DE2420153C3 - Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung - Google Patents
Arzneimittel mit lokalanästhetischer WirkungInfo
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- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/44—Preparation of metal salts or ammonium salts
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Description
2. Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Infiltrationsanästhesie
den Wirkstoff in einer Menge von 0,2—1,2 Gew.-%
enthält.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Leitungsanästhesie den
Wirkstoff in einer Menge von 1,0—2,2 Gew.-% enthält.
4. Arzneimittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zur intraossalen Anästhesie
den Wirkstoff in einer Menge von 3,0—4,2 Gew.-°/o enthält.
5. Arzneimittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zur intrakutanen Anästhesie
den Wirkstoff in einer Menge von 0,2—1,2 Gew.-% enthält.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung.
Gegenstand der Erfindung ist ein Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es
a) aus einem Wirkstoff, der durch Umsetzung des Polyvinylazetals der Glyoxalsäure mit einem
Polymerisationsgrad von /I=IOO bis 1200 und einem Substitutionsgrad *=5 bis 30 in Mol-% mit
/J-Diäthylaminoälhyl-p-aminobenzoat in wäßrigem
Medium bei 40 bis 50° C erhalten wurde, wobei das jJ-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoat und das Polyvinylazetal
der Glyoxalsäure in äquimolekularen Mengen, bezogen auf die Carboxylgruppen des
Polymeren und die tertiäre Aminogruppe des /J-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoats, eingesetzt
wurden und das Endprodukt durch lyophile Trocknung der erhaltenen Lösung oder durch
Ausfällung aus der erhaltenen Lösung mit Azeton oder Äthylalkohol abgetrennt wurde und
b) destilliertem Wasser als Lösungsmittel besteht.
Das Ausgangsprodukt, das Polyvinylazetal der Glyoxalsäure, wird von N. A. Kaschkina, M. I.
Pormalie.V. A, Kropatschew, V, A, Surna,
A. J. B e r s c h i η s k a in ihrer Veröffentlichung »Sintes Karboxiazetalei Polivinilobobo Spirta« in der »Iswestija
Akademii Nauk Latwijskoj SSR«, 1968, Nr. 5, S, 622—625, beschrieben.
Bei Kaschkina N. A. et al. werden zwar keine
Angaben über die Reaktionsprodukte mit verschiedenem MG gemacht, da aus der Polymerchemie bekannt
ist, daß bei der Modifizierung von Polymeren das MG des Polymers den Substitutionsgrad nur unerheblich
beeinflußt.
Wie aus dem Artikel jedoch hervorgeht, steigt bei der
is Herstellung von Polyvinylalkoholcarboxyacetalen mit
Zunahme der Reaktionstemperatur, des Reaktionskomponentenverhältnisses und der Synthesedauer der
Substitutionsgrad an. Somit kann man bei Abv. jndlung
dieser die Reaktion beeinflussenden Faktoren ohne weiteres das Produkt mit dem höheren Substitutionsgrad, wie es erfindungsgemäß angegeben wird, in der
dort beschriebenen Weise erhalten.
Der Wirkstoff des genannten Präparats stellt eine amorphe hygroskopische Substanz von etwas gelblicher
Farbe dar, ist gut wasserlöslich, in organischen Lösungsmitteln unlöslich und wird unter der Wirkung
von Alkalien und Säuren zersetzt.
Dem Wirkungsmechanismus nach unterscheidet sich das genannte Präparat von Procain nicht und gehört zur
Gruppe der p-Aminobenzoesäureaminoester. Das vorgeschlagene Präparat besitzt eine höhere Wirksamkeit
und Wirkungsdauer im Vergleich zu Novokain. Die vergleichende Charakteristik der lokalanästhetischen
Wirkung des vorgeschlagenen Präparats und des
j5 Novokains wurde nach der Methode von B u I b r i η g
und Wajda an Meerschweinchen auf dem Wege der intrakutanen Einführung zu je 0,25 ml von 6—7
verschiedenen Lösungskonzentrationen durchgeführt, weiche den Wirkstoff in einer Menge von 0,06—3,66
•to mMol/l enthalten. Wie aus den erhaltenen Angaben
hervorgeht, steigt mit der Erhöhung der Konzentration des Wirkstoffs dessen Depot-Effekt
Zum besseren Vergleich der Wirksamkeit nach der Methode von Miller und Teinter wurden die
durchschnittlichen Konzentrationen [EC»] der untersuchten Substanz bestimmt, welche die 50%ige
Anästhesie im Laufe von den ersten 30 Minuten nach der Injektion sowie die relative Wirksamkeit in bezug
auf Novokain gewährleisten. Aus den erhaltenen
ίο Ergebnissen folgt, daß das erfindungsgemäße Präparat
der Stärke der Infiltrationsanästhesie nach Novokain auf das 2,4fache übertrifft.
