DE1913486A1 - Verfahren zur Herstellung von Penicillinen und deren nichttoxischer Salze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Penicillinen und deren nichttoxischer SalzeInfo
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Description
In den vorstehend angegebenen Formelbildern bedeuten Aj- bis Α.. λ
die in der Hauptmolekülicette der Polymerisate wiederkehrenden . Einheiten, während m und η ganze Zahlen sindo Bei der Acylierungsbehandlung
tritt die Gruppe RCO an der entsprechenden Stelle in das Polymerised ein. Beispielsweise wird bei Polymerisaten
mit einer Gruppe
HO —
1I02
der OH-Rest in die Gruppe RGOO- überführto Bei Polymerisaten der
Formel 7 reagiert der Rest -NsC:II- mit der acylierenden
Säure ROOOH unter Bildung der Gruppe -IiHeC(OOCR)XN- «
Bei dem Polymerisat mit der Formel. 2Ί bildet die in der Para-Stellung
befindliche Carboxylgruppe COOH zusammen mit dem Acylierung smitt el ein gemischtes Anhydrid RCOcO.OC- .Auf diese Weise
kann eine Vielzahl von Polymerisaten eingesetzt werden und diese können auch vernetzt sein.
Nach der H-.icylierung lässt sich das gebildete Penicillin
leicht in reiner Form von dem unlöslichen Polymerisat abtrennen
und isolieren. Die Lösung des Penicillins kann beispielsweise, abgedampft, extrahiert oder einer Lyophilisierungsbehandlung
unterworfen oder in anderer Weise behandelt v/erden, wodurch mar
das Penicillin in fester Form erhält. Gewünscht enf.all's kann
Penicillin auch in Form eines nichttoxischen Salzes isoliert werdenβ
9098 4W 1 7 8 1
Dae erfindungsgemässe Verfahren läset sich absatzweise oder kontinuierlich
durchführen, und im letzteren Pail lässt sich die das Penicillin enthaltende Lösung leicht abtrennen, wenn daa als
Acylierungsmittol eingesetzte Polymerisat in Form einer Säule
verwendet wird. Die Lösung der 6-Aminopenicillansäure bzw· eines Salzes oder eines funktioneIlen Derivates dieser Säure wird dabei durch eine Säule aus dem acylierenden Polymerisat hindurchgeleitet,
und der Verlauf der Reaktion kann durch potentiometrische Titration unter Verwendung von beispielsweise einer Glas -»
Elektrode und einer Calomel-Gegenelektrode verfolgt v/erden.
Für die Acylierungsreaktion eignen sich wässrige oder nichtwässrige Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Acetonitril·
Die nachstehenden Beispiele 1 bis 4 erläutern die Herstellung
von acylierend wirkenden Polymerisaten und die Beispiele 5 bis erläutern die erfindungsgemässe Herstellung von Penicillinen«
I -
5,4 g (40 mMol) Phenylessigsäure in 20 ml Acetonitril werden zu einer Suspension von 4 g Poly-4-hydroxy-3-nitrostyrol, welches
unter Zusatz von 4 GeWoS'e Divinylbenzol vernetzt worden ist
und 5,9 mMol Hydroxylgruppen je Gramm enthält, in 50 ml Acetonitril
hinzugesetzt. Man rührt die Reaktionsmischung 10 Hinuteri
lang bei 0 0C und setzt dann eine Lösung von 8,4 g (40 mMol)
HjN'-Dicyclohexyl-carbodiimid in 20 ml Acetonitril hinzu·
Die Realrtionsmischung wird eine Stunde lang bei 0 0G und dann
weitere 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt» Anschliessend wird
9 0 98 A 4/1781
das Phenylacetyl-Gruppen enthaltende Polymerisat abfiltriert,
zwecks Entfernung des als Nebenprodukt gebildeten NjIP-Dicyclohexylharnstoff
s mit Methanol ausgekocht und dann mit Äther gewaschen. Nach dem Trocknen im Vakuum beträgt die Ausbeute 8,5 g»
wobei der Polyester 3,5 mMole Phenylacetylgruppen je Gramm enthält.
4,6 g (25 mMol) <j£-Phenoxypropionylchlorid werden zu einer Suspension
von 5 g Poly-4-hydroxy-3'-nitrostyrol, v/elehes mit
4 &ew#5S Divinylbenzol vernetzt worden ist, in 50 ml Acetonitril
hinzugesetzt. Die Reaktionsmischung wird 10 Minuten bei 0 0C
gerührt, worauf man 2,8 ml (30 mMol) Pyridin zusetzt· Man setzt
das Bühren über Nacht bei 4 0C fort und filtriert dann das gebildete
$—Phenoxypropionylgruppen enthaltende Polymerisat ab.
