DE376001C - Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit

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DE376001C
DE376001C DEH80027D DEH0080027D DE376001C DE 376001 C DE376001 C DE 376001C DE H80027 D DEH80027 D DE H80027D DE H0080027 D DEH0080027 D DE H0080027D DE 376001 C DE376001 C DE 376001C
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anhydrite
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KALIWERKE SALZDETFURTH AKT GES
RUDOLF HENNICKE DR
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KALIWERKE SALZDETFURTH AKT GES
RUDOLF HENNICKE DR
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B11/00Calcium sulfate cements
    • C04B11/06Calcium sulfate cements starting from anhydrite

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Structural Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung e'nes mit Wasser abbindenden Mittels aus A..hydrit.
  • .:. Während es bei dem natürlich vorkommenden Gips durch geeignetes Erhitzen ohne wei-Üres gelingt, den bekannten abbindefähigen @sögenannten Stuckgips zu erzeugen, war es . bisher nicht möglich, aus Anhydrit ein ab-'bindefähiges Erzeugnis in einfacher, technisch durchführbarer Weise herzustellen, welches ähnlich wie der Handelsgips gelagert, versandt und durch bloßes Anrühren mit Nasser än beliebiger Stelle benutzt werden konnte.
  • # #Z-s hat nicht an zahlreichen N'ersuchen gefehlt;; das Problem zu lösen, Anhydrit in ein Erzeugnis überzuführen, aus deal feste Gegenstände, wie Gußformen o. dgl., hergestellt werden können, da der Anhydrit in großen Mengen vorkommt und in bequemer Weise im Tagebau gewonnen werden kann oder als Gangart beim Kalibergbau abfällt. Vielfach Steht Änhydrit unter Gips an, so daß nach Slem Abbau der Gipslager der bisher im großen braktiscll. unverwendbare Anhydrit liegen gel#Lssen werden mußte.
  • =Insbesondere ist vorgeschlagen worden, fein gemahlenen Anhydrit finit gewissen Zusätzen, wie Kalitunsulfat, Kalk u. a. in., zu versetzen und diese Mischung mit Wasser zu dein Zweck anzurühren, unmittelbar- ein erhärtetes Erzeugnis zu erhalten. Hierbei entstehen Erzeugnisse, die außer dein Anlivdrit als wesentlichen Bestandteil die als Bindemittel chemisch oder physikalisch wirkenden Zusätze enthalten und eine mehr oder «weniger harte Masse liefern.
  • Nach vorliegendem Verfahren gelingt es in einfacher Weise, den Anhydrit so zu verändern, daß ein Handelserzeugnis erhalten wird, welches sich beim Abbinden in bezug auf die Behandlungsweise, die Möglichkeit der Regelung der Abbindezeit durch verzögernde oder beschleunigende Zusätze und in bezug auf die Eigenschaften des fertigen Erzeugnisses ganz ähnlich wie Gips verhär : Nach der Erfindurfg wird Anhydrit mit Wasser, dein man zur Beschleunigung des Vorganges Salze, insbesondere Alkalisalze oder Erdalkalisalze, Basen, Säuren, wie Schwefelsäure oder -Salzsäure, als Katalysatoren zusetzen kann, hydratisiert, und das Hvdratisationserzeugnis wird bei erhöhter Temperatur bis etwa roo° bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum getrocknet. Das Trocknungserzeugnis wird gemahlen und kann für sich oder mit geeigneten Zusätzen, welche die Abbindedauer oder die Härte beeinflussen, versehen werden.
  • -- Die erste Stufe des Verfahrens, die Hydratisierung, wird zweckmäßig so durchgeführt, daß der feingemahlene Anhydrit mit einer geeigneten Menge @@'asser versetzt wird, <lein zwecks Beschleunigung der Hydratisierung geeignete Katalysatoren, beispielsweise \lagnesiumsulfat, Kaliunichlorid, Carnallit oder andere, einzeln oder in Mischung, zugesetzt sind. Auch Kalk, beispielsweise in Forin %-(in Kalkmilch, kann Verwendung finden. `zach Beendigung der Hvdratisierung des \"erfahrens wird die erhaltene 'lasse bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum getrocknet. Das getrocknete Erzeugnis wird soweit als erforderlich gemahlen und ist dann versand- oder verwendungsbereit.
  • Die Menge der Katalysatoren und die Menge des Wassers sowie die Hydratisationsdauer richten sich ganz nach der Beschaffenheit des Anhvdrits. Ebenso ist die zweckmäßige Zerkleinerungsstufe abhängig von der Herkunft und Beschaffenheit des Anhvdrits. Der in Kalilagern vorkommende Anhydrit braucht beispielsweise weniger fein gemahlen zu werden wie der reine Anhvdrit des Tagebaues. Außerdem ist es nicht nötig, bei der Hydratisierung des erstgenannten Anhydrits dem Wasser Katalysationssalze zuzusetzen, weil er solche aus dem Kalivorkommen her schon zu enthalten pflegt.
