DE1795766B2 - Thermoplastische elastomerenmischung auf der basis von butadien-copolymerisaten und paraffin - Google Patents
Thermoplastische elastomerenmischung auf der basis von butadien-copolymerisaten und paraffinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermoplastische Elastomerenmischung auf der Basis von Butadien-Copolymerisaten
und Paraffin.
Es sind bereits Verfahren zum Herstellen von Elastomeren mit thermoplastischen Eigenschaften und
einer Elastizität wie bei gewöhnlichem vulkanisiertem Kautschuk bekannt. In der GB-PS 8 95 980 ist ein
Verfahren beschrieben, bei dem ein Dilithiumkohlenwasserstoff als Polymerisationsinitiator verwendet wird. 4*-,
Ein ähnliches Verfahren ist in der US-PS 32 51 905 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden konjugierte
Diolefine in Gegenwart eines Dilithiumkohlenwasserstoffs als Polymerisationsinitiator polymerisiert; nach
Beendigung der Polymerisation werden monovinylaromalische Kohlenwasserstoffe zusätzlich mischpolymerisiert,
wodurch man thermoplastische Elastomere mit einer Blockanordnung des Typs A-B-A erhält, in
denen die monovinylaromatischen Kohlenwasserstoffe (im folgenden als A bezeichnet) mit beiden Endgruppen
an konjugierte Diolefinpolymerisate(im folgenden als B bezeichnet) gebunden sind. Diese Verfahren weisen
jedoch den Nachteil auf, daß Dilithiumkohlenwasserstoffe, welche sich im Vergleich zu Monolithiumkohlenwasserstoffen
schwer herstellen lassen, allgemein als e>o
Polymerisationsinitiatoren verwendet werden müssen.
In neuerer Zeit wurden in der BE-PS 6 27 652 und der
US-PS 32 31635 Verfahren beschrieben, bei denen monovinylaromatische Kohlenwasserstoffe in Gegenwart
von Monolithiumkohlenwasserstoffen, insbesonde- ^ re sekundären oder tertiären Monolithiumkohlenwasserstoffen,
polymerisiert und anschließend konjugierte Diolefine und dann monovinylaromatische Kohlenwasserstoffe
zusätzlich mischpolymerisiert werden, wobei thermoplastische Elastomere des obengenannten
A-B-A-Typs erhalten werden.
Falls A-B-A-Blockpolymerisate mit A-Polymerisaten,
B-Polymerisaten oder A-B-Polymerisaten vermengt werden, welche durch Inaktivierung der Blockpolymerisate
im Verlauf der Polymerisation gebildet wurden, so verschlechtern sich die Elastomereigenschaften der
Blockpolymerisate, insbesondere die elastische Erholung.
In den belgischen Patentschriften 6 46 835 und 6 47 860 sind andere Verfahren zum Herstellen von
A-B-A-Typ-thermoplastischen Elastomeren beschrieben. Bei diesen Verfahren wird ein aromatischer
Monovinylkohlenwasserstoff in Gegenwart eines Monolithiumkohlenwasserstoffs
polymerisiert, das entstehende Polymerisat zusätzlich mit einem konjugierten Diolefin zu einem aktiven Blockmischpoiymerisat vom
A-B-Li-Typ mischpolymerisiert. Bei dem in der BE-PS 6 46 835 beschriebenen Verfahren wird dann zu diesem
aktiven Blockmischpolymerisat ein aromatischer Dialkylenkohlenwasserstoff
zugegeben, wobei mindestens zwei A-B-Typ-Blockmischpolymerisate gebunden werden
und man praktisch ein thermoplastisches Elastomer vom A-B-A-Typ erhält.
Bei dem in der belgischen Patentschrift 6 47 860 beschriebenen Verfahren wird zu dem aktiven Blockmischpolymerisat
ein Kohlenwasserstoffdihalogenid zugegeben und so zwei Blockpolymerisate des A-B-Typs gebunden, wobei man ein thermoplastisches
Elastomeres vom A-B-A-Typ erhält. Blockpolymerisate dieser Art sind gewöhnlich mit einer beträchtlichen
Menge Blockpolymerisat des A-B-Typs vermengt, was häufig eine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
des thermoplastischen Elastomeren zur Folge hat.
Somit entstehen bei den bekannten Verfahren zum Herstellen von thermoplastischen Elastomeren Schwierigkeiten
mit den Polymerisationsinitiatoren, die Verfahrensstufen lassen sich nur umständlich durchführen,
die Verfahren sind auf die Anwendung bestimmter Lösungsmittel beschränkt, oder es ist eine Kupplungsreaktion
zwischen hochmolekularen Substanzen erforderlich, welche mit niedrigem Wirkungsgrad verläuft. Bei
der Ausführung im technischen Maßstab entstehen daher bei den bekannten Verfahren viele Schwierigkeiten
oder diese Verfahren lassen sich nur umständlich durchführen; ein großer Nachteil besteht dabei in der
Bildung von Produkten mit schlechten Elastomereigenschaften. Ferner weisen die geformten Gegenstände aus
dem bekannten thermoplastischen Elastomeren vom A-B-A-Typ allgemein den Nachteil auf, daß sie bei
erhöhter Temperatur, insbesondere über 90°C, leicht deformiert werden und ihre Formbeständigkeit insbesondere
bei Temperaturen über 100°C gering ist, wodurch ihr Gebrauchswert beeinträchtigt wird. Wenn
diese geformten Gegenstände einer Zugbeanspruchung ausgesetzt werden, so bilden sich leicht Einschnürungen.
Die nach den bekannten Verfahren hergestellten thermoplastischen Elastomeren besitzen daher den
Nachteil der schlechten Reproduzierbarkeit hinsichtlich der Elastomereigenschaften.
Die DT-PS 8 34 901 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Mischungen aus Kautschuk oder
kautschukartigen Stoffen. Dieses Verfahren setzt beliebigen Kautschuk, vorzugsweise Naturkautschuk
ein, ferner ein Erdölharz-Paraffingemisch (Paraffingatsch). Diese Druckschrift betont ferner, daß beim
Einsatz fester Paraffine wesentlich schlechtere Ergebnisse erhalten werden, als sie bei der Verwendung von
Paraffin-Erdölharz-Gemischen erzielbar sind. Ferner führt diese Art von Zusätzen zu einer drastischen
Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften des Kautschuks, nämlich zu einer ausgeprägten Weichmacherwirkung.
