DE190670C

DE190670C -

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Publication number: DE190670C
Application number: DENDAT190670D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 190670 KLASSE 86 b. GRUPPE

HEINRICH GRÜNLER in WÜSTEGIERSDORF.

mittels einer Musterkarte.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Januar 1906 ab.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausrücken der Leinwandschaftexzenter an Webstühlen, durch welche es ermöglicht wird, auf gewöhnlichen Leinwandstühlen mit Leinwandexzentern mehrschüssige Waren herzustellen und beliebig mit mehreren und einzelnen Schüssen in je ein Fach abzuwechseln. Die Ausrückung der Leinwandexzenter erfolgt

ίο hierbei nach der Bildung eines Faches zum Eintragen mehrerer Schüsse in dasselbe Fach dadurch, daß die Leinwandexzenter auf der Exzenterwelle lose drehbar angeordnet und mit ihr durch eine in bekannter Weise mittels Musterkarte aus- und einrückbare Mitnehmerkupplung gekuppelt sind.

Die Erfindung besteht nun darin, daß bei einer solchen Einrichtung die Mitnehmerbolzen der Mitnehmerkupplung durch besondere, von der Musterkarte einstellbare Leitflächen geführt werden.

Eine solche Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung in Fig. ι in der Vorderansicht, in Fig. 2 in der Seitenansicht dargestellt, während die Fig. 3 und 4 dieselben Ansichten einer anderen Stellung zeigen.

Auf der Exzenterwelle α sind die Leinwandexzenter b, c lose drehbar, axial aber unverschiebbar angeordnet. Als Mitnehmerkupplung zwischen ihnen und der Welle dient ein fest mit dem Exzenter verbundener Ring d mit zwei einander diametral gegenüber angeordneten Löchern e und f, in welche das untere Ende eines radial in einem auf der Welle α befestigten Mitnehmerarm h beweglichen federnden Mitnehmerbolzens g eintreten kann. Die auf den Mitnehmerbolzen g wirkende Feder i drängt ihn beständig in die Eingriffsstellung (Fig. 1).

Das Ein- und Ausrücken dieser Mitnehmerkupplung wird in bekannter Weise durch eine Musterkarte bewirkt, die gegebenenfalls; wie in der Zeichnung angenommen ist, mit der vorhandenen Musterkarte k verbunden sein kann. Ein auswechselbarer Stift oder Daumen / an dieser wirkt auf einen Hebel m, der zwei zur Welle α exzentrische Leitflächen 0 und ρ an einer mit ihm gelenkig verbundenen Stange η trägt. Bei gesenktem Hebel m befinden sich diese Leitflächen 0 und ρ außerhalb der Bahn eines am äußeren Ende des Bolzens g vorgesehenen Kopfes q (Fig. 1 und 2), so daß der Bolzen g, der Federwirkung folgend, in eines der Löcher e' oder f des Ringes d eintritt. Bei angehobenem Hebel m (Fig. 3 und 4) treten die Leitflächen 0 und ρ dagegen in die Bahn genannten Kopfes ein, so daß dieser, auf ihnen gleitend, eine radiale \^rerschiebung nach außen erfährt, und der Bolzen g entgegen der Wirkung der Feder i aus dem betreffenden Loche e. oder f des Ringes d herausgezogen wird.

Damit die Exzenter b und c nach ihrer

Claims

JOiU

Entkupplung nicht unbeabsichtigt weiter mit umlaufen, sind zur Sicherung des Stillstandes derselben Bremsvorrichtungen in ihrem Wege angeordnet. In der Zeichnung ist zu dem Zwecke für jedes der Exzenter ein federnder Bremsklotz r bzw. s vorgesehen, welcher auf den Exzenterumfang wirkt.

Gewöhnlich wird also die Kupplung zwischen den Exzentern b, c und ihrer Welle a

ίο bestehen, so daß in gewöhnlicher Weise Leinwandbindung erzeugt wird. Sollen aber mehr als ein Schuß in ein Fach kommen, so wird durch den entsprechend auf der Musterkarte angeordneten Stift / der Hebel m gehoben und damit in der beschriebenen Weise die Entkupplung der Exzenter von der Welle a und ihre Stillsetzung bewirkt. Wird die Musterkarte wieder weitergeschaltet, dann fällt der Hebel m wieder nieder, die Leitflächen 0 und ρ geraten aus der Bahn des Mitnehmerbolzenkopfes q, und der Bolzen tritt in das nächste Loch e oder / ein, so daß weiterhin wieder Leinwandbindung gewebt wird.

Pate ν τ-Α ν Sprüche:

ι. Vorrichtung zum Ausrücken der Leinwandschaftexzenter von Webstühlen beim Eintragen mehrerer Schüsse in dasselbe Fach mittels einer Musterkarte, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der lose drehbar auf der Exzenterwelle (a) angeordneten Leinwandexzenter (b, c) mit der Welle durch eine Mitnehmerkupplung erfolgt, deren Kupplungsbolzen (g) mittels exzentrischer, durch die Musterkarte in die Bahn eines Anschlages (Kopfes φ am Kupplungsbolzen (g) einstellbarer Leitflächen (ο,ρ) ausgehoben werden.-
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsbolzen (g) der Mitnehmerkupplung in einem auf der Welle (a) befestigten Arme (h) gegen Federwirkung radial verschiebbar ist und zur Kupplung in Löcher (e, f) im Umfange eines mit den Exzentern (b und c) fest verbundenen Ringes (d) tritt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.