DE1782825B2 - Scheibenmaehwerk - Google Patents
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Description
55 Die Erfindung betrifft ein Scheibenmähwerk mit
tinem an einem Fahrzeug, wie Traktor od. dgl., inzubringenden, dicht über oder auf dem Boden
hinwegführbaren Tragbalken mit mehreren in Längsrichtung des Tragbalkens nebeneinander angeordneten
umlaufenden, im freien Schnitt arbeitenden Schneidwerkzeugen.
Aus der DT-PS 9 07 718 ist eine Mähmaschine dieser Art bekannt, bei der jeder Mähkörper durch einen
durchgehenden, scheibenförmigen schmalen Arm gebildet ist, der sich beiderseits der Drehachse erstreckt und
an seinen beiden Endbereichen je ein schräg am Arm angeordnetes Schneidmesser trägt. Diese bekannte
Mähmaschine hat den Nachteil, daß sich das Mahgut
nicht in gleichmäßigen Schwaden ablegt, sondern verstreut Zwar ist dort auch die Anordnung eines
aufklappbaren, die Mähwerkzeuge größtenteils abdekke"den Schutzbleches dafür gesorgt, daß das Mahgut
nach dem Schnitt nicht wiederholt in den Arbeitsbereich der Schneidmesser gelangen kann, jedoch ergibt sich
dabei andererseits der Nachteil, daß sich das gemähte
umfallende Erntegut - infolge der notwendigen Breite des Schutzbleches in Fahrtrichtung - auf dem
Schutzblech liegen bleibt und sich hier ansammelt. Weiterhin ergibt sich der Nachteil, daß Mahgut, aber
auch Erde und dergleichen, unter das Schutzblech eindringen kann, was zu häufiger Verschmutzung oder
gar Verstopfung des Mähwerkes führen kann.
Bei einer anderen bekannten Mähmaschine der eingangs genannten Bauart (US-PS 26 25 784) gelangen
kreisrunde Schneidwerkzeuge zur Anwendung, deren Außenrand sägezahnartig ausgebildet ist. Die nebeneinander
angeordneten Mähscheiben arbeiten der Höhe nach zueinander versetzt und überdecken einander.
Sämtliche Mähscheiben laufen in einer Umlaufr'.chtung
um, so daß das Mähgut zur Bildung eines Seitenschwadens seitlich weggefördert wird. Um die Wirkung der
Mähscheiben bezüglich ihrer seitlichen Förderbewegung zu i'nterstützen, tragen die Mähscheiben kegelförmige
Aufsätze. Die so gebildeten Fördereinrichtungen fördern das Mähgut nicht nach hinten über das
Mähwerk hinweg, sondern an den seitlichen Außenrand des Mähwerkes.
Bei einem anderen bekannten Mähwerk (FR-PS 7 83 925), welches jedoch nicht freischneidend ausgebildet
ist, sind die Mähorgane aus einer kegelstumpfförmigen bzw. tellerartigen Scheibe gebildet, deren Hohlseite
nach unten in Richtung auf den Tragbalken mit der Antriebsvorrichtung zeigt. Der Tragbalken hat auf
seiner Oberseite entsprechend ausgebildete Kegelstumpf.'örmigc
Lagerstellen, auf denen die um vertikale Achsen rotierenden Mähscheiben lagern. Die eigentlichen
Schneidwerkzeuge werden durch rechteckige Messer gebildet, die an seitlichen Armen der Mähscheiben
befestigt sind und mit den nach vorn ragenden Messerfingern des Tragbalkens zusammenarbeiten
Derartige Mähwerke können nur mi*, geringer Umfangsgeschwindigkeit
arbeiten. Demzufolge ist der Mähgutfluß von vorn nach hinten über den Tragbalken
infolge Gegenläufigkeit der Messer und deren geringer Umfangsgeschwindigkeit sehr gestört. Ein weiterer
Nachteil dieses Mähwerkes ist darin zu sehen, daß die aus den Mähscheiben nach oben vorstehenden zapfenartigen
Vorsprünge der Lagerstelle und die Sicherungssplinte zum Wickeln des Mähgutes neigen.