Ähnliches läßt sich auch für die Angaben in »Compounding Ingredients for Rubber«, 3. Auflage,
1961, Verlag Rubber World, New York, S. 205, 244, 245
und 248, sagen: Die auf Seite 205 genannten Komponenten wirken alle ebenfalls als Weichmacher.
Paraffine ergeben sich hieraus nicht, und auch die auf den Seiten 245 und 245 genannten Wachse stellen
Fettsäureester dar. Auf Seite 244 ist zwar die Verwendung von Paraffinen zur Kautschukmodifizierung
zu entnehmen, wie aber bereits na^h der Lehre der
vorgenannten Druckschrift werden keine reinen Paraffine, sondern Gemische mit basischem Stickstoff
verwendet.
Die GB-PS 9 64 478 ist mit ganz speziellen Copolymerisaten befaßt, bei denen als Katalysator das
Reaktionsprodukt einer kondensierten aromatischen Ringverbindung mit metallischem Lithium eingesetzt
wird. Der erhaltene Katalysator enthält 2 Lithiumatome pro Molekül. Er führt bei der Polymerisation eines
Gemisches aus Styrol und Butadien zu einem Blockcopolymerisat, das aus drei Blöcken aufgebaut ist. Diese
Blockstruktur wird beim Weiterpolymerisieren auf insgesamt sieben Blöcke auf jeder Seite um je einen κι
statistischen Copolymerisatblock und einen endständigen homopolymeren Styrolblock verlängert.
Der Erfindung liegt unter Berücksichtigung dieses Standes der Technik die Aufgabe zugrunde, eine
thermoplastische Elastomerenmischung mit verbesser- j··
ter Verarbeitbarkeit zu schaffen, insbesondere eine solche Elastomerenmischung zu schaffen, die ein
verbessertes Schmelzflußverhalten aufweist, ohne daß dadurch die Elastomereneigenschaften, insbesondere
Dehnbarkeit, Zugfestigkeit und elastische Erholung, beeinträchtigt werden. Die Elastomerenmischung soll
insbesondere in verläßlichen reproduzierbaren Qualitäten herstellbar sein als das nach dem Stand der Technik
möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine thermoplastische Elastomerenmischung auf der
Basis von Butadien-Copolymerisaten und Paraffin vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
aus (1) 100 Gewichtsteilen eines thermoplastischen Elastomeren, das durch Polymerisation von 8—65 ->(i
Gewichtsteilen einer Monomerenmischung Ai aus konjugierten Diolefinen und aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen
im Gewichtsverhältnis von 85—10 :15—90 in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
in inerter Atmosphäre in Gegenwart von γ,
0,2—20 mMol, bezogen auf je 100 g Gesamtmenge der Mischung Ai und einer im folgenden genannten
Mischung A2, an aktivem Lithium in Form eines
Monolithiumkohlenwasserstoffes und anschließende Polymerisation des so gewonnenen aktiven Mischpo- bo
lymerisats nach vollständiger Beendigung der Polymerisation zusammen mit 92—35 Gewichtsteilen der
Monomerenmischung A2 aus demselben konjugierten Diolefin und aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen
wie in der Mischung Ai im Gewichtsverhältnis b5
95—20:5—80 erhalten worden ist, so daß die Gesamtmenge der Mischungen Ai und A2100 Gewichtsteile beträgt, zu dem thermoplastischen Elastomeren
mit einem Gehalt von 10—70 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Mischungen Ai und
A2, an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen,
und (2) 1 bis 100 Gewichtsteilen eines festen Paraffins mit einem Schmelzpunkt von 35 bis 160° C besteht.
Die Erfindung schafft Elastomerengemische, die ausgezeichnete elastische Eigenschaften, ausgezeichnete
thermische Beständigkeit und einen geringeren Elastizitätsverlust bei erhöhter Temperatur zeigen. Die
aus diesen Elastomergemischen hergestellten Formgegenstände weisen ausgezeichnete Formbeständigkeit
auf und zeigen bei Zugbelastung keine Einschnürung.
Die Elastomerengemische weisen ferner ausgezeichnete
Wärme- und Ölbeständigkeit auf und sind daher vielfältig verwendbar.
Die thermoplastischen Elastomeren der Komponenten (1) lassen sich auf folgende Weise herstellen:
Eine Monomerenmischung aus einem konjugierten Diolefin und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
wird in Gegenwart eines Lithiumkatalysators in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in inerter Atmosphäre
polymerisiert. Nach praktisch vollständiger Beendigung der Polymerisation wird das entstehende
aktive Mischpolymerisat zusätzlich mindestens einmal mit einer Monomerenmischung des gleichen konjugierten
Diolefins und aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffs wie oben mischpolymerisiert, wobei ein
thermoplastisches Elastomer aus einem konjugierten Diolefin und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
erhalten wird. Praktisch werden die obigen Verfahren auf folgende Weise durchgeführt: zu 8 bis 65
Gewichtsteilen einer Monomerenmischung (Ai) aus einem konjugierten Diolefin und einem aromatischen
Monovinylkohlenwasserstoff im Gewichtsverhältnis von 85 bis 10:15 bis 90 wird ein Monolithiumkohlenwasserstoff
als aktives Lithium in einer Menge von 0,2 bis 20 mMol pro 100 g Gesamtmenge der Mischung Ai
und Mischung A2 (welche im folgenden noch näher erläutert wird) zugegeben, und die Mischung wird in
einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in inerter Atmosphäre polymerisiert. Nachdem die Polymerisation
praktisch beendet war, wird das entstehende aktive Mischpolymerisat zusätzlich mit 92—35 Gewichtsteilen
einer Monomerenmischung (A2) aus dem gleichen konjugierten Diolefin und dem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
wie oben im Gewichtsverhältnis von 95—20:5—80 mischpolymerisiert, r,o daß die
Gesamtmenge an Ai und A2 100 Gewichtsteile ausmacht;
dabei erhält man ein Endmischpolymerisat mit einem Gehalt von 10—70 Gewichtsprozent an aromatischem
Monovinylkohlenwasserstoff. Auf diese Weise erhält man das thermoplastische Elastomer aus einem
konjugierten Diolefin und einem aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren können konjugierte Diolefine mit 4—6 Kohlenstoffatomen, wie
z.B. 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl-l,3-butadien oder 1,3-Pentadien (Piperylen) verwendet werden.
