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Die
Erfindung betrifft eine Maschine zur Ernte stängelartiger Pflanzen mit einer
in Drehung versetzbaren Schneidscheibe zum Abschneiden auf einem
Feld stehender Pflanzen, einer darüber angeordneten Förderscheibe
mit um ihren Umfang verteilten Aussparungen zur Aufnahme von Pflanzenstängeln und
einem unterhalb der Schneidscheibe befestigten Räumer.
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In
der
DE 195 31 918
A1 wird eine für
die Ernte von stängelartigen
Pflanzen, wie Mais, geeignete Maschine zur Anbringung an einem Feldhäcksler beschrieben,
die mehrere quer zur Vorwärtsrichtung,
in der die Maschine beim Erntebetrieb über ein Feld bewegt wird, angeordnete
Mäh- und
Einzugseinrichtungen aufweist. Die Mäh- und Einzugseinrichtungen umfassen eine
untere Schneidscheibe in der Art eines Kreissägemessers und darüber angeordnete
Förderscheiben
mit Aussparungen zur Aufnahme von Pflanzen. Die Schneidscheiben
werden mit höherer
Geschwindigkeit als die Förderscheiben in
Drehung versetzt. Die mittels der Schneidscheiben von den im Boden
verbleibenden Stoppeln getrennten Pflanzen werden durch die Förderscheiben
angenommen und durch die Förderscheiben
und in den Zwickelbereichen zwischen den Förderscheiben angeordnete Querfördertrommeln
an den Rückseiten der
Mäh- und
Einzugseinrichtungen zur Mitte der Maschine transportiert und an
einen Einzugskanal eines Feldhäckslers übergeben.
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Bei
derartigen Maschinen werden an der Unterseite der Schneidscheiben
oder ihrer Haltescheiben angebrachte so genannte Räumer verwendet, wie
sie beispielsweise in der
4 der
DE 195 31 918 A1 dargestellt
sind. Die Räumer
entfernen Pflanzenteile, die sich sonst an den unterhalb der Schneidscheibe
liegenden Teilen der Maschine, z. B. dem Getriebegehäuse des
Antriebs der Schneid- und Förderscheiben
und an den Haltern der Stängelteiler
ansammeln und den ordnungsgemäßen Betrieb
der Maschine beeinträchtigen
würden.
Außerdem
haben die Räumer
relativ scharfe vorlaufende Kanten und bewirken ein Zerfasern der
scharfkantigen Maisstoppeln, was zur Schonung der Reifen des Feldhäckslers
und zu einer schnelleren Verrottung der Maisstoppeln führt.
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Im
Stand der Technik werden die Räumer durch
zwei Schrauben befestigt, von denen eine schwächer als die andere ausgebildet
ist und als Überlastsicherung
für den
Fall einer Kollision mit Fremdkörpern
dient, bei denen es sich z. B. um auf dem Feld liegende größere Steine
handeln kann. In diesem Fall soll die schwächere Schraube abscheren, so
dass der Räumer
dem Fremdkörper
ausweichen kann. Diese Form der Überlastsicherung
hat sich nicht immer bewährt,
da die Räumer
dennoch bei der Kollision mit Fremdkörpern einem hohen Verschleiß unterliegen
und sich verformen oder brechen.
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Die
EP 0 878 120 A2 beschreibt
eine Mähmaschine
mit um die Hochachse pendelnd gelagerten Mähklingen, die zum Abschneiden
des Ernteguts dienen.
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Aufgabe der
Erfindung
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Die
der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine
Maschine zur Ernte stängelartiger
Pflanzen mit einer Schneidscheibe und einem darunter angeordneten
Räumer
bereitzustellen, deren Räumer
wirkungsvoll gegen Kollisionen mit Fremdkörpern gesichert ist und einem
verminderten Verschleiß unterliegt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst,
wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind,
die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
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Es
wird vorgeschlagen, dass der Räumer
um eine parallel zur Drehachse der Schneidscheibe verlaufende Pendelachse
frei schwenkbar mit der Schneidscheibe verbunden ist. Da die Schneidscheibe
im Erntebetrieb auf eine relativ hohe Drehzahl gebracht wird, richtet
sich der Räumer
aufgrund der Fliehkraft etwa radial zur Drehachse der Schneidscheibe
aus und wirkt wie ein gebräuchlicher,
starr angebrachter Räumer
und entfernt Verunreinigungen aus seinem Wirkbereich. Durch seine
pendelnde Lagerung kann er Fremdkörpern wie z. B. Steinen unproblematisch
ausweichen. Auf diese Weise wird der Verschleiß der Räumer wesentlich reduziert.
