DE1906758C3 - Aus Trichlor- oder Perchloräthylen bestehendes, stabilisiertes Entfettungsmittel für Metalle.- - Google Patents
Aus Trichlor- oder Perchloräthylen bestehendes, stabilisiertes Entfettungsmittel für Metalle.-Info
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Description
Trichlor- und Perchloräthylen werden in vielen technischen Verfahren verwendet, hauptsächlich als
Lösungsmittel für Fette und andere organische Substanzen, beispielsweise zum Extrahieren von ölen
und Fetten, zur Trockenreinigung und insbesondere zum Entfetten von Metallen.
Diese chlorierten Kohlenwasserstoffe neigen unter dem Einfluß von Hitze, Sauerstoff, Licht und Wasser
zur Zersetzung unter Bildung saurer Produkte, wie Salzsäure oder teeriger Substanzen. Dadurch entstehen
erhebliche Schwierigkeiten bei der Lauerung, dem Transport, der Verwendung und der Rückgewinnung
dieser Lösungsmittel.
Diese erwähnten Nachteile treten besonders beim Entfetten von Metallen in Erscheinung. Dabei greifen
die korrodierend wirkenden Substanzen bei den üblicherweise angewandten erhöhten Temperaturen
die Metalloberflächen an. So entstehen Metallsalze, welche die Zersetzung zu Salzsäure und die Kondensation
/u teerartigen Produkten katalysieren. Daraus ergeben sich Lösungsmitielverlrste, oberflächlich angegriffene
und mit teerartigen Produkten verschmutzte Werkstücke. Insbesondere bei Aluminium-, aber auch
bei Liscntcilen zeigt sich die Unbeständigkeit nicht
stabilisierter, chlorierter Kohlenw. sserstoffc.
Um die geschilderten Nachteile, insbesondere bei der Entfettung von Metallen zu vermeiden, wurden
bereits zahlreiche Stabilisatoren vorgeschlagen, von denen eine große Gruppe aus Sauerstoffunktionen
enthallenden Verbindungen besteht. So werden in der ' ISA.-Patentschrift 2 371 644 Alkohole, in der USA.-Patcntschrif«
2 371645 Äther, in der USA-Patentschrift 2 371 646 Oxime und in der britischen Patentschrift
884 823 Ketone erwähnt. Keine dieser Substanzen zeigt jedoch eine gute Wirksamkeit. Auch
synergistisch wirkende Mischungen,so z. H Alkohole mit Epoxyden (USA-Patentschrift 3 ISX 355) oder
"iedermolekularc Ester mit E:.poxyden (deutsche Auslegeschrift
1 096 71 I).sind bekannt. Dabei sind jedoch Konzentrationen bis zu 1 Gewichtsprozent an Zusatzstoffen
notwendig. Außerdem wirken die Epoxyde toxisch.
Weiterhin wurden auch Amine -11 lein oder im (ίο-misch
mit anderen Stabilisatoren als wirksam be
i0
40
(>s schrieben. So offenbart die USA.-Paten.schrift 2 997 507
die Verwendung von tertiären Aminen, bei denen mindestens einer der drei aliphatischen Reste ungesättigt
ist z. B l-Dimethylaminopropm-2. Die Anwendbarkeit
derartiger Zusätze ist begrenzt, da die erforderlichen prcßen Mengen des alkalisch reagierenden
Amins amphotere Metalle, wie Aluminium, angreiier, Außerdem ist ihre Wirksamkeit größtenteils auf die
lichtkatalytisene und oxydative Zersetzung beschrankt,
während sie gegenüber Metallen und Metallsalzen keinen verbesserten Stabilisierungseffekt zeigen.
Es wurdt nun ein aus Trichlor- oder Perchloiäthylen bestehendes stabilisiertes Entfettungsmiticl
für'Metalle gefunden, das durch einen Gehalt an 1,3,5-Cycloheptatrien gekennzeichnet ist.
