DE1907691C3 - Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Eisen bestehenden magnetisch stabilen Pulvers für magnetische Aufzeichnung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Eisen bestehenden magnetisch stabilen Pulvers für magnetische AufzeichnungInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Eisen bestehenden
magnetisch stabilen Pulvers für magnetische Aufzeichnung. Unter einem »magnetisch stabilen Pulver«
wird hier ein Pulver verstanden, dessen Sättigungsmagnetisierung, nachdem es 24 Stunden lang der
atmosphärischen Luft ausgesetzt worden ist, noch mindestens 90 % des unmittelbar nach der Herstellung
des Pulvers gemessenen Wertes beträgt. Derartige magnetisch stabile Pulver werden dadurch erhalten,
daß die frisch hergestellten Pulver »stabilisiert« werden, nämlich dadurch, daß sie in eine geeignet gewählte
organische Flüssigkeit, beispielsweise Dioxan, Aceton oder Äthanol, eingetaucht und danach aus der Flüssigkeit
entfernt werden, wonach sie von der noch anhaftenden Flüssigkeit befreit werden.
Feine Eisenpulver als Material für magnetische Aufzeichnungen sind bekannt. Es wurde bereits vorgeschlagen,
derartige Pulver durch Elektrolyse von Ferrosalzlösungen unter Verwendung einer Quecksilberkathode
herzustellen. Die mit der Anwendung dieses Verfahrens in technischem Umfang einhergehenden
Kosten sind bedeutend. Andererseits stellte es sich heraus, daß Eisenpulver, die durch Reduktion
feinverteilten Eisenoxids bzw. Eisenoxidhydrats mit einem gasförmigen Reduktionsmittel, beispielsweise
Wasserstoff, hergestellt sind, zum Gebrauch als Material für magnetische Aufzeichnung bisher wenig
geeignet waren. Die Erfindung bezweckt, dies zu verbessern.
Nach der Erfindung wird das feinverteilte Eisenoxid bzw. Eisenoxidhydrat, bevor es mit einem gasförmigen
Reduktionsmittel reduziert wird, zunächst mit einer 0,002- bis lmolaren Lösung von Stannochlorid,
SnCl2, in Wasser behandelt.
Als gasförmiges Reduktionsmittel kommt an erster Stelle Wasserstoff in Betracht. Auch Kohlenmonoxid
kann als solches wirksam sein. Vorzugsweise hält man das feinverteilte Eisenoxid bzw. Eisenoxidhydrat
einige* Zeit, beispielsweise einige Stunden, in der Stannochloridlösung getaucht, wobei der Kontakt
zwischen dem Feststoff und der Flüssigkeit durch Schütteln und/oder Rühren gefördert werden kann.
Danach wird der Feststoff, beispielsweise durch Schleudern oder Filtrieren, von der Flüssigkeit getrennt.
Nötigenfalls wird der Feststoff dann noch mit einer flüssigen, mit Wasser mischbaren organischen
Flüssigkeit, beispielsweise Aceton, gewaschen und an der Luft getrocknet.
Sehr gute Ergebnisse wurden dadurch erhalten, daß Eisenoxid bzw. Eisenoxidhydrat mit einer 0,004-bis
0,04molaren Lösung von Stannochlorid in Wasser behandelt wurde. Zur Vermeidung einer Hydrolyse
des Stannochlorids ist es zweckmäßig, der Lösung etwas Salzsäure zuzusetzen.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die folgenden Eisenoxid-(hydrat)-pulver standen zur Verfügung:
1. Ein Pulver aus «-FeO · OH mit nadeiförmigen Teilchen mit einer Länge von etwa 1 μΐη und
einer Dicke von etwa 0,2 μπι (»Oxidpulver 1«).
2. Ein Pulver aus «-FeO · OH mit Teilchen derselben Form und Abmessungen wie die von
»Oxidpulver 1«, aber einer anderen Herkunft (»Oxidpulver 2«).
3. Ein Pclver aus y-FeO · OH mit Teilchen derselben
Form und Abmessungen wie die von »Oxidpulver 1« und »Oxidpulver 2« (»Oxidpulver 3«).
