der Salpetersäure auflöst.
  • An Stelle von Rohphosphat kann man auch handelsübliches Superphosphat verwenden und dieses mit bis zum Monocalciumphosphat mit Salpetersäure aufgeschlossenem Rohphosphat und Ammonsulfat vermischen. Diese Ausführungsform ist von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung, da sie ein besonders zweckmäßiges Zusammenarbeiten der Superphosphat-und der Stickstoffindustrie ermöglicht. Die Superphosphatwerke värfügen_ im allgemeinen über keine eigene Stickstoffproduktion, sei es in Form von Ammoniak oder von Salpetersäure. Zur Herstellung von Mischdüngern müssen sie daher Salpetersäure und Ammoniak kaufen- und beide Stickstoffprodukte transportieren. Andererseits verfügen Stickstoffwerke im allgemeinen über keine Schwefelsäure und haben auch keine Aufbereitungsanlagen für Superphosphate. In Ausübung dieser Ausführungsform der Erfindung können die Stickstoffwerke die Superphosphate in der gleichen Form beziehen, in der sie der Düngemittelhändler oder Verbraucher erhält, und mit aus der eigenen Produktion anfallenden Stickstoffprodukten weiterverarbeiten.
  • Schließlich wird das in der dritten Stufe erhaltene Produkt mit gasförmigem Ammoniak behandelt, wobei nach der Gleichung (IV) das Monocalciumphosphat in Dicalciumphosphat zurückgeführt und Diammoniumphosphat gebildet wird. CaH4(P04)2 + 2 NH,N03 + 2 CaS04 - 2 H20 -f- 2 NH3 = CaHP04 -f- (NH4)2HP04 + 2 NH4N0, -f- 2 CaS04 - 2 H20 (IV) Hierbei wird das Ammoniak vorzugsweise in solchen Mengen angewandt, daß die beim Säureaufschluß erzielte Ammoncitratlöslichkeit der Phosphorsäure möglichst erhalten bleibt. Dies ist der Fall, wenn man die Behandlung mit Ammoniak bis zu einem p11-Wert von höchstens 7, vorzugsweise 5, treibt.
  • Man erhält erfindungsgemäß einen Mischdünger, der alle erforderlichen Bestandteile aufweist. Er enthält Stickstoff, Phosphorsäure und Kalk, den Stickstoff sowohl in der schnell assimilierbaren Nitratform als auch in der langsam aufgenommenen Ammoniakform, die Phosphorsäure sowohl in wasserlöslicher Form als Diammoniumphosphat als auch neben Calcium in citratlöslicher Form als Dicalciumphosphat. Der Mischdünger enthält je nach der Art des Rohphosphates, der Menge und des Verhältnisses der eingesetzten Säuren und des zugesetzten Ammonsulfates und Ammoniaks 12 bis 16 % P2 0, und 7 bis 12 °/0 N. Er ist lagerbeständig und streufähig.
  • Geht man mit einer gegebenen Menge Rohphosphat und Ammoniak wie bisher vor und schließt einerseits das Phosphat mit Schwefelsäure auf und neutralisiert andererseits das Ammoniak mit Schwefelsäure zu Ammonsulfat, so verbraucht man nicht nur die doppelte Menge Schwefelsäure als nach der Erfindung, bei der die gleiche Menge Schwefelsäure sowohl unmittelbar zur Bindung von Ammoniak als auch zur Umsetzung mit Calciumnitrat und somit mittelbar zum Aufschluß von Calciumphosphat verwandt wird, sondern führt auch dem Boden die doppelte Menge lösliches Sulfat zu, das dem Boden Calcium unter Bildung von Gips entzieht. Demgegenüber wird dem Boden erfindungsgemäß nur unlösliches Sulfat zugeführt, das keinen Kalk herauslösen kann.
  • Die Durchführung des Verfahrens ist besonders einfach und wirtschaftlich, wenn man die Mengenverhältnisse und die Konzentration der Ausgangsstoffe und der Reaktionsteilnehmer so wählt, daß man am Ende ohne Filtration, Eindampfung und Trocknung den gewünschten Mischdünger in fester Form erhält. Am wirtschaftlichsten hat sich eine Arbeitsweise erwiesen, bei der ein Produkt erzielt wird, das P2 0, undN im Verhältnis von i : 1 und möglichst weitgehend ammoncitratlösliche Phosphorsäure enthält.
