DE1695681C - l,alpha,alpha Trimethyl 2 pipendylcarbi nol diphenylacetat, dessen Saureadditions salze und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

l,alpha,alpha Trimethyl 2 pipendylcarbi nol diphenylacetat, dessen Saureadditions salze und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1695681C
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Germany
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alpha
trimethyl
preparation
acid addition
addition salts
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Expired
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English (en)
Inventor
Luigi Bertazzoh Cesare Ghinnghelli Dario Mailand Bernardi (Italien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Pfizer Italia SRL
Original Assignee
Farmaceutici Italia SpA
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf 1 ,<!,.<-rrimethyl-2-piperidyIcarbinol-diphen)lacetat sowie dessen pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalzen und ein Verfahren zu deren Herstellung. l,.i,r<-Trimethyl-2-piperidylcarbinol-diphenylacetat ist ein ausgezeichnetes Lokalanästhetikum.
Das Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise '/,</-Dimethyl-2-pyridylcarbinol mit Wasserstoff in Anwesenheit von Adams-Platin hydriert, das entsprechende Piperidylcarbinol der Einwirkung von Formaldehyd und Wasserstoff in Anwesenheit von Palladium auf Kohle unterwirft, das so erhaltene l,n,n-Trimethvl-2-piperidylcarbinol mit Diphenylacetylchlorid verestert und den Ester gegebenenfalls mit Säuren zu pharmazeutisch verträglichen Salzen umsetzt.
Dieses Herstellungsverfahren kann folgendermaßen schematisiert werden:
C-OH
CH1O
H,
CH1
C-OH
CH,
C-O-CO —CH(ChHs)2
CH3
!,//,.i-Trimethyl^-piperidylcarbinol-diphenylacetat weist eine interessante lokalanästhetische Wirkung auf; es ist im Vergleich zu Lidocain (2-Diäthyl-amino-2\6'-aceto-xylidid), welches das bisher wirksamste und meist verwendete Lokalanästhetikum ist, untersucht worden und zeigt bei gleicher Toxizität eine wesentlich höhere anästhetische Wirkung.
Infolge seiner pharmakologischen Wirksamkeit kann l,./,<i-Trimethyl-2-piperidylcarbinoI-diphen>!- acetat den Stoffen zugeordnet werden, die die zentripetalen Nervenimpulse in der Nervenfaser blockieren. Diese Wirkung wurde mit Hilfe folgender Methoden untersucht:
a) Oberflächenanästhesie: sie wurde durch Anästhesie der Augenbindehaut am Kaninchen unter sucht, die zum Verschwinden des Lidschlul.i reflexes Führt (vgl. S ο 11 m a η η.Τ., J. Pharmacol exp. Ther-, 11, 1 [1918]).
35
40
45
b) Infiltrationsanästhesie: sie wurde durch intra dermale Anästhesie am Meerschweinchen untersucht, die zum Verschwinden des Pilomotor reflexes führt (vgl. B ü 1 b r i η g und W a j d .1. J. Pharmacol, exp. Ther., 85, 78[1945]).
c) Leitungsanästhesie: sie wurde mittels Anästhesie des Lumbalplexus am Frosch untersucht, die zum Verschwinden des Verteidigungsreflexes der unteren Gliedmaßen führt ivgl. B ü 1 b r i η g und W a j d a, J. Pharmacol, exp. Then, 85. 7X [1945]).
In allen Fällen wurden geeignet abgestufte Konzentrationen des l,<vi-Trimethyl-2-piperidyIcarbinoldiphenylacetats, in physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 9%o oder T0I00 für Amphibien) gelöst, benutzt. Die Bestimmungen wurden an wenigstens 6 bis 10 Tieren wiederholt, um statistisch gültige und bewertbare Angaben zu erhalten. Die statistische Bewertung der Wirksamkeitsverhältnisse ist mit der 6-Punkt-Bestimmungsmethode entsprechend dem I.Anhang der »Farmacopea Ufficiale Italiana«, T.Ausgabe 1965, durchgeführt worden.
In Tabelle 1 sind die wirksamen Konzentrationen (A) des l,(i,(i-Trimethyl-2-piperidylcarbinoI-diphenylacetats und die Wirksamkeitsverhältnisse (B) in bezug auf die konventionell gleich Eins festgesetzte Vcrgleichsverbindung Lidocain angeführt.
Als wirksame Konzentration versteht man die Konzentration einer Substanz, die zu einer totalen Anästhesie auf die Dauer von wenigstens 30 Minuten am geprüften Versuchstier führt.
■J
Tabelle 1
Oberflächenanästhesie (Augenbindehaut des
Kaninchens
Infiltrationsanästhesie (Haut
des Meer-
I.M.ij-Trimethyl-
2-pipcridyIcarbinoI-
diphcnylacetat-
hydrochlorid
0,3%
46
Lidocainhydroch!t >tid
9%
Die oben angeführten Angaben zeigen, wie sich die erfindungsgemäße Verbindung schon bei sehr niedri- *> gen Konzentrationen wirksam erweist; bei der intradermalen Anästhesie ist sie wenigstens dreimal wirksamer als Lidocain. während das Verhältnis bei der Oberflächenanästhesie auf etwa vierzig ansteigt.