' Der Vorteil des erfindungsgemäßen Entfettungsmittels liegt darin, daß es sowohl gegen oxydative und lichtinduzierte, wie auch gegen metall- bzw. meuiisalzkiitalysierte Zersetzungen stabil ist. Dabei ist üK··- raschend, daß 1,3,5-Cycloheptatrien. das drei ungesättigte Doppelbindungen enthält, den erwähnten Stabilisierungseffekt bewirkt, weil bisher durchweg, als Metalldeaktivatoren sauerstofThalMge Verbindungen verwendet wurden und den ungesättigten Kohlenwasserstoffen nur eine Wirkung als Licht- und O\y dationsstabilisatoren zuerkannt wurde.
' Der Vorteil des erfindungsgemäßen Entfettungsmittels liegt darin, daß es sowohl gegen oxydative und lichtinduzierte, wie auch gegen metall- bzw. meuiisalzkiitalysierte Zersetzungen stabil ist. Dabei ist üK··- raschend, daß 1,3,5-Cycloheptatrien. das drei ungesättigte Doppelbindungen enthält, den erwähnten Stabilisierungseffekt bewirkt, weil bisher durchweg, als Metalldeaktivatoren sauerstofThalMge Verbindungen verwendet wurden und den ungesättigten Kohlenwasserstoffen nur eine Wirkung als Licht- und O\y dationsstabilisatoren zuerkannt wurde.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß da; 1,3,5-Cycloheptatrien, zusammen mit Tri und Perchloräthykn
in die Dampfphase übergeht. Somit ist das Entfcttungv mittel auch im gasförmigen Zustand stabil. L3.5-Cycloheptatrien
zeigt in Mengen von 0,01 bis 0,5 Gewicht* Prozent, bezogen auf Tri- oder Perchloräthylen. ciiugute
Wirksamkeit. Bevorzugt werden dabei Menger von 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent angewendet.
Der stabilisierende Effekt von 1.3.5-Cyclohepia
trien kann durch einen Zusatz von tertiären Aminen. bei der.cn ,T.ir.destens einer der drei aliphatischen
Reste ungesättigt ist. verstärkt werden. Bevorzugt wird dabei l-Dimethylair-inopiopin^.insoesonderc in Mengen
von 0,025 bis 0, i Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf Tri- oder Perchloräthylen, eingesetzt. Aber auch
Allyldiisopropylamin. Triallylamin und Propargyldiisopropylamin
zeigen mit 1,3.5-Cyclohcptalrien eine gute Wirkung. Derartige Mischungen enthalten im
allgemeinen etwa die doppelte Gewichismengc an 1,3,5-Cycloheptatrien wie an tertiärem Ainin. Besonders
geeignet hat sien dabei ein Entfcitungsmittel erwiesen,
das 0,1 Gewichtsprozent 1,3.5-Cyclohcptatrien und 0,05 Gewichtsprozent 1-Dimethylaminopropin-2
enthält.
Das erfindungsgemäße Entfettungsmittel hat vornehmlich Bedeutung für die Entfettung von Eisen und
auch Aluminium, da selbst unter dem stark zersetzenden Einfluß von Eisenchlorid oder Aluminiumchlorid
über lange Zeitspannen keine Zersetzung festzustellen ist.
In einer Versuchsreihe werden Proben von Triodi-r
Perchloräthylen in Gegenwart von 0,3 g wasserfreiem Aluminiumchlorid und 1.0 g Aluminium* pänen
rückflußgekocht. Die Bedingungen entsprechen infolge der Anwesenheit von Aluminium und Aluminiumchlorid
der technischen Entfettung von Aluminium. Als Maß des Stahilisierungseffektcs der Zusatzmiltel
dient die Zerselziingsgeschwindigkcit von Trioder
Perchloräthylen. Demzufolge wird die Zeit bis
«um Auftreten teerariiger Produkte gemessen. In den
Versuchen 1 bis 5 wurde die stabilisierende Wirkung bei Trichloräthylen und in Versuch 6 Perchloräthylen
geprüit.
keiner | Zusatz | Bildungs- | |
0,1% | geschwindig | ||
0,2% | keit des | ||
Versuch | 0,05% | Teeres bei | |
0,1% | Rückfluü- | ||
0,05% | 1,3,5-Cycloheptatrien | temperaiur | |
0,05% | 1,3,5-Cycloheptatrien | (in Stunden) | |
1 | l-Dimethylaminopropin-2 | 1 | |
2 | 1,3,5-Cycloheptatrien + | 691 | |
3 | 1 -Dimethylaminopropin-2 | 708 | |
4 | 1,3,5-Cycloheptatrien | 215 | |
5 | |||
1437 | |||
6 | 1123 | ||
Versuch 5 zeigt eindeutig den syneigisiischen Effekt
der erfindungsgemäßen Kombination.