Diese Verbindungen können entweder allein oder in Mischung verwendet werden. Als aromatische Monovinylkohlenwasserstoffe
können aromatische Kohlenwasserstoffe, welche eine Vinylgruppe direkt am aromatischen
Kern gebunden enthalten, verwendet werden, wie z.B. Styrol, p-Methylstyrol, m-Methylstyrol, o-Methylstyrol,
p-Äthylstyrol, m-Äthylstyrol, o-Äthylstyrol, A-Vinylnaphthalin
oder/J-Vinylnaphthalin. Diese Verbindungen
können entweder allein oder in Mischung verwendet werden.
Geeignete Lösungsmittel als Polymerisationsmedien zur Herstellung der Elastomere sind allgemein Kohlenwasserstofflösungsmittel,
z. B. Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan und Decan; Naphthenkehlenwasserstofflösungsmittel,
wie Cyclohexan, Methylcyclohexan, Äthylcyclohexan und 1,4-Dimeihylcyclohexan; und
aromatische Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Äthylbenzol, Xylol, Diäthylbenzol und
Propylbenzol. Diese Kohlenwasserstotflösungsmittel können entweder allein oder als Mischung von zwei
oder mehreren Substanzen verwendet werden.
Als Katalysator werden gesättigte Alkylmonolithiumverbindungen, wie
Methyllithium, Äthyllithium, Propyllithium,
Butyllithium, Amyllithium, Hexyllithium,
2-Äthylhexyllithium, Hexadecyllithium,
Cyclohexyllithium oder ungesättigte
Alkylmonolithiumverbindungen, wie
Allyllithium und Methallyllithium, ferner
Aryllithium-, Alkaryllithium und
Aralkyllithiumverbindungen, wie
Phenyllithium, Tolyllithium, Äthylbenzyllithium,
Xylyllithium und a-Naphthyllithium verwendet.
Butyllithium, Amyllithium, Hexyllithium,
2-Äthylhexyllithium, Hexadecyllithium,
Cyclohexyllithium oder ungesättigte
Alkylmonolithiumverbindungen, wie
Allyllithium und Methallyllithium, ferner
Aryllithium-, Alkaryllithium und
Aralkyllithiumverbindungen, wie
Phenyllithium, Tolyllithium, Äthylbenzyllithium,
Xylyllithium und a-Naphthyllithium verwendet.
Bei den Elastomeren beträgt der Gehalt an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen der Mischung
des konjugierten Diolefins und des aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffs, die zuerst unter Verwendung
eines Monolithiumkohlenwasserstoffs polymerisiert wird, vorzugsweise 15 bis 90 Gewichtsprozent.
Falls dieser Gehalt weniger als 15 Gewichtsprozent beträgt, verschlechtern sich die elastischen Eigenschaften
des zuerst erhaltenen Polymerisats. Falls der Gehalt dagegen über 90 Gewichtsprozent beträgt, vermindert
sich die thermische Beständigkeit des als Endprodukt erhaltenen Mischpolymerisats.
Die Polyrr.erisationstemperatur bei der Herstellung der Elastomeren beträgt -30 bis 1200C, gewöhnlich 10
bis 100° C und vorzugsweise 30 bis 80° C.
Die Mischpolymerisate werden gewöhnlich mit mindestens einem Stabilisator gegen Abbau durch
Sauerstoff, Ozon, ultraviolettes Licht und Wärme versetzt.
Die Menge der Mischung an konjugiertem Diolefin und aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff bei der
zuerst erfolgenden Polymerisation beträgt vorzugsweise 8—65 Gewichtsprozent, bezogen auf die angewandte
Gesamtmonomerenmenge, einschließlich der in den zusätzlichen Polymerisationsvorgängen verwendeten
Monomerenmischung. Falls die Menge dieser Mischung weniger als 8 Gewichtsprozent beträgt, vermindert sich
die thermische Beständigkeit des erhaltenen Mischpolymerisats; beträgt dagegen die Menge über 65
Gewichtsprozent, so verschlechtern sich die Elastomereigenschaften des erhaltenen Mischpolymerisats.
Der Gehalt an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff in der anfänglich polymerisierten Monomerenmischung
(Ai) muß nicht unbedingt gleich der Menge der zusätzlich polymerisierten Monomerenmischung
(A2) sein, und die beiden Mischungen Ai und A2 können
entsprechend unterschiedlichen Gehalt an aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff aufweisen, wodurch
die physikalischen Eigenschaften des erhaltenen Mischpolymerisats verändern werden können. Falls
jedoch das als Endprodukt erhaltene Mischpolymerisat eine besonders große Zugfestigkeit aufweisen soll, soll
der absolute Gehalt an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff der Mischung Ai zweckmäüigerweise etwa
dem Gehall der Mischung A> entsprechen. Falls das erhaltene Mischpolymerisat eine besonders große
thermische Beständigkeit aufweisen soll, so soll iier
Gehalt der Mischung Ai an aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff zweckmäßigerweise geringer als
derjenige der Mischung A2 sein. Falls das erhaltene Mischpolymerisat eine große Härte aufweisen soll, so
soll der Gehalt der Mischung Ai an aromatischem
IU Monovinylkohlenwasserstoff zweckmäßigerweise größer
als derjenige der Mischung A2 sein und ferner eine verhältnismäßig große Menge an aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff
aufweisen, was ebenso bei dem als Endprodukt erhaltenen Mischpolymerisat der Fall
seinsoll.
Es ist möglich, die zusätzliche Mischpolymerisation mit der gleichen Monomerenmischung wie der ursprünglich
angewandten Monomerenmischung ein- bis fünfmal, gewöhnlich zwei- bis dreimal zu wiederholen.
Die Wiederholung ist jedoch nicht immer für die Herstellung von thermoplastischen Elastomeren von
Vorteil. Wenn man die Anzahl der zusätzlichen Mischpolymerisationsverfahren erhöht, vermindert sich
die Zugfestigkeit, und die elastische Erholung geht verloren, wenn der Gehalt an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoff
in dem als Endprodukt erhaltenen Mischpolymerisat begrenzt ist. Erhöht man ferner die
Anzahl der zusätzlichen Mischpolymerisationsverfahren, so nimmt die Möglichkeit der Beimengung von
Verunreinigungen zu.
