DE1240087B - Verfahren zur Herstellung von omega-Aminododecansaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von omega-AminododecansaeureInfo
- Publication number
- DE1240087B DE1240087B DEB72100A DEB0072100A DE1240087B DE 1240087 B DE1240087 B DE 1240087B DE B72100 A DEB72100 A DE B72100A DE B0072100 A DEB0072100 A DE B0072100A DE 1240087 B DE1240087 B DE 1240087B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- aminododecanoic acid
- aminododecanoic
- lactam
- parts
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D201/00—Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
- C07D201/02—Preparation of lactams
- C07D201/08—Preparation of lactams from carboxylic acids or derivatives thereof, e.g. hydroxy carboxylic acids, lactones or nitriles
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyamides (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C 07 c
Deutsche Kl.: 12 q-6/01
Nummer: 1 240 087
Aktenzeichen: B 72100 IV b/12 q
Anmeldetag: 30. Mai 1963
Auslegetag: 11. Mai 1967
Es ist bekannt, daß Lactame mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen in wäßriger Lösung durch Säuren, wie
Schwefelsäure oder Chlorwasserstoff, oder aber durch Alkalien, wie Natriumhydroxyd oder Bariumhydroxyd,
zu den entsprechenden ω-Aminocarbonsäuren hydrolysiert werden können. Da bei diesen (»Aminocarbonsäuren
sowohl die freien Säuren als auch ihre mineralsauren Salze in Wasser leicht löslich, in den
gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln dagegen schwer löslich oder praktisch unlöslich sind, können
sie nur schwer von den anderen wasserlöslichen Bestandteilen des Reaktionsgemisches abgetrennt
werden. Nimmt man die Hydrolyse mit leicht flüchtigen Säuren, wie Salzsäure, vor, so lassen sich zwar
die salzsauren Salze der ω-Aminocarbonsäuren durch Eindampfen der wäßrigen Lösungen gewinnen. Dieses
Verfahren ist jedoch wegen der verhältnismäßig großen Flüssigkeitsmengen, die durch Destillation
entfernt werden müssen, aufwendig. Außerdem müssen die entstehenden rohen «-Aminocarbonsäuren
noch gesondert gereinigt werden.
Es ist auch bekannt, die Hydrolyse von Lactamen in Gegenwart von Carbonsäuren, Aminen oder
Aminocarbonsäuren als Katalysatoren vorzunehmen. Dieses Verfahren erfordert jedoch verhältnismäßig
hohe Temperaturen, wenn die Umsetzung mit brauchbarer Geschwindigkeit ablaufen soll. Man muß dann
unter erhöhtem Druck arbeiten. Außerdem müssen auch hier die wäßrigen Lösungen eingedampft
werden, wenn man die (^-Aminocarbonsäuren als solche gewinnen will.
Schließlich kann man auch die Hydrolyse von Lactamen in Gegenwart von Ionenaustauschern vornehmen.
Auch hierbei muß man unter erhöhtem Druck arbeiten und die wäßrigen Lösungen eindampfen.
Es wurde nun gefunden, daß man sehr reine w-Aminododecansäure in einfacher Weise und in
sehr guten Ausbeuten ohne die erwähnten Nachteile aus oj-Aminododecansäurelactam (ω-Laurinlactam)
durch Hydrolyse mit Mineralsäure erhält, wenn man das mineralsaure Salz der ω-Aminododecansäure aus
dem Reaktionsgemisch auskristallisieren läßt und dieses zur Gewinnung der freien ω-Aminododecansäure
neutralisiert.
Das Verfahren überrascht durch seine Einfachheit, da man annehmen mußte, daß bei der ω-Aminododecansäure
ähnliche Verhältnisse vorliegen wie bei Aminocarbonsäuren mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
und daher ähnlich komplizierte und aufwendige Aufarbeitungsverfahren für die Isolierung der ω-Aminododecansäure
erforderlich würden.
Verfahren zur Herstellung von
oj- Aminododecansäure
oj- Aminododecansäure
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Als Erfinder benannt:
Dr. Horst Metzger,
Dr. Ludwig Beer, Ludwigshafen/Rhein
Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 19. Juli 1962 (620 442)
Für die Hydrolyse eignen sich vor allem starke und mittelstarke Mineralsäuren, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure, Uberchlorsäure und Phosphorsäure. Man benutzt sie zweckmäßig in Form
von 10- bis 70gewichtsprozentigen wäßrigen Lösungen. Besonders empfehlenswert ist es, 30- bis 50-gewichtsprozentige
wäßrige Schwefelsäure oder 10-bis 40-, insbesondere 15- bis 25gewichtsprozentige
wäßrige Salzsäure zu benutzen.
Man wendet die Säure vorteilhaft in einer solchen Menge an, daß die im Gegensatz zu den mineralsauren
Salzen der Aminocarbonsäuren mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen verhältnismäßig schwer löslichen
mineralsauren Salze der ω-Aminododecansäure bei Raumtemperatur möglichst vollständig ausfallen.
Die günstigsten Mengen lassen sich für eine bestimmte Säure durch einen Vorversuch leicht ermitteln.