Eine zweite Art zur Prüfung der Stabilität von Trichloräthylen
gegenüber Aluminium besteht darin, den Gewichtsverlust von Aluminiumstreifen, welche unier
Licht- und Wärmeeinwirkung dem Trichloräthylen ausgesetzt waren, und den Säuregehalt während der
Rückflußbehandlung zu bestimmen. Danach werden je ein gewogenes Aluminimplättchen in den Kolben,
den Kühler und den Extraktor eines Soxhlet-Apparates
ι ο gehängt und 100 ml Trichloräthylen, welches mit 0,2 ml
Wasser versetzt war, 3 Tage mit einer mattierten 100-Watt-Glühbirne bestrahlt, welche in einem Abstand
von 3 cm auf den Seitenarm des Soxhlet-Extraktors einwirkt. Mittels einer 500-Watt-Heizplatte
wird so stark erhitzt, daß der Syphonagezyklus sich alle 8 bis 10 Minuten wiederholt. Das über den Kühler
entweichende Abgas wird auf eine mit destilliertem Wasser gefüllte Waschflasche geleitet, um eventuell
entstandene Säure aufzufangen. Nach 72 Stunden Rückflußbehandlung wird durch Titration eines wäßrigen
Auszuges samt Abgaswaschwasser mit 0,0J n-Natronlauge gegen Phenolphthalein als Indikator
der Säuregehalt bestimmt. Bei einer wirkungsvollen Stabilisierung sollte nach der Testdauer kein Säuretiter
auftreten. Die Gewichtsverluste der Aluminiumplättchen werden durch Differenzwägung ermittelt.
Versuch | keiner | Zusatz | ■ | 1 ,.IS-Cycloheptatrien |
1 | 0,1% | I -Dimethylaminopropin-2 | ||
2 | 0,05% | 1,3.5-Cycloheplalrien + | ||
3 | 0.1% | 1 -Dimethyiaminopropin-2 | ||
4 | 0,05% | |||
Aciditäl
1% Chlorwasserstoff)
0,03
0
0
0.001
0
0
Gewichisverlustc in mg Kolben Kühler Extraklor
185 163 198
0.3 0,1 0,4
0,7 0,3 0,8
0 0 0
Die geringen Gewichtsverluste aller Aluminiumplättchen
zeigen, daß der Stabilisator auch in der Gasphase wirksam ist.
Durch den beschleunigten Oxydationstest nach MIL-T-7OO3 bzw. Federal Specification ΟΤ-634/a.
wonach Trichloräthylen in Gegenwart von feuchtem Sauerstoff und von Stahlpläuchen mittels einer mattierten
150-Watt-Glühbirne auf Rückfluß gehalten wird, kann bewiesen werden, daß sowohl 1.3,5-Cycloheptatrien
allein wie auch die synergistische Mischung aus 1,3,5-Cycloheptatrien und 1-Dimethylaminopropin-2
neben der Wirkung als Metall-Deaktivatoren auch noch als Antioxydantien wirken.
Versuch
Zusatz
keiner
0,1% 1,3,5-Cycloheptatrien
0,05% I-Dimcthylaminopropin-2
i Versucliv
daiicr
iSiuiulcnl
iSiuiulcnl
142
189
189
Acidiiät
("„ IICI)
0.03
0.02
0.02
0,06 XtTMkI)
/u-.11/
V ersuch- i Acidiüil
d;ll7 ! ,··„ nci,
(Smmleiil ι
0.1% 1,3,5-Cycloheptatrien +
0,05% 1-Dimetiiylaminopropin-2
798
0,03
Kupferkorrosion gemäß deutscher Auslegcschrift 1 048 572, Spalte 4, unten.