  • Als Zwischenprodukt erhält man erfindungsgemäß eine Mischung von mit Schwefelsäure halb oder vollständig aufgeschlossenem Rohphosphat mit durch Salpetersäure vollständig aufgeschlossenem Rohphosphat und mit Ammonsulfat. Diese Produkte haben eine breiige bis plastische Beschaffenheit-. Die Verfestigung der Produkte ist von der Menge des zugesetzten Ammonsulfates abhängig. Die Menge des zugegebenen Ammonsulfates muß so bemessen werden, daß das gebildete Calciumnitrat einerseits in Ammonnitrat und Gips umgewandelt wird und sich andererseits das Doppelsalz 2 N H4N 03 - 1 (N H4) 2 S O4 bildet.
  • Die britische Patentschrift 352 739 beschreibt einen kombinierten Schwefelsäure-Salpetersäure-Aufschluß von Rohphosphaten. Die Schwefelsäure wird hierbei vorzugsweise nur in solchen Mengen zugesetzt, daß die im Rohphosphat vorhandenen Calciumcarbonat- und Calciumfliiorid=Mengen zersetzt werden. Es ist nicht klar ersichtlich, daß nach dieser britischen Patentschrift das Rohphosphat mit Schwefelsäure tatsächlich bis zur Dicalciumphosphatstufe _ aufgeschlossen wird.
  • Es wird in der genannten britischen Patentschrift zwar darauf hingewiesen, daß man die Aufschlußprodukte zur Änderung des Stickstoff-Phosphorsäure-Verhältnisses durch Zusatz von stickstoffhaltigen Verbindungen, z. B. durch Zusatz von Ammoniak und Ammonsalzen, ändern kann. Hierbei wird jedoch nicht die Angabe gemacht, daß diezugesetzten Ammonsulfatmengen zur Bildung eines Ammonsulfat-Ammonnitrat-Doppelsalzes ausreichen sollen.
  • Beim Salpetersäureaufschluß von Rohphosphaten macht die deutsche Patentschrift 383192 den Vorschlag, so viel Ammonsulfat zuzumischen, daß das erwähnte Doppelsalz entsteht. Bei diesem Verfahren wird aber nur mit salpetersaurem Rohphosphataufschluß gearbeitet. Auf diese Weise kann man einen trockenen Mischdünger ohne Eindampfung nur bei Anwendung sehr hochkonzentrierter Salpetersäure gewinnen, deren Herstellung verhältnismäßig schwierig ist. Bei der Verwendung hochkonzentrierter Salpetersäure lassen sich empfindliche Verluste an nitrosen Gasen nicht vermeiden. Zur Erzeugung eines trockenen Produktes ist außerdem eine verhältnismäßig hohe Umsetzungstemperatur erforderlich, die ebenfalls Verluste an nitrosen Gasen verursacht. Das entstehende Endprodukt ist noch etwas schmierig und besitzt nicht die gute Streufähigkeit des erfindungsgemäß hergestellten Mischdüngers.
  • Die USA.-Patentschrift 194852o (Harvey) beschreibt die Herstellung von Mischdüngern aus Superphosphat durch Ammoniakeinwirkung. Hierbei werden zur Erhaltung einer guten Aufnahmefähigkeit der Phosphorsäure sogenannte »Repressercc-Salze zugegeben, z. B. Ammoniumsulfat oder Ammoniumchlorid. Ein kombinierter Schwefelsäure-Salpetersäure-Aufschluß und die erfindungsgemäße Bemessung des Ammonsulfat-Zusatzes sind aus dieser Patentschrift nicht ersichtlich.
  • Wenn beispielsweise eine Mischung aus Superphosphat mit durch Salpetersäure voll aufgeschlossenem Rohphosphat verarbeitet wird, dann braucht man pro Mol des mit Salpetersäure aufgeschlossenen Tricalciumphosphats 5 Mol Ammonsulfat. Bei Zusatz von geringeren Mengen Ammonsulfat ergibt sich ein schmieriges, schlecht erstarrendes Produkt. Eine weitete Steigerung der Ammonsulfatzugabe bringt keine wesentliche Verkürzung der Eistarrungszeit.
  • Die Bestimmung der Erstarrungszeit kann laboratoriumsmäßig derart erfolgen, daß man die einige Minuten lang durchgemischte Masse in- einen Formring einfüllt und die Zeit bestimmt, in der eine Penetrometernadel von Zoo g Eigengewicht = mm tief in die Masse eindringt. Die Erstarrungszeit der Mischung des mit Salpetersäure aufgeschlossenen Rohphosphates mit der entsprechenden Menge Superphosphat und 5 Mol Ammonsulfat je Mol Tricalciumphosphat beträgt nach gründlicher Durchmischung 12 bis i5 Mi-_.nuten.
  • Die Erstarrungszeit der erfindungsgemäß hergestellten Mischungen läßt sich wesentlich verkürzen, wenn man Erdalkaliverbindungen zusetzt. Als Erdalkaliverbindung läßt sich der trockene staubförmige Mischdünger selbst verwenden. Der zugesetzte Mischdünger muß eine Korngröße unter i mm haben. Bei einem io %igen Zusatz beträgt die Erstarrungszeit der Mischung statt 12 nur 7 Minuten. Bei Zumischüng von 2o bis 30 % des trockenen staubförmigen Mischdüngers erhärtet die Mischung praktisch sofort.