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Vorzugsweise
weist der Räumer
eine vorlaufende Schneidkante auf, um Erntegutreste wirkungsvoll
zu entfernen und Stoppeln zu zerfasern.
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In
den Zeichnungen sind zwei nachfolgend näher beschriebene Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf eine Maschine zur Ernte stängelartiger Pflanzen,
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2 einen
Schnitt durch die Maschine entlang der Linie 2-2,
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3 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus der 3, in dem der Räumer und seine Pendellagerung dargestellt
sind,
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4 eine
Draufsicht auf einen Räumer,
und
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5 einen
Schnitt durch eine andere Ausführungsform
einer Befestigung des Räumers.
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An
einem Tragrahmen 12 einer in der 1 in einer
Draufsicht dargestellten Maschine 10 zur Ernte stängelartiger
Pflanzen sind seitlich nebeneinander vier Mäh- und Einzugseinrichtungen 14, 16, 18, 20 befestigt.
Die Mäh-
und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 setzen sich
jeweils aus einer unteren, in Drehung versetzbaren Schneidscheibe 22 (s. 2) und
mehreren koaxial darüber
angeordneten, in Drehung versetzbaren Förderscheiben 24 zusammen. Die
Schneidscheiben 22 sind am Rand mit scharfen Zähnen ausgestattet
oder anderweitig geschärft,
um die Pflanzenstängel
von den im Boden verbleibenden Stoppeln abzutrennen. Die Stängel finden
in Ausbuchtungen 26 der Förderscheiben 24 Aufnahme und
werden wie unten beschrieben zu einem die Maschine 10 tragenden
und ihre beweglichen Elemente antreibenden und die Maschine 10 in
einer Vorwärtsrichtung
V über
ein Feld bewegenden Feldhäcksler (nicht
gezeigt) transportiert.
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Zwischen
den Mäh-
und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 befinden sich
jeweils Stängelteiler 28, um
die Pflanzen seitlich abzulenken und in den Eingriffsbereich der
Mäh- und
Einzugseinrichtungen 14 bis 20 zu verbringen,
wenn erforderlich. An den Vorderseiten der Mäh- und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 sind
kleinere Stängelteiler 30 angeordnet.
Die Arbeitsbreite der Mäh-
und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 entspricht
jeweils zwei Reihen, d. h. etwa 1,5 m. Die Maschine 10 kann
somit 8 im Abstand von 75 cm gesäte
Reihen Mais gleichzeitig ernten.
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Beim
Erntebetrieb drehen sich die Mäh-
und Einzugseinrichtungen 14 bis 20 in den durch
die Pfeile angedeuteten Richtungen. Die der Längsmittelebene 32 benachbarten,
inneren Mäh-
und Einzugseinrichtungen 16, 18 fördern die
Pflanzen somit zunächst
nach außen
und nach hinten, während
die äußeren Mäh- und Einzugseinrichtungen 14, 20 sich
zu den ihnen jeweils benachbarten Mäh- und Einzugsrichtungen 16, 18 gegensinnig
drehen. Wie anhand der 1 erkennbar ist, übergeben
die äußeren Mäh- und Einzugseinrichtungen 14, 20 ihr
Erntegut etwa in der Mitte zwischen den Drehachsen der Mäh- und Einzugseinrichtungen 14, 16 bzw. 18, 20 an
die inneren Mäh-
und Einzugseinrichtungen 18, 20, wozu Ausräumer 34 vorgesehen
sind. An der Rückseite der
inneren Mäh-
und Einzugseinrichtungen 16, 18 wird das Erntegut
durch weitere Ausräumer 36 aus den
Ausbuchtungen 26 herausgehoben und an Fördertrommeln 38 übergeben,
die um leicht nach vorn geneigte Achsen rotieren und den Höhenunterschied zwischen
dem Boden der Maschine 10 und den nachfolgenden Einzugswalzen
des Einzugskanals des Feldhäckslers überwinden.