In einer Soxhlet-Apparatur werden 100 ml Tetrachloräthylen so erhitzt, daß sich der Extraklor alle
8 bis 10 Minuten entleert. Jeweils ein gereinigter und gewogener Kupferstreifen wird in die flüssige Phase,
in den Soxhlet und in den Kondensator eingebracht. Der Test läuft 72 Stunden, wobei zusätzlich mil einer
100-Watt-Birne beleuchtet wird. Als Stabilisatoren wurden jeweils 0,25% 1.3,5-Cycloheptatrien, 2-MethyI-buten-l-in-3
(deutsche Auslegcschrift 1048 572) und Dicyclopentadien (USA.-Patentschril't 3 291 745) verwendet.
Bestimmt wird der Gewichtsverlust der drei Kupferslreifen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
5
Tabelle 4
Tabelle 4
Säure- | Ges.-Ge- | Bemerkungen | |
Titer η 100 |
wichis- | ||
Stabilisator | NaOH | verl. an drei |
|
Kupfer | |||
streifen | |||
0,25% | Cu-Streifen | ||
1,3,5-Cyclohepta- | ImI | farblos, blank | |
trien | 4,3 mg | ||
deutsche Auslege- | |||
schrift 1 048 572 | starke Korro | ||
0,25% 2-Methyl- | 2,5 ml | sionen im | |
buten-l-in-3 .... | 31,7 mg | Kondensa | |
tionsbereich | |||
USA.-Patent | |||
schrift 3291745 | desgl. | ||
0,25% Dicyclo- | 2 ml | ||
pentadien | 20,4 mg | ||
Es zeigt sich an dem geringen Kupferabtrag bei dem mit 1,3,5-Cycloheptatrien stabilisierten Tetrachloräthylen,
daß die stabilisierende Wirkung des neuen Stabilisators um ein Vielfaches größer ist.
Beispie! 5
(Vergleich)
(Vergleich)
Mit dem Test aus Beispiel 1 (beschrieben in der deutschen Auslegeschrift 1096 711, Beispiel 1) wurde
0,1% Dicyclopentadien (USA.-Patentschrift 3291 745)
ίο auf seine stabilisierende Wirkung bei Trichloriithylen
überprüft. Es zeigt sich, daß bereits nach 40 Stunden Tcerbildung auftritt (erfindungsgemäßer Stabilisator
691 Stunden).
B e i s ρ i e 1 6
(Vergleich)
Entsprechend Beispiel 3 wurde ein mit 0.1 % Dicyclopentadien
stabilisiertes Trichloräthylen dem beschleunigten Oxydationstest nach MlL-T-7003 unterworfen.
Nach 43 Stunden wurde die Azidilätsgrenze (0,02 Gewichtsprozent HCl) erreicht (erfindungsgemäß
142 Stunden).
Die Vcrgleichsversuche zeigen, daß die bisher bekannten
Stabilisatoren in Gegenwart von Metallen wesentlich weniger wirksam sind wie der erfindungsgemäße.
Claims (3)
1. Aus Trichlor- oder Perchloräthylen bestehendes, stabilisiertes Entfettungsmittel für Metalle,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an 1,3,5-Cycloheptatrien.
2. Entfettungsmittel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an tertiären
Aminen, bei denen mindestens einer der drei ι ο
aliphatischen Reste ungesättigt ist, vorzugsweise 1 -Dimethylaminopropin-2.
3. Entfetiangsmittel gemäß Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent 1,3,5-Cycloheptatrien und ge- ι s
wünschtenfalls einen Gehalt an 0,025 bis 0,1 Gewichtsprozent 1-Dimethylaminopropin-2, jeweils
bezogen auf Tri- oder Perchloräthylen.
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1969
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1970
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- 1970-02-10 FR FR7004600A patent/FR2037365A5/fr not_active Expired
- 1970-02-11 GB GB6569/70A patent/GB1301012A/en not_active Expired
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GB1301012A (en) | 1972-12-29 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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