DE175423C - - Google Patents

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DE175423C
DE175423C DE1905175423D DE175423DA DE175423C DE 175423 C DE175423 C DE 175423C DE 1905175423 D DE1905175423 D DE 1905175423D DE 175423D A DE175423D A DE 175423DA DE 175423 C DE175423 C DE 175423C
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indigo
isatin
anilide
hydrogen sulfide
alkalis
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B7/00Indigoid dyes
    • C09B7/02Bis-indole indigos

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
^ PATENTSCHRIFT
Il75423 -
KLASSE 22 e. GRUPPE
ff H
Es sind bereits mehrere Verfahren zur Darstellung von Indigo bekannt geworden, die a-Isatinanilid als Ausgangsmaterial verwenden. .
Das eine dieser Verfahren, das von isoliertem a-Isatinanilid ausgeht, erfordert sehr große Mengen von Schwefelammonium; das zweite, welches die Isolierung des a-Isatinanilids vermeidet und nach dem man in
ίο saurer Lösung mit Schwefelwasserstoff arbeitet, ergibt schlechtere Ausbeuten und erfordert schließlich doch die Neutralisation der gesamten Säuremenge zwecks Rückgewinnung der abgespaltenen 70 Prozent
15- Anilin, zudem erschwert die äußerst voluminöse Form des a-Thioisatins die Arbeit im großen.
Ein nach den angedeuteten Verfahren dargestellter Indigo ist daher nicht in beachtenswerten Mengen im Handel.
Es wurde nun gefunden, daß man a-Isatinanilid in indifferenten Lösungs- oder Suspensionsmitteln durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff quantitativ in Indigo überführen kann, wobei der Zusatz von irgendwelchen Alkalien oder Schwefelalkalien ganz überflüssig ist, wenn man bei erhöhter Temperatur arbeitet. Bei tieferer Temperatur führt die Einwirkung des Schwefelwasserstoffs nicht sofort zum Indigo, sondern zunächst zu Zwischenprodukten, die sich leicht in Indigo überführen lassen.
Die Darstellung dieser Zwischenprodukte, die wahrscheinlich mit a-Thioisatin und seinen Reduktionsprodukten identisch sind, kann in neutraler oder alkalischer Lösung oder Suspension geschehen.
Die Alkalien können jedoch auch nach der Behandlung von a-Isatinanilid mit Schwefelwasserstoff in neutraler Lösung zugesetzt werden.
Überhaupt gelingt die Umwandlung der Zwischenprodukte, die in neutraler oder alkalischer Lösung oder Suspension erhalten werden, und welche Lösungen oder Suspensionen stets noch Schwefelwasserstoff im Überschuß enthalten, in Indigo äußerst leicht; sie tritt von selbst ein und kann durch Zugabe geeigneter Agentien beschleunigt werden. Es ist nicht erforderlich die Zwischenprodukte zu isolieren. Zudem erhält man das abgespaltene Anilin in blquSi Weise zurück, so daß es sofort wieder zur Darstellung von Thiocarbanilid dienen kann. Das vorliegende Verfahren beruht auf der Erkenntnis, daß es lediglich der Schwefelwasserstoff ist, der eine Umwandlung des a-Isatinanilids in Indigo bewirkt.
Dies war nach den Angaben der Literatur in keiner Weise vorauszusehen. Einmal lassen sich die a-Isatinäther, dievonBaeyer mittels Schwefelammonium in Indigo übergeführt wurden, mit Schwefelwasserstoff allein nicht in Indigo umwandeln, sodann erwähnt die Patentschrift 131934 in kritischer Würdigurig des Verfahrens der Patentschrift 119280
(Schluß, Absatz 2), daß aus a-Isatinanilid nur mittels des teuren Schwefelammoniums Indigo direkt hergestellt werden könne.
Das vorliegende Verfahren bedeutet daher sowohl in wissenschaftlicher wie auch in technischer Hinsicht einen bedeutenden Fortschritt.
Beispiel I.
10 Teile κ-Isatinanilid werden in 30 bis 40 Teilen Sprit gelöst und in die Lösung bei gewöhnlicher Temperatur Schwefelwasserstoff nahezu bis zur Entfärbung eingeleitet.
Es wird mit Wasser verdünnt und durch Einleiten von Luft der Indigo gefällt.
Beispiel II.
Zunächst wird die Lösung, wie im Beispiel I beschrieben, behandelt, worauf der Indigo durch Zugabe von Schwefelsäure, Salpetersäure oder anderen Säuren abgeschieden wird.
Beispiel III.
. Die Lösung von a-Isatinanilid wird nach Beispiel I mit Schwefelwasserstoff reduziert und durch Zusatz von Spuren von Ammoniak, Natron, Soda oder ähnlichen alkalisch reagierenden Agentien der Indigo abgeschieden.
Beispiel IV.
In eine siedende Lösung von a-Isatinanilid in Sprit oder Aceton, Schwefelkohlenstoff, Benzol oder ähnlichen geeigneten Lösungsmitteln, oder in wäßrigem Alkohol, wird bis zur Entfärbung Schwefelwasserstoff eingeleitet.
Es scheidet sich Indigo in kristallinischer Form quantitativ ab.
In außerordentlich feiner Verteilung erhält man den Indigo, wenn man wie folgt verfährt.
Beispiel V.
In eine wäßrige Suspension von a-Isatinanilid, die auch schwach alkalisch sein kann, wird bei gewöhnlicher oder höherer Temperatur, etwa bei 25 bis 70° C. Schwefelwasserstoff eingeleitet. Unter Abspaltung von Anilin und Abscheidung von Schwefel geht das a-Isatinanilid quantitativ in Indigo über.
Der dem Indigo noch beigemengte Schwefel kann ihm in bekannter Weise entzogen werden.
Dem a-Isatinanilid etwa beigemengtes Isatin geht als Indigrubin in die Lösungsmittel oder kann durch solche vom Indigo getrennt werden.

Claims (5)

Patent-Anspruch: Verfahren zur Darstellung von Indigo aus a-Isatinanilid, dadurch gekennzeichnet, daß man auf a-Isatinanilid in passender, neutraler oder schwach alkalischer Lösung oder Suspension Schwefelwasserstoff einwirken läßt, und zwar: a) in der Wärme, so daß sofortige Abscheidung des Indigos erfolgt, oder b) bei niederer Temperatur, worauf man die erhaltenen Zwischenprodukte (α-Thioisatin oder Reduktionsprodukte desselben)
1. durch Erhitzen, wenn erforderlich, unter weiterem Einleiten von Schwefelwasserstoff,
2. durch Oxydationsmittel,
3. durch Säuren,
4. durch Alkalien,
5. durch Behandlung mit Luft oder anderen Oxydationsmitteln in Gegenwart von Alkalien oder Säuren
in Indigo überführt.
DE1905175423D 1905-03-06 1905-03-06 Expired - Lifetime DE175423C (de)

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AT29393D AT29393B (de) 1905-03-06 1906-02-03 Verfahren zur Darstellung von Indigo aus α-Isatinanilid.

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