Das Polymerisat wird mit 0,5 η Schwefelsäure, anschliessend mü;
Wasser, Methanol und Äther gewaschen. Die Ausbeute beträgt nach dem Trocknen im Vakuum 5,7 g und der Polyester enthält 1 mMol
öL-Phenoxypropionylgruppcn je Gramm.
Gemäss der Arbeitsweise der Beispiele 1 bzwo 2 werden v/eitere
polyacylierte Polymerisate mit wiederkehrenden Einheiten ECOB
hergestellt. Ihre Struktur und die Art der Herstellung ergibt sieh nachstehend aus Tabelle I0
90 9 8 A A/1781
- 11 Tabelle I
Kr. | Polymerisat | .. Gruppe RCO | Methode von Beispiel |
und Äthylei | Einge baut mMol/g |
U |
1 | PHP | Phenylacetyl | 1 | 3 | ||
2 | PNP | 3-(2-Chlorphenyl)-5- methyl-4-isoxazolyl- carbonyl |
1 | 2 | ||
2 | PNP | desgl. | 2 | 1,6 | ||
3 | PHP | 2,6-Dimethoxybenzoyl | 1 | 1,6 | ||
4 | PNP | Phenylmal onyl | Y | 1,1 | ||
5 | PNP | oO-Phenoxypropionyl | 2 | 1 | ||
6 | NIIS | Phenylacetyl | 1 | 2,3 | ||
7 | HHS | 2,6-Dimethoxybenzoyl | 1 | 1,7 | ||
PNP | = Poly-^-hydroxy^-nitrostyrol, welches mit 4 Gew.# Divinylbenzol vernetzt ist. |
|||||
NHS | = Copolymer aus N-Hydroxysuccinimid |
0»5 g (3f55 eMoI) Poly-H-hydroxysuccinimid werden durch 15 bis
30 minütiges Erwärmen auf 50 bx3 60 0C in 30 ml Dimethylformamid aufgelöst. Dann setzt man eine Lösung von 1 g (ca«3,5
der Verbindung D(-)-e£-N-carbobenzoxyaminophenylessigsäure in
5 ml Dimethylformamid und ansehlicssend noch eine Lösung Ton
825 mg (4 ml'Iol) H,If-DiCyCIoIIeXyICaPbOαiimid in 5 ml Dimethyl
fc^funii hin "ic D±ecs α^
2 stunden l.imc- bei di
temperatur gerührt, dann filtriert und das Piltrat in 10 Volumenteile
Äthanol eingegossen. In einer Zentrifuge wird das gebildete
feste Produkt abgetrennt, zweimal durch Dekantieren mit Äthanol gewaschen und dann bei Zimmertemperatur im Vakuum getrocknet.
Die Polymerisatausbeute beträgt 0,85 g und das Polymerisat enthält 2,1 mMol an ^-IT-Carbobenzoxyaminophenylacetylgruppen je
Gramm. Ansehliessend werden 0,25 g dieses Polymerisates in 3 ml
Eisessig mit 3 ml einer 48 $-igen lösung von Bromwasserstoff in
Essigsäure behandelt und 90 Minuten lang bei Zimmertemperatur gerührt. Das Polymerieat viird dann abgetrennt und nacheinander
mit Eisessig, Isopropanol und Äther gewaschen und schliesolich im Vakuum getrocknet» Auf diese Weise erhält man 0,2 g eines
Polymerisates mit oC-Aminophenylessigsäuregruppen im Molekül.
Der Gehalt an Bromwasserstoff dea Polymerisates beträgt 2,3 mMol
je Gramm, bestimmt nach der Methode von Volhard«,
60 mg (0,25 mMol) des Kaliumsalzes der 6-Aminopenicillansäure
werden zu 4,5 ml einer Dimethylformamidsuspension zugesetzt,
welche das Polymerisat ETr. 1 gemäss Tabelle I in einer solchen
Menge enthält, welche 1 mMol Phenylacetylgruppen entsprichtc
Die Reaktionsmischung wird eine Stunde lang bei Zimmertemperatur gerührt und dann wird das Polymerisat abfiltriert, zweimal
mit 10 % Wasser enthaltendem Dimethylformamid gewaschen, worauf
man die Waschwäseer und das Piltrat vereinigt,, Diese vereinigte
Lösung wird bei niedrigem Druck abgedampft und der Rückstand in
Äthylacetat aufgelöste Die so erhaltene Lösung wird mit 0,01 η
CalzoLvura und VJ?--:. er /rov/a sehen, dann üb ex· wasserfreiem natrium-*
"909841/17
v/a sehen, dann ü
909841/1781
-. 13
sulfat getrocknet j schlissslieh filtriert und das lösungsmittel
im Vakuum abgedampft*
Die Ausbeute do ο so erhaltenen Benzylpenicillin "beträgt gem'äso
der Titration mit Jod .,der Schwefelanalyse und der biologischen
Untersuchung 92 i* der Theorie.