Die thermische Beständigkeit und die Ölbeständigkeit dieser thermoplastischen Elastomeren lassen sich
verbessern, indem man zu dem Mischpolymerisationssystem eine geringe Menge eines aromatischen Divinylkohlenwasserstoffe,
insbesondere Divinylbenzol zugibt und hauptsächlich den Anteil an aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff
des Mischpolymerisationssystems mit diesem aromatischen Divinylkohlenwasserstoff,
insbesondere Divinylbenzol, vernetzt
Selbst wenn ein aromatischer Divinylkohlenwasserstoff zu nur einer der Mischungen Ai und A2 zugegeben
wird, tritt eine beträchtliche Verbesserung der thermischen Beständigkeit und Ölbeständigkeit ein.
Zur Herstellung der Elastomeren der Komponente
Zur Herstellung der Elastomeren der Komponente
(1) lassen sich aromatische Divinylkohlenwasserstoffe mit zwei direkt an den aromatischen Kern gebundenen
Vinylgruppen verwenden.
Beispiele hierfür sind
Beispiele hierfür sind
o- Divinylbenzol, m-Divinylbenzol,
p-Divinylbenzol, 1,3-Divinylnaphthalin,
1,4-Divinylnaphthalin, 1,5-Divinylnaphthalin
und dergleichen.
p-Divinylbenzol, 1,3-Divinylnaphthalin,
1,4-Divinylnaphthalin, 1,5-Divinylnaphthalin
und dergleichen.
Von diesen Verbindungen verwendet man überwiegend Divinylbenzole. Diese können entweder allein
oder in Mischungen von zwei oder mehreren Substanzen verwendet werden.
Die Gesamtmenge an aromatischem Divinylkohlenwasserstoff in dem als Endprodukt erhaltenen Mischpobo
lymerisat beträgt vorzugsweise 0,001 bis 0,5 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge an
konjugiertem Diolefin und aromatischem Monovinylkohlenwasserstoff.
Das thermoplastische Elastomere der Komponente b5 (1) besitzt bereits an sich die im folgenden aufgeführten
überragenden Eigenschaften.
Die Zugfestigkeit des Elastomeren beträgt 100—400 kp/cm2. Die Bruchdehnung des Elastomeren
M 95 766
läßt sich in weitem Bereich, von einigen 100% bis
2000%, verändern. Der Modul bei einer Dehnung des Elastomeren um 300% liißt sich wahlweise /.wischen 5
und 50 kp cm2 verändern. Die elastische Erholung der
Elastomeren ist so ausgezeichnet, daß sie sich mit einem Vulkanisal eines bekannten synthetischen oder natürlichen
Kautschuks vergleichen läßt. Die Elastomeren besitzen eine bessere thermische Beständigkeit und
Ölbeständigkeit als ein herkömmliches thermoplastisches Elastomeres und weisen praktisch keine Einschnürungen
bei Zugbelastung auf. Darüber hinaus ist die Zugfestigkeit der Elastomeren größer als die eines
herkömmlichen Elastomeren, selbst wenn die beiden Elastomeren gleiche Härte aufweisen. Die Härte der
Elastomeren kann, je nach der gewünschten Härte des Produkts, leicht verändert werden, ohne daß hierdurch
die ausgezeichneten Eigenschaften beeinflußt würden.
Der Modul und die Härte der thermoplastischen Elastomeren der Komponente (1) können durch das
Einbringen von Füllstoffen, wie Ruß, Magnesiumcarbonal.
Calciumcarbonat, Titanoxid oder feinvcrtcille Kieselsäure, vergrößert werden.
Zur weiteren Verbesserung der Verarbeitbarkeil dieser thermoplastischen Elastomeren oder zum Vermindern
und Regeln des Moduls oder der Härte kann man, ohne die Elastomereigenschaftcn ungünstig zu
beeinflussen, ein paraffinisches, naphthenisches oder aromatisches Verfahrensöl zugeben, das gewöhnlich im
Gemisch mit natürlichem Kautschuk oder synthetischen Kautschukarten verwendet wird. Insbesondere bevorzugt
man ein paraffinisches Verfahrensöl, da durch Einbringen dieses Öls die Zugfestigkeit nicht wesentlich
herabgesetzt wird. Für diesen Zweck eignet sich auch flüssiges Paraffin. Ferner kann man auch verschiedene,
gewöhnlich für thermoplastische Materialien verwendete Weichmacher, wie z. B. Dioctylphthalat, Dibutylphthalat
oder Tricresylphosphit anwenden.
Festes Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 35° C bis 160°C eignet sich als Zusatz zum wesentlichen
Verbessern der Verarbeitbarkeit der thermoplastischen Elastomeren, ohne daß hierdurch deren physikalische
Eigenschaften wesentlich beeinträchtigt werden. Falls der Schmelzpunkt des zu dem thermoplastischen
Elastomer zugegebenen festen Paraffins unter 35°C liegt, verschlechtern sich die physikalischen Eigenschaften
des thermoplastischen Elastomeren bei Zimmertemperatur, insbesondere die Zugfestigkeit, der Modul und
die Härte. Andererseits übt ein festes Paraffin mit einem Schmelzpunkt über 1600C nur eine geringe Wirkung
hinsichtlich der Verbesserung der Verarbeitbarkeit des thermoplastischen Elastomeren aus. Gibt man ein festes
Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 35—160°C als Komponente (2) zu dem thermoplastischen Elastomer
als Komponente (1), so erhält man eine Elastomcrenmischung mit ausgezeichneter Fließfähigkeit bei erhöhter
Temperatur und gute physikalische Eigenschaften bei Zimmertemperatur, wobei die Zugfestigkeit nur wenig
verringert und der Modul und die Härte praktisch unverändert sind. Soll das thermoplastische Elastomer
bei tiefen Temperaturen verwendet werden, so gibt man ein festes Paraffin mit verhältnismäßig niedrigem
Schmelzpunkt /ti; soll dagegen das thermoplastische Elastomer bei hoher Temperatur verwendet werden, so
gibt man vorzugsweise ein festes Paraffin mit einem verhältnismäßig hohen Schmelzpunkt zu.