Der Dauer der Infiltrationsanästhesie nach übertrifft das angebotene Präparat äquimolare Novokainlösungen
je nach der untersuchten Konzentration auf das 2-bis4fache:
Wie aus den erhaltenen Angaben folgt, zeigt der Vergleich der Konzentrationswerte, die eine volle
Anästhesie während der ersten 30 Minuten des Ver-
bo suchs gewährleisten, daß das Präparat das Novokain
bedeutend übertrifft — eine volle Anästhesie mit Novokain wird unter diesen Bedingungen durch die
Verwendung der Konzentration gesichert, welche 3,66 mMol/l Novokain enthält, während das angebotene
Präparat die gegebene Anästhesiestufe schon bei der Verwendung der Lösung, die 0,46 mMol/l Wirkstoff
enthält, d. h. mit einer um das Achtfache niedrigeren Konzentration des Wirkstoffs sichert.
Bei der visuellen Beobachtung gelang es nicht, irgendwelche wesentlichen Unterschiede in der Äußerung
der lokalanästhetischen Wirkung des angebotenen
Präparats im Vergleich zu Novokain nachzuweisen.
Die Untersuchung der akuten Toxizität wurde in den Versuchen an 114 weißen Mäusen von beiderlei
Geschlecht bei der intraperitonealen Einführung des Präparats durchgeführt. Dabei wurden 1 °/oige Lösungen
in einer Menge von 150—300 mg Wirkstoff pro 1 kg Körpergewicht verwendet. Jede Dosis wurde der
Tiergruppe eingeführt, die aus 6—12 Mäusen bestand. Die Bestimmung der akuten Toxizität wurde nach der
graphischen Methode von Li tch field und Wi I coxoη
am Probitpapier durch die Berechnung der durchschnittlichen Werte mit deren zuverlässigen
Grenzen bei P=0,05 durchgeführt. Wie die Bearbeitung
der erhaltenen Ergebnisse zeigte, erwies sich das vorgeschlagene Präparat bei der intraperitonealen
Einführung auf das 2,06-[l,97—2,22-]fache weniger
toxisch als Novokais.
Die pharmakologische Untersuchung der als Wirkstoffe
vorgeschlagenen Verbindungen hat gezeigt, daß die gesamte Reihe der Verbindungen mit dem
angeführten Polymerisations- und Substitutionsgrad biologisch wirksam ist. Für die klinische Untersuchung
wurde jedoch eine Verbindung ausgewählt, deren Polymerisations- und Substitutionsgrad den zu klinischen
Zwecken verwendeten Novokainkonzentrationen entspricht Im übrigen sei hinzugefügt, daß das
Glyoxalsäure-Polyvinylazeta) nicht lokalanästhetisch
wirksam ist.
Das klinische Vergiftungsbild unterscheidet sich vom Vergiftungsbild bei der Novokainanwendung äußerlich
nicht.
Der therapeutischen Wirkungsbreite nach übertrifft das angebotene Präparat für die terminale und
Infiltrationsanästhesie Novokain auf das 2,0fache bzw. aufdas4,9fache.
Wie oben gesagt, besteht das angebotene Mittel aus dem Wirkstoff — dem Salz des p-Aminobenzoesäure-/?-
diäthylaminoäthylesters mit dem Azetal des Polyvinylalkohol
und der Glyoxalsäure allgemeiner Formel:
-CH-CH2-OH
-CH-CH2-CH-CH2
O O
CH
COONHZC2H5Z2CH2Ch2 OC
-NH,
η den Polymerisationsgrad von lOObis 1?<?0,
χ den Substitutionsgrad in Mol-% von 5 bis 30 bedeuten,
χ den Substitutionsgrad in Mol-% von 5 bis 30 bedeuten,
in Verbindung mit einem pharmazeutischen Lösungsmittel.