Bei einem anderen bekannten Mähwerk (CH-PS 90 889) werden die Mähscheiben von oben hei
angetrieben, wobei die Scheiben gegen Berührung mil dem Boden durch einen darunterliegenden Recher
geschützt sind, welcher mit dem Maschinengestell stan verbunden ist. Hinter den Mähscheiben ist eine Haspe
vorgesehen, die das abgeschnittene Mahgut von
Rechen abfördern soll. Die senkrechten Wellen für die
Mähscheiben liegen völlig frei, so daß auch diese: Mähwerk zum Wickeln des Mähgutes neigt. Ähnlich
aufgebaut ist ein anderes bekanntes Mähwerk (CH-P5 68 124), bei dem die Mähscheiben ebenfalls von ober
her angetrieben werden. Die kreisrunden Mähscheiber arbeiten außerdem in zwei verschiedenen Höhenlager
und überdecken einander teilweise.
Bei einer Erntemaschine (US-PS 19 00 269) ist e;
Dekannt, vor dem hm- und hergehenden Messerbalken
eine pneumatische Haspel anzuordnen, die dafür sorgt, daß das noch nicht abgeschnittene Mähgut in Richtung
auf eine hinter dem Messerbalken angeordnete Sammelrinne gedrückt wird, aus der es mit Hilfe von
ebenfalls pneumatischen Fördermitteln seitlich weggefördert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scheibenmähwerk der eingangs genannten Gattung so
weiterzubilden, daß ein guter Abfluß des Mähgutfs in
rückwärtiger Richtung über den Tragbalken sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Scheibenmähwerk der eingangs beschriebenen An erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schneidwerkzeuge in gleicher Höhe arbeitend an Mähscheiben angeordnet sind, die mit ihrer
Oberfläche völlig frei und in Abständen nebeneinander liegen und daß für das nach Rückwärtsfördern des
Mähgutes zusätzlich mindestens eine Fördereinrichtung vorgesehen ist, die wenigstens einer Mähscheibe
zugeordnet ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die zusätzliche Fördereinrichtung aus rotierenden Flügeln,
Schaufeln od. dgl. gebildet und reicht über die Mähscheiben bzw. den Tragbalken hinweg. In einer
Ausführungsform sind die zusätzlichen Fördereinrichtungen aus mindestens einem Rotor mit das Mähgut
erfassenden Mitnehmern gebildet.
In einer anderen Ausführungsform findet als zusätzliche Fördereinrichtung pneumatische Förderer Anwendung,
die einen nach rückwärts über den Tragbalken hinweg gerichteten Luftstrom erzeugen.
In einer weiteren Ausführungsform ist die zusätzliche
Fördereinrichtung aus einer das Schneidgut hinter der Schneidstelle auffangenden und hinter den Balken
abwerfenden Rüttelrutsche od. dgl. gebildet. Es ist auch möglich, daß als zusätzliche Fördereinrichtung aus
mindestens einem jeweils auf einer Mähscheibe sitzenden, das Mähgut nach innen und rückwärts
fördernden, an sich bekannten Hut, Kegel od. dgl. gebildet ist.
In einer weiteren Ausführungsform sind die Messerscheiben
nach Art eines Ventilators mit Flügeln besetzt und Leitorgane, Düsen od. dgl. vorgesehen, um den
durch die Flügel erzeugten Luftstrom über den Tragbalken hinv-eg rückwärts zu leiten.
Der Erfindungsgedanke läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu. Einige davon sind in der
Zeichnung wiedergegeben, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Scheibenmähwerk,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Mähsoheibe sowie
Ausführungsform des Tragbalkens, zusammen mit einer
rotierende Flügel aufweisenden Fördereinrichtung,
F i g. 3 einen Schnitt durch eine andere Tragbalkenausführungsform
sowie eine Mähscheibe mit hut- oder kegelförmigem Aufsatz als zusätzliche Fördereinrichtung,
F i g. 4 einen Schnitt durch den Tragbalken und eine Mähscheibe, die auf der Balkenunterseite angeordnet ist
sowie eine den Tragbalken überbrückende Rüttelrutsehe
als zusätzliche Fördereinrichtung.
