DE190948C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 86 d. GRUPPE

Zusatz zum Patente 127210 vom 2. März 1899.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. März 1906 ab. Längste Dauer: 1. März 1914.

Die vorliegende Erfindung bildet eine weitere Ausbildung des durch Patent 127210 geschützten Teppichwebstuhles zur Herstellung von Teppichen großer Breite. Die Ausbildung besteht darin, daß die paarweisen, die geteilten Spulenrahmen tragenden Förderketten in besonderen Führungen geführt sind, welche selbst bei Anordnung einer größeren Anzahl von geteilten Spulen eine Höhenausdehnung des Kettenzuges über das praktisch vorteilhafte Maß hinaus nicht erforderlich machen. Um diesen Zweck bei dem Teppichwebstuhl nach Patent 127210 in praktisch günstiger Weise zu erreichen, sind nach der vorliegenden Erfindung die die geteilten Spulenrahmen tragenden Förderketten in schlangenförmigem Lauf durch die bekannten Kettenräder und durch zweiteilige, winkelförmige Führungsbogen geleitet, deren wagerechte Schenkel als Laufbahnen für seitlich an den Kettengliedern angeordnete Rollen dienen.

Die vorliegende Anordnung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigen Fig. 1 die Kettenführung für sich in Verbindung mit dem Webstuhl, Fig. 2 eine Hälfte des Führungsbogens in Ansicht, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Bogen mit dem Endteil eines Spulenrahmens, Fig. 4 die Kupplungsklinke für die Spulenrahmen in Ansicht, und die Fig. 5 und 6 veranschaulichen die besondere Ausbildung der Förderkette in Seitenansicht und Draufsicht.

Bei dem in Fig. ι dargestellten Ausführungsbeispiel sind die die Spulenrahmen tragenden endlosen Ketten G in schlangenartigem Zug geführt. Die Führung geschieht mittels Kettenräder g sowie Führungsbogen b, welch letztere aus zwei Winkeleisen zusammengesetzt und geeignet gelagert sind. Für jeden nach dem Hauptpatent erforderlichen Kettenzug ist eine entsprechende Anzahl von Kettenrädern sowie ein Führungsbogen vorgesehen. An den Stoßstellen der Spulenrahmen bzw. Spulen sind die Führungsbogen der Spulenrahmen unmittelbar nebeneinander angeordnet, so daß bei .der geringen Breite derselben ein dichtes Nebeneinandergehen der Spulen stattfindet, was zur Herstellung des Flors unbedingt erforderlich ist. An den Förderketten G sind Rollen c vorgesehen, welche — wie Fig. 3 zeigt — zur Führung der Ketten beim Durchgang durch die Bögen dienen und hierbei auf den wagerecht gerichteten Schenkeln b¹ der Führungsbogen b laufen. Zwecks sachgemäßer Führung der Ketten sowie guten Durchgangs der in bekannter Weise federnden Kupplungsteile (Klinken) der Rahmen sind die Aufsatzstücke d angeordnet (Fig. 3,

4 und 5), welche zwischen den beiden wagerechten Schenkeln b¹ der Bögen b gleiten. Die schlangenartige Führung der Förderketten kann bei Verwendung einer entsprechenden Anzahl von Führungsbögen usw. in unbeschränkter Windungszahl bei beliebiger Spulenanzahl auf die Webbreite vorgenommen werden.

Die Spulenrahmen werden mit ihren Spulen — wie bei dem Hauptpatent — im geeigneten Augenblick durch die Arme eines Übertragungsmechanismus von den Förderketten abgenommen, wobei dann die Entkupplung von der Kette G durch Anschlagarme o. dgl., die gegen den wagerecht gerichteten Arm der Kupplungsklinken drücken und diese auslösen, in bekannter Weise bewirkt wird. Die keinen Teil der vorliegenden Erfindung bildende Einrichtung zur Kupplung und Entkupplung der Spulenrahmen mit bzw. von den Förderketten könnte auch in jeder anderen geeigneten Weise bewirkt werden.

Die sonstige Wirkungsweise des vorliegenden Webstuhles entspricht derjenigen des Hauptpatentes.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Teppichwebstuhl zur Herstellung von Teppichen großer Breite nach Patent 127210, dadurch gekennzeichnet, daß die die geteilten Spulenrahmen tragenden Förderketten (G) in schlangenförmigem Lauf durch die bekannten Kettenräder und durch zweiteilige, winkelförmige Führungsbögen (b, b¹) geleitet sind, deren wagerechte Schenkel (b^l) als Laufbahnen für seitlich an den Kettengliedern angeordnete Rollen (c) dienen.
2. 2. Teppichwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden wagerechten Schenkeln (b^l) der Führ.ungsbögen (b, b^l) Führungsstücke (d) gleiten, die an den Tragarmen der Spulenrahmen angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.