  • Diese Ausführungsform der Erfindung hat jedoch den Nachteil, daß man größere Mengen Fertigprodukt aus einer früheren Charge zur Herstellung einer neuen Charge benötigt. Es hat sich deshalb als vorteilhafter erwiesen, der Mischung Magnesium- oder Calciumhydroxyd, -carbonat oder auch -sulfat oder deren Gemische, wie Dolomit, zuzusetzen. Besonders wirksam ist Magnesiumcarbonät, das .schon bei einem Zusatz von nur 2 % eine sofortige Erhärtung der Mischung bewirkt. Weitere Werte, die an Mischungen aus Superphosphat, mit Salpetersäure voll aufgeschlossenem Rohphosphat und 5 Mol Ammonsulfat gemessen wurden, sind aus folgender Tabelle zu entnehmen.
    Zusatz Prozent Erstarrungszeit
    in. Minuten
    MgS04 - 2 1-1,0 .... 2
    Ca (0H)2 . .. . . . . . = 7
    Mg C 03 . . . . . . . . i 4
    MgS 04 - i H20 .... 2 3,5
    Ca C 03 . . . .-. . . . . 2 2
    Ca (0H)2 . . .. . . . . . 2 i
    Dolomit ......... 2 sofort
    CaC0............. 5 sofort
    MgC 03 . . . . . . . . . 2 sofort
    Beispiel i Es wurden 2ooo g Marokkophosphat mit 75 0/, Tricalciümphosphatgehalt, Mehlfeinheit o,i mm, zunächst mit 920 g 67gewichtsprozentiger Schwefelsäure etwa ?/2 Stunde gerührt, dann eine weitere 1/2 Stunde mit 984 g 65gewichtsprozentiger Salpetersäure aufgeschlossen, in der vor der Zumischung 638 g trockenes Ammonsulfat aufgelöst waren. Die Verwendung von 52,5- bis 650/,iger HNO3 ist bei dem Aufschluß von Rohphosphat allein mit Salpetersäure an sich bekannt. Das Reaktionsprodukt wurde nach einer Zwischenlagerung von 3 Tagen durch ein 3-mm-Sieb getrieben und alsdann innerhalb i .Stunde so lange mit einem Gemisch von 2o Volumprozent Ammoniak und 8o Volumprozent Luft behandelt, bis eine wäßrige Extraktionsprobe des Produktes einen p,1-Wert von 6 bis 7 anzeigt.
  • Man erhielt ungefähr 4,5 kg Mischdünger mit nachfolgenden analytischen Werten.
    P205=15;60/0 .. davon 300/ö wasserlöslich
    6o % citratlöslich
    94 0% citronensäurelöslich
    N = 9,72 0/,, .. und zwar 3,22Nitrat-N
    6,50 % Ammoniak-N
    9,72 % Gesamt-N
    Beispiel 2 Es wurden 3o kg feingemahlenes Constantinephosphat (o,i bis o,2 mm), enthaltend 66 % Tricalciumphosphat, zunächst mit 14,8 kg 67gewichtsprozentiger kalter, technischer Schwefelsäure 30 Minuten gut umgerührt, sodann mit 15,6 kg 54%iger technischer Salpetersäure weitere 30 Minuten durchgearbeitet. Das feuchte Aufschlußprodukt wurde nunmehr i Stunde lang mit 25,3 kg feingemahlenem Zechen-Ammonsulfat durchgemischt. Die verschiedenen Operationen erfolgten in einer geschlossenen, mit Abzug versehenen Knetmaschine.
  • Das lockere, saure Aufschlußprodukt wurde durch Siebvorrichtungen auf eine Korngröße von 2 mm gebracht und in einer Schnecke so lange mit verdünntem, io%igem Ammoniakgas unter Kühlung behandelt, bis ein pH=Wert von 5 erreicht war.