Die akute Giftigkeit, welche an der weißen Albino- *5 maus nach einmaliger Behandlung bei verschiedener Darreichungsart bestimmt wurde, ist praktisch gleich der des Lido -ains bei subkutaner Injektion. Die Probe wurde an Gruppen von wenigstens 10 Tieren pro Dosis durchgerührt, und die entsprechende statistische Berechnung der LD50 und de Vertrauensgrenzen ist nach der Probitmethode ausgeführt worden (vgl. B u r η J. H., Biological Standardization Oxfort, 1950).
In Tabelle 2 sind die Angaben der LD50 (mittlere akute Giftigkeit) bei subkutaner und intravenöser Verabreichung des l,<i,<i-Trimethyl-2-piperidylcarbinol-diphenylacetats in bezug auf Lidocain angeführt.
Darreichungsart
Subkutan ..
Intravenös..
Tabelle 2
Ι.Ί.Ί-Trimethyl-
2-piperidyIcarhinol-
diphcnylacctat-
hjdrochlorid
Π1 „, (Gren/cn)
196,8
(222,8 bis 174,1)
29,04
(34,8 bis 24,2)
Lidocain-hydrochlorid
I)L5n (Gren/enl
223,6
(259,6 bis 192,8)
39,9 (46,5 bis 34,4)
45
so Die erSndungsgemäße Verbindung, Ι,α,α-Trimethyl-2-piperidylcarbinol-diphenylacetat, intravenös dem Hund eingespritzt, wird bei einer Dosis von 5 mg/kg vollständig vertragen; bei einer Dosis von 10 mg/kg erscheinen Anzeichen zentraler Erregung, die jedoch binnen· kurzer Zeit abklingen (10 bis 15 Minuten), ohne unerwünschte Nebeneffekte zu hinterlassen.
Die Wirkung der Verbindung auf den systemischen Blutdruck und auf die Atmung der Tiere in Narkose (Ratte, Katze) ist mäßig und macht sich bei schnell injizierten, intravenösen Gaben ab 1 mg/kg durch eine schnelle und vorübergehende histaminähnliche Blutdrucksenkung bemerkbar.
Beispiel
l..!..<-Trimethyl-2-piperidylcarbinol-diphenylacetat
ν>.75μ \.\ - Dimethyl - 2 - pyridylcarbinol (vgl. Ber. 4l/|!W8| S. 4103) werden in 60 ml Äthanol gelost, mit einem Äquivalent Chlorwasserstoff in Äthanol neutralisiert, mit 1 g Platinkatalysator (Adams) versetzt und im Autoklav unter einem Druck von 60 Atmosphären bei 90° C hydriert. Nach 4 Stunden, wenn dk Wasserstoffaufnahme beendet ist, kühlt man ab, filtriert, dampft das Lösungsmittel im Vakuum ein, macht mit konzentrierter Natronlauge alkalisch und extrahiert mit Äthyläther. Nach Verdampfung des Äthers destilliert man bei 78 bis 80 C unter vermindertem Druck von 5 mm Hg. Ausbeute: 25 g «,««-Dimethyl-I-piperidylcarbinol.
9,7 g der so erhaltenen Verbindung werden in 100 ml Äthanol gelöst und mit 11 ml 30%igem Formaldehyd und 0,7 g 10%igem Palladium auf Kohle versetzt. Man hydriert bei 110° C unter einem Druck von 60 Atmosphären. Nach 20 Stunden filtriert man, entfernt den Alkohol und destilliert im Vakuum. Man fängt die Fraktion auf, welche zwischen 70 und 75 C bei 2 mm Hg Druck abdestilliert. Man erhält so 6,5 g l,<!,iz-Trimethyl-2-piperidylcarbinoI.
2 g dieser Verbindung werden in 10 ml Pyridin gelöst, mit 3 g Diphenylacetylchlorid versetzt und 2 Tage stehengelassen. Danach wird das Pyridin im Vakuum verdampft, der Rückstand mit Benzol aufgenommen und die Lösung mit 10%iger Natronlauge gewaschen. Die Benzollösung wird über Natriumsulfat getrocknet, und auf eine chromatographische Kolonne aus 60 g Silikagel aufgegeben. Durch Eluierung erhält man 2,5 g l,«,ij-Trimethyl-2-piperidylcarbinol-diphenylacetat. Umsetzung mit Salzsäure liefert das Hydrochlorid in Form eines weißen Kristallpulvers, Fp. = 177 C.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 1 ,rAa-TrimethyW-piperid ylcarbinol-dipheny 1-acetat und dessen pharmazeutisch verträglichen Säureadditionssalze.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise α,α-Dimethyl-2-pyridylcarbinol mit Wasserstoff in Anwesenheit von Adams-Platin hydriert, das entsprechende Piperidylcarbinol der Einwirkung von lormaldehyd und Wasserstoff in Anwesenheit von Palladium auf Kohie unterwirft, das so erhaltene Ι,α,α-TrimethyI-2-piperidylcarbinol mit Diphenylacetylchlorid verestert und gegebenenfalls mit Säuren zu pharmazeutisch verträglichen Salzen umsetzt.

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