Die crfindungsgemälk'n thermoplastischen l-lastomcrenmischungen
können nach dem Formen in geeigneter Weise vernetzt werden. Hierfür eignen sich Vernet-
zungsmittcl. wie man sie gewöhnlich zum Vernetzen von Kautschuk verwendet, wie Schwefel, Schwefeldichlorid
oder Peroxid, wodurch der Modul, die thermische Beständigkeit und Ölbeständigkeit dei
geformten Gegenstände verbessert werden. Ferner können diese Gegenstände mit geeigneten Mengen von
Stabilisatoren, wie man sie zum Verhindern odei Verringern des Abbaus von gewöhnlichen Kautschuksorten
oder Kunststoffen durch ultraviolettes Licht Ozon. Sauerstoff oder Wärme verwendet, vermengt
werden. Zusätzlich können sie mit Farbstoff oder Pigmenten, wie man sie zum Färben von gewöhnlichen
Kautschukarten oder Kunststoffen verwendet, vermischt werden. Diese Stabilisatoren, Farbstoffe und
Pigmente werden je nach dem gewünschten Verwendungszweck der Produkte ausgewählt. Die obengenannten
Mischbestandteile, wie Verfahrensöle, Weichmacher, Füllstoffe, Stabilisatoren und Farbstoffe können in
das Mischpolymerisat eingebracht werden, indem man sie zuerst zu den Lösungen oder Aufschlämmungen des
Endmischpolymerisats zugibt und dann die Lösungsmittel entfernt oder indem man sie mechanisch unter
Verwendung eines Walzenmischers, Banbury-Mischcrs oder dergleichen vermischt.
Die crfindung'igemäßen thermoplastischen Elastomcrcnmischungen
lassen sich für vielfältige Verwendungszwecke anwenden, bei denen ausgezeichnete Elastizität.
Verarbeitbarkeit, thermische Beständigkeit und Ölbesländigkeit
erforderlich ist. Beispielsweise lassen sie sich zur Herstellung von stranggepreßten Gegenständen,
wie Kautschukgarnen, Schläuchen, Röhren und Binden; von durch Spritzguß hergestellten Gegenständen, wie
Fußbekleidungen, Behälter und Rohrstutzen; blasgeformte Gegenstände, wie Spielzeug und Haushaltsgegcnstände;
sowie für formgepreßte Gegenstände, wie Verpackungen, Folien und Platten anwenden. Daher
können die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischungen bei verschiedenen Anwendungsgebieten
angewandt werden, bei denen Vulkanisate aus natürlichem Kautschuk oder gewöhnlichen synthetischen
Kautschukarten verwendet wurden. Dabei kann man, ohne daß eine Vulkanisation erforderlich ist,
verschiedene geformte Gegenstände mit den gleichen Eigenschaften wie bei herkömmlichen vulkanisierten
Kautschukarten erzielen. Der Wegfall der Vulkanisierstufc bedeutet selbstverständlich einen beträchtlichen
Vorteil bei der technischen Herstellung von geformten Kautschukgegenständen. Die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Elastomerenmischungcn weisen eine besonders ausgezeichnete thermische Beständigkeit
oder sowohl eine thermische Beständigkeit als auch eine Ölbeständigkeit im Vergleich zu den bekannten
thermoplastischen Elastomeren auf und besitzen daher einen erhöhten Gebrauchswert.
Infolge ihrer thermoplastischen Eigenschaften und ihrer sehr hohen Aufnahmefähigkeit für Kohlenwasserstoffe,
insbesondere für naphthenische und aromatische Kohlenwasserstoffe, lassen sich die erfindungsgemäßen
thermoplastischen Elastomeren sehr gut allein oder in Mischung mit bekannten Klebemitteln oder Klebrigmachern
und/oder Verfahrensölen als Klebemittel verwenden. Allgemein ist die Adhäsionsfesligkeit der erl'indungsgemäßcn
thermoplastischen Elastomerenmischungcn groß im Vergleich zu den bekannten thermoplastischen Elastomeren mil einer A-B-A-Hlockanordnung,
und sie eignen sich daher besser als diese bekannten Stoffe als Klebemittel. Die Klcbstoffeigenschaflcn
der erfindimgsgemällen thermoplastischen
Elastomercnmischungen lassen sich mil Erfolg zum
Verkleben von Kautschuk mit Kautschuk. Kautschuk mit Metallen. Kautschuk mit Holz, Kautschuk mit
Kunststoffen, Kautschuk mit Fasern, Metallen mit Metallen, Holz mit Holz, Kunststoffen mit Kunststoffen
sowie Fasern mit Fasern anwenden. Man erhält eine besonders große Adhäsionsfestigkeit, wenn man die
obigen Materialien unter Druck bei erhöhter Temperatur miteinander verklebt und so die thermoplastischen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Elastomerenmischungen ausnutzt. Selbstverständlich können die
erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischungen auch zum Verkleben der Elastomeren selbst
und der Elastomeren mit Kautschuk, Holz, Kunststoffen, Metallen, Fasern oder herkömmlichen thermoplastischen
Elastomeren verwendet werden.
Lösungen der erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischungcn lassen sich mit oder ohne
Zusatz eines geeigneten Pigments oder Farbstoffs zum Schmücken oder zum Schutz der Oberfläche von
Gegenständen verwenden; hierzu bringt man die Lösungen als Farben oder Überzugsmittel auf die
Oberfläche der Materialien auf, wobei sich ein elastischer Überzug auf diese Oberflächen bildet.
Wahlweise können die erfindungsgemäßen Elastomerenmisehungen als Farben oder Überzüge verwendet
werden, indem man sie unter Druck auf die Oberfläche von Materialien aufklebt und so elastische Überzüge
unter Anwendung und Ausnutzung der thermoplastischen Eigenschaften der Elastomerenmischung herstellt.