Als pharmazeutisches Lösungsmittel enthält das Präparat vorzugsweise destilliertes Wasser.
Bei der Verwendung des Präparats zur Infiltrationsanästhesie enthält es den Wirkstoff in einer Menge von
J5 0,2-1,2Gew.-%.
Vergleichsversuchsbericht
Vergleichende Untersuchungen-des eriiadungsgemäßen
und des entgegengehaltenen Präparats mit Novokain erbrachten folgende Ergebnisse:
Toxizität
Infiltrationsanästhesie Terminalanästhesie
Erfindungsgemäßes Präparat
Präparat nach DL-PS 93 860
Präparat nach DL-PS 93 860
2,06fach niedriger, l,25fach niedriger 4,9fach höher
2,2fach höher
2,2fach höher
2,0fach höher
l,5fach höher
l,5fach höher
Diese Daten zeigen einen überraschenden technisehen Fortschritt des erfindungsgemäßen Präparats.
Bei der Verwendung des Mittels zur Leitungsanästhesie enthält es den Wirkstoff in einer Menge von 1,0—2,2
Gew.-%.
Bei dessen Verwendung zur intraossalen Anästhesie enthält es den Wirkstoff in einer Menge von 3,0—4,2
Gew.-%. Bei der Verwendung des Mittels zur intrakutanen Anästhesie enthält es den Wirkstoff in
einer Menge von 0,2—1,2 Gew.-%. Das Mittel wird auf dem üblichen Wege bereitgestellt.
Das Mittel übt keine Nebenwirkungen aus.
Das Mittel hat dieselben Kontraindikationen wie Novokain.
Der Wirkstoff, eine neue Verbindung, wird wie folgt hergestellt:
Das Verfahren zur Herstellung des genannten Salzes besteht darin, daß man das Polyvinylazetal der
Glyoxalsäure mit /f-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoat
in wäßrigem Medium umsetzt und dann aus der erhaltenen Lösung das Endprodukt abtrennt. Man führt
zweckmäßig die Umsetzung des Polyvinylazetals der Glyoxalsäure mit /J-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoat
bei einer Temperatur von 40 bis 500C durch. Man verwendet zweckmäßig zur Erzielung eines Produkts
hoher Qualität das jS-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoat
und das Polyvinylazetal der Glyoxalsäure in äquimolekularen Mengen, bezogen auf die Carboxylgruppen
des Polymeren und die tertiäre Aminogruppe des jS-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoats. Die Abtrennung
des Endproduktes erfolgt durch lyophile Trocknung der erhaltenen Lösung oder durch Ausfällen des
(,? Endproduktes aus der erhaltenen Lösung mit Azeton
oder Äthylalkohol.
Claims (1)
1. Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung, dadurch gekennzeichnet, daß es
a) aus einem Wirkstoff, der durch Umsetzung des Polyvinylazetals der Glyoxalsäure mit einem
Polymerisationsgrad von n=100 bis 1200 und einem Substitutionsgrad x= 5 bis 30 in Mol-%
mit 0-DiäthyIaminoäthyl-p-aminobenzoat in
wäßrigem Medium bei 40 bis 500C erhalten wurde, wobei das /J-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoat
und das Polyvinylazetal der Glyoxalsäure in äquimolekularen Mengen, bezogen auf
die Carboxylgruppen des Polymeren und die tertiäre Aminogruppe des /?-Diäthylaminoäthyl-p-aminobenzoats,
eingesetzt wurden und das Endprodukt durch lyophile Trocknung der erhaltenen Lösung oder durch Ausfällen aus der
erhaltenen Lösung mit Azeton oder Äthylalkohol abgetrennt wurde und
b) destilliertem Wasser als Lösungsmittel besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742420153 DE2420153C3 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742420153 DE2420153C3 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2420153A1 DE2420153A1 (de) | 1975-10-30 |
DE2420153B2 DE2420153B2 (de) | 1978-02-16 |
DE2420153C3 true DE2420153C3 (de) | 1978-10-12 |
Family
ID=5913975
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742420153 Expired DE2420153C3 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Arzneimittel mit lokalanästhetischer Wirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2420153C3 (de) |
-
1974
- 1974-04-25 DE DE19742420153 patent/DE2420153C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2420153B2 (de) | 1978-02-16 |
DE2420153A1 (de) | 1975-10-30 |
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