  • Will man die Katalysatoren wiedergewinnen und ein reines Erzeugnis erzielen, so wird nach Beendigung der Hydratisation die Masse durch Filtration von der Flüssigkeit befreit und in geeigneter Weise gedeckt oder ausgewaschen. Das Auswaschen hat einen gewissen Vorteil für die Fabrikation insofern, als, je reiner das Enderzeugnis des Verfahrens ist, es um so leichter gemahlen werden kann, ja in besonders reinem Zustande fast von selbst wieder zu Pulver zerfällt, da der Zusatz von Salzen der erwähnten Art, insbesondere von Sulfaten, wie aus der Literatur bekannt, eine gewisse Härtewirkung auf eine aus Anhvdrit durch Vermischen mit Wasser erhaltene -lasse ausübt.
  • Wird zu bestimmten Zwecken gewünscht, die normale Abbindedauer zu beschleunigen, so kann (lies durch Zusatz von geeigneten Mitteln, die zum Teil zu demselben Zweck beim Gips bekannt sind, wie Kaliumsulfat, unterschwefligsaures Kali u. a. in., geschehen. Anderseits kann auch eine Verlangsamung des Abbindeprozesses erreicht werden durch Zusatz von auch zu diesem Zweck in der Gipstechnik bekannten Stoffen, wie Borax, Leim o. dgl. Besonders geeignet ist Chlorkalt: oder Chlor in geeigneter Form. So kann man z. B. dein Anmachwasser beim Abbinden Chlorwasser zusetzen. Auch kann Kalk benut'zt werden.
  • Auch die Härte des abgebundenen Erzeugnisses kann durch geeignete Zusätze, ähnlich wie dies beim Gips bekannt ist, erhöht wer- j den. So eignet sich beispielsweise Borax dazu, neben der Verzögerung der Abbindezeit , eine Erhärtung des fertigen Gegenstandes herbeizuführen. Der Anwendungsbereich des abbindefähigen Mittels nach dem Verfahren ist praktisch derselbe wie der des Gipses. Das Mittel kann insbesondere zur Herstellung von allerlei Baumaterialien und von Formen für die verschiedenen Industrien benutzt werden.
  • Ein besonderer Vorzug des Verfahrens ist es, daß man es in dem Sinne wiederholen kann, daß die fertige, abgebundene Masse von neuem dem Verfahren unterworfen und dadurch wieder regeneriert wird. So kann man beispielsweise Formen aus dem abgebundenen Mittel nach vorliegendem Verfahren, die nicht mehr gebraucht werden und sich sonst, ähnlich wie die Gipsformen, nutzlos anhäufen, wieder mahlen und soweit als erforderlich von neuem mit Hilfe von Wasser mit oder ohne Katalysatoren hydratisieren und dann wieder nach der zweiten Stufe des Verfahrens -trocknen. Es findet hierbei- eine Dehydratisierung des in den Formen in hydratisiertem Zustande vorhandenen Anhydrits derart statt, claß der dehydratisierte Anhvdrit ohne weiteres wieder mit Wasser angemacht, abbindet.
  • Ein besonderer Vorzug des Verfahrens ist es, claß sich nach ihm die beim Gipsbergbau in großen ''engen natürlich vorkommenden Gemische von Gips und Anhydrit auf ein abbindefähiges Mittel verarbeiten lassen; diese Gips-Anhydrit-Mischungen wurden bisher auf die Halde gestürzt, weil sie nach den üblichen Verfahren des Gipsbrennens wegen ihres mehr oder weniger großen Anhydritgehalts kein brauchbares Erzeugnis liefern. Diese Massen können ohne weiteres gemahlen und nach vorliegendem Verfahren behandelt werden, wobei selbstverständlich bei der Erwärmung zwecks Trocknung höhere Temperaturen benutzt werden, um die in der Gipstechnik nicht gern unterschrittene Temperatur von 1070, die für die Umwandlung des natürlich vorkommenden Gipses in Stuckgips wesentlich ist, mindestens zu erreichen. Das fertige Erzeugnis besteht in diesem Falle aus einer Mischung von gebranntem Gips und umgewandeltem Anhydrit, die beide vollkommen abbinden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit, dadurch gekennzeichnet, daß Anhydrit mit Wasser, dein man zur Beschleunigung des Vorganges Salze, Basen, Säuren o. dgl. als Katalysatoren zusetzen kann, hydratisiert. und das entstandene Erzeugnis bei Temperaturen bis zu etwa ioo° bei gewöhnlichem Druck oder im Vakuum getrocknet wird.
DEH80027D 1920-02-15 1920-02-15 Verfahren zur Gewinnung eines mit Wasser abbindenden Mittels aus Anhydrit Expired DE376001C (de)

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DE376001C true DE376001C (de) 1923-05-22

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DE (1) DE376001C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2043760A1 (de) * 1969-05-10 1971-02-19 Giulini Gmbh Geb

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2043760A1 (de) * 1969-05-10 1971-02-19 Giulini Gmbh Geb

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