Die Mutterlauge, die gegebenenfalls überschüssige Säure enthält, kann, vorteilhaft nach Ergänzung
der verbrauchten Säure, für einen neuen Ansatz verwendet werden. Man wird zweckmäßig mindestens
1 Äquivalent Mineralsäure je Mol Lactam anwenden. Verwendet man weniger, so ist der Umsatz
unvollständig. Im allgemeinen arbeitet man mit einem Überschuß an Mineralsäure, beispielsweise 1,4
bis 10 Äquivalente je MoI oj-Aminododecansäurelactam.
Man führt die Hydrolyse vorteilhaft zwischen 50 und 250° C durch. Im allgemeinen arbeitet man unter
Atmosphärendruck oder unter dem Druck, der sich aus den Dampfdrücken der Bestandteile des Reaktionsgemisches
ergibt. Bei geeigneter Wahl der
709 579/421
Säurekonzentration und der Reaktionstemperatur kann die Hydrolyse in homogenen Medien durchgeführt
werden. Man kann sie ferner unter Zusatz eines Lösungsvermittlers, z. B. von Alkohol oder Dioxan,
ausführen. Sofern die Salze der ω-Aminododecansäure nicht bereits bei der Hydrolysetemperatur ausfallen,
werden sie durch Abkühlen der Hydrolyselösung auf Raumtemperatur zum Kristallisieren gebracht.
Sie werden dann in üblicher Weise, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren, abgeschieden.
Die freie ω-Aminododecansäure gewinnt man aus den mineralsauren Salzen, indem man diese in festem
Zustand oder in Wasser gelöst oder suspendiert mit einer Base versetzt. Geeignete Basen, die als solche
oder in Lösung angewandt werden können, sind unter anderem Hydroxyde, Alkalicarbonate, Erdalkalioxyde,
Erdalkalihydroxyde und Ammoniak. Man wendet die Base in der Regel in stöchiometrischen
Mengen an. Die schwerlösliche co-Aminododecansäure scheidet sich schon in der Hitze aus dem Reaktionsgemisch
aus und wird nach dem Erkalten abfiltriert. Wenn noch ω-Aminododecansäurelactam im
Reaktionsprodukt enthalten ist, kann man dieses durch Behandeln mit einem geeigneten inerten organischen
Lösungsmittel, wie Methanol, entfernen. Die Behandlung der mineralsauren Salze der ω-Aminododecansäure
kann man kontinuierlich oder diskontinuierlich vornehmen.
ω-Aminododecansäure ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Herstellung von Polyamiden sowie
für Textilhilfsmittel. Sie kann auch als Kondensationsmittel bei der Herstellung von Polyamiden aus
ω-Aminododecansäurelactam oder Lactamen anderer ω-Aminocarbonsäuren verwendet werden.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu den Raumteilen
wie Gramm zu Kubikzentimeter.
500 Teile oj-Aminododecansäurelactam und 1000
Raumteile 35°/oige wäßrige Schwefelsäure werden 25 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur saugt man die ausgeschiedenen Kristalle ab und wäscht sie mit Wasser
nach. Der Schmelzpunkt beträgt 170° C.
Analyse: C24H52O8N2S (Molgewicht 528)
Berechnet ... C 54,60, H 9,85, N 5,30, S 6,06; gefunden .... C 54,73, H 10,01, N 5,12, S 6,28.
Berechnet ... C 54,60, H 9,85, N 5,30, S 6,06; gefunden .... C 54,73, H 10,01, N 5,12, S 6,28.
50
Die Kristalle werden in heißem Wasser gelöst und mit wäßrigem Ammoniak neutralisiert. Die freie
Carbonsäure fällt bereits in der Wärme aus. Nach dem Filtrieren wird sie mit Methanol ausgekocht.
Man erhält 470 g reine ω-Aminododecansäure vom Schmelzpunkt 183 bis 184° C sowie aus dem
methanolischen Filtrat durch Ausfällen mit Wasser 60 g nicht umgesetztes Lactam. Die Ausbeute beträgt
88°/o, bezogen auf angewandtes, und 98°/o, bezogen auf umgesetztes oj-Aminododecansäurelactam.
Erhitzt man statt 25 Stunden 40 Stunden unter Rückfluß, so ist die Umsetzung praktisch quantitativ.
Man erhitzt 500 Teile Laurinlactam mit 1000 Raumteilen
5O°/oiger Schwefelsäure 20 Stunden unter Rückfluß. Das Reaktionsgemisch wird wie im Beispiel 1
aufgearbeitet. Man erhält reine ω-Aminododecansäure in einer Ausbeute von 80%>, bezogen anf angewandtes,
und 97°/o, bezogen auf umgesetztes, ω-Aminododecansäurelactam.
1000 Teile oj-Aminododecansäurelactam und 500 Raumteile 38gewichtsprozentige wäßrige Salzsäure
werden 50 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur saugt man
das ausgeschiedene chlorwasserstoffsaure Salz der ω-Aminododecansäure ab und wäscht es mit wenig
Methanol nach. Der Schmelzpunkt des Produktes beträgt 163° C.