Fig. 5 Tragbalkenausfühmngen im Schnitt mit auf
der Unterseite angeordneter Mähscheibe und auf der Oberseite vorgesehenen Rotoren als zusätzliche For
dereinrichtungen,
Fig. 6 einen Schnitt durch den Tragbalken mit auf
der Unterseite angeordneter Mähscheibe sowie Mitteln zur Erzeugung eines das Mähgut wegführenden
Luftstromes.
Das Scheibenmähwerk weist im wesentlichen einen Tragbalken 1 auf, der an einer landwirtschaftlichen
Maschine, wie Traktor 2 od. dgl. um die Achse 1-1 hochklappbar gelagert und zusätzlich zwecks Einstellung
des Schnittwinkels um die Balkenlängsachse 11-11 drehbar ist. Auf am Tragbalken 1 gelagerten Achsen 3
sind über die Länge des Balkens verteilt beispielsweise vier Mähscheiben 4 gelagert, die auf ihrem Umfang mit
Schneidwerkzeugen 5, d. h. Messern, besetzt sind. Die Mähscheiben 4 sind dabei so angeordnet, daß sich, wie
durch strichpunktiert eingezeichnete Kreise angedeutet, die Arbeitsbereiche der Messer überdecken. Andererseits
sind die Messer an jeder Mähscheibe 4 einander gegenüberliegend angeordnet und die Mähscheiben 4
derart mit den Messern besetzt bzw. so zueinander angeordnet, daß sich beim Umlauf der Mähseheiben 4
die Messer nicht berühren.
Über das untere Gehäuseteil 6 wird der Mähbalken 1 nach Fig. 1 und 2 am Boden abgestützt.
Die Mähscheiben 4 können gemäß Fig. 1.2 und 3 auf
der Tragbalkenoberseite oder gemäß F i g. 4 und 5 auf der Unterseite des Tragbalkens 1 angeordnet sein. Sie
sind jeweils durch auf der Außenseite völlig glatte,
schwach kegelige oder ballige kreisförmige Scheiben gebildet. Der Antrieb der Mähscheiben 4 kann beliebig
sein. Zweckmäßig sind die Achsen 3 der Mähscheiben in am Tragbalken 1 vorgesehenen balkonförmigen Vorsprüngen
gelagert, wobei für den Antrieb bei der Anordnung Fig. 1, 2 und 5 Schneckenradgetriebe 1
vorgesehen sind, die über eine den Tragbalken 1 der Länge nach durchsetzende Achse von einem Kegelradgetriebe
8 aus angetrieben werden.
Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 und 4 erfolgt der Antrieb über Ketten 10 bzw. Kettenräder 11.
Entsprechend der jeweiligen Scheibenantriebsart, die nicht Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet, ist
auch der Tragbalken ausgebildet.
Für die geordnete Abführung des Mähgutes nach hinten sind am Tragbalken 1 einstellbare Schwadablagen
9 gelagert. Bei einer Bewegung des Tragbalkens in Richtung des Pfeiles C(Fig. 1) können die freischneidenden
umlaufenden Mähscheiben 4 in das Mähgut hineinfassen, welches über die Oberseite des Tragbalkens
1 nach hinten wegfließt und beispielsweise in Schwaden Sl und Bl abgelegt wird. Das ganze
Scheibenmähwerk sitzt in der Höhe einstellbar in seinem Träger, um auf diese Weise die gewünschte
Schnitthöhe festlegen zu können.
Bei der Ausführungsform des Scheibenmähwerkes gemäß Fig. 1 und 2 sitzt an dem Tragbalken 1 hin'er
jeder Messerlagerung in einem nach hinten reichender Träger 12 ein um eine vertikale Achse 13 umlaufendei
Rotor 14, welcher auf der welligen Oberseite dei Mähscheibe 4 aufliegt und von dort Seitenantrieb erhält
Mit dem Rotor 14 sind in das Mähgut fassend* umlaufende Flügel 15 verbunden, die das Mähgu
aufnehmen und zwangsläufig nach hinten führen. Be der Mähbalkenausführung gemäß F i g. 3 sitzen auf de
Oberseite des Tragbalkens Γ schwach kegelförmig'
Mähscheiben 4', wobei in Scheibenmitte ein Hut, Kegc 16 od. dgl. vorgesehen ist, der mit der Mähscheibe t
umläuft und die Ableitung und Rückführung de Mähgutes über den Mähbalken hinweg bewirkt.