4. Ein Pulver aus (X-Fe2O3 mit Teilchen derselben
Form und Abmessungen wie die der obengenannten Oxidpulver (»Oxidpulver 4«).
5. Ein Pulver aus y-Fe2O3 mit Teilchen derselben
Form und Abmessungen wie die der obengenannten Oxidpulver (»Oxidpulver 5«).
6. Ein Pulver aus Fe3O4 mit Teilchen derselben
Form und Abmessungen wie die der oben beschriebenen Pulver, (»Oxidpulver 6«).
7. Ein Pulver aus «-Fe2O3 mit hexagonal-bipyramidalen
Teilchen mit einer Größe von etwa 0,1 μπι (»Oxidpulver 7«).
über 150 mg jedes der obenerwähnten Pulver führt man bei einer Temperatur von 350°C eine Stunde
lang Wasserstoff mit einer Geschwindigkeit von 940 cm3/min. Die dadurch gebildeten Eisenpulver
werden dadurch stabilisiert, daß sie 30 min lang in Dioxan eingetaucht werden, wonach sie vom Dioxan
getrennt und schließlich an der Luft getrocknet werden.
An den auf diese Weise erhaltenen Eisenpulvern sind die für die Brauchbarkeit derselben als Material
für magnetische Aufzeichnung wichtigsten charakteristischen Größen gemessen worden, und zwar:
μ0 die magnetische Permeabilität (Verhältnis |, in
dem B die magnetische Flußdichte in Vs/ms und H die magnetische Feldstärke in A/m ist) im
Vakuum;
iHc die magnetische Koerzitivkraft; und
στ das rtmanente magnetische Moment je kg nach
Magnetisierung in einem Feld von 10" A/m.
Weiter wurden die folgenden Lösungen hergestellt:
a) Eine Lösung aus 0,004mo!arem SnCl2 in entmineralisiertem
Wasser, dem zur Vermeidung von Hydrolyse etwas Salzsäure zugesetzt wurde (Lösung
»Sn-0,004«).
b) Eine Lösung aus 0,04molarem SnCl, in entmineralisiertem
Wasser, dem ebenfalls etwas Salzsäure zugesetzt wurde (Lösung »Sn-0,04«).
c) Eine Lösung aus 0,4molarem SnCl2 in entmineraüsiertem
Wasser, das auch etwas Salzsäure enthielt (Lösung »Sn-0,4«).
Von jedem der obengenannten Eisenoxid-(hydrat)-pulver
wird eine Menge von 5 g mit einer der obengenannten Lösungen vorbehandelt, und zwar wie
folgt:
Das Pulver wird einer Menge von etwa 200 bis 230 cm3 einer der genannten Lösungen, die sich in
einer Flasche mit einem Inhalt von etwa 300 cm3 befindet,
zugesetzt. Man läßt das Pulver etwa 3 Stunden »5 lang mit der Lösung in Kontakt, wobei man in
Zwischenräumen von je etwa einer halben Stunde die an der oberen Seite geschlossene Flasche kräftig
schüttelt. Danach wird das Pulver durch Schleudern von der Flüssigkeit getrennt. Weiter wird das Pulver
in etwa 100 cm3 Aceton aufgerührt und wieder durch Schleudern vom Aceton getrennt, wobei beide Handlungen
(Aufrühren in Aceton und Schleudern) noch zweimal wiederholt werden. Zum Schluß trocknet
man das Pulver an der Luft.
Die auf diese Weise vorbehandelten Eisenoxid-(hydrat)-pulver werden in derselben Weise, wie obenstehend
in bezug auf die nicht vorbehandelten Eisenoxid-(hydrat)-pulver beschrieben, in stabilisiertes Eisenpulver
umgewandelt. Auch an diesen Eisenpulvern werden die obengenannten für die Brauchbarkeit der
Pulver als Material für magnetische Aufzeichnung wichtigsten charakteristischen Größen gemessen.