  • Die Analyse des Mischdüngers ergab
    P205 = 11,1 0/' davon 6o 0/, wasserlöslich
    8o % citratlöslich
    95 % citronensäurelöslich
    N =i0,5 0/0 . . . . -d. h. 2,3 % Nitrat-N
    8,2 0/, Ammoniak-N
    10,5 % Gesamt-N
    Beispiel 3 In einem Rührwerk wurden 2 kg feinstgernahlenes Constantinephosphat (mit 66 % Tricalciumphosphat) in einstündiger Reaktion mit 2,7 kg 52,5gewiöhtsprozentiger Salpetersäure, in der 1,4 kg gemahlenes Ammonsulfat gelöst waren, bei etwa 6o° zu Nitrophosphat aufgeschlossen. Der Aufschluß konnte auch kontinuierlich, in einem mit Überlauf versehenen Rührgefäß unter sonst gleichen Bedingungen erfolgen. Nach Beendigung der Reaktion wurden weitere 2 kg schwefelsaures Ammoniak unter kräftigem Rühren zugesetzt. Nach 5 Minuten wurde das Produkt in einer Schnecke mit 3,27 kg eines sorgfältig zerkleinertenSuperphosphates mit i8,50/, Gesamt-P2 05 bzw. 17,0 wasserlöslichem P2 0, vermischt, Man erhielt einen sauren Mischdünger, der zum 3-mm-Korn aufgeteilt und ohne Zwischenlagerung alkalisiert werden konnte. In einer Schnecke ließ man zu diesem Zweck io0/0iges Ammoniakgas so lange auf das Mischprodukt einwirken, bis eine Probe den Wert pH - 5 zeigte. Das Endprodukt besaß:
    P205 = io,6 0/0 ... davon 59 °M wasserlöslich
    84% citratlöslich
    95 % citronensäurelöslich
    N = io,8 0/0 . . . und zwar 2,8 % Nitrat-N
    8,o % Ammoniak-N
    io,8 % Gesamt-N
    Beispiel 4 Es wurden 30 kg feingemahlenes Constantinephosphat (o,i bis o,2 mm), enthaltend 66% Tricalciumphosphat, zunächst mit 14,8 kg 67gewichtsprozentiger kalter technischer Schwefelsäure 3o Minuten gut umgerührt, sodann mit 15,6 kg 540/0iger technischer Salpetersäure weitere 30 Minuten durchgearbeitet. Das feuchte Aufschlußprodukt wurde darauf i Stunde lang mit 25,3 kg feingemahlenem Zechenammonsulfat durchgemischt. Das lockere saure Aufschlußprodukt wurde dann mit verdünntem io%igem Ammoniakgas behandelt, bis ein p,1-Wert von 5 erreicht war.
  • Wenn man nach der Zumischung des Ammonsulfates noch 1,7 kg Magnesiumcarbonat zusetzte, dann genügte statt i Stunde eine Durchmischung von einigen Minuten, um ein trockenes, festes Produkt zu erhalten, das anschließend der Behandlung mit Ammoniak unterworfen wurde.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Mehrnährstoffdüngemitteln durch Aufschluß von Rohphosphaten mit Schwefelsäure und Salpetersäure unter Zusatz von Ammonsulfat und Ammoniak unter Gewinnung eines lagerbeständigen, streufähigen und nicht zerfließlichen Produktes ohne Filtration, Eindampfung undTrocknung, dadurch gekennzeichnet, daß Rohphosphate zunächst mit Schwefelsäure, zweckmäßig mit Kammersäure, im wesentlichen bis zur Dicalciumphosphatstufe aufgeschlossen werden, der Aufschluß darauf unter Zusatz von Ammonsulfat mit Salpetersäure bis zur Monocalciumphosphatstufe vollendet wird und dann der Aufschlußmasse solche Mengen weiteren Ammonsulfates zugesetzt werden, daß sich ein Ammonsulfat-Ammonnitrat-Doppelsalz bildet und das Umsetzungsprodukt nach einer Zwischenlagerung mit gasförmigem Ammoniak vorzugsweise in solchen Mengen behandelt wird, daß ein Düngemittel mit höchstmöglichem Gehalt an ammoncitratlöslichem P2 05 erzielt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i unter getrenntem Schwefelsäure- und Salpetersäure-Aufschluß der Rohphosphate, dadurch gekennzeichnet, daß handelsübliche Superphosphate und bis zur Monocalciumphosphatstufe mit Salpetersäure aufgeschlossene Rohphosphataufschlußprodukte mit Ammonsulfat vermischt und der Masse solche Mengen weiteren Ammonsulfats zugesetzt werden, daß sich ein Ammonsulfatsalpeter-Doppelsalz bildet und das erhaltene Gemisch mit Ammoniak behandelt wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Aufschlußprodukten i bis 50/0 Magnesiumoxyd, Calciumhydroxyd, Calciumcarbonat oder deren Gemische, besonders Dolomit, zugesetzt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 383 192, 59$ 446, 618 791, 621586, 642 362, 654 027; schweizerische Patentschrift Nr. 237 403; britische Patentschrift Nr. 352 739; USA.-Patentschrift Nr. 1948 52o.
DEP1735D 1948-06-04 1948-10-02 Verfahren zur Herstellung von Mehrnaehrstoffduengemitteln Expired DE940468C (de)

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