Bei den beiden Mähwerksausführungen nach F i g. und 6 lagern die Mähscheiben 5 auf der Unterseite eine
entsprechend breiteren flachen Tragbalkens 1". Bei de Anordnung gemäß Fig. 4 ist eine den Mähbalke
überbrückende, mit Mitnehmern ausgestattete, schwach ansteigende Rüttelrutsche 17 vorgesehen, die von einem
Kurbeltrieb 18 aus in eine das Mähgut nach hinten fördernde Rüttelbewegung versetzt wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 hingegen sind auf der Oberseite des Tragbalkens 1" als
zusätzliche Fördereinrichtungen mit Flügeln besetzte Rotoren 19 bzw. 20 vorgesehen, die über die ganze
Länge des Mähbalkens hinweg das Mähgut aufnehmen und nach rückwärts abwerfen.
Es kann aber auch eine pneumatische Förderung Anwendung finden, die mit einen nach rückwärts über
den Mähbalken hinweggerichteten Luftstrom arbeitet. In diesem Fall sind gemäß Fig. 6 die Messerscheiben 4
auf ihrer dem Tragbalken 1" zugekehrten Seite mit Flügeln 21 besetzt und im Tragbalken 1" an
entsprechender Stelle nach rückwärts gerichtete Düsenöffnungen 22 vorgesehen. Bei der hohen Drehzahl der
Messerscheiben 4 wird ein genügend starker, nach rückwärts gerichteter Luftstrom erzeugt, der ausreicht,
um das Schnittgut über den vorzugsweise sehr flachen Mähbalken hinwegzufördern.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Scheibenmähwerk mit einem an einem Fahrzeug,
wie Traktor od. dgl., anzubringenden, dicht über oder auf dem Boden hinwegführbaren Tragbalken
mit mehreren in Längsrichtung des Tragbalkens nebeneinander angeordneten umlaufenden, im
freien Schnitt arbeitenden Schneidwerkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge
(5) in gleicher Höhe arbeitend an Mähscheiben (4, 4') angeordnet sind, die mit ihrer
Oberfläche völlig frei und in Abständen nebeneinanderliegen und daß für das nach Rückwärtsfördern
des Mähgutes zusätzlich mindestens eine Fördereinrichtung (14 bis 20) vorgesehen ist. die wenigstens
eine.- Mähscheibe (4,4') zugeordnet ist.
2. Scheibenmähwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Fördereinrichtungen
(14 bis 20) aus rotierenden Flügeln (15, 19, 20), Schaufeln od. dgl. gebildet sind.
3. Scheibenmähwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Fördereinrichtungen (14 bis 20) über die Mähscheiben (4) bzw. den Tragbalken (1) hinwegreichen.
4. Scheibenmähwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Fördereinrichtungen (14 bis 20) aus mindestens einem Roto.· (14) mn das Mähgut erfassenden
Mitnehmern (15) gebildet sind.
5. Scheibenmähwck nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche Fördereinrichtung
pneumatische Förderer Anwendung finden, die einen nach rückwärts über den Tragbalken (I")
hinweggerichteten Luftstrom erzeugen.
6. Scheibenmähwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Fördereinrichtung
aus einer das Schneidgut hinter der Schncidstel-Ie auffangenden und hinter den Tragbalken (1")
abwerfenden Rüttelrutsche (17) od. dgl. gebildet ist.
7. Scheibenmähwerk nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Fördereinrichtungen
(14 bis 20) aus mindestens einem jeweils auf einer Mähscheibe (4,4') sitzenden, das Mähgut nach
innen und rückwärts fördernden, an sich bekannten Hut, Kegel (16) od. dgl. gebildet ist.
8. Scheibenmähwerk nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Messerscheiben (4) nach
Art eines Ventilators mit Flügeln (21) besetzt und Leitorgane, Düsen (22) od. dgl. vorgesehen sind, um
den durch die Flügel erzeugten Luftstrom über den Tragbalken (f") hinweg nach rückwärts zu leiten.
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