Ferner können durch Dispergieren der erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischung in
Wasser verschiedene Latexarten hergestellt werden, die sich zur Herstellung von Produkten eignen, die bisher
unter Verwendung von gewöhnlichen Kautschuklatexarten hergestellt wurden; Beispiele hierfür sind die
Herstellung von Handschuhen, Schutzhüllen und Kautschukgarnen oder die Verwendung als Bindemittel,
Farben, Überzugsmittel und Papierstreichmasse. Derartige Latexarten werden gewöhnlich durch Zugeben von
Wasser zu einer Lösung des thermoplastischen Elastomeren in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in
Gegenwart eines Emulgiermittels und kräftiges Rühren der Lösung unter Verdampfen eines Teils oder des
gesamten Kohlenwasserstofflösungsmittels hergestellt.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischungen können mit anderen Kautschukarien
vermischt werden, um die Fließfähigkeit der nicht vulkanisierten Kautschukarten oder nicht vulkanisierten
Kautschukmischungen bei Zimmertemperatur (Kaltflicßen) zu inhibieren oder zu vermindern oder die
Zugfestigkeit der nicht vulkanisierten Kaulschukmischungen (Rohfestigkeit) zu verbessern. Beispielsweise
wendet man bei durch Polymerisation in Gegenwart eines Lithiumkatalysators hergestellten Polybutadienkautschuk
die erfindungsgemäße Elastomerenmischung in einer Menge von 1—50, vorzugsweise 1—20
Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Kautschuk an.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomerenmischungcn können auch mit anderen Kunststoffen
vermischt werden, wobei die physikalischen Eigenschaften modifiziert werden und Elastomere mit verbesserter
Elastizität und Schlagfestigkeit erhalten werden. Derartige geeignete Kunststoffe sind beispielsweise
Polystyrol, Polyäthylen, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisa te. Polyacrylnitril, Aerylnitril-
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisa te. Polyacrylnitril, Aerylnitril-
Acrylsiiiirccstcr- Mischpolymerisate,
Acrylnitril-Mcthacrylsäureester-Mischpoly-■>
merisate,
Acrylnitril- Vinylchlorid-Mischpolymerisa te, Acrylnitril-Styrol-Mischpolymerisate,
Acrylnitril-Styrol-1,3-Butadien-Mischpolymerisa te.
Polyvinylacetat, Äthylen-Vinylacetat-H)
Mischpolymerisate,
Polymethylmethacrylat, Polyoxymethylen, Polycarbonate, Polyamide, Polyester und
Polyurethane.
i> Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Elastomercnmischungen
können hydriert werden, wobei ein Teil oder praktisch alle ungesättigten konjugierten Diolcfinverbindungen
oder aromatischen Monovinylverbindungen abgesättigt werden können, wodurch die Beständigen
keit der Elastomeren gegenüber Licht, Oxydation und Ozon verbessert oder die physikalischen Eigenschaften
modifiziert werden.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Das Elastomere für die Komponente (1) ist folgendermaßen
hergestellt worden:
so In Stickstoffatmosphäre wurden 213mMol aktives
Lithium in Form von n-Butyllithium zu einer 15gew.-%igen n-Hexanlösung einer Mischung von 9,5 kg einer
Monomerenmischung aus 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis von 40 :60 und einem Gehalt von
j-, 0,075 Gewichtsteilen m-Divinylbenzol, bezogen auf 100
Gewichtsteile dieser Mischung, zugegeben, und die Mischung wurde dann 4 Stunden bei 600C polymerisiert.
Nachdem über 99% der Monomeren mischpolymerisiert waren, wurde die entstehende aktive Mischpolymerisatlösung
mit einer 20gew.-%igen n-Hexanlösung von 19,0 kg einer Monomerenmischung aus 1,3-Butadien
und Styrol im Gewichtsverhältnis von 70 :30 und einem Gehalt von 0,0375 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteile dieser Mischung an m-Divinylbenzol
4-, vermischt, und die Mischung wurde dann zuerst 4
Stunden bei 700C und dann eine weitere Stunde bei
85°C polymerisiert. Nachdem praktisch die gesamte zusätzliche Monomerenmischung umgesetzt war, wurde
das entstehende Endmischpolymerisat mit einer gerin-
Ki gen Menge Wasser inaktiviert. Zu der Mischpolymcrisatlösung
wurden 285 g Phenyl-^-naphihylamin als
Stabilisator zugegeben. Dann wurde das n-llexan verdampft, wobei ein thermoplastisches Elastomeres
(Probe A) erhalten wurde; die physikalischen Eigen-
r, schalten dieser Probe wurden untersucht.
Zu Vcrgleichszwecken wurde eine Probe B nach einem bekannten Verfahren auf folgende Weise
hergestellt:
In Stickstoffatmosphürc wurden 213 inMol n-Uulylli-
In Stickstoffatmosphürc wurden 213 inMol n-Uulylli-
hii thium als aktives Lithium einer I5gew.-%igen Toluollösung
von 5,7 kg Styrol zugegeben, und die Mischung wurde 4 Stunden bei 45"C polymerisiert. Nachdem über
99% des Styrols polymerisiert waren, wurde die erhaltene aktive Polystyrollösung mit einer I5gew.-
M %igeiiToluollösung von 17,1 kg 1,3-ßiiladien vermischt,
und die Mischung wurde 3 Stunden bei 55"C polymerisiert. Nachdem praktisch das gesamte 1,3-Butiidien
mischpolymerisiert war, wurde die erhaltene
aktive Mischpolymerisatlösung mit einer I5gew.-%igen
Toluollösung von 5,7 kg Styrol vermischt und die Mischung 3 Stunden bei 600C polymerisiert. Nachdem
praktisch dys gesamte Styrol umgesetzt war, wurde das entstehende Endmischpolymerisat mit einer geringen
Wassermenge inaktiviert. Zu dieser Mischpolymerisatlösung wurden 250 g Phenyl-0-naphthylamin als Stabilisator
zugegeben. Dann wurde das Toluol verdampft.
wobei ein thermoplastisches Elastomeres gemäß dem bekannten Verfahren erhalten wurde (Probe B); die
physikalischen Eigenschaften dieser Probe B wurden untersucht. Sowohl die Probe A als auch die Probe B
wiesen einen gleichen Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an 1,3-Butadien
und Styrol, auf. Die physikalischen Eigenschaften der beiden Proben sind in der Tabelle I zusammengestellt.