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Die 2 zeigt
einen Schnitt durch die Maschine 10 entlang der Linie 2-2
der 1. Ein hohler Querträger 40 des Tragrahmens 12 trägt Getriebegehäuse 42,
an denen jeweils eine Mäh-
und Einzugseinrichtung 18 abgestützt ist. Im Getriebegehäuse 42 sind
in an sich bekannter und deshalb keine nähere Erläuterung erfordernder Weise
Antriebsmittel zum Antrieb der Förderscheiben 24 und
der Schneidscheiben 22 vorhanden, die letztere (gleich-
oder gegensinnig zu den Förderscheiben 24)
in eine schnellere Drehung als die Förderscheiben 24 versetzen. Die
Schneidscheiben 22 setzen sich aus mehreren Segmenten zusammen,
die durch Schrauben oder andere geeignete Mittel am äußeren Umfang
eines Halterings 44 lösbar
befestigt sind, der in seiner Mitte mit den Antriebsmitteln im Getriebegehäuse 42 verbunden
ist.
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Wie
anhand der 2 und 3 erkennbar ist,
trägt der
Haltering 44 in der dargestellten Ausführungsform zwei nach oben offene
Haltetöpfe 46.
Es können
aber auch weniger (d. h. nur einer) oder mehr Haltetöpfe 46 vorzugsweise äquidistant
um den Umfang des Halterings 44 verteilt sein. Der Haltetopf 46 umfasst
eine mittige, sich vertikal erstreckende Bohrung, durch die sich
eine Schraube 48 erstreckt. Eine auf das Gewinde der Schraube 48 aufgeschraubte Mutter 50 befindet
sich innerhalb des durch den Haltetopf definierten Hohlraums 52.
Die Schraube 48 erstreckt sich weiterhin durch eine Bohrung
in der Schneidscheibe 22 und durch eine Bohrung in einem unterhalb
der Schneidscheibe 22 angeordneten Räumer 54. Der Kopf 60 der
Schraube 48 liegt von unten am Räumer 54 an. Zwischen
dem Räumer 54 und der
Schneidscheibe 22 befindet sich noch eine Scheibe 56,
durch deren mittige Öffnung
sich ebenfalls die Schraube 48 erstreckt.
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Der
Räumer 54 ist
ein flacher, rechteckiger Schlägel,
der sich parallel zur Ebene der Schneidscheibe 22 bis kurz
vor den äußeren Rand
der Schneidscheibe 22 erstreckt und weist eine in seiner Drehrichtung
vorlaufende Schneidkante 58 auf. Als Räumer 54 können bereits
verfügbare
Messer von Mähgeräten verwendet
werden (s. beispielsweise WO 03/105 566 A1). Wie in der 4 dargestellt, kann
auch die zweite Kante des Räumers 54 scharf sein,
so dass er umgedreht werden kann, wenn die erste Schneidkante 58 verschlissen
oder beschädigt ist.
Der Räumer 54 kann
weiterhin in sich tordiert ausgeführt sein, so dass er eine Ebene
im Bereich der Schneidkanten 58 aufweist, die gegenüber der
Ebene seines Bereichs mit dem Loch zur Aufnahme der Schraube 48 einen
kleinen Winkel einschließt.
Weiterhin könnten auch
kleine Flügel
oder andere nach oben und/oder unten überstehende Elemente am Räumer 54 angebracht
werden, um seine Räumwirkung
zu verbessern.
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Durch
die beschriebene Anbringung ist der Räumer 54 um eine parallel
zur Rotationsachse der Schneidscheibe 22 verlaufende Achse
frei pendelnd mit dem Haltering 44 verbunden. Im Betrieb
richtet sich der Räumer 54 aufgrund
der relativ hohen Drehzahl der Schneidscheibe 22 etwa radial
zu ihrer Drehachse aus. Er entfernt Pflanzenmaterial, das sich sonst
oberhalb des Getriebegehäuses 42 und
der Befestigungsrohre 62 der Teilerspitzen 30 ansammeln
würde.
Bei einem eventuellen Aufprall auf einen Fremdkörper kann der Räumer 54 ausweichen,
ohne dass Beschädigungen
zu befürchten
wären.
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In
der 5 ist eine zweite Ausführungsform einer Befestigung
eines Räumers 54 am
Haltering 44 dargestellt, bei der die Mutter 50 direkt
am Haltering 44 fixiert ist.