DE656990C

DE656990C - Verfahren zur Darstellung eines das schwer spaltbare Glucosid aus Sennesblaettern enthaltenden Praeparates

Info

Publication number: DE656990C
Application number: DEH146519D
Authority: DE
Original assignee: HOFFMANNI LA ROCHE and CO AKT GE
Current assignee: HOFFMANNI LA ROCHE and CO AKT GE
Priority date: 1936-02-09
Filing date: 1936-02-09
Publication date: 1938-02-19

Description

Verfahren zur Darstellung eines das schwer spaltbare Glucosid aus Sennesblättern enthaltenden Präparates Nach neueren Untersuchungen (Münchener Medizinische Wochenschrift 83 [i936], S. 165, linke Spalte Absatz ¢) enthalten die Sennesblätter verschiedene Glucoside, die sich in ihrer Spaltbarkeit unterscheiden. Für therapeutische Zwecke ist besonders .das schwer spaltbare Emodinglucosid wertvoll.
Es wurde nun gefunden, daß man in einfacher Weise aus den Sennesblättern - nach geeigneter Vorextraktion - ein Präparat gewinnen kann, das neben wenig freiem Emodin zur Hauptsache nur das wertvolle schwer spaltbare Glucosid enthält, wenn man die Sennesblätter mit Methylalkohol ierschöpfend auszieht. Die Vorextraktion hat den Zweck, die in der Droge enthaltenen Farbstoffe, ferner Fett- und Wachsstoffe, Harze freies Em,odin und andere sog. Ballaststoffe herauszulösen. Als Extraktionsmittel, die sich für die Vorextraktion - allein oder zu zweien gemischtgeeignet erwiesen, seien genannt. Äther, Petroläther, Chloroform, Aceton, Äthylalkohol.
Zieht man die so vorbehandelte Droge mit Methylalkohol ,aus und bringt den methylalkoholischerr Auszug zur Trockne, so erhält man ,ein braunes, leicht wasserlösliches Pulver, das in Mengen von o, i g beim Menschen abführende Wirkung besitzt. Diese Wirkung ist von keinerlei unangenehmen Nebenerscheinungen, wie sie bekanntlich dem Sennainfus zukommen, begleitet. Mit Hilfe der Bornträgerschen Reaktion kann man kolorimetrisch feststellen, daß das Präparat neben wenig freiem Emodin viel schwer spaltbares Glucosid enthält, das erst durch längeres Kochen mit io%iger Salzsäure Emodin abspaltet. Leicht spaltbares Glucosid, das schon bei gewöhnlicher Temperatur durch schwache Säure verseift wird, enthält das Präparat gar keines oder nur in sehr geringen Mengen.
Die Behandlung von Sennesblättern mit Äthylalkohol zur Entfernung von Harzen, Pektinstoffen, Pflanzeneiweiß u. dgl. ist bekannt (D i e t e r i c h, Neues pharmazeutisches Manual [i913], S.223). Eine so vorbereitete Droge wird verschiedentlich zur Herstellung von Infus verwendet. Die Vorextraktion finit Äthylalkohol in Verbindung mit einem nachfolgenden erschöpfenden Auszug der Sennesblätter mit Methylalkohol, wodurch das besonders wirksame schwer spaltbare Sennaglucosid erhalten wird, ist neu.
Nach dem Verfahren der Patentschrift 214 809 werden äthylalkoholische Auszüge aus abführend wirkenden Drogen mit Äther, Petroläther oder ähnlichen Fälltungsmitteln behandelt :und auf diese Weise unwirksame Verunreinigungen, wie Harze, Pektinstoffe, Pflanzeneiweiß @u. dgl., ausgefällt. Aus Sennesblättern wird nach diesem Verfahren (Beispiel 3) ein dunkel gefärbtes, in Wasser und verdünnten Säuren nur zum Teil lösliches, in Alkalien und Äthylalkohol leicht lösliches hygroskopisches Pulver gewonnen. Das nach dem vorliegenden Verfahren erhältliche Präparat ist dagegen in Wasser sehr leicht, in Äthylalkohol. sehr schwer löslich. Aus, c)-

Unterschiede in der Arbeitsweise geht";,yl;

übrigen klar hervor, daß das nach w

Verfahren der Patentschrift 214 8 0 5 aus eineüj:

äthylalkoholisch,en Sennesblätterauszug erhaltene Präparat sich beim vorliegenden Verfahren, in dem äthylalkoholischen Vorextrakt befinden muß, also' nicht ins Endprodukt gelangen kann.
Beispiel Gemahlene Sennesblätter werden mit Äther erschöpfend ausgezogen. Dann wird die Droge getrocknet und hierauf mit 96%igem Äthylalkohol ausgezogen. In den Äthylalkohol. gehen stark gefärbte Ballaststoffe. Die Droge mird abermals getrocknet und nun mit Methylalkohol ausgezogen. Bei genügender Konzentration scheidet sich schon während des Ausziehens eine braune Substanz aus dem Methylalkohol aus. Der methylalkoholische Auszug wi d im `'akuum zur Trockne gebracht. Es

?i@bt @eig@. ;agkpnes braunes Pulver in einer

üsbeu n'a'7 bis 9%, bezogen auf die

ürsprünglkele-Droge, zurück. Das Präparat ist in Wasser sehr leicht löslich, äußerst schwer löslich in Äthylalkohol, unlöslich in Ath-er. Die wässerige Lösung reagiert schwach lackmussauer.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung eines das schwer spaltbare Glucosid aus Sennesblättern enthaltenden Präparates, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Vorextraktion mit geeigneten organischen Lösungsmitteln die Droge mit Methylalkohol erschöpfend auszieht und den methylalkoholischen Auszug zur Trockne bringt.