Analyse: C12H26O2NCl (Molgewicht 251,7)
Berechnet .. C 57,20, H 10,33, N 5,57, Cl 14,10; gefunden ... C 57,45, H 10,46, N 5,29, Cl 13,80.
Man löst das Produkt in der Wärme in 3000 Teilen Wasser und neutralisiert es durch Zugabe einer Lösung
von 165,5 Teilen Natriumhydroxyd in 400 Teilen Wasser unter Rühren. Nach dem Abkühlen
des Reaktionsgemisches wird die ausgeschiedene ω-Aminododecansäure abfiltriert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Man erhält 1045 Teile reine ω-Aminododecansäure vom Fp. 184° C. Die Ausbeute
beträgt 96% der Theorie, bezogen auf angewandtes oj-Aminododecansäurelactam.
Erhitzt man c-j-Aminododecansäurelactam mit der
doppelten Gewichtsmenge 15gewichtsprozentiger wäßriger Salzsäure 30 Stunden unter Rückfluß und
verfährt weiter wie im Beispiel 1, so erhält man oj-Aminododecansäure in einer Ausbeute von 800Zo,
bezogen auf angewandtes, und von praktisch 1000/o,
bezogen auf umgesetztes ω-Aminododecansäure-Iactam.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von ω-Aminododecansäure aus oj-Aminododecansäurelactam durch Hydrolyse mit Mineralsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man das mineralsaure Salz der ω-Aminododecansäure aus dem Reaktionsgemisch auskristallisieren läßt und dieses zur Gewinnung der freien ω-Aminododecansäure neutralisiert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE1240087X | 1962-07-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1240087B true DE1240087B (de) | 1967-05-11 |
Family
ID=3894744
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB72100A Pending DE1240087B (de) | 1962-07-19 | 1963-05-30 | Verfahren zur Herstellung von omega-Aminododecansaeure |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1240087B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2022058291A1 (de) | 2020-09-16 | 2022-03-24 | Evonik Operations Gmbh | Verfahren zur sauren hydrolyse von reinem polylaurinlactam |
DE102021203743A1 (de) | 2021-04-15 | 2022-10-20 | Evonik Functional Solutions Gmbh | Verfahren zur Solvolyse von Polyamiden mit Alkalimetallalkoholaten |
-
1963
- 1963-05-30 DE DEB72100A patent/DE1240087B/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2022058291A1 (de) | 2020-09-16 | 2022-03-24 | Evonik Operations Gmbh | Verfahren zur sauren hydrolyse von reinem polylaurinlactam |
DE102021203743A1 (de) | 2021-04-15 | 2022-10-20 | Evonik Functional Solutions Gmbh | Verfahren zur Solvolyse von Polyamiden mit Alkalimetallalkoholaten |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2358297C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von reinem 3,3,7,7-Tetrahydroxymethyl-5-oxanonan | |
DE2013371B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Amino methylenphosphonsauren | |
DE1240087B (de) | Verfahren zur Herstellung von omega-Aminododecansaeure | |
EP0008118B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 3,3-Bis-(4-dimethylaminophenyl)-6-dimethylaminophthalid | |
DE1643275B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,3-Diaminopropanol-(2) | |
DE2062679C3 (de) | ||
DE694992C (de) | Verfahren zur Herstellung niederer aliphatischer primaerer Oxyalkylamine | |
EP0050868B1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von N-tert-Alkylaminen und Ameisensäureestern | |
DE1493910C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitrilotriacetonitril | |
DE1618602A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Hexahydrophthalsaeure | |
EP0010244A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 4-Nitro-4'-amino-diphenylamin-2-sulfonsäure und 2-Nitro-4'-amino-diphenylamin-4-sulfonsäure | |
DE1276635B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kaliumsorbat | |
DE896344C (de) | Verfahren zur Herstellung im Kern alkoxysubstituierter fettaromatischer Nitrile | |
DE890795C (de) | Verfahren zur Herstellung von Monoalkahverbindungen von Alkmdiolen | |
DE1217947B (de) | Verfahren zur Herstellung von 2, 3-Dichlorbutadien-(1, 3) | |
DE2425430C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxynaphthalin-1 -aldehyden | |
DE1279672B (de) | Verfahren zur Herstellung von 2, 3, 5-Trichlor-, 2, 3, 5, 6-Tetrachlor-4-methylbenzolsulfonsaeure und deren Gemischen bzw. entsprechender Salze | |
DE2617586A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 3,5-di-tert.butyl-4-hydroxybenzaldehyd | |
DE176617C (de) | ||
DE1201335B (de) | Verfahren zur Herstellung von Cyclododecylamin | |
DE486772C (de) | Verfahren zur Darstellung der N-Oxyaethylderivate des 4-Amino-1-oxybenzols | |
DE1268149B (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkyliden-bis-(dibromphenolen) | |
DE903574C (de) | Verfahren zur Herstellung von Pentaerythritdijodhydrinphosphorsaeure | |
DE586806C (de) | Verfahren zur Darstellung von symmetrischen Di-(arylamino)-oxybenzolen | |
DE642380C (de) | Verfahren zur Darstellung der 6-Amino-2-oxynaphthalin-3-carbonsaeure |