Die Ergebnisse der durchgeführten Messungen sind in den nachfolgenden Tabellen A bis einschließlich G
aufgeführt.
Eisenpulver, | Oi0 ■ iHc) ■ 10« | Or · 10' |
hergestellt aus | ||
»Oxidpulver 1«, | (in Vs/m!) | (in Vs m/kg) |
vorbehandelt mit Lösung | 445 | 0,64 |
758 | 0,71 | |
»Sn-0,004« | 705 | 0,74 |
«Sn-0,04« | 608 | 0,65 |
»Sn-0,4« | ||
hergestellt aus
•Oxidpulver 3«,
vorbehandelt mit Lösung
»Sn-0,04«
»Sn-0,4«
»Sn-0,4«
hergestellt aus
»Oxidpulver 2«,
vorbehandelt mit Lösung
«Sn-0,04«
»Sn-0,4«
»Sn-0,4«
Jt, ■ ,Hc) ■ 10«
(in Vs/m1)
638
800
520
800
520
ar ■ 10«
(in Vs m/kg)
0,69
0,74
0,58
0,74
0,58
hergestellt aus
»Oxidpulver'4«,
vorbehandelt mit Lösung
»Sn-0,04«
»Ss-0,4«
»Ss-0,4«
(/<„·,//,)-10«
(in Vs/m1)
450
805
805
575
hergestellt aus
•Oxidpulver 5«,
vorbehandelt mit Lösung
»Sn-0,04«
»Sn-0,4«
»Sn-0,4«
/» /Wc)· 10«
(in Vs/m1)
725
945
885
945
885
heigestellt aus
»Oxidpulver 6«,
vorbehandelt mit Lösung
»Sn-0,04«
»Sn-0,4«
»Sn-0,4«
0<0 ■ ,Hc) ■ 10«
(in Vs/m1)
455
600
653
600
653
0,73 0,80 0,58
o, · 10« (in Vs m/kg)
0,65 0,76 0,65
or ■ 10«
(in Vs m/kg)
0,83 0,92 0,84
Or ■ 10«
(in Vs m/kg)
0,68 0,80 0,79
Eisenpulver,
hergestellt aus »Oxidpulver 7«, vorbehandelt mit Lösung |
O'o · iHc) · 10* (in Vs/m·) |
Or ■ 10«
(in Vs m/kg) |
»Sn-0,04« »Sn-0,4« |
205 510 580 |
0,35 0,66 0,64 |
55 Aus den Tabellen geht hervor, daß durch die Vorbehandlung
der Eisenoxid- bzw. Eiisenoxidhydratpräparate, aus denen durch Reduktion Eisenpulverpräparate
erhalten werden, die Tauglichkeit dieser Eisenpulverpräparate für den Gebrauch als Material
für magnetische Aufzeichnung wesentlich verbessert wird. Bei den erfindungsgemäß hergestellten Eisenpulverpräparaten
sind nämlich die Koerzitivkraft und meistens auch die Remanenz deutlich höher als die der
Eisenpulverpräparate, die durch Reduktion der entsprechenden nicht vorbehandelten Eisenoxid bzw.
Eisenoxidhydratpräparate hergestellt sind.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines im wesentlichen aus Eisen bestenenden magnetisch stabilen
Pulvers für magnetische Aufzeichnung durch Reduktion feinverteilten Eisenoxids bzw. Eisenoxidhydrats
mit einem gasförmigen Reduktionsmittel und nachfolgende Stabilisierung des durch die
Reduktion erhaltenen Eisenpulvers, dadurch gekennzeichnet, daß das feinverteilte
Eisenoxid bzw. Eisenoxidhydrat vor der Reduktion zunächst mit einer 0,002- bis 1 molaren Lösung,
von Stannochlorid, SnCl2, in Wasser behandelt wird. »5
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-. zeichnet, daß als gasförmiges Reduktionsmittel
Wasserstoff verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Eisenoxid, bzw. Eisen- ao
oxidhydrat vor der Reduktion mit einer 0,004- bis 0,04molaren Lösung von Stannochlorid in Wasser
behandelt wird.
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