Probe A | Vergleichsprobe | Untersuchungs | |
B | verfahren | ||
Modul bei einer Dehnung um 300% (kp/cm2) | 36 | 25 | ASTM D 412-61 T |
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 204 | 240 | ASTM D 412-61 T |
Dehnung(%) | 800 | 1060 | ASTM D 412-61 T |
Verbleibende Dehnung (%) | 8 | 14 | Anmerkung 1 |
Reißfestigkeit (kp/cm) | 42 | 38 | ASTM D 624-54 |
Härte | 79 | 78 | ASTM D 676-59 T |
Schmelzindex (Bedingung G) | 0,10 | 0,15 | ASTM D 1238-57 T |
Kriechwert (%) | 30 | 250 | Anmerkung 2 |
Queliungsgrad (%) | 32 | 112 | Anmerkung 3 |
Anmerkung:
1 Verhältnis der Länge der Probe unmittelbar nach dem Brechen infolge des Streckens im Vergleich zu der ursprünglichen Länge.
2 Verhältnis der gedehnten Probe zur ursprünglichen Länge (25 mm) nach dem 5 Minuten dauernden Kriechen der Probe bei 60°C
unter einer Belastung von 10 kp/cm2.
3 Prozentuale Gewichtszunahme, bezogen auf das ursprüngliche Gewicht, einer Probe mit einer Länge von 2 cm, einer Breite von
2 cm und einer Stärke von 2 mm, durch 24stündiges Eintauchen in ein Öl Nr. 3 bei 200C gemäß ASTM D 471-57 T.
Wie sich aus der Tabelle I ergibt, besitzt die Probe A, im Vergleich zu der gemäß dem bekannten Verfahren
hergestellten Probe B, eine etwas geringere Zugfestigkeit und einen etwas geringeren Schmelzindex, besitzt
aber dafür einen niedrigeren Kriechwert bei 60"C und
ausgezeichnete thermische Beständigkeit, einen niedrigeren Quellungsgrad gegenüber öl und eine ausgezeichnete
ölbeständigkeit, einen hohen Modul bei der Dehnung um 300% und eine kleine verbleibende
Dehnung.
Die Mischung wurde dann folgendermaßen hergestellt:
100 Gewichtsteile Probe A wurden mit 30 Gewichtsteilen eines festen Paraffins mit einem Schmelzpunkt
von 63°C und 20 Gewichtsteilen feinverteilter Kieselsäure vermischt und anschließend auf einer offenen
Walze bei 1300C verknetet, wobei eine Elastomerenmischung
gemäß der Erfindung (Probe A') erhalten wurde. Die physikalischen Eigenschaften dieser Probe A' sind
in der Tabelle Ii aufgeführt, wobei die Untersuchungsverfahren die gleichen wie die in Tabelle 1 waren.
Probe A' | |
(gem. | |
Erfindung) | |
Modul bei einer Dehnung um 300% | 32 |
(kp/cm2) | |
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 205 |
Dehnung(%) | 960 |
Verbleibende Dehnung (%) | 12 |
Reißfestigkeit (kp/cm) | 38 |
Härte | 80 |
Schmelzindex (Bedingung G) | 1,84 |
Kriechwert (%) | 40 |
Quellungsgrad (%) | 42 |
Wie sich aus Tabelle Il ergibt, besitzt die durch Zugeben von geeigneten Mengen an festem Paraffin
und feinverteilter Kieselsäure aus der Probe A hergestellte Mischung gemäß der Erfindung (Probe A')
einen hohen Schmelzindex und damit eine günstige Verarbeitbarkeit, wobei die thermische Beständigkeit
und die Ölbeständigkeit dieser Probe im Vergleich zu der nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten
Probe B überraschend groß sind.
In Stickstoffatmosphäre wurden 213 niMol aktives
Lithium in Form von sec.-Butyllithium zu einer I5gew.-%igen n-Hexanlösung von 9,5 kg einer Monomerenmischung
aus 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis 40:60 zugegeben, und die Mischung
wurde 4 Stunden bei 600C polymerisiert. Nachdem über 99% der Monomeren polymerisiert
waren, wurde die erhaltene aktive Mischpolymerisatlösung mit einer 20gew.-%igen n-Hexanlösung einer
Mischung von 19,0 kg monomerem 1,3-Butadien und Styrol im Gewichtsverhältnis 70 : 30 und 0,05 Gewichtsteile Divinylbenzol (eine 80 :20-Mischung von m- und
p-Divinylben/.olen) pro 100 Gcwichtstcilc dieser Mischung
vermischt, und dann wurde die Mischung 4 Stunden auf 70°C und anschließend eine Stunde auf
85"C erhitzt. Nachdem praktisch die gesamte Monomerenmischuiig
misehpolymerisiert war, wurde das entstehende Endmischpolymerisat mit einer geringen Wassernicnge
inaktiviert. Zu diesem Mischpolymerisat wurden 285 g Phenyl-j3-nuphthylainin als Stabilisator zugegeben.
Nach dem Abdampfen des η-Hexans wurde ein thermoplastisches Elastomere (Probe C) erhalten; die
physikalischen Eigenschaften dieser Probe wurden untersucht.
Das so erhaltene thermoplastische Elastomere der Probe C weist einen Styrolgehalt von 40 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmenge von 1,3-Butadien
und Styrol, auf. Die physikalischen Eigenschaften dieses
Elastomeren sind in der nachstehenden Tabelle III zusammengestellt. Die angewendeten Untersuchungsverfahren
sind die gleichen, wie im Zusammenhang mit der Tabelle I beschrieben. τ
Probe C
K)
Modul bei einer Dehnung um 300% 29
(kp/cm2)
Zugfestigkeit (kp/cm2) 226
Dehnung (%) 950
Verbleibende Dehnung (%) 13 r,
Reißfestigkeit (kp/cm) 43
Härte 78
Schmelzindex (Bedingung G) 0,07
Kriechwert (%) 64
Quellungsgrad (%) 48 _>o
Aufgrund der Zugabe einer geringen Menge Divinylbenzol
zu der zusätzlich mischpolymerisierten Mo-Tabelle IV
nomerenmischung bei der Herstellung der Probe C
wurden die Zugfestigkeit und der Schmelzpunkt etwas erniedrigt. Gleichzeitig wurde dadurch aber auch der
Kriechwert erniedrigt und damit eine ausgezeichnete thermische Beständigkeil erhalten. Ferner wurde der
Quellungsgrad gegenüber Öl erniedrigt, d. h. also eine verbesserte Ölbeständigkeit erreicht. Die Zugbelastung
bei einer Dehnung um 300% wurde vergrößert und die verbleibende Dehnung vermindert.
