DE188318C - - Google Patents

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DE188318C
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tannin
formaldehyde
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phenol
alcohol
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Kondensationsprodukte aus Phenolen und Formaldehyd sind in der Patentliteratur bereits mehrfach beschrieben und für pharmazeutische Zwecke vorgeschlagen worden. In der Patentschrift 104362, Kl. 12, ist das Methylendicotoin beschrieben, nach dem Verfahren der Patentschrift 104903, Kl. 12, wird ein Cotoinrest durch den Rest eines ein- oder mehrwertigen Phenols ersetzt.
Vom Cotoin ist nun bekannt, daß es die Darmgefäße erweitert, ohne adstringierende oder antiseptische Wirkungen zu zeigen (vergl. S. Fraenkel, Arzneimittelsynthese, Berlin, Springer, 2. Aufl. [1906], S. 361). Beim Methylencotointannin (Patentschrift 104903, Kl. 12) könnte die antiseptische Wirkung ebenso wie beim Methylendicotin (Patentschrift 104362, Kl. 12) nur auf dem Gehalte an Formaldehyd beruhen. Besondere Versuche zeigten aber, daß dem Methylencotointannin keine sicher adstringierenden, wohl aber starke lokal reizende Wirkungen zukommen.
Auch die nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 280850 von Brissonet dargestellte Kombination von Formaldehyd mit Guajacol und Tannin (vergl. hierzu Friedländer, Fortschritte der Teerfarbenfabrikation 5. Bd. [1901], S. 733), sowie das nach der britischen Patentschrift 5650 vom Jahre 1899 unter Benutzung von Kreosot (vergl. Jahresbericht der Pharmacie N. F. Bd. 34 [1899], S. 356) dargestellte Kondensationsprodukt, endlich auch die entsprechenden Derivate des Eugenols und des Pyrogalloldimethyläthers zeigen keine sicher adstringierende, sondern eine stark reizende Wirkung. Das Cotoinderivat enthält, da Cotoin der 4-Methyläther des 2«4«6-Trioxybenzophenons ist, zwei freie Hydroxylgruppen, das Guajocol und Eugenolderivat, sowie das aus Kreosot — dieses besteht zum größten Teile aus Guajacol — entstehende enthält eine freie Hydroxylgruppe und ein alkylsubstituiertes Hydroxyl; zwei alkylsubstituierte Hydroxylgruppen enthält das Derivat des Pyrögalloldimethyläthers.
Es wurde nun im Gegensatze hierzu gefunden, daß die aus Tannin, Formaldehyd und solchen Phenolen entstehenden Kondensationsprodukte, welche neben einer freien Hydroxylgruppe keine weitere freie oder substituierte Hydroxylgruppe enthalten — also die eigentlichen Monooxybenzylderivate des Tannins — infolge der Substitution durch den Methylenphenolrest in mehr oder weniger ausgesprochenem Maße verstärkt die beträcht-' liehen adstringierenden Eigenschaften des Tannins ohne wesentliche Reizwirkungen besitzen. Außer dem Phenol selbst kommen hier in Betracht besonders Thymol, Carvacrol, Kresol, Xylenol, α-und β-Naphthol, ferner Salicylsäure und die Säureester der genannten Substanzen, wie Acetylthymol, Benzoylthymol, Acetylsalicylsäure.
Im Gegensatz zu den oben besprochenen Derivaten ist hier die durch die Gegenwart des Phenolrestes bedingte Reizwirkung so
geringfügig, daß sie im alkalischen Darme die adstringierende Wirkung der Tanninkomponente nicht zu beeinträchtigen vermag. Der Vorzug aber dieser Derivate gegenüber dem Tannin besteht darin, daß sie infolge ihrer Unlöslichkeit in Säuren den Magen nicht belästigen und gegenüber den bekannten Kondensationsprodukten aus Tannin, Phenolderivaten und Formaldehyd, infolge des im MoIekül enthaltenen Phenolrestes, im Darmkanale größere und sichere antiseptische Wirkung entfalten.
Diese therapeutische Wirkung ließ sich nicht voraussehen.
Beispiele.
1. Zur Darstellung der neuen Tanninpräparate verfährt man zweckmäßig so, daß die alkoholische Lösung der Oxyverbindung mit der wässerigen Lösung des Tannins vermischt und hierzu ein zwei- bis dreifacher Überschuß der berechneten Menge von 40 prozentiger Formaldehydlösung gegeben wird. Unter gutem Rühren gießt man die Mischung in die 20fache Menge konzentrierter Salzsäure, die sich nach dem angewendeten Tannin berechnet. Nach einigem Stehen wird mit Wasser verdünnt und der Niederschlag abfiltriert, gut ausgewaschen und getrocknet.
Man erhält so:
a) Tanninphenolmethan als ein lockeres weißliches Pulver, das unlöslich in Alkohol, löslich in Alkalien ist; es schmilzt noch nicht bei 240 °.
b) Tarminthymolmethan ist ein schwach gefärbtes, geruchloses Pulver, das in Alkohol sehr leicht löslich ist und daraus mit Wasser nicht gefällt werden kann. Es ist in Alkalien löslich und schmilzt unter Zersetzung bei etwa 235 °.
An Stelle des Tannins lassen sich auch seine Bromsubstitutionsprodukte verwenden.
2. Zur Darstellung dieser Bromtanninpräparate verfährt man derart, daß man Brom in die alkoholische Lösung des Tannins einträgt, diese Lösung nach einigem Stehen mit der alkoholischen Lösung der zu kondensierenden Oxyverbindung Vefsetzt, Formaldehyd zugibt und mit Salzsäure ausfällt, bis kein Niederschlag mehr gebildet wird. Dieser wird mit Wasser verdünnt, gut ausgewaschen und getrocknet. Man erhält so bei Anwendung von einem Molekül Brom auf ein Molekül Tannin:
a) Bromtanninphenolmethan als ein in Alkohol unlösliches Pulver, das noch nicht bei 240° schmilzt. Der Bromgehalt beträgt etwa 15 Prozent.
b) Bromtannin-ο-Kresolmethan bildet ein schwach gefärbtes Pulver, leicht löslich in Alkohol, aus einer solchen Lösung mit Wasser nicht fällbar; es zersetzt sich gegen 200 ° und riecht stark nach Jodoform.
c) Bromtanninthymolmethan, ein bräunliches Pulver, sehr leicht löslich in Alkohol, zersetzt sich gegen 2000. Bromgehalt etwa 14 Prozent.
d) Bromtannin-ß-Naphtholmethan,ein braunviolettes Pulver, leicht löslich in Alkohol, schmilzt gegen 190 ° unter Zersetzung.
Obiges Verfahren läßt sich in gewissem F T
Sinne abändern. Für Tannin lassen sich Gerbstoffe anderer Herkunft anwenden. Ebenso lassen sich die erwähnten Oxyverbindungen durch Homologe und Analoge ersetzen. Die Präparate sollen zu therapeutischen Zwecken Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Kondensationsprodukten aus Formaldehyd, Tannin und aromatischen Monohydroxylverbindungen, darin bestehend, daß man Formaldehyd oder Formaldehyd entwickelnde Mittel auf molekulare Mengen von Tannin bezw. anderer Gerbsäuren oder ihrer Bromderivate und von solchen Monohydroxylverbindungen der Benzol- und Naphthalinreihe, welche neben der freien Hydroxylgruppe keine weitere durch Alkyl- oder andere Reste substituierte Hydroxylgruppe enthalten, bei Gegenwart von Kondensationsmitteln einwirken läßt.
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