Das Benzylpenicillin lässt sich durch Zusatz einer äquivalenten Menge einer wässrigen Lösung von Kaliumbicarbonat und ansehliessende
Lyophilisieömg in das Kaliumsalz überführen.
Gexnäss der Arbeitsweise von Beispiel 5 werden unter Verwendung
anderer polyacylierter Polymerisate von labeile I weitere Penicilline hergestellt, wie sich nachstehend aus Tabelle II
ergibt«
!Tabelle II
Als Acylierungsmittel verwendetes polyacylier- te3 Polymerisat von Tabelle I1 -Ur· |
Penicillin | Aus- . beute in # |
1 | Benzylpenicillin | 90-98 |
6 | η | 51 |
3 | 2,6-Dimethoxyphenyl- penicillin |
76 |
2 | 3-(2-Chlorphenyl)- 5~methyl°4-isoxazolyl- penicillin |
50-70 |
5 | et -Phenoxyäthyl- penicillin |
95 |
! 4 I |
©L—öarboxybenayl- penicillin |
100 |
909844/1 78 1
Beispiel 7
Eine Säule von 1 cm Durchmesser wird in der nachstehend "beschriebenen
Weise Ms zu einer Höhe von 10 cm. mit etwa 4 g dee polyaeylierten
Polymerisates ITr. 1 von Tabelle I gefüllt, welches
etwa 8 mMol Phenylaeetylgruppen enthält,, Das aus Einzelteilchen
bestehende Polymerisat wird in 10 i» Wasser enthaltendem Dimethylformamid
suspendiert und die obenauf schwimmenden Seilchen geringer Gross© werden entfernt· Die verbleibenden Polymerisatteilchen
werden abfiltriert und mit Sand in einem Verhältnis
von 5 !eilen Polymerisat auf 1 Teil Sand vermischt. Diese Mischung
wird wiederum in 10 i* Wasser enthaltendem Dimethylformamid
suspendiert und diese Suspension wird in die Kolonne eingefüllt, wobei sich die leuchen absetzen. Anschliessend leitet
man eine lösung, welche 0,5 mMol des Kalitä^aalaes von 6-Aminopenicillansäure
in 10 ml Dimethylformamid enthält f innerhalb
von !zweieinhalb Stunden zweimal durch diese Säule» Am Boden derselben
wird Benzylpenicillin in einer Ausbeute von 98 # abgezogen.
Das gemäss Beispiel 4 hergestellte Polymerisat wird in Dimethylformamid
suspendiert und dann wird eine kalte Lösung von 6-Aminopenicillansäure in wässrigem Ealiumbicarbonat hinzugesetzt,
wobei der Wassergehalt der Mischung auf 15 ü@ir«$ eingestellt wird und das molare Verhältnis der aktivierten
et -Aminopiienyleseigsäure-ßruppen su der 6-Aainope=aicillansäure
4 ! 1- betragt· Diese Reafcfcionsmischung wird zwei Stunden lang
9 Q 9 8 U k I 1 7 8 1
bei Zinmertemperatur gerührt· Dann wird ein Anteil der Reäktionsmisclrang
bei einem pH-Wert von 2,2 mit Citratpuffern vermischt und diese Lösung wird in einem Aminosäure-Analysator
(Beckman Modell 120 C) bei einem pH-Wert von 4f26 mit Gitratpuffer
eluiert. Auf diese Weise wird die Menge an D(-)-oC-Aminotenzylpenicillin
bestimmt.
Pat ent ansprüche
909844/1-7
Claims (2)
- - 16 Patentansprüche1ο Verfahren zur Herstellung von Penicillinen und deren nichttoxischer Salze durch K-Acylierung von 6-Aminopenicillansäure oder deren funktioneilen Derivaten, insbesondere Salzen, Estern oder des Amido, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung von 6-Aminopenicillansäure oder eines Derivates derselben mit einem festen, in der Lösung unlöslichen Polymerisat in Bcrfüirung gebracht wird, welches wiederkehrende Einheiten -ROOB- im Molekül aufweist, wobei ECO ein Rest einer organischen Säure und B eine aktivierende Gruppe ist, worauf das feste Material von der Lösung abgetrennt und das Penicillin bzw. dessen Salz aus der Lösung isoliert wird«
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polymerisat der nachstehenden Formel verwendet wirdA.
ιin welcher RCO und B die vorstehend angegebene Bedeutung haben und A eine in der Haupt molekülkette eines gegebenenfalls modifizierten synthetischen oder natürlichen Polymerisates wiederkehrende Einheit darstellt, während η ein© ganze Zahl ist -3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein öt -Aminophenylacetylgruppen enthaltendes Polyaerisat verwendet wird*909844/ 178 1
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