Dann wurden 100 Gewichtsteile der Probe C auf einer
offenen Walze bei 1300C jeweils mit 5 Gewichtsteilen Polypropylenoxid mit einem Molekulargewicht von
2000 (beide Endgruppen bestehen aus Hydroxylgruppen), 20 Gewichtsteilen eines festen Paraffins mit einem
Schmelzpunkt von 75°C bzw. 15 Gewichtsteilen eines paraffinischen Verfahrensöls (spezifische Dichte 0,871,
VDK: 0,8122), vermischt; dabei wurden eine propylenoxidhaltige Probe C, eine feste paraffinvermischte
Probe C" gemäß der Erfindung und eine mit paraffinischem Verfahrensöl gestreckte Probe Ci
erhalten.
Die physikalischen Eigenschaften dieser Proben sind, zusammen mit den Eigenschaften der Probe C, in der
folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Proben | F' | Erfindung) | 26 | F" | Fi | |
F | 210 | |||||
(gemäß | lOOC | 23 | 14 | |||
Modul bei einer Dehnung um 300% (kp/cm2) | 29 | 40 | 192 | 137 | ||
Zugfestigkeit (kp/cm2) | 226 | 73 | 1020 | 980 | ||
Dehnung (%) | 950 | 1,53 | 42 | 39 | ||
Reißfestigkeit (kp/cm) | 43 | 77 | 54 | |||
Härte | 78 | 1,32 | 1,25 | |||
Schmelzindex (Bedingung G) | 0,07 | |||||
Aus der Tabelle IV ergibt sich, daß sich die durch Vermischen von 100 Gewichtsteilen der Probe C mit 5
Gewichtsteilen Polypropylenoxid hergestellte Probe C nicht wesentlich von der nichtvermischten Probe C
unterscheidet, mit der Ausnahme, daß die Probe C etwas niedrigere Zugfestigkeit und Härte und einen
höheren Schmelzindex aufweist, der ein Standardmaß für die Verarbeitbarkeit darstellt. Die Probe C besitzt
also eine gute Verarbeitbarkeit. Die durch Vermischen von 100 Gewichtsteilen der Probe C mit 20 Gewichtsteilen
festem Paraffin hergestellte Probe C" unterscheidet sich hinsichtlich der physikalischen Eigenschaften nicht
wesentlich von der Probe C, mit der Ausnahme, daß die Probe C" eine etwas niedrigere Zugfestigkeit und einen
höheren Schmelzpunkt und damit eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit aufweist. Die Proben C und C"
besitzen praktisch den gleichen Schmelzindcx wie die
durch Vermischen von 100 Teilen der Probe C mit 20 Gewichtsteilen paraffinischem Verfahrensöl hergestellte
Probe Ci; dagegen weisen die Proben C und C" aber überragende Eigenschaften gegenüber der Probe Ci im
Hinblick auf den Modul bei einer Drehung um 300%, die Zugfestigkeit und Reißfestigkeit auf.
Ferner wurden 100 Gewichtsteile der Probe C mil 20
Gewichtsteilen eines Polyäthylens mit einer niedrigen Dichte von 0,925 und einem Schmelzindcx (Bedingung
E) von 20 und 20 Gcwiehtslcilen des obengenannten festen Paraffins zu einer Probe C" vermischt. Die
Proben C"" und C" wurden hinsichtlich tier Aiisblühcigcnschafl
(im folgenden in Gewicht [g]des aiisgeblühleii
Mischbcstandteils pro Quadratmeter Oberfläche der jeweiligen Probe angegeben) verglichen. Die hierbei
■40 erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle V aufgeführt.
Proben | C" . | |
C" | 20 | |
Menge des vermischten Poly | 0 | |
äthylens | 0 | |
Menge des als Streckungsmittel | 0 | |
verwendeten paraffinischen | ||
Verfahrensöls | 20 | |
Menge des vermischten festen | 20 | |
Paraffins | 0,11 | |
Ausblühung (g/m2/Tag) | 0.50 | |
W) Aus Tabelle V ergibt sich, daß die durch Vermischen der Probe C mit Polyäthylen und festem Paraffin
hergestellte Probe C" sogar weniger Ausbliihung aufweist als die durch Vermischen mit festem Paraffin
allein hergestellte Probe C". Auch diese synergistische Wirkung, die durch den Zusatz des festen Paraffins zu
einem Polyäthylen-modifizierten thermoplastischen Elastomeren erreicht werden kann, ist völlig überraschend
und eröffnet den thermoplastischen Elaslome· renmischungen gemäß der Erfindung vollkommen neue
Anwendungsgebiete.
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoplastische Elastomerenmischung auf der Basis von Butadien-Ccpolymerisaten und Paraffin, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus (1) 100 Gewichtsteilen eines thermoplastischen Elastomeren, das durch Polymerisation von 8—65 Gewichtsteilen einer Monomerenmischung A| aus konjugierten Diolefinen und aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen im Gewichtsverhältnis von 85—10 :15—90 in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel in inerter Atmosphäre in Gegenwart von 0,2—20 mMol, bezogen auf je 100 g Gesamtmenge der Mischung Ai und einer im folgenden genannten Mischung A2, an aktivem Lithium in Form eines Monolithiumkohlenwasserstoffes und anschließende Polymerisation des so gewonnenen aktiven Mischpolymerisats nach vollständiger Beendigung der Polymerisation zusammen mit 92—35 Gewichtsteilen der Monomerenmischung A2 aus demselben konjugierten Diolefin und aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen wie in der Mischung Ai im Gewichtsverhältnis 95—20 :5—80 erhalten worden ist, so daß die Gesamtmenge der Mischungen Ai und A2 100 Gewichtsteile beträgt, zu dem thermoplastischen Elastomeren mit einem Gehalt von 10—70 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Mischungen Ai und A2, an aromatischen Monovinylkohlenwasserstoffen und (2) 1 bis 100 jo Gewichtsteilen eines festen Paraffins mit einem Schmelzpunkt von 35 